Von der präventiven und therapeutischen Wirkung positiver Emotionen und des Humors


Presentation (Elaboration), 2004

16 Pages, Grade: 1,0


Excerpt


Inhaltsverzeichnis

1 EINLEITUNG

2 WAS HÄLT MENSCHEN GESUND?

3 DIE MACHT DER POSITIVEN EMOTIONEN UND GEDANKEN
3.1 DIE WIRKUNG DES HUMORS
3.2 DIE WIRKUNG DES LÄCHELNS
3.3 DIE WIRKUNG DES LACHENS

4 KONSEQUENZEN

5 SCHLUSS

6 LITERATURVERZEICHNIS

1 Einleitung

Manche Wissenschaftler reden davon, dass die Wohlstands gesell-schaften unter einer neuen Seuche leiden: dem Mangel an Freude. Depressionen treten immer häufiger auf. In der BRD leiden etwa acht Prozent der Bevölkerung darunter. Dabei ist auffallend, dass in der Altersgruppe zwischen 15 und 35 vor allem Frauen davon be-troffen sind. Betroffene Männer dieser Altersgruppe wählen jedoch häufiger den Suizid als Ausweg. Selbstmord stellt bei den Männern dieser Altersgruppe die zweithäufigste Todesursache nach dem Unfall dar. Auch der Stress und seine Folgeerscheinungen wie Herz-Kreislauf-Probleme breiten sich immer weiter aus (vgl. Quali-medic-Redaktion 2004).

Pearsell (2000, zit. nach Nuber, S.40) spricht in diesem Zu-sammenhang von einem „Freudemangelsyndrom“, welches die Psyche belastet und auf Dauer auch die körperliche Gesundheit gefährdet. Die Unzufriedenheit sei in unserer Überflussgesellschaft „für mehr als jedes vierte Gesundheitsproblem“ verantwortlich (vgl. auch Klein 2002, S.15).

Klinische Psychologen fokussieren in der Regel die negativen Ge-fühle. „Für das Glück aber fühlte sich lange niemand so recht zu-ständig.“ (Klein 2002, S.12). Erst seit einigen Jahren vollzieht sich in unserem Gesundheitssystem ein langsamer Wechsel von einer pathogenesen zu einer salutogenesen Sichtweise. Im Rahmen des Salutogenesekonzeptes und ähnlichen, an Ursachenforschung und Prävention interessierten Ansätzen, wird verstärkt nach den vielfäl-tigen Faktoren sowie Gesellschafts- und Umwelteinflüssen gefragt, die Menschen gesund halten. Auch eingebettet in ressourcenorien-tierte Theorien wird vermehrt angestrebt, Menschen dazu zu befä-higen, möglichst selbständig für ihr Wohlbefinden zu sorgen. (vgl. Filsinger/Homfeldt 2001, S.705ff).

Ich möchte im Folgenden den Fragen nachgehen, was Men-schen gesund erhalten kann, inwieweit Menschen dafür überhaupt Verantwortung übernehmen können, sowie was einfache, präventi-ve Mittel sein können, sich Depressionen und Stresserkrankungen zu ersparen. Dabei werde ich untersuchen, worin die wohltuende Wirkung des Humors, des Lächelns und des Lachens besteht und wie diese Wirkung nutzbar gemacht werden kann.

2 Was hält Menschen gesund?

Aaron Antonovsky hat sich im Rahmen der Salutogenese, einem von ihm entwickelten Gesundheitskonzept, erstmals umfassend mit der Frage be-schäftig, was Menschen gesund erhält – und zwar auch dann, wenn die Umstände denkbar ungünstig sind. Er entwickelte die Theorie des Kohä-renzgefühls, dem SOC (sense of coherence) dies „ist eine globale Orien-tierung, die ausdrückt, in welchem Ausmaß man eine durchdringendes, andauerndes und dennoch dynamisches Gefühl des Vertrauens hat, daß

1. die Stimuli, die sich im Verlauf des Lebens aus der inneren und äu-ßeren Umgebung ergeben, strukturiert, vorhersehbar und erklärbar sind;
2. einem die Ressourcen zur Verfügung stehen, um den Anforderun-gen, die diese Stimuli stellen, zu begegnen;
3. diese Anforderungen Herausforderungen sind, die Anstrengung und Engagement lohnen.“ (Antonovsky 1987, S.36)

Er meint damit, dass Menschen, die auch negative Situationen und Erfah-rungen (Stressoren), die sie im Leben zu bewältigen haben, in einem ho-hen Maß verstehen, handhaben und ihnen Bedeutung zumessen können, eher die Chance haben gesund zu bleiben. Dabei können einzelne der oben genannten Punkte mehr oder weniger gut ausgeprägt sein. Gesund­heit und Krankheit werden bei Antonovsky als zwei Pole eines Kontinuums betrachtet. Beide gehören zum menschlichen Leben.

Frankl, der als jüdischer Psychologe im zweiten Weltkrieg das Kon-zentrationslager überlebt hat und seine dortigen Beobachtungen und Ü-berlegungen, in dem Buch „...und trotzdem Ja zum Leben sagen“ veröf-fentlicht hat, spricht im Rahmen der von ihm entwickelten Logotherapie (Therapie durch Sinnfindung), davon, dass der Mensch in jeder Situation - da dies das primäre und zentrale Bedürfnis der menschlichen Existenz sei - aufgefordert ist einen Sinn zu entdecken. Dies kann sich in einer Situati­on so äußern, dass man lebensgestaltend tätig ist, in einer anderen ge- nießt und wieder eine andere „einfach“erdulden muss. Auch er vertritt, wie Antonovsky, die Meinung, dass zum Leben unabänderlich Schatten-seiten gehören, denen man nicht ausweichen kann. Leiden und Tod ver-vollständigen das Leben erst. Der Mensch hat die Aufgabe die Last dieses Leides zu tragen und dabei seine innere Stärke zu beweisen: „Niemand kann es ihm abnehmen, (...). Darin aber, wie er selbst, der von diesem Schicksal Betroffene, diese Leid trägt, darin liegt auch die einmalige Mög-lichkeit zu einer einzigartigen Leistung.“ (Frankl 1977, S.108ff)

In beiden Konzepten ist also davon die Rede, dass der Mensch Verantwortung dafür trägt, wie er mit allen Situationen und Erfahrungen seines Lebens umgeht und was er selbst aus schwierigen Situationen macht. Meines Erachtens kommt hier stark zum Ausdruck, was man die Macht der Gedanken nennen könnte.

Nuber (2003, S.40) betont zumindest die Macht der Einstellung, wenn sie behauptet: „Eine positive, unbeschwerte Grundhaltung, die auch in schwierigen Situationen nicht verloren geht, ist von unschätzbarem Wert für die Gesundheit.“ Bereits in der Bibel ist der Vers zu finden: „Ein fröhliches Herz tut dem Leibe wohl“ Sprüche 17,22.

3 Die Macht der positiven Emotionen und Gedan-ken

Im folgenden Abschnitt beziehe ich mich vor allem auf einen aktuellen Ar-tikel von Ursula Nuber mit dem Titel Freut euch des Lebens! („Psycholo-gie heute compact“ 2003, S.40-44). Sie schildert die Ergebnisse der wich-tigsten Studien aus der psychoneuroimmunologischen Forschung, welche die Fachzeitschrift Advances in Mind-Body-Medicine von bedeutenden Wissenschaftlern hat zusammenstellen lassen.

Das Emotionen oder die Psyche auch Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben wurde zwar schon lange vermutet, wie aber dieses Zu-sammenspiel letztendlich funktioniert, wurde erst in jüngster Vergangen-heit von der Psychoneuroimmunologie (PNI) erforscht. Dabei hat man sich auf die Wechselwirkungen zwischen Verhalten, Nervensystem und Im-munsystem konzentriert und herausgefunden, dass gute Gefühle Stress und den dadurch verursachten gesundheitlichen Folgen, entgegenwirken.

Auf das Immunsystem haben sie sogar eine anregende Wirkung. Des wei-teren begünstigen sie, da sie Nervenverbindungen im Gehirn wachsen lassen, sogar die Leistungen unseres Geistes (vgl. Klein, S.16).

Voraussetzung dafür ist, dass man sich positive Gedanken hingibt und nicht alles zu realistisch sieht. So konnten PNI-Forscher feststellen, dass Aids-Kranke, die aufgrund ihrer Diagnose nicht völlig resignierten, sondern eher optimistische, wenn auch unrealistische Erwartungen heg-ten, eine längere Lebenserwartung von durchschnittlich neun Monaten hatten, als allzu nüchtern denkende Patienten. Auch konnte erkannt wer-den, dass sich bei „Illusionisten“ nach einer Infektion der Ausbruch der Aidserkrankung hinauszögert.

Des Weiteren hat man untersucht, welche Auswirkungen Stress auf die Wundheilung hat. Diesbezüglich hat man entdeckt, dass bei durch Prüfungsstress stark beanspruchten Versuchspersonen Wunden schlech-ter heilten, als bei Menschen in entspannten Lebensumständen. Auch das lange Ausharren in einer belastenden ehelichen Situation erhöhen das Risiko zu erkranken. Dies betrifft vor allem Frauen, da sich Männer einer solchen Situation früher entziehen.

Menschen, die sich geliebt fühlen, geht es besser. Eine Langzeit-studie deckte auf, dass Studenten, die in ihrer Kindheit ihre Eltern als „abweisend, streng, hart arbeitend und wenig fürsorglich“ beschrieben, im mittleren Alter eindeutig öfter unter „Herzkrankheiten, Bluthochdruck, Al-koholismus“ litten, als diejenigen Testpersonen, die ihre Eltern als liebevoll schilderten.

Eine weitere PNI-Forscherin hat sich mit dem Kohärenzgefühl be-fasst und entdeckt, dass ältere Menschen bei denen ein solches ausge-prägt vorhanden war, nach einem Umzug ins Altenheim weniger anfällig für Krankheiten waren als andere Heimgenossen.

Nuber fasste alle Entdeckungen bezüglich der Lebensfreude so zu-sammen: „Wer die Realität durch eine rosarot getönte Brille sieht, wer sich geliebt fühlt, Stresssituationen entschärfen kann und auch in schwierigen Lebensphasen einen Sinn im Leben sieht, erfreut sich besserer Gesund­heit als Menschen, denen negative Emotionen jede Freude rauben.“ (Nu-ber, S.43).

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Details

Title
Von der präventiven und therapeutischen Wirkung positiver Emotionen und des Humors
College
University of Applied Sciences Freibug
Course
Einführung in die Klinische Psychologie
Grade
1,0
Author
Year
2004
Pages
16
Catalog Number
V126258
ISBN (eBook)
9783640322893
ISBN (Book)
9783640320974
File size
413 KB
Language
German
Keywords
Wirkung, Emotionen, Humors
Quote paper
Tanja Dongus (Author), 2004, Von der präventiven und therapeutischen Wirkung positiver Emotionen und des Humors, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/126258

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