In der Arbeit soll sich der mittelalterlichen Tradition der Fürstenspiegel gewidmet werden, anhand von Ausschnitten aus Machiavellis um 1513 verfasstem Werk „Der Fürst“ sowie anhand eines frühmittelalterlichen Briefes Hinkmar von Reims an König Karl den Kahlen und eine daran angehängte Mahnschrift an Karls Neffen Karlmann und die Bischöfe des Reiches.
Es soll deutlich werden, welche grundlegenden Unterschiede in der Betrachtung einer guten Herrschaft durch Machiavelli und Hinkmar von Reims dargelegt werden.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Die unterschiedlichen Tugend- und Verhaltensansprüche Hinkmars und Machiavellis.
- II.I. Hinkmar von Reims
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay befasst sich mit der mittelalterlichen Tradition der Fürstenspiegel, wobei die Werke Hinkmar von Reims und Machiavellis im Vergleich analysiert werden. Das Ziel ist es, die unterschiedlichen Ansichten der Autoren hinsichtlich einer guten Herrschaft aufzuzeigen und die jeweiligen Motivationen und Ansprüche an die Fürsten zu ergründen. Dabei werden insbesondere die Tugenden, Verhaltensansprüche und Handlungsvorstellungen der beiden Autoren betrachtet, die sie an einen guten Herrscher stellen.
- Die Rolle der christlichen Moral und Legitimation in der Herrschaftstheorie Hinkmars
- Die Bedeutung der Demut und des Dienstes am Volk in Hinkmars Fürstenspiegel
- Der Einfluss von Gottes Gnade und Strafe auf die Herrschaft des Königs nach Hinkmars Vorstellung
- Der Gegensatz zwischen der christlich geprägten Herrschaftstheorie Hinkmars und den realpolitischen Ansätzen Machiavellis
- Die Bedeutung der Macht und des Machtgebrauchs in der Herrschaftstheorie Machiavellis
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung
Der Essay stellt die beiden Autoren Hinkmar von Reims und Machiavelli vor und beschreibt ihre jeweiligen historischen und politischen Kontexte. Dabei wird betont, dass die beiden Autoren in völlig unterschiedlichen Epochen wirkten, was ihre Ansichten über eine gute Herrschaft maßgeblich beeinflusste.
II. Die unterschiedlichen Tugend- und Verhaltensansprüche Hinkmars und Machiavellis.
II.I. Hinkmar von Reims
In seinem Fürstenspiegel, der als Brief an König Karl den Kahlen verfasst ist, beschreibt Hinkmar von Reims die Tugenden und Verhaltensweisen, die er für eine gottgefällige und gute Herrschaft für notwendig erachtet. Sein Argumentationsansatz basiert auf einem christlich-moralischen Verständnis von Recht und Gerechtigkeit. Er betont die Rolle des Königs als Statthalter Gottes Gnade auf Erden und fordert ihn auf, die ihm verliehene Macht bewusst und abwägend zu nutzen, um dem Volk zum Guten zu dienen. Hinkmar unterstreicht dabei die Bedeutung der Demut, der Gerechtigkeit, der Verbreitung des Christentums und der Notwendigkeit, im Streitfall eher zu verzeihen als zu vergelten.
- Quote paper
- Tom-Leonard Haselhorst (Author), 2021, Ansprüche an eine gute Herrschaft. Die Fürstenspiegel Hinkmar von Reims und Machiavellis im Vergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1254958