Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem außenpolitischen Wirken des 28. Präsidenten der USA; Woodrow Wilson. In seine beiden Legislaturperioden fällt der bemerkenswerte Epochenwandel bezüglich der Stellung Amerikas im internationalen Staatensystem.
Heute mutet das Bild Amerikas als (vorerst) einzige Supermacht auf Erden als nahezu Gottgegeben an und das amerikanische Engagement in aller Welt schafft Bewunderer und Neider, schafft Freunde, aber auch erbitterte Gegner. Nun war der Weg, welcher dieses Land bis zu diesem Punkt gebracht hat, weniger das Produkt einer wohl geplanten und stringent betriebenen Außenpolitik. Vielmehr waren und sind die USA wie so viele Nationen auch Opfer beziehungsweise Nutznießer der äußeren Umstände ihrer Zeit.
Vor Beginn des Ersten Weltkrieges zumindest bereits eine wirtschaftliche Weltmacht, so erstand Amerika mit dem militärischen Eingreifen im kriegsgeschüttelten Europa auch als politische Weltmacht aus dem Urkonflikt des 20. Jahrhunderts.
Wilsons Beitrag dazu bestand nicht nur in der Tatsache, dass er aus seinem Land eine kriegswillige, kriegsbereite und vor allem kriegführende Nation machte. Vielmehr suchte er dem Bösen in Europa schon frühzeitig ein diplomatisches Ende zu bereiten und war die treibende politische Kraft hinter den Waffenstillstands- und späteren Friedensverhandlungen zwischen den Europäischen Mächten. Der Traum dieses Mannes, welcher sich stets bemühte, auf dem Pfad christlicher Tugenden zu wandeln, erfüllte sich mithin nicht. Dieser Traum eines Völkerbundes, einer „Community of Power“, welche die „Balance of Power“ ersetzen sollte, scheiterte letztlich an den Machinteressen der europäischen Staaten und am innenpolitischen Widerstand im eigenen Land.
Diese Arbeit beschäftigt sich mit zwei Fragestellungen. Zum einen soll dargelegt werden, durch welche Umstände die USA schließlich dazu bewogen wurden, in den vorerst rein europäischen Krieg einzugreifen. Und zum anderen werden die Bemühungen Wilsons aufgezeigt, diesen Krieg auf dem Verhandlungswege nicht nur zu beenden, sondern den Frieden auch dauerhaft zu sichern. Das geeignete Werkzeug des „Peace Keeping“, und Herzstück des Friedensplanes Wilsons sollte der bereits erwähnte Völkerbund werden, in ihm vertreten die Mächte der Welt, welche ihre Konflikte künftig im Einvernehmen auf dem Verhandlungswege lösen sollten.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Forschungsstand
- Biographie und politische Überzeugungen: Vom Prediger zum Präsidenten
- Amerikas Engagement in Mexiko
- Amerikas Weg in den Krieg
- ,,Es herrscht der völlig toll gewordene Militarismus“
- Das Bild des Kaiserreichs in den USA
- Die ersten Jahre im Amt: Kriegsgefahr und strategische Überlegungen.
- Vermittlungsversuche 1914 – 1916: .
- Vermittlungsversuche 1916 - 1917: Krieg dem Krieg
- ,,Neutrality is no longer feasable or desireable.".
- Der uneingeschränkte U-Bootkrieg
- Das Zimmermann Telegramm .
- Wilson und die bolschewistische Revolution
- Wilsons Friede und sein Traum vom Völkerbund
- Peace wihout victory: Wilsons Appell an die Weltöffentlichkeit..
- Wilsons Vierzehn Punkte........
- Retardierendes Moment auf dem Weg zum Wilson-Frieden
- Wilson scheitert
- Zusammenfassung..
- Literatur- und Quellenverzeichnis........
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Außenpolitik von Woodrow Wilson, dem 28. Präsidenten der USA, während seiner beiden Amtszeiten. Der Fokus liegt auf der Rolle der USA im Ersten Weltkrieg und Wilsons Bemühungen, den Krieg zu beenden und einen dauerhaften Frieden zu schaffen. Die Arbeit untersucht die Umstände, die zum Kriegseintritt der USA führten, insbesondere den U-Bootkrieg, und analysiert Wilsons Friedensverhandlungen und seinen Traum vom Völkerbund.
- Die Rolle der USA im Ersten Weltkrieg
- Wilsons Friedensverhandlungen und der Völkerbund
- Die deutsch-amerikanischen Beziehungen während des Ersten Weltkriegs
- Die Bedeutung des U-Bootkriegs für den Kriegseintritt der USA
- Wilsons politische Überzeugungen und deren Einfluss auf seine Außenpolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Thematik der Arbeit vor und erläutert die Bedeutung von Woodrow Wilsons Wirken für die Entwicklung der USA als Weltmacht. Sie skizziert die beiden zentralen Fragestellungen der Arbeit: die Ursachen für den Kriegseintritt der USA und Wilsons Bemühungen um einen dauerhaften Frieden.
Das Kapitel „Forschungsstand“ gibt einen Überblick über die bestehende Literatur zum Ersten Weltkrieg und den deutsch-amerikanischen Beziehungen. Es beleuchtet die Herausforderungen der frühen Forschung aufgrund der Quellenlage und die Bedeutung der „privat papers“ für die aktuelle Forschung.
Das Kapitel „Biographie und politische Überzeugungen: Vom Prediger zum Präsidenten“ zeichnet ein Bild von Woodrow Wilsons Leben und seinen politischen Überzeugungen. Es zeigt, wie seine christliche Erziehung und sein Wirtschaftsliberalismus seine politische Philosophie prägten.
Die Kapitel „Amerikas Engagement in Mexiko“ und „Amerikas Weg in den Krieg“ beleuchten die Vorgeschichte des amerikanischen Kriegseintritts. Sie analysieren die Rolle des U-Bootkriegs, das Bild des Kaiserreichs in den USA und Wilsons diplomatische Bemühungen, den Krieg zu verhindern.
Das Kapitel „,,Neutrality is no longer feasable or desireable."“ beschreibt die Eskalation der deutsch-amerikanischen Beziehungen und die entscheidenden Ereignisse, die zum Kriegseintritt der USA führten, wie den uneingeschränkten U-Bootkrieg und das Zimmermann-Telegramm.
Das Kapitel „Wilsons Friede und sein Traum vom Völkerbund“ analysiert Wilsons Friedensverhandlungen und seinen Plan für einen dauerhaften Frieden. Es beleuchtet seine Vierzehn Punkte und die Herausforderungen, die er auf dem Weg zum Frieden zu bewältigen hatte.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Woodrow Wilson, den Ersten Weltkrieg, die USA, Deutschland, das Kaiserreich, der U-Bootkrieg, die deutsch-amerikanischen Beziehungen, Wilsons Friedensverhandlungen, der Völkerbund, die Vierzehn Punkte, die „Balance of Power“, die „Community of Power“, die amerikanische Außenpolitik und die Rolle der USA als Weltmacht.
- Quote paper
- Oliver Löser (Author), 2009, Woodrow Wilson (1858 –1924). Evolution statt Revolution, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/126811