„Das Ende des Ost-West-Konfliktes und der damit einhergehende Wegfall der Systemkonkurrenz haben die Möglichkeiten friedenspolitischer Kooperation in der internationalen Staatenwelt erhöht. Parallel zu zunehmender gesellschaftlicher und politischer Mitbestimmung ist jedoch in vielen ehemaligen sozialistischen Ländern die Zahl der Gewaltakte, die nicht mehr nur von Staaten, sondern vermehrt auch von innergesellschaftlichen Gruppen ausgehen, gestiegen. Innerstaatliche Konflikte, die mit [...] ethnoterritorialen Sezessionsbestrebungen einhergehen, sind häufige Phänomene“.
Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem innerstaatlichen Sezessions-Konflikt der Regierung Aserbaidschans und der aserischen Enklave Berg Karabach. Anhand dieses Beispiels werden zwei unterschiedliche Typen von Konfliktvermittlung durch Dritte, also nicht direkt beteiligte Akteure untersucht und gegenüber gestellt. Einerseits das Eingreifen der Sowjetunion später Russlands und hier der Einfachheit halber immer als Moskau bezeichnet und andererseits die Vermittlungsversuche der KSZE, später dann der OSZE, welche aus der vorher genannten erwuchs. Auch hier wird vereinfacht immer von der so genannten Minsker Gruppe gesprochen. Diese Betrachtung der unterschiedlichen Formen von Mediation und ihre Gegenüberstellung haben das Erkenntnisinteresse die These zu belegen, dass die, in der realistischen Tradition stehende Theorie des „Power Brokerage“ die hehren Ziele einer Konfliktvermittlung, welche zu aller erst den beteiligten Parteien zu Gute kommt, verfehlt.
Inhaltsverzeichnis
- A)Einleitung
- 1. Einleitende Worte, Fragestellung und Argumentationsgang
- 2. Der Berg Karabach-Konflikt regional und die Power Brokerage Theorie
- 2.1 Die Parteien
- 2.2 Mediation as Power Brokerage
- B) Hauptteil
- 3. Der Konfliktverlauf
- 4. Russland als Vermittler
- 4.1 Die Interessen
- 4.2 Formen der Mediation
- 5. Die Minsker Gruppe als Vermittler
- 5.1 Die Interessen
- 5.2 Formen der Mediation
- C) Schluss
- 7. Gegenüberstellung
- 8. Fazit und weiterführende Fragestellung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem innerstaatlichen Sezessionskonflikt zwischen der Regierung Aserbaidschans und der aserischen Enklave Berg Karabach. Ziel ist es, zwei unterschiedliche Formen der Konfliktvermittlung durch Dritte, nämlich die Intervention Moskaus und die Vermittlungsversuche der Minsker Gruppe, zu analysieren und gegenüberzustellen. Die Arbeit untersucht, ob die Theorie des „Power Brokerage“ zutrifft und ob eine bessere Variante der Mediation existiert.
- Der Berg Karabach-Konflikt als Beispiel für einen innerstaatlichen Sezessionskonflikt
- Die Rolle Moskaus als Vermittler im Konflikt
- Die Vermittlungsversuche der Minsker Gruppe
- Die Theorie des „Power Brokerage“ und ihre Anwendung auf den Berg Karabach-Konflikt
- Die Effektivität verschiedener Formen der Mediation
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Berg Karabach-Konflikt und die Theorie des „Power Brokerage“ vor. Sie erläutert die Fragestellung und den Argumentationsgang der Arbeit. Der Hauptteil beschreibt den Konfliktverlauf und analysiert die Rolle Moskaus und der Minsker Gruppe als Vermittler. Die Gegenüberstellung beider Formen der Mediation erfolgt sowohl innerhalb der einzelnen Kapitel als auch im Schlussteil. Der Schluss fasst die Ergebnisse zusammen, zieht ein Fazit und stellt weiterführende Fragestellungen in den Raum.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Berg Karabach-Konflikt, innerstaatliche Konflikte, Sezessionsbestrebungen, Mediation, Power Brokerage, Russland, Minsker Gruppe, Konfliktvermittlung, Friedensforschung, internationale Politik.
- Citar trabajo
- Julian Liese (Autor), 2009, Innerstaatliche Konflikte & Sezessionsbestrebungen - Der Berg Karabach-Konflikt und warum Power Brokerage nicht funktioniert, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/126300