Die geschichtlichen Ereignisse der Bundesrepublik Deutschland haben dazu beigetragen, dass Deutschland seit Jahrzehnten ein Einwanderungsland ist. Vor allem in den Großstädten ist die Anzahl der Kinder aus Migrationsfamilien enorm hoch. Diese Tatsache allein ist jedoch kein Grund zu einer negativen Darstellung der Situation. Die Problematik äußert sich in den Bildungssituationen. Als die PISA–Studie die gravierenden Ergebnisse der Leistungen von Kindern mit Migrationshintergrund offiziell vorgestellt hat, ist dieses Thema zu einem der wichtigsten in den Debatten der Bildungspolitik geworden. Fakt ist, dass die sprachlichen Kompetenzen der Migrantenkinder enorm schwach sind. Dies zeigt sich negativ in der Schule und zwar in fast jedem Unterricht. Nicht nur in sprachlichen Fächern wie Deutsch bleiben Migrantenkinder zurück, auch um die Textaufgaben in Mathematik zu lösen, müssen sie diese verstehen. Die systematische vorschulische und schulische Sprachförderung soll dieses Problem beheben. Vor allem die vorschulische Förderung sollte mehr ausgebreitet werden und so früh wie möglich anfangen. Konzentriert arbeiten die Bildungspolitiker an unterschiedlichen Konzepten der Sprachförderung, die dann am Ende stark divers sind. Die Tatsache, dass die Mehrsprachigkeit der Kinder durch die Sprachförderung der deutschen Sprache nicht abgeschafft werden kann, bleibt unbeachtet. Prof. Dr. Gogolin äußert sich wie folgt dazu: „Die Zwei- oder Mehrsprachigkeit der Kinder wächst sich bei verstärkter Sprachförderung in der deutschen Sprache nicht aus, sondern bleibt als permanente Bildungsvoraussetzung erhalten, da die Vitalität der Herkunftssprachen nachweislich hoch ist und langfristig auch erhalten bleibt.“2
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- AUFBAU
- DIE SITUATION DER MIGRANTENKINDER IM DEUTSCHEN BILDUNGSSYSTEM
- ERGEBNISSE DER PISA – STUDIE
- PISA-E
- KINDER MIT MIGRATIONSHINTERGRUND IM DEUTSCHEN SCHULSYSTEM
- THEORETISCHE GRUNDLAGEN ZUM ZWEITSPRACHERWERB
- BEGRIFFLICHKEITEN
- Erstsprache
- Zweitsprache
- Bilingualismus
- Semilingualismus
- SPRACHERWERBSTHEORIEN
- Identitätshypothese
- Transferhypothese
- Interlanguagehypothese
- Schwellenhypothese und Interdependenzhypothese
- SPRACHFÖRDERUNG BEI MIGRANTENKINDERN
- AKTUELLE SITUATION
- ÜBERBLICK ÜBER DIE VERFAHREN ZUR SPRACHSTANDSBESTIMMUNG
- ÜBERBLICK ÜBER VERSCHIEDENE FÖRDERKONZEPTE
- Förderprogramme zur Unterstützung der phonologischen Bewusstheit
- Sprachlich-kognitiv orientierte Förderprogramme
- Konzepte, die sich an der Verbindung von Mündlichkeit und Schriftlichkeit orientieren
- Modelle der Sprachförderung, die die Kooperation zwischen dem Kindergarten und den Familien im Vordergrund sehen
- DIE INTEGRATION DER HERKUNFTSSPRACHEN IN DER INSTITUTION SCHULE
- AUSFÜHRLICHE DARSTELLUNG EINES FÖRDERKONZEPTES: RUCKSACKPROJEKT
- VORSTELLUNG DES PROJEKTES
- ZIELE DES PROJEKTES
- ABLAUF DES PROJEKTES
- DARSTELLUNG DER ERGEBNISSE / EVALUATION
- RESÜMEE DES RUCKSACKPROJEKTES
- DARSTELLUNG DER FORSCHUNGSUNTERSUCHUNGEN ZUM SPRACHERWERB IN DER ZWEITSPRACHE SOWIE DER ERSTSPRACHE
- DARSTELLUNG DER STUDIE VON LAMBERT/TUCKER (1972)
- Das Ziel der Studie
- Der Ablauf der Studie
- Ergebnisse der Studie
- DARSTELLUNG DER STUDIE VON SKUTNABB-KANGAS/TOUKOMAA (1976)
- Ablauf der Studie
- Ziel der Studie
- Ergebnisse der Studie
- EMPFEHLUNGEN DER STUDIEN
- LANGZEITStudie aus Wien „A KUCI SPRECHAM DEUTSCH“
- Ziel der Studie
- Aufbau der Studie
- Testmethoden
- Die theoretischen Grundlagen der Studie
- Darstellung der Ergebnisse
- EMPFEHLUNGEN DER STUDIE
- FAZIT
- AUSBLICK
- LITERATURVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende wissenschaftliche Hausarbeit befasst sich mit dem Schriftspracherwerb in der Zweitsprache bei Migrantenkindern. Sie analysiert die theoretischen Grundlagen des Zweitspracherwerbs und untersucht verschiedene Förderansätze, die den Erwerb der deutschen Sprache unterstützen sollen.
- Die Situation von Migrantenkindern im deutschen Bildungssystem und die Ergebnisse der PISA-Studie
- Theoretische Grundlagen des Zweitspracherwerbs, einschließlich der Bedeutung der Muttersprache
- Verschiedene Förderkonzepte für den Schriftspracherwerb in der Zweitsprache
- Die Rolle der Herkunftssprache im Bildungsprozess
- Empirische Forschungsergebnisse zum Zweitspracherwerb und die Bedeutung der Muttersprache
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und erläutert die Relevanz des Themas im Kontext der aktuellen Bildungslandschaft. Sie beleuchtet die Herausforderungen, die Migrantenkinder im deutschen Bildungssystem aufgrund ihrer sprachlichen Kompetenzen erleben.
Kapitel 2 beleuchtet die Situation von Migrantenkindern im deutschen Bildungssystem. Es analysiert die Ergebnisse der PISA-Studie und zeigt die Diskrepanzen in den Leistungen von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund auf.
Kapitel 3 beschäftigt sich mit den theoretischen Grundlagen des Zweitspracherwerbs. Es definiert wichtige Begriffe wie Erstsprache, Zweitsprache, Bilingualismus und Semilingualismus und stellt verschiedene Theorien des Zweitspracherwerbs vor.
Kapitel 4 befasst sich mit der Sprachförderung bei Migrantenkindern. Es gibt einen Überblick über verschiedene Förderkonzepte und diskutiert die Bedeutung der Herkunftssprache im Bildungsprozess.
Kapitel 5 stellt das Rucksackprojekt als ein Beispiel für ein erfolgreiches Förderkonzept vor. Es beschreibt die Ziele, den Ablauf und die Ergebnisse des Projekts.
Kapitel 6 analysiert verschiedene Forschungsstudien zum Zweitspracherwerb und zur Bedeutung der Muttersprache. Es beleuchtet die Ergebnisse der Studien von Lambert/Tucker (1972) und Skutnabb-Kangas/Toukomaa (1976) sowie einer Langzeitstudie aus Wien.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Schriftspracherwerb, den Zweitspracherwerb, Migrantenkinder, Muttersprache, Sprachförderung, Bildungssystem, PISA-Studie, Förderkonzepte, Rucksackprojekt, empirische Forschungsergebnisse und die Bedeutung der Herkunftssprache im Bildungsprozess.
- Citar trabajo
- anastasia schmidt (Autor), 2009, Schriftspracherwerb in der Zweitsprache bei Migrantenkindern. Theoretische Grundlagen und Förderansätze, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/126727