Das Leben in New York und Chicago - Darstellungs- und Erscheinungsformen in Dreissers 'Sister Carrie'


Trabajo Escrito, 2009

14 Páginas, Calificación: 2,0


Extracto


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Die Darstellung von Chicago und New York in Sister Carrie
2.1 Chicago
2.2 New York
2.3 Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Chicago und New York
2.4 Die Darstellungs- und Erscheinungsformen der Stadt
2.5 Die Modernität und Dynamik der Stadt
2.6 Die Stadt als Magnet und illusionistisches Blendwerk
2.7 Die Stadt als kapitalistisches System

3 Das Fenstermotiv

4 Literaturverzeichnis
4.1 Primärliteratur
4.2 Sekundärliteratur

1 Einleitung

Theodore Dreiser ist in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen. Er wurde im Jahr 1871 in Terre Haute, Indiana, geboren. Dreiser versuchte schon sehr früh, seine Lebensumstände zu verändern. Er hoffte auf ein besseres Leben in einer großen Stadt. Die Städte Chicago und New York spielten in Theodore Dreisers Leben eine wichtige Rolle. Bereits im Frühjahr 1884 hat Dreiser einige Monate in Chicago verbracht. Drei Jahre später ist er mit seiner Familie nach Chicago gezogen und arbeitete dort zuerst als Tellerwäscher. Im Jahr 1889 besuchte er dann die Universität. Anschließend blieb Dreiser in Chicago und nahm die verschiedensten Jobs an, bis er im Jahr 1892 eine Stelle bei einer Zeitung erhielt. Dies war der Anfang seiner beruflichen Laufbahn als Schriftsteller. Im November des Jahres 1894 zog der junge Schriftsteller nach New York. In den folgenden Jahren arbeitete Theodore Dreiser bei vielen Zeitungen und Verlagen. Im Jahr 1899 begann er schließlich mit seinem Roman Sister Carrie, den er im späten Frühling des Jahres 1900 fertig stellte. Dieser Roman handelt von einer jungen Frau namens Carrie, die, ebenso wie Dreiser, nach Chicago aufbricht, um dort ein besseres Leben zu finden. Auch Carrie lebt später in New York. Dreiser zieht also sehr viele Parallelen zwischen seinem Leben, vor allem den Städten, in denen er gelebt hat, und seinem ersten Roman Sister Carrie (vgl. Pizer 2000, S. 1-6). Im Folgenden sollen die Städte Chicago und New York in Sister Carrie anhand der Darstellungs- und Erscheinungsformen der Stadt in Dreisers Roman vorgestellt werden.

2 Die Darstellung von Chicago und New York in Sister Carrie

2.1 Chicago

Sister Carrie spielt zu Beginn im Chicago von 1889. Die Stadt wird als eine aufstrebende Metropole beschrieben, die vielen Menschen Arbeitsplätze und vor allem Hoffnung bietet.

“In 1889 Chicago had the peculiar qualifications of growth which made such adventuresome pilgrimages even on the part of young girls plausible. Its many and growing commercial opportunities gave it widespread fame, which made of it a giant magnet, drawing to itself, from all quarters, the hopeful and the hopeless those who had their fortune yet to make and those whose fortunes and affairs had reached a disastrous climax elsewhere” (Dreiser, S. 16).

In diesem Zitat wird deutlich, dass selbst junge Frauen alles hinter sich lassen, um ihr Glück in Chicago zu suchen. Eine von diesen jungen Frauen ist Carrie. Im Alter von 18 Jahren macht sie sich auf den Weg nach Chicago, um finanziell aufzusteigen und die unbekannte Stadt zu erleben. Dreiser beschreibt ihre Erwartungen an die Stadt mit folgenden Worten: "[…] she was interested in her charms, quick to understand the keener pleasures of life, ambitious to gain in material things. A half-equipped little knight she was, venturing to reconnoitre the mysterious city […]” (Dreiser, S. 3). Chicago wird als eine Stadt mit 500.000 Einwohnern, aber den Ambitionen, dem Wagemut und der Geschäftigkeit einer Millionenstadt dargestellt (vgl. Dreiser, S. 16). Zudem als eine Stadt, die sich auf die Ankunft tausender Menschen vorbereitet, indem sie die ganze Industrie auf Wachstum ausrichtet und Verkehrswege und eine komplette Infrastruktur in Gebieten errichtet, in denen noch niemand wohnt.

“Its population was not so much thriving upon established commerce as upon the industries which prepared for the arrival of others. The sound of the hammer engaged upon the erection of new structures was everywhere heard. Great industries were moving in. The huge railroad corporations which had long before recognised the prospects of the place had seized upon vast tracts of land for transfer and shipping purposes. Street-car lines had been extended far out into the open country in anticipation of rapid growth. The city had laid miles and miles of streets and sewers through regions where, perhaps, one solitary house stood out alone a pioneer of the populous ways to be” (Dreiser, S. 16).

Wie man an diesem Zitat erkennt, kann man das Wachstum überall in der Stadt mit verfolgen. Vor allem an der Errichtung neuer Gebäude kann man diese Entwicklung erkennen.

„The large plates of window glass, now so common, were then rapidly coming into use, and gave to the ground floor offices a distinguished and prosperous look. The casual wanderer could see as he passed a polished array of office fixtures, much frosted glass, clerks hard at work, and genteel business men in "nobby" suits and clean linen lounging about or sitting in groups […]” (Dreiser, S. 17).

In diesem Zitat werden die neuen Bürogebäude mit ihren Wänden aus Glas und den Effekt, den sie bewirken, beschrieben. Auch durch diese neuartige Bauweise erhält die ganze Innenstadt eine beeindruckende und einschüchternde Atmosphäre: „The entire metropolitan centre possessed a high and mighty air calculated to overawe and abash the common applicant, and to make the gulf between poverty and success seem both wide and deep" (Dreiser, S. 17).

2.2 New York

Dreiser beschreibt das New York der 1890er Jahre in Sister Carrie als die Stadt schlechthin: „It's a lot more like a city than any place outside Chicago“ (Dreiser, S. 312). Mit über einer Million Einwohnern (vgl. Dreiser, S. 319) ist New York so groß und voller Möglichkeiten, dass Hurstwood darin die Chance sieht, sich zu verstecken: "[…] then he would slip away down to New York, where it was easy to hide. He knew enough about that city to know that its mysteries and possibilities of mystification were infinite" (Dreiser, S. 312). Außerdem ist New York viel dichter besiedelt (vgl. Dreiser, S. 320) und es wohnen mehr Familien in einem Gebäude als in Chicago: “For a long while she concerned herself over the arrangement of New York flats, and wondered at ten families living in one building and all remaining strange and indifferent to each other” (Dreiser, S. 331). Aus diesem Zitat, wie auch aus dem folgenden, wird deutlich, wie Dreiser den Umgang der Menschen miteinander in New York sieht:

„‘Well, you never can tell what sort of people you're living next to in this town, can you?" said Hurstwood, expressing the customary New York opinion about neighbours. "Just think," said Carrie, "I have been in this house with nine other families for over a year and I don't know a soul’” (Dreiser, S. 336)

Die Menschen scheinen gleichgültig und voller Misstrauen miteinander umzugehen. Als typisch für die Stadt beschreibt der Autor auch die vielen Schiffe im Hafen und das Geräusch ihrer Nebelhörner (vgl. Dreiser, S. 331). Außerdem wird New York als eine schnell wachsende Stadt, die viel zu bieten hat dargestellt (vgl. Dreiser, S. 332). Die Stadt scheint so groß und vielfältig zu sein, dass Carrie New York selbst nach zwei Jahren noch nicht richtig kennt und sie ihr immer noch fremd vorkommt (vgl. Dreiser, S. 350).

2.3 Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Chicago und New York

Sowohl Chicago (vgl. Dreiser, S. 14, 15) als auch New York (vgl. Dreiser, S. 312, 319, 331) werden in Sister Carrie als große dynamische Metropolen dargestellt. Tatsächlich haben beide Städte viele Gemeinsamkeiten, Chicago wird sogar gleich zu Beginn im Positiven als ein zweites New York beschrieben (vgl. Dreiser, S. 6). Dennoch ist New York um einiges größer und gewaltiger und das folgende Zitat zeigt, wie unbedeutend ein einzelner Mensch wie Hurstwood, der in Chicago ein respektabler Manager war, in New York sein kann:

"Whatever a man like Hurstwood could be in Chicago, it is very evident that he would be but an inconspicuous drop in an ocean like New York. In Chicago, whose population still ranged about 500,000, millionaires were not numerous. The rich had not become so conspicuously rich as to drown all moderate incomes in obscurity. The attention of the inhabitants was not so distracted by local celebrities in the dramatic, artistic, social, and religious fields as to shut the well-positioned man from view. In Chicago the two roads to distinction were politics and trade. In New York the roads were any one of a half-hundred, and each had been diligently pursued by hundreds, so that celebrities were numerous" (Dreiser, S. 321).

[...]

Final del extracto de 14 páginas

Detalles

Título
Das Leben in New York und Chicago - Darstellungs- und Erscheinungsformen in Dreissers 'Sister Carrie'
Universidad
Johannes Gutenberg University Mainz  (Fachbereich Angewandte Sprach- und Kulturwissenschaft)
Curso
Theodore Dreiser
Calificación
2,0
Autor
Año
2009
Páginas
14
No. de catálogo
V126993
ISBN (Ebook)
9783640333691
ISBN (Libro)
9783640333332
Tamaño de fichero
422 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
Leben, York, Chicago, Darstellungs-, Erscheinungsformen, Dreissers, Sister, Carrie
Citar trabajo
Michael Kofler (Autor), 2009, Das Leben in New York und Chicago - Darstellungs- und Erscheinungsformen in Dreissers 'Sister Carrie', Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/126993

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