Nicht die Moral, sondern das Eigeninteresse bestimmt das Handeln.
In vielen Alltagssituationen glauben wir, aus moralischen Gründen zu handeln. Ein gutes Beispiel dafür ist die Regel, dass man sich an gegebene Versprechen halten muss. Der Moral- Kontraktualist Peter Stemmer behauptet darüber hinaus, dass wir eine moralische Pflicht haben, uns an die gegebenen Versprechen zu halten. Anhand des Gefangenendilemmas wird nach eingehender Darstellung und Diskussion der Stemmerschen Theorie demonstriert, dass diese Behauptung nicht haltbar ist. Es wird gezeigt, dass nicht die Moral Antrieb für die meisten unserer Handlungen ist, sondern das Eigeninteresse und das Interesse an wohl funktionierenden sozialen Mechanismen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Gefangenendilemma
- Das Gefangenendilemma als soziales Dilemma
- Vorschläge zur Überwindung eines sozialen Dilemmas
- Normen, Pflicht und Moral im moralischen Kontraktualismus
- Die Rechtfertigung moralischer Normen
- Der Begriff der moralischen Pflicht
- Abschlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die These, dass nicht Moral, sondern Eigeninteresse unser Handeln bestimmt. Sie hinterfragt insbesondere Stemmers These einer moralischen Pflicht zur Einhaltung von Versprechen im Kontext des sozialen Gefangenendilemmas.
- Das Gefangenendilemma als Modell für Versprechens-Situationen
- Die Rolle von Rationalität und Eigeninteresse im moralischen Handeln
- Kritik an Stemmers Konzeption moralischer Pflicht und innerer Sanktionen
- Der Unterschied zwischen „echter“ Moral und sozialen Regeln
- Die Bedeutung von präzisem Sprachgebrauch im Kontext von Moral
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und präsentiert die These, dass Eigeninteresse, nicht Moral, das Handeln bestimmt. Kapitel 2 erklärt das Gefangenendilemma als ein Gedankenexperiment. Kapitel 3 wendet das Gefangenendilemma auf soziale Dilemmata an, insbesondere auf die Situation von Versprechen. Kapitel 4 diskutiert Lösungsansätze für soziale Dilemmata, wobei das Vertragsmodell hervorgehoben wird. Kapitel 5 analysiert Stemmers Position zum moralischen Kontraktualismus, insbesondere seine Konzeption von moralischen Normen und Pflichten, sowie den Einfluss innerer Sanktionen.
Schlüsselwörter
Moralischer Kontraktualismus, Gefangenendilemma, soziales Dilemma, Eigeninteresse, Rationalität, moralische Pflicht, innere Sanktionen, Versprechen, soziale Regeln, Stemmer.
- Quote paper
- Master of Arts Kathrin Flottmann (Author), 2006, Verpflichtende "Moral"? Über das Versprechen als soziale Gefangenendilemmasituation, den Begriff der moralischen Pflicht und eine vorgeschobene Moral, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/124980