Kunst in der Werkstatt integrativ - Elternbefragung im Rahmen des Projekts 'den eigenen Ausdruck finden'


Trabajo de Seminario, 2009

22 Páginas

Dilek Pehlivan (Autor)


Extracto


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. KiWi- Kunst in der Werkstatt integrativ
2.1 Die Stiftung Kinderland Baden-Württemberg
2.2 „Musisch-ästhetische Modellprojekte in Kindergärten und anderen Tageseinrichtungen für Kinder“
2.3 Ablauf und Intention des Projekts „ Den eigenen Ausdruck finden“
2.4. Verhalten der Kinder in der KiWi

3. Die Elternbefragung im Rahmen des KiWi- Projekts
3.1. Das Anliegen der Künstlerin
3.2. Der Fragebogen- Gütekriterien und mögliche Antworttendenzen
3.3. Methode und Auswertung der Befragung

4. Einige Ergebnisse
4.1. Die teilnehmenden Kinder
4.2. Informiertheit der Eltern über das KiWi-Projekt
4.3. Wahrgenommene Veränderungen beim Kind seit KiWi
4.4. Gemeinsame (gestalterische) Aktivitäten
4.5. Einschätzung des KiWi- Projekts seitens der Eltern

5. Scyhlussbetrachtung

6. Literaturverzeichnis

Internetquellen:

1. Einleitung

Im Rahmen des Förderprogramms „ Musisch-ästhetische Modellprojekte in Kindergärten und anderen Tageseinrichtungen für Kinder“ besuchten im Projektjahr 2008 17 Kinder des Kinderhauses Metzingen regelmäßig das Mal- Atelier der KiWi: Kunst in der Werkstatt integrativ. Hier wurden sie, begleitet von einer Künstlerin und Kunsttherapeutin, dazu ermutigt, einfach drauflos zu malen. Laut Projekttitel sollten die Kinder in diesem Atelier „ Den eigenen Ausdruck finden“.

Für die wissenschaftliche Begleitung des Förderprogramms „ Musisch-ästhetische Modellprojekte…“ waren die Projektgruppe „ Kind und Kunst“ des pädagogischen Instituts der Universität Erlangen- Nürnberg zuständig. Im Rahmen dessen haben Studenten eines Seminars zur Quantitativen Forschung unter der Leitung von Dipl. –Psych. Frau Katharina Welsch die Evaluation des Projekts „ Den eigenen Ausdruck finden“ durchgenommen. Die Elternbefragung mit selbstkonstruierten Fragebögen fand im November 2008 statt.

Die folgende Arbeit erklärt, wie diese Evaluation organisiert und realisiert wurde. Kapitel 2 beschäftigt sich detaillierter mit dem KiWi- Projekt. Es wird erklärt, wie das Projekt „ Den eigenen Ausdruck finden“ zustande kommt, wie Organisation und Ablauf sind und was dieses Projekt eigentlich bezweckt. Das nächste Kapitel zur Elternbefragung selbst erklärt, was der inhaltliche Rahmen der Evaluation war, unter welchen Voraussetzungen und Kriterien der Fragebogen erstellt wurde und wie die Datenauswertung mit SPSS erfolgte. Schließlich werden noch in Kapitel 4 einige ausgewählte markante Ergebnisse der Evaluation des KiWi- Projekts vorgestellt.

2. KiWi- Kunst in der Werkstatt integrativ

2.1 Die Stiftung Kinderland Baden-Württemberg

Am 20. Juli 2005 wurde seitens des Aufsichtsrates der Landesstiftung die Gründung der Stiftung Kinderland Baden- Württemberg beschlossen. Diese neue „unselbständige Unterstiftung der Landesstiftung Baden-Württemberg“ (Pfitzenmaier 2005, Stand: 03.04.2009) wurde mit einem Kapitalstock von 50 Mio. Euro ausgestattet und zusammen mit der ehemaligen baden-württembergischen Kultusministerin Dr. Marianne Schultz-Hector ins Leben gerufen. Als Zeichen der bisherigen Förderpolitik der Landesstiftung hat auch die neue Stiftung Kinderland Baden-Württemberg den Ausbau von kinder- und familienfreundlichen Strukturen im Land als Ziel. Gemeinnützige Erziehungs- und Bildungsprojekte sollen Kindern und Familien optimale Lebens- und Entwicklungschancen bieten. Zum Program der Stiftung Kinderland Baden-Württemberg gehören Modellvorhaben zugunsten von Familien und innovative Bildungsprojekte in Kindergärten, sowie der Schülerpreis Baden- Württemberg.

Die Förderpolitik der Stiftung Kinderland hat ein klares Profil: Nach einem Beschluss des Stiftungsrates werden grundsätzlich nur bestimmte Schwerpunktthemen und Förderlinien festgelegt, zu denen landesweite Ausschreibungen stattfinden. Einzelanträge jedoch können nicht zugelassen werden. Diese dienen ausschließlich dem Kuratorium, um sich eine Meinung über die Förderwünsche des Landes zu bilden und diese Ideen in die Diskussion mit einzubeziehen.

Die Stiftung Kinderland Baden- Württemberg erhält bei allen Ausschreibungen weit mehr Projektanträge, als sie fördern kann. Daher muss ein Expertengremium die Auswahl an eingereichten Projektvorschlägen treffen. Grundsätzlich gilt, dass die Stiftung durch ihre Förderung einen gemeinnützigen Zweck verfolgt und es dadurch zu „keiner Entlastung von rechtlichen oder faktischen Verpflichtungen des Landes“ kommen darf (Pfitzenmaier 2005, Stand: 03.04.2009).

2.2 „Musisch-ästhetische Modellprojekte in Kindergärten und anderen Tageseinrichtungen für Kinder“

„Musisch-ästhetische Modellprojekte in Kindergärten und anderen Tageseinrichtungen für Kinder“ ist eines der Projekte, das im Rahmen der bisher aufgelegten Förderprogramme von der Stiftung Kinderland gefördert wird. Das Förderprogramm wurde im Juli 2006 bewilligt. Die dazugehörigen Modellprojekte haben Anfang 2007 begonnen.

Das Projekt „ Den eigenen Ausdruck finden“ ist eines der Modellprojekte, das im Rahmen des Förderprogramms „ Musisch-ästhetische Modellprojekte in Kindergärten und Tageseinrichtungen für Kinder“ dargeboten wird. Projektträger ist hier die KiWi: Kunst in der Werkstatt integrativ, in Metzingen. Projektinhalt ist der Einsatz der Kunstpädagogik und der Kunsttherapie in Kindergärten. Das Projekt, welches klassische Ziele der Kunstpädagogik verfolgt, ist für eine Dauer von 3 Jahren angesetzt. Die wissenschaftliche Begleitung des Förderprogrammes „Musisch-ästhetische Modellprojekte…“ erfolgt durch die Projektgruppe „ Kind und Kunst“ der Universität Erlangen-Nürnberg, unter der Leitung von Herrn Professor Dr. Eckart Liebau. Unter Mitarbeit von Diplom- Psychologin Frau Katharina Welsch, übernimmt dieser auch die Evaluation des Projekts „ Den eigenen Ausdruck finden“.

2.3 Ablauf und Intention des Projekts „ Den eigenen Ausdruck finden“

Das KiWi-Projekt: „Den eigenen Ausdruck finden“ findet in dem dreigruppigen Kinderhaus Brühlstraße/Metzingen statt. Seit Anfang März besuchen drei Kleingruppen á 7 Kindern aus dem vorletzten Kindergartenjahr einmal pro Woche am Vormittag das Atelier der KiWi. Etwas mehr als die Hälfte der teilnehmenden Kinder stammt aus Familien mit Migrationshintergrund. Im Atelier angekommen, finden die Kinder in der Mitte einen Farbenpalettentisch mit einer großen Auswahl von hochwertigen Gouachefarben vor, an dem sich alle frei bedienen und frei an großen Malwänden oder Tischen malen. Dabei werden sie von einer Künstlerin und Kunsttherapeutin Frau Christine Thomas begleitet. Jede KiWi- Gruppe hat 40 min. Zeit, sich malerisch auszutoben. Zu Beginn der Malstunde werden die Kinder durch kleine Rituale darauf eingestimmt. Teil des Projekts ist es auch, dass die Kinder sich gegenseitig oder auch ihrer Erzieherin von ihren KiWi- Erfahrungen berichten oder auch ihre Werke präsentieren. Schließlich wird am Ende eines Kindergartenjahres eine abschließende Ausstellung organisiert, auf der die Ergebnisse eines KiWi- Jahres präsentiert werden.

Die Kinder des KiWi- Projekts werden bewusst regelmäßig von derselben Erzieherin zum Atelier hin- und zurück begleitet, um bei den Kindern Kontinuität und Bezug zum Projekt herzustellen. Auch das gleichbleibende Atelier-Setting trägt dazu bei, dass sich die Kinder sicher und wohl fühlen, und das Vertrauen entwickeln, ohne Themenvorgaben mit Farben und Formen zu experimentieren.

Das KiWi- Projekt versteht sich als reines Malprojekt. Mit Berufung auf namhafte Kunstpädagogen und Malatelierleitern und deren Forschungsergebnissen, will man Kindern die Möglichkeit geben, die zahlreichen neuen Erfahrungen, die sie in den ersten Jahren ihres Lebens machen, aktiv und gestaltend zu verarbeiten. Kinder besitzen einen natürlichen Drang, ihre Erlebnisse im Spiel zu verarbeiten. Daher sollen sie auch den Freiraum erhalten, sie prägende Eindrücke in der KiWi zu vertiefen und ihren eigenen Ausdruck durch spielerischen Umgang mit Farben und Formen zu finden. Durch Malen und Gestalten mit sinnlich anregenden Materialien soll den Kindern die Möglichkeit geboten werden, ihre Sinne differenziert Auszubilden und ihre seelische Erlebnisfähigkeit zu vertiefen. Somit lernen sie auf spielerisch- kreative und phantasievolle Art und Weise den Umgang mit den eigenen Gefühlen. Sie lernen, mit den Eindrücken, Gefühlen und Erlebnissen zu leben, diese in ihren Alltag einzubauen und konkret wieder darzustellen.

In der KiWi sollen die Kinder eine umfassende kreative Grundhaltung entwickeln, die durch verschiedene Aspekte geprägt ist (vgl. Welsch 2005, Stand: 07.04.2009): Kinder sollen eine konzentrierte Haltung und intensive Hinwendung gegenüber dem eigenen Tun erlangen. Wichtig ist, dass sie gegenüber dem eigenen Tun vollkommen unvoreingenommen entgegentreten, sich in ein entwickelndes Thema vertiefen können und die Ausgestaltung der Arbeit auch durchhalten. Neu hinzukommende Ideen und Bildelemente sollten flüssig eingearbeitet werden können und auch in kritischen Momenten sollten die Kinder ihr Durchhaltevermögen möglichst beibehalten. Durch Zweckfreies, spielerisches Vorgehen und Experimentieren sollten Kinder in der Lage sein, eigenen Gedanke und Emotionen Ausdruck zu verleihen. Diese Kriterien bezüglich der kreativen Grundhaltung werden regelmäßig von der Künstlerin und/ oder der begleitenden Erzieherin beobachtet und in regelmäßigen Teambesprechungen zwischen künstlerischer Projektleitung und den Gruppenleiterinnen näher betrachtet.

2.4. Verhalten der Kinder in der KiWi

Aufgrund der besonderen Mal-Atelier-Atmosphäre, den vielen bunten neuartigen Farben und wegen des Effekts des Neuen wurde das KiWi-Angebot zunächst von allen Kindern sehr gut angenommen. Bei den nachfolgenden Atelier- Besuchen jedoch zeigten sich zunehmend Unterschiede bezüglich der Offenheit, der Motivation und der Teilnahme der Kinder. Diese Unterschiede resultieren zum Teil aus der beliebigen Gruppenzusammensetzung und werden auch durch diese wieder verstärkt: Die Kinder in einer Gruppe unterscheiden sich bezüglich vieler verschiedener Aspekte. Einige Kinder sind im Vergleich zu anderen vom Wortschatz her noch sehr beschränkt. Dann gibt es wiederum Kinder, die trotz ihres jüngeren Alters größere kreative Fähigkeiten und Kompetenzen aufweisen. Einigen Kindern ist sofort anzuerkennen, dass sie zuhause sehr stark gefördert werden, während andere auf einem niedrigeren Niveau anfangen und erst noch den Mut zusammenfassen müssen, mit den Elementarmaterialien wie Erde, Wasser, Ton usw. umzugehen.

Unterschiede bezüglich der anfänglichen Motivation und des Verhaltens lassen sich auch geschlechterbezogen erläutern: Viele Jungs, die am KiWi- Projekt teilnehmen, lassen sich nur schwer auf die freie gestalterische Arbeit ein. Die Arbeit mit den Malmaterialien verdrängen sie durch Machtspielchen, in die sie ganze Gruppen mit einbeziehen. Diese Kinder provozieren, übertreten permanent die Regeln des Ateliers und stören durch ihr Laut-sein. Währenddessen sind die Mädchen auf eine andere Art blockiert: Sie scheinen nach dem ersten 5-Minuten-Bild kein Interesse mehr an der weiteren künstlerischen Arbeit zu haben und beschäftigen sich viel lieber damit, Pinsel und Schälchen abzuwaschen, sowie Tische zu putzen.

So unmotiviert oder blockiert die Kinder im KiWi-Atelier anfangs auch sind, trotzdem finden sie mit ein wenig Geduld, Kontinuität und Ausdauer ihren ganz eigenen Zugang zu den dort angebotenen Materialien und Farben. Durch regelmäßige Besuche über mehrere Monate werden sie mit dem Mal- Angebot vertraut und verlieren allmählich ihre Berührungsängste und Unlustgefühle. Durch das kontinuierlich freie Angebot finden sie sogar selbständig Themen und Übungsfelder wie z.B. Feuer, Natur, Weltraum, usw. Das Malen im KiWi-Atelier gehört für die teilnehmenden Kinder immer mehr zum Kinderhaus- Alltag dazu.

3. Die Elternbefragung im Rahmen des KiWi- Projekts

3.1. Das Anliegen der Künstlerin

Die Teilnehmer des Seminars von Dipl.-Psych. Frau Katharina Welsch waren als Gruppe für die Erstellung der Fragebögen zuständig, die an die Eltern gesandt wurden. Inhaltlich versucht der Fragebogen, dem Interesse der Künstlerin Frau Christine Thomas gerecht zu werden. In dem Telefonat vom 4. 11. 08 erklärte diese, welche Aspekte an dem KiWi-Projekt sie interessieren und welche Erkenntnisse sie aus der Evaluation zu gewinnen hofft. Die von Frau Thomas genannten Aspekte dienten der Studentengruppe als inhaltliche Orientierung bei der Erstellung des Fragebogens.

Zum Einen wollte Frau Thomas durch die Elternbefragung die Ausgangssituation der Kinder verstehen: In welchem Maße sie zuhause Zugang zu Mal- und Bastelmaterial haben, mit ihren Eltern gestalterisch aktiv werden und ob sie in einem besonders handwerklich-künstlerischen Umfeld aufwachsen. Zum Anderen ging es darum nachzuvollziehen, inwiefern sich das Verhalten und die Fähigkeiten der Kinder seit dem KiWi- Projekt verändert haben. Daher wollte Frau Thomas durch die Elternbefragung in Erfahrung bringen, was die Kinder zuhause über das KiWi-Projekt berichten, ob sie ihre KiWi-Objekte zuhause vorstellen und ob sie seit den Atelier-Besuchen auch zuhause gestalterisch häufiger tätig werden wollen. Außerdem sollten die Eltern unbedingt gefragt werden, ob ihnen Veränderungen ihrer Kinder bezüglich der Aspekte der Sinneswahrnehmung, der Phantasieentwicklung, des Spielverhaltens, des Problemlöseverhaltens und der Kreativität aufgefallen sind.

[...]

Final del extracto de 22 páginas

Detalles

Título
Kunst in der Werkstatt integrativ - Elternbefragung im Rahmen des Projekts 'den eigenen Ausdruck finden'
Universidad
Friedrich-Alexander University Erlangen-Nuremberg  (Institut für Pädagogik)
Curso
Seminar Quantitative Forschung
Autor
Año
2009
Páginas
22
No. de catálogo
V126276
ISBN (Ebook)
9783640315277
ISBN (Libro)
9783640318612
Tamaño de fichero
771 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
KiWi- Kunst in der Werkstatt integrativ, Stiftung Kinderland Baden-Württemberg, Evaluation, Projektgruppe Kind und Kunst - Universität Erlangen Nürnberg, SPSS- Seminar, Elternbefragung, Mal- Projekt im Kinderhaus Metzingen
Citar trabajo
Dilek Pehlivan (Autor), 2009, Kunst in der Werkstatt integrativ - Elternbefragung im Rahmen des Projekts 'den eigenen Ausdruck finden', Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/126276

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