Eine umweltoekonomische Bewertung von Biomasse und Windenergie


Tesis, 2009

103 Páginas, Calificación: 1,3


Extracto


Inhaltsverzeichnis

Einleitung
1 Grundlagen des Energiesystems im Rahmen einer nachhaltigen Entwicklung
1.1 Zentrale Aspekte des Leitbildes einer nachhaltigen Entwicklung
1.1.1 Gesamtvernetzung des ökonomischen, ökologischen und sozialen Systems
1.1.2 Dimensionen der Nachhaltigkeit
1.1.2.1 Ökonomische Dimension
1.1.2.2 Ökologische Dimension:
1.1.2.3 Soziale Dimension
1.1.2.3.1 Intragenerative Gerechtigkeit
1.1.2.3.2 Intergenerative Gerechtigkeit
1.1.3 Managementregeln der Nachhaltigkeit und Nachhaltigkeitsstrategien
1.2 Zentrale Aspekte eines nachhaltigen Energiesystems
1.2.1 Charakterisierung des heutigen Energiesystems
1.2.2 Beurteilung der Nachhaltigkeit
1.3 Ziele eines nachhaltigen Energiesystems
1.3.1 Globale Handlungsziele
1.3.2 Handlungsziele der EU
1.3.3 Handlungsziele für Deutschland
1.4 Kriterien für die Bewertung von Energietechniken
1.5 Zwischenfazit

2 Grundlagen Erneuerbare Energien
2.1 Erneuerbare Energien in der Energieversorgung
2.1.1 Formen erneuerbarer Energien
2.1.2 Derzeitige Nutzung erneuerbarer Energien
2.2 Biomasse als regenerative Energie
2.2.1 Technische Grundlagen
2.2.1.1 Umwandlungstechnologien
2.2.1.2 Anlagen zur energetischen Nutzung
2.2.2 Politische Rahmenbedingungen
2.2.3 Rechtliche Rahmenbedingungen
2.3 Windenergie als regenerative Energie
2.3.1 Technische Grundlagen
2.3.1.1 Anlagentechnik
2.3.1.2 Energieertrag einer Windenergieanlage
2.3.2 Politische Rahmenbedingungen
2.3.3 Rechtliche Rahmenbedingungen

3 Analyse und Bewertung von Biomasse und Windenergie
3.1 Ökonomische Kriterien
3.1.1 Beschäftigung und Branchenumsatz
3.1.1.1 Biomasse
3.1.1.2 Windenergie
3.1.1.3 Bewertung
3.1.2 Wirtschaftlichkeit (betriebswirtschaftlich)
3.1.2.1 Biomasse
3.1.2.1.1 Investitionskosten
3.1.2.1.2 Stromgestehungskosten
3.1.2.2 Windenergie
3.1.2.2.1 Investitionskosten
3.1.2.2.2 Stromgestehungskosten
3.1.2.3 Bewertung
3.1.3 Kurzfristige Versorgungssicherheit
3.1.3.1 Biomasse
3.1.3.2 Windenergie
3.1.3.3 Bewertung
3.1.4 Technische Effizienz
3.1.4.1 Biomasse
3.1.4.2 Windenergie
3.1.4.3 Bewertung
3.2 Ökologische Kriterien
3.2.1 Klimaverträglichkeit
3.2.1.1 Biomasse
3.2.1.2 Windenergie
3.2.1.3 Bewertung
3.2.2 Gesundheitliche Risiken
3.2.2.1 Biomasse
3.2.2.2 Windenergie
3.2.2.3 Bewertung
3.2.3 Auswirkungen auf die Umwelt
3.2.3.1 Biomasse
3.2.3.2 Windenergie
3.2.3.3 Bewertung
3.2.4 Ressourceneinsatz
3.2.4.1 Biomasse
3.2.4.2 Windenergie
3.2.4.3 Bewertung
3.3 Soziale Kriterien
3.3.1 Gesellschaftliche Akzeptanz
3.3.1.1 Biomasse und Windenergie
3.3.1.2 Bewertung
3.3.2 Dauerhafte Versorgungssicherheit
3.3.2.1 Biomasse
3.3.2.2 Windenergie
3.3.2.3 Bewertung
3.3.3 Sicherheitsfreundlichkeit
3.3.4 Globale Konfliktvermeidung
3.3.4.1 Biomasse
3.3.4.2 Bewertung

4 Zusammenfassung und Ausblick
4.1 Zusammenfassung
4.2 Ausblick

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Anstieg der Treibhausgaskonzentration zwischen 1900 und 2000

Abbildung 2: Struktur des globalen Primärenergieverbrauchs im Jahr 2005

Abbildung 3: Struktur des Primärenergieverbrauchs in Deutschland 2007

Abbildung 4: Gesamter Endenergiebeitrag erneuerbarer Energien nach Energiequellen 1975 – 2007 (Balken und linke Ordinate) sowie Anteile am gesamten Endenergieverbrauch (Kurve und rechte Ordinate)

Abbildung 5: Aufbau und Komponenten einer Windenergieanlage.

Abbildung 6: Primärenergieaufwendungen einer 1,5 MW Windenergieanlage unterteilt nach Baugruppen

Abbildung 7: Erfahrung mit Erneuerbaren-Energien-Anlagen in der Nähe erhöht Akzeptanz

Abbildung 8: 97% der Deutschen unterstützen den verstärkten Ausbau Erneuerbarer Energien

Abbildung 9: Hierarchie der Potentialbegriffe

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Statische Reichweite bei gegenwärtiger Förderung in Jahren (sicher gewinnbar)

Tabelle 2: Beitrag der EE an der Strom-, Wärme- u. Kraftstoffbereitstellung im Jahr 2007

Tabelle 3: Biomasse Stromeinspeisevergütung nach EEG 2009 und EEG 2004

Tabelle 4: Grundvergütung für Strom aus Onshore- und Offshore-Windenergieanlagen

Tabelle 5: Beschäftigung durch Biomasse in Deutschland 2007

Tabelle 6: Investitions- und Betriebskosten verschiedener BHKW-Typen

Tabelle 7: Spezifische Kosten der zentralen und dezentralen Stromerzeugung

Tabelle 8: Berechnung der Stromerzeugungskosten für eine große WEA mit 77 m Rotordurchmesser und 1,5 MW Nennleistung bei einer mittleren Windgeschwindigkeit von 5,50 m/s in 30 m Höhe

Tabelle 9: Abschätzung der Stromerzeugungskosten für einen „küstenfernen“ Offshore-Windpark in einer Entfernung von ca. 100 km, bei einer Wassertiefe von 40 m

Tabelle 10: Strohmgestehungskosten: BHKW-Anlage und WEA sowie EEG-Vergütung

Tabelle 11: Wirkungsgrad unterschiedlicher Biomasse-Anlagen zur Wärme- und/ oder Stromerzeugung

Tabelle 12: Kohlendioxidemissionen von Biomasse

Tabelle 13: Kohlendioxidemissionen einer Windenergieanlage

Tabelle 14: Gesamte Treibhausgas-Emissionen von Stromerzeugungsoptionen (inkl. Vorgelagerter Prozesse und Stoffeinsatz zur Anlagenherstellung)

Tabelle 15: Technisches (TP), wirtschaftliches (WP) und nachhaltiges Potential (NP) der Bioenergie aus verschiedenen Studien in EJ/a.

Tabelle 16: Langfristig realisierbares Nutzungspotential erneuerbarer Energien für die Strom-, Wärme- und Kraftstofferzeugung in Deutschland

Einleitung

Die Reichweite der fossilen Energieträger ist begrenzt und ihre Endlichkeit absehbar. Zudem konzentrieren sich die Reserven fossiler Energieträger in wenigen Regionen der Erde, in welchen die politische Lage häufig instabil ist. Einerseits ist dadurch die Versorgungssicherheit mit fossilen Energieträgern nicht immer gewährleistet, wie Knappheit von Öl und Gas in Krisenfällen wiederholt bewiesen hat (als Beispiel sei hier der aktuelle russisch-ukrainische Gasstreit genannt), andererseits beschränkt dies den Zugang zu Energie, vor allem für finanzschwache Regionen der Welt. Darüber hinaus führt die Nutzung fossiler Energien, wie Öl, Kohle und Gas zu einem erheblichen Ausstoß an CO2, das in Millionen von Jahren gebunden worden ist und heute in wenigen Jahrzehnten in die Erdatmosphäre gelangt. Dies führt zu einer ständig steigenden Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre und wird hauptsächlich verantwortlich gemacht für den Anstieg der globalen Temperatur.[1]

Bei den Weltgipfeln von Rio de Janeiro 1992 und Johannesburg 2002 wurden diese Probleme als Herausforderungen thematisiert, die einer weltweiten nachhaltigen Entwicklung entgegenstehen. Als Lösungsansätze wurden neben einer Verbesserung der Energieeffizienz insbesondere der Ausbau erneuerbarer Energien benannt.[2]

Biomasse und Windenergie sind neben Sonne, Wasser und Erdwärme ein erneuerbarer Energieträger. Der Begriff Biomasse umfasst alle organischen Stoffe, die durch Pflanzen und Tiere aufgebaut werden oder aus deren Umsetzung entstehen. Sowohl Biomasse, als auch Windenergie basieren indirekt auf Sonnenenergie. Bei der Entstehung von Biomasse als Energieträger wird die Lichtenergie von Pflanzen aufgenommen. Windenergie basiert auf den durch Sonnenenergie verursachten Bewegungen der Luftmassen der Erdatmosphäre.

In Deutschland verlief der Ausbau der erneuerbaren Energien in den letzten Jahren außerordentlich dynamisch. Zwischen 1997 und 2007 konnte der erneuerbare Energien-Beitrag um nahezu das Dreifache gesteigert werden. Die Hauptträger dieses Wachstums waren Biomasse und Windenergie.[3]

Damit Biomasse und Windenergie zu einer nachhaltigen Energieversorgung beitragen können, muss auch die Erzeugung und Nutzung unter Aspekten der Nachhaltigkeit erfolgen.

Zielsetzung

Die vorliegende Arbeit untersucht, ob die Nutzung von Windenergie und Biomasse einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung des nationalen Energiesystems leisten kann. Ausgehend von der Beschreibung der allgemeinen Kriterien und Maßstäbe einer nachhaltigen Entwicklung, werden diese Kriterien auf die Ebene der Energieversorgung „heruntergebrochen“. Die durch Windenergie- und Biomassenutzung verursachten Effekte auf Mensch und Natur werden anhand der herausgearbeiteten Kriterien beschrieben und bewertet. Dabei wird insbesondere auf das Potential, das diese beiden regenerativen Energieträger zu einer nachhaltigen Energiesystems beitragen können, eingegangen. Zum Abschluss der Arbeit werden die Ergebnisse auch im Kontext zu den nationalen Handlungszielen einer nachhaltigen Entwicklung betrachtet.

Aufbau der Arbeit

In Kapitel 1 werden zunächst die zentralen Aspekte des Leitbildes einer nachhaltigen Entwicklung vorgestellt. Nach der Charakterisierung des heutigen Energiesystems folgt ein Überblick über die Handlungsziele, die sich aus den Anforderungen einer nachhaltigen Entwicklung ergeben. Das Kapitel schließt ab mit der Festlegung von Kriterien, anhand derer die Bewertung der Nachhaltigkeit von Energietechniken erfolgen kann.

Das 2. Kapitel ordnet die erneuerbaren Energien in das derzeitige Energiesystem ein und gibt einen Überblick über die Nutzungsmöglichkeiten und Rahmenbedingungen, der Biomasse und der Windenergie.

Im zentralen 3. Kapitel erfolgt eine Analyse von Biomasse und Windenergie anhand der Kriterien zur Bewertung von Energietechniken. Die Bewertung von Biomasse und Windenergie im Hinblick auf die Aspekte einer nachhaltigen Entwicklung erfolgt dabei gemeinsam für jedes Kriterium.

Abgrenzungen

Die Ausführungen beschränken sich vorrangig auf Deutschland, gehen aber soweit erforderlich auch auf die globale Situation ein. Dies ist in der Regel dann der Fall, wenn Potentiale, Konflikte oder auch Emissionen der Biomasse- und Windenergienutzung diskutiert werden. Da Biomasse ein sehr weit gefasster Begriff ist und es eine Vielzahl an unterschiedlichen Rohstoffen, Endprodukten und Energienutzungstechniken gibt, wird der Schwerpunkt der Analysen in dieser Arbeit in der Regel auf die Energietechniken zur Nutzung von flüssiger und gasförmiger Biomasse gelegt.

1 Grundlagen des Energiesystems im Rahmen einer nachhaltigen Entwicklung

1.1 Zentrale Aspekte des Leitbildes einer nachhaltigen Entwicklung

Der Begriff Nachhaltigkeit entstammt ursprünglich der deutschen Forstwirtschaft des 18. Jahrhunderts. Eine steigende Holzknappheit machte die Entwicklung eines Nachhaltigkeitskonzeptes notwendig. Der Begriff der Nachhaltigkeit bezog sich darauf, einen möglichst hohen, gleichzeitig aber dauerhaften Holzertrag der Wälder zu erzielen, indem pro Jahr nicht mehr Holz geschlagen wird, als nachwächst.[4] Dies ist jedoch nur das originäre Begriffsverständnis; das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung ist nicht nur auf die ökologische Problematik beschränkt. In wissenschaftlichen Ansätzen haben insbesondere seit der Industriellen Revolution, Überlegungen zur Beständigkeit, zur Stabilität und zu Belastungsgrenzen von Wirtschaft und Gesellschaft eine gewisse Tradition. Mit dem 1987 vorgelegten Bericht „Unsere gemeinsame Zukunft“ durch die Brundtland-Kommission für Umwelt und Entwicklung, wurde das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung global, auch der nicht wissenschaftlichen Öffentlichkeit näher gebracht. Darin wird eine nachhaltige Entwicklung als eine Entwicklung beschrieben, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen (Weltkommission für Umwelt und Entwicklung, 1987).[5] Eine präzisere Begriffsbestimmung formulierte der Generalsekretär der WCED, McNeill, J. R. (1990). Ihm zufolge ist

„eine notwendige Voraussetzung für eine nachhaltige Entwicklung (ist), dass sich die grundlegenden Bestände des natürlichen Kapitals einer Gemeinschaft oder eines Landes im Laufe der Zeit nicht verringern. Ein konstanter oder wachsender Bestand natürlichen Kapitals gewährleistet nicht nur die Deckung der Bedürfnisse der gegenwärtig lebenden Generation, sondern sichert auch ein Mindestniveau an Gerechtigkeit und Gleichberechtigung für zukünftige Generationen“.[6]

Mit der UNCED-Konferenz in Rio 1992 hat das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung besondere institutionelle Bedeutung erlangt. So legten 178 Staaten eine nachhaltige Entwicklung als neues Entwicklungsziel der Menschheit in der Agenda 21 und der Rio-Deklaration fest. Seit 1994 ist das Prinzip der Nachhaltigkeit auch in Deutschland im Grundgesetz als Staatsziel verankert. [7]

Nachhaltige Entwicklung ist jedoch kein fertig operrationalisiertes Konzept, sondern ein gesellschaftlich-politisches und damit normatives Leitbild.[8] Die individuellen Meinungen, aller Ebenen unserer Gesellschaft ergeben hierbei ein breites Spektrum an Definitionen einer nachhaltigen Entwicklung.[9] Die wesentlichen Charakteristika, die den meisten Definitionen inhärent sind, sind das ethische Postulat einer inter- und intragenerativen Gerechtigkeit und die Gesamtvernetzung des ökonomischen, des ökologischen und des sozialen Systems.[10]

1.1.1 Gesamtvernetzung des ökonomischen, ökologischen und sozialen Systems

Zwischen dem ökonomischen, dem ökologischen und dem sozialen System bestehen vielfältige Interdependenzen, die eine isolierte Betrachtung der einzelnen Systeme innerhalb einer Nachhaltigen Entwicklung unmöglich machen, vielmehr muss eine holistische Betrachtung erfolgen, in der alle Ziele, die sich aus den Handlungsstrategien der Systeme ergeben, integrativ zu betrachten sind.[11]

Im physischen Sinne kann das ökonomische System als ein offenes Subsystem des endlichen, nicht wachsenden und materiell geschlossenen ökologischen Systems betrachtet werden. Demnach muss das geschlossene ökonomische System auf die Quellen und Senken des geschlossenen ökologischen Systems zurückgreifen. Die Wachstumsgrenzen für das ökonomische System werden somit durch die Grenzen des ökologischen Systems gebildet.[12] Die Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages für „Nachhaltige Energieversorgung unter den Bedingungen der Globalisierung und der Liberalisierung“ spricht auch von den Naturschranken des Ökosystems, die menschliche Aktivitäten und damit auch das wirtschaftliche Wachstum limitieren.[13] Auf diese Wachstumsgrenzen hatte schon 1972 der Club of Rome in seiner Studie „Limits to Growth“ (Die Grenzen des Wachstums) hingewiesen. Diese Grenzen scheinen teilweise schon erreicht zu sein, da der Einfluss des ökonomischen Systems mittlerweile dazu geführt hat, dass natürliche Kreisläufe und damit „auch die künftigen Lebens- und Wirtschaftsbedingungen der Menschen weltweit bedroht sind.“[14]

Das soziale System ist mit in die Betrachtung einzubeziehen, da sich nachhaltige Entwicklung auch auf die gerechte Verteilung sogenannter sozialer Grundgüter[15] bezieht und Umweltzerstörung nicht ausschließlich durch die nicht nachhaltige Produktions- und Konsumweise der Industriestaaten verursacht wird, sondern teilweise auch durch Armut bedingt ist.[16]

1.1.2 Dimensionen der Nachhaltigkeit

Die Nachhaltigkeit erstreckt sich auf drei Dimensionen, die integrativ zu betrachten sind: die ökonomische, ökologische und die soziale Dimension.[17]

Im Folgenden werden wesentliche Überlegungen aus ökonomischer, ökologischer und sozialer Perspektive aufgeführt.

1.1.2.1 Ökonomische Dimension

Unser Wirtschaftssystem wird seit Adam Smith vom Menschenbild des Homo oeconomicus geprägt, gekennzeichnet durch Eigennutz als Triebkraft der Individuen und der Regelungsfunktion des Preismechanismus („invisible Hand“). Produzenten streben nach Gewinnmaximierung, Konsumenten nach Nutzenmaximierung.[18]

Sowohl die Volkswirtschaftslehre, als auch die noch relativ junge wissenschaftliche Disziplin der Ökologischen Ökonomie setzen sich mit den Effekten, die Handlungen der Wirtschaftsakteure auf das ökologische System bewirken, auseinander. Stark verkürzt lässt sich die, durch die Handlungen der Wirtschaftsakteure verursachte Problematik folgendermaßen zusammenfassen:

Umweltgüter, z.B. Wasser, Luft und Boden gehen entweder nicht, oder nicht mit ihren „wahren“ Kosten in die individuellen Optimierungskalküle der Wirtschaftsakteure mit ein, es kommt zu einer Überwälzung der bei der Produktion oder dem Konsum entstehenden sozialen und ökologischen Kosten auf Dritte[19] (obwohl zumindest auf nationaler Ebene Gesetze und Maßnahmen, wie zum Beispiel Emissionszertifikate oder auch die ökologische Steuerreform versuchen, dem entgegenzuwirken).[20] Das daraus resultierende Marktversagen führt zu einer Übernachfrage und damit Übernutzung der freien Quellen und Senken der Umweltgüter, was langfristig existenzgefährdende Auswirkungen auf das globale Ökosystem hat. Im kurzfristigen Nutzen- und Gewinnmaximierungskalkül der Wirtschaftsakteure wird meist vernachlässigt, dass diese Übernutzung im eklatanten Widerspruch zu der Tatsache steht, dass das Wirtschaftssystem langfristig nur auf Basis eines intakten ökologischen Systems existieren kann. Es herrscht damit ein Widerspruch zwischen ökonomischer und ökologischer Rationalität.

Eine weitere Problematik der Interdependenz zwischen ökonomischem und ökologischem System liegt in dem weltweit akzeptierten Ziel eines ständigen wirtschaftlichen Wachstums. Der Position, die Wachstum als wirtschaftspolitisch wichtigstes Ziel sieht, steht bisher nur eine Minderheitenposition gegenüber.[21]

Quantitatives wirtschaftliches Wachstum führt in der Regel zu einer weiteren Übernutzung der natürlichen Ressourcen und ist deshalb mit einer nachhaltigen Entwicklung nicht vereinbar. Als unmittelbare Konsequenz für eine nachhaltige Entwicklung ergibt sich damit zunächst in Bezug auf das ökonomische System eine „…Abkehr vom traditionellen wirtschaftlichen Wachstums- und Fortschrittsmodell.“[22] Die ökonomische Dimension des Leitbildes nachhaltiger Entwicklung verbindet traditionelle wirtschaftliche Ziele wie Vollbeschäftigung, Preisstabilität und außenwirtschaftliches Gleichgewicht mit einer Steigerung der Lebensqualität anstelle eines quantitativen wirtschaftlichen Wachstums.[23]

1.1.2.2 Ökologische Dimension:

Im Mittelpunkt der ökologischen Zieldimension des Leitbildes nachhaltiger Entwicklung stehen der Erhalt des Naturkapitals und die Funktionsfähigkeit des ökologischen Systems. In der Vergangenheit hatte das menschliche Handeln meist nur Auswirkungen auf die regionale Umwelt. Die dadurch entstandenen negativen Auswirkungen konnten in der Regel durch angepasstes Verhalten, oder technologische Fortschritte bewältigt werden. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts, erstreckt sich menschliches Handeln jedoch auf das globale Ökosystem, dessen Tragekapazität wissenschaftlich noch nicht exakt bestimmbar ist. In Abbildung 1 ist beispielhaft der Anstieg der Treibhausgaskonzentration zwischen 1900 und 2000 dargestellt. Ab etwa 1960 ist ein deutlicher Anstieg dieser anthropogen verursachten Zunahme von Treibhausgasen in der Atmosphäre zu erkennen.

Abbildung 1: Anstieg der Treibhausgaskonzentration zwischen 1900 und 2000

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: EEA 2004/02: Climate Report 2004. S. 7. URL: www.eea.europa.eu

In der nicht auch nur annähernd bestimmbaren Tragekapazität des Ökosystems liegt ein viel diskutiertes Problem, da nicht zuletzt ökonomische Aktivitäten an der Tragekapazität des Ökosystems ausgerichtet sein sollen (Vgl. Kap. 2.1.2).[24] Als Konsequenz hieraus wird ökologischer Substanzerhalt postuliert, es sollte lediglich von den „Zinsen“ gelebt und nicht der Naturkapitalstock angegriffen werden.[25] Dies läuft auf eine Nutzung nicht-erneuerbarer Ressourcen hinaus, die nur in dem Maße erfolgen darf, wie Substitutionsmöglichkeiten durch erneuerbare Ressourcen entwickelt werden können. Die natürlichen Quellen und Senken des Ökosystems dürfen nur in dem Umfang belastet werden, wie es ihre Tragfähigkeit zulässt.

Diese Ziele wurden in den sog. Managementregeln der Nachhaltigkeit formuliert die in Kapitel 1.1.3 näher erläutert werden.

1.1.2.3 Soziale Dimension

In seiner sozialen Zieldimension strebt das Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung Gerechtigkeit und Verantwortung sowohl generationsübergreifend (intergenerativ), als auch innerhalb einer Generation (intragenerativ) an.[26] Anhand der Nachhaltigkeitsdefinition und den Zielen der sozialen Dimension, wird die hohe ethische Orientierung des Leitbildes nachhaltiger Entwicklung deutlich.

Die Enquete-Kommission „Schutz des Menschen und der Umwelt“ (1998) nennt soziale Sicherheit, Wohlstand und ökologische Verantwortung, Frieden, soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit sowie individuelle Freiheit und Entfaltungsmöglichkeit als konkrete soziale Ziele bzw. Normen, die für eine nachhaltige Entwicklung unerlässliche Voraussetzungen sind.[27]

Das Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung ist immer begleitet von permanenten dynamischen wirtschaftlichen und strukturellen Veränderungen. Dies gilt im Besonderen für die soziale Dimension der Nachhaltigkeit. Die Entscheidung darüber, was als gerecht gelten kann bzw. was Gerechtigkeit bedeutet, erfolgt stets in Abhängigkeit von sich ändernden soziokulturellen Vorstellungen und Prämissen.[28] Nach Rawls (in Rogall, H. (2008) Ökologische Ökonomie S. 170) ist gerecht, was die Mehrheit der Menschheit als gerecht empfindet. Der Definition von Gerechtigkeit steht somit kein Anspruch auf Endgültigkeit zu, da sich Gesellschaften permanent im Wandel befinden und somit auch ihr Gerechtigkeitsverständnis.

1.1.2.3.1 Intragenerative Gerechtigkeit

Intragenerative Gerechtigkeit bedeutet Verteilungsgerechtigkeit unter den heute
lebenden Generationen. So wird beispielsweise in der „Dritten Welt“ diese Verteilungsgerechtigkeit als wichtigster Nachhaltigkeitsaspekt betrachtet. Während die Möglichkeiten der Bedürfnisbefriedigung der Menschen in Entwicklungsländern nur beschränkt oder gar nicht gegeben sind, führt die Konsumweise der Industrieländer zu sozialen sowie ökologischen Problemen, die starke negative Auswirkungen auch auf die Entwicklungsländer haben. Ungerechte Verteilung von Ressourcen, Nahrungsmitteln oder auch Medikamenten, sind häufig Ursache globaler Problemlagen und Konflikte. Neben der Verteilungsungerechtigkeit auf globaler Ebene, stehen aber auch Gerechtigkeitsfragen hinsichtlich z.B. der Chancengleichheit in Bezug auf Bildung, Einkommen und Teilhabe an gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen immer mehr im Mittelpunkt.[29]

Das Prinzip der intergenerativen Gerechtigkeit strebt für alle Menschen gleich hohe ökologische, ökonomische und soziale Standards an und impliziert damit eine gerechte Verteilung der Lebenschancen und Entwicklungsmöglichkeiten zwischen allen lebenden Menschen.[30]

1.1.2.3.2 Intergenerative Gerechtigkeit

Das Prinzip intergenerativer Gerechtigkeit strebt sowohl für heutige Generationen als auch für zukünftige Generationen hohe ökologische, ökonomische und soziale Standards an. Zukünftige Generationen sind nicht in der Lage ihre Ansprüche auf eine intakte Umwelt geltend zu machen Daraus folgt, dass keine Generation auf Kosten der zukünftiger Generationen höhere materielle Standards beanspruchen darf. Der Verbrauch natürlicher Ressourcen darf nur so hoch sein, wie die Managementregeln der Nachhaltigkeit dies zulassen.[31]

1.1.3 Managementregeln der Nachhaltigkeit und Nachhaltigkeitsstrategien

Um eine Leitorientierung für künftige Entwicklungspfade zu haben, wurden sogenannte Managementregeln der Nachhaltigkeit formuliert, die gleichzeitig auch als Prüfkriterien für eine Bewertung der Ziele unter Nachhaltigkeitsaspekten dienen sollen.[32] Um die Managementregeln der Nachhaltigkeit und die daraus abgeleiteten Ziele zu erreichen, ist die Verfolgung unterschiedlicher Nachhaltigkeitsstrategien notwendig.

- Managementregeln:

Die Enquete-Kommission „Schutz des Menschen und der Umwelt“[33] hat auf Grundlage der ursprünglich von Daly (1990) formulierten Ziele vier sog. Managementregeln der Nachhaltigkeit formuliert:[34]

1) die Abbaurate einer Ressource darf auf Dauer nicht größer sein, als ihre Regenerationsfähigkeit,
2) die Freisetzung von Stoffen darf auf Dauer nicht größer sein, als es die Tragfähigkeit bzw. Aufnahmenfähigkeit der Umwelt zulässt,
3) unvertretbaren Risiken und Gefahren für Mensch und Umwelt sind zu vermeiden,
4) es muss ein ausgewogenes Verhältnis zwischen dem Zeitmaß anthropogener Eingriffe bzw. Einträge in die Umwelt und dem Zeitmaß für das Reaktionsvermögen der Umwelt relevanten Prozesse herrschen.

Um das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung zu konkretisieren und Anforderungen an eine ökonomisch, ökologisch und sozial ausgewogene Entwicklung festzulegen, sind in der nationalen Strategie der Bundesregierung die Managementregeln der Nachhaltigkeit wie folgt formuliert worden:[35]

Die die den folgenden Regeln zugrundeliegende Prämisse besagt, dass jede Generation ihre Aufgaben selbst lösen muss und sie nicht der kommenden Generation aufbürden darf.

Akteure:

- Bürgerinnen und Bürger, Produzenten und Verbraucher, Wirtschaft und Gewerkschaften, Wissenschaft, Kirchen und Verbände sind mit dem Staat wichtige Akteure der nachhaltigen Entwicklung. Sie sollen sich am öffentlichen Dialog über das Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung beteiligen.Auch sollen siesich eigenverantwortlich in ihren Entscheidungen und Maßnahmen an diesen Zielen orientieren.
- Die Unternehmen tragen für ihre Produktion und ihre Produkte die Verantwortung. Dazu gehört die Information der Verbraucher über gesundheits- und umweltrelevante Eigenschaften der Produkte sowie über nachhaltige Produktionsweisen. Der Verbraucher trägt die Verantwortung für die Auswahl des Produkts und dessen sozial und ökologisch verträgliche Nutzung.

Handlungsbereiche:

- Erneuerbare Naturgüter (wie zum Beispiel Holz- oder Fischbestände) dürfen auf Dauer nur im Rahmen ihrer Fähigkeit zur Regeneration genutzt werden. Nicht erneuerbare Naturgüter (wie zum Beispiele Mineralien oder fossile Energieträger) dürfen auf Dauer nur in dem Umfang genutzt werden, wie ihre Funktionen durch andere Materialien oder durch andere Energieträger nicht ersetzt werden können. Die Freisetzung von Stoffen oder Energie darf auf Dauer nicht größer sein als die Anpassungsfähigkeit der Ökosysteme: zum Beispiel des Klimas, der Wälder und der Ozeane.
- Gefahren und unvertretbare Risiken für die menschliche Gesundheit sind zu vermeiden.
- Der durch technische Entwicklungen und den internationalen Wettbewerb ausgelöste Strukturwandel soll wirtschaftlich erfolgreich sowie ökologisch und sozialverträglich gestaltet werden. Zu diesem Zweck sind die Politikfelder so zu integrieren, dass wirtschaftliches Wachstum, hohe Beschäftigung, sozialer Zusammenhalt und Umweltschutz Hand in Hand gehen.
- Energie- und Ressourcenverbrauch sowie die Verkehrsleistung müssen vom Wirtschaftswachstum entkoppelt werden. Zugleich ist anzustreben, dass der wachstumsbedingte Anstieg der Nachfrage nach Energie, Ressourcen und Verkehrsleistungen durch Effizienzgewinne mehr als kompensiert wird.
- Auch die öffentlichen Haushalte sind der Generationengerechtigkeit verpflichtet. Bund, Länder und Kommunen sollen möglichst bald ausgeglichene Haushalte aufstellen und in einem weiteren Schritt kontinuierlich den Schuldenstand abbauen.
- Eine nachhaltige Landwirtschaft muss natur- und umweltverträglich sein. Sie mussdie Anforderungen an eine artgerecht Tierhaltung und den vorsorgenden, insbesondere gesundheitlichen Verbraucherschutz beachten.
- Um den sozialen Zusammenhalt zu stärken, soll Armut und sozialer Ausgrenzung soweit wie möglich vorgebeugt werden. Allen Bevölkerungsschichten werden Chancen eröffnet, sich an der wirtschaftlichen Entwicklung zu beteiligen. Alle sollen am gesellschaftlichen und politischen Leben teilhaben.
- Die internationalen Rahmenbedingungen sind so zu gestalten, dass die Menschen in allen Ländern ein menschenwürdiges Leben nach ihren eigenen Vorstellungen führen können. Dabei sollen siean den wirtschaftlichen Entwicklungen teilhaben. Umwelt und Entwicklung bilden eine Einheit. In einem integrierten Ansatz soll die Bekämpfung der Armut mit der Achtung der Menschenrechte, mit wirtschaftlicher Entwicklung, Schutz der Umweltsowie verantwortungsvollem Regierungshandeln verknüpft werden.

- Nachhaltigkeitsstrategien:

Wie bereits erwähnt, existieren für das Erreichen der aus den Managementregeln der Nachhaltigkeit abgeleiteten Ziele unterschiedliche Nachhaltigkeitsstrategien. Die drei populärsten Nachhaltigkeitsstrategien sind die Effizienz-, die Konsistenz- und die Suffizienzstrategie.

- Effizienzstrategie: Ansatzpunkt der Effizienzstrategie ist eine Minimierung des Material- und Energieeinsatzes pro Produktionseinheit. Mit Hilfe neuen Wissens sollen Ressourcen, Energie und Flächen effizienter genutzt werden. Der Schwerpunkt dieser Strategie liegt auf einem technologieorientierten Effizienzkonzept. Mit Blick auf die globale Situation wird diese Strategie primär für die Industriestaaten eingefordert, um den Entwicklungsländern die für ihre Entwicklung erforderliche Ressourcennutzung zu ermöglichen. Um diese ebenfalls so effizient wie möglich zu gestalten, wird auch ein geeigneter Technologie-Transfer gefordert.
- Konsistenzstrategie: Die Konsistenzstrategie zielt auf die Anpassung der durch menschliches Wirtschaften erzeugten Stoffströme an die natürlichen Stoffwechselprozesse ab. Die Umsetzung dieser Strategie basiert vor allem auf der Substitution bestehender umweltschädlicher Stoff- und Energieströme durch den Einsatz umweltverträglicher Lösungen. Im Energiebereich fordert die Konsistenzstrategie beispielsweise den Ersatz fossiler Energieträger durch erneuerbare Energieträger.[36]
- Suffizienzstrategie: Unter der Suffizienzstrategie wird eine umweltgerechte Änderung des Lebensstils verstanden. Gemeint ist damit, dass das Nachfrageverhalten der Wirtschaftsakteure kritisch hinterfragt wird und ggf. durch neue Rahmenbedingungen umweltverträglich gestaltet wird.[37]

Im Mittelpunkt der drei Strategiepfade steht die Frage, wie eine Erhöhung der menschlichen Lebensqualität erreicht werden kann, ohne den Ressourcenverbrauch auszuweiten. Bei der Analyse dieser Strategien und den dazugehörigen Techniken ist zu überprüfen, welchen Beitrag sie zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele leisten können und ob sie die Anforderungen und Managementregeln der Nachhaltigkeit entsprechen.[38]

1.2 Zentrale Aspekte eines nachhaltigen Energiesystems

Nachdem das Leitbild der Nachhaltigkeit in seinen wesentlichen Grundzügen skizziert wurde, soll im Folgenden das aktuelle Energiesystem unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit diskutiert werden. Das Energiesystem (eines Landes oder der Erde insgesamt) wird hierbei als die gesamte Struktur der genutzten Primärenergieressourcen verstanden. Dazu zählen die Infrastruktur für die Umwandlung in Endenergie und die Energieverteilung sowie die spezifischen Nachfragestruktur nach Energiedienstleistungen.[39]

1.2.1 Charakterisierung des heutigen Energiesystems

Während bis Ende des 19. Jahrhunderts klassische erneuerbare Energien (z.B. Wasserkraft Windmühlen, Biomasse) den größten Energiebedarf der Menschheit deckten, stehen ab dem 20. Jahrhundert die fossilen Energieträger im Mittelpunkt der Energieerzeugung. Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Anteil der fossilen Energieträger aufgrund einer stark ansteigenden Nachfrage nach Energie, deutlich ausgebaut. So deckte im Jahr 2000 der Anteil der fossilen Energieträger 81% des globalen Primärenergiebedarfs. Der Anteil von Wasserkraft und Atomkraft betrug jeweils etwa 6%, während der Anteil der Biomasse bei etwa 9% lag. Mit Beginn des 21. Jahrhunderts stieg dann auch der Anteil der bisher eher wenig genutzten erneuerbaren Energien wie Windkraft und Solarenergie am globalen Primärenergiebedarf.[40] Zwischen 1973 und 2000 stieg der globale Primärenergieverbrauch von 232 Exajoule (EJ) um 80% auf etwa 417 EJ. Abbildung 2 zeigt die Struktur des globalen Primärenergieverbrauchs 2005.

Abbildung 2: Struktur des globalen Primärenergieverbrauchs im Jahr 2005

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: eigene Darstellung nach BMU 2008: Erneuerbare Energien in Zahlen, S. 63

Der pro Kopf Energieverbrauch ist hierbei weltweit sehr unterschiedlich. So verbrauchte z.B. ein Südamerikaner 48,8 Gigajoule (GJ), ein Chinese 60,2 GJ und ein Bürger der USA 324,1 GJ. In Europa (OECD-Länder) lag der durchschnittliche Energieverbrauch 2007 pro Kopf bei 144,6 GJ. In Deutschland betrug der Primärenergieverbrauch pro Kopf im Jahr 2007 rund 170 GJ[41] Die fossilen Energieträger hatten 2007 in Deutschland einen Anteil von 81,6 %, die Kernenergie von 11 % und der Anteil der erneuerbaren Energien betrug 7,4 % (Abb. 3).

Die Annahmen über die künftige Entwicklung des globalen Primärenergieverbrauchs weisen eine große Bandbreite auf. So werden für das Jahr 2050 Energieverbrauchswerte zwischen 430 EJ und 1.500 EJ angegeben. Das stärkste Wachstum wird hierbei in den Schwellen- und Entwicklungsländern stattfinden.[42]

Abbildung 3: Struktur des Primärenergieverbrauchs in Deutschland 2007

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung nach BMWi 2008: Energiedaten. URL: www.bmwi.de

In Deutschland ist der Primärenergieverbrauch seit 1990 relativ konstant.[43] Der Endenergieverbrauch hat sich hingegen unterschiedlich entwickelt. Im Jahr 1990 benötigte die Industrie mit 31,4 die größte Menge Energie, gefolgt vom Verkehr mit 25,1% und den Haushalten mit 25%. Im Gewerbe, Handel und den Dienstleistungen (GHD) lag der Verbrauch bei 18,5%. Bis zum Jahr 2007 hat sich die Rangfolge der Verbrauchsektoren geändert: Verkehr 30,3%, Industrie 28,5%, Haushalte 25,7% und im Sektor GHD 15,6%. Insgesamt ist der Energieverbrauch zwischen 1990 und 2007 gesunken.[44]

1.2.2 Beurteilung der Nachhaltigkeit

Ein zuverlässiges Energiesystem bestimmt auf der einen Seite den Wohlstand einer Gesellschaft, auf der anderen Seite ist die Nutzbarmachung von Energiedienstleistungen jedoch auch mit einer Vielzahl von Problemen und Risiken verknüpft.[45] Inwieweit das gegenwärtige Energiesystem den Anforderungen einer nachhaltigen Entwicklung entspricht, soll im Folgenden diskutiert werden.

Als Basis für die Beurteilung der Nachhaltigkeit des Energiesystems wird das Konzept der starken Nachhaltigkeit gewählt, das auf eine begrenzte Substituierbarkeit natürlicher Ressourcen und dem Setzen von ökologischen Leitplanken basiert (Vgl. Kapitel 1.1.2.2).

- Klimaveränderungen:

Unsere Zivilisation hat sich auf die Klimabedingungen der Erde, die seit einigen Tausend Jahren relativ konstant sind, eingestellt. Kommt es zu einer stärkeren Änderung dieser Klimabedingungen, würde dies die heutigen Lebensbedingungen grundlegend ändern.

Zwölf der letzten dreizehn Jahre (1995-2007) gehören zu den wärmsten Jahren seit der instrumentellen Aufzeichnung der globalen Erdoberflächentemperatur. Auch das Jahr 2008 wird nach vorläufigen Zahlen der Meteorologischen Weltorganisation (WMO), einen der Spitzenplätze der wärmsten Jahre seit 1901 einnehmen.[46] Die globale Erdoberflächentemperatur stieg seit 1901 um 0,6 Grad Celsius. Im Einklang mit der Erwärmung steht der Anstieg des mittleren globalen Meeresspiegels. Dieser stieg seit 1961 mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 1,8 mm pro Jahr und seit 1993 mit durchschnittlich ungefähr 3,1 mm pro Jahr an.[47] Hauptursache für die steigende globale Klimaerwärmung ist der durch menschliche Aktivitäten verursachte Anstieg der anthropogenen Treibhausgaskonzentrationen. Zwischen 1970 und 2004 sind die weltweiten Treibhausgasemissionen um 70 % angestiegen. Kohlendioxid (CO2) ist das anteilsmäßig häufigste der Treibhausgase, seine jährliche Emission stieg von 1970 bis 2004 um 80 %. Dieser enorme Anstieg der CO2-Konzentration ist vor allem auf die Nutzung fossiler Brennstoffe zurückzuführen.[48] Aufgrund der zunehmenden Treibhausgasemissionen prognostiziert das IPCC eine Zunahme der mittleren globalen Temperatur für die Periode 1990 bis 2100 um 1,4 bis 5, 8 Grad Celsius. Für den Meeresspiegel wird ein Anstieg zwischen 9 und 88 cm vorausgesagt.[49]

Neben dem Anstieg des Meeresspiegels und der damit einhergehenden Überschwemmung von Küstengebieten und küstennahen Großstädten, bestehen noch weitere, durch die Klimaveränderung verursachte mögliche Gefahren. Beispielsweise könnte durch die Verschiebung von Klimazonen die Desertifikation voranschreiten und die Zahl der Wirbelstürme und Überschwemmungen weiter zunehmen. Eine weitere große Gefahr sehen Klimaforscher in der möglichen, klimatisch bedingten Veränderung der Meeresströmungen. Diese könnten ein Erliegen des Golfstromes bewirken, was in Europa zu einem sehr kalten und trockenen Klima führen würde.[50]

- Ressourcenknappheit und –reichweite:

Das globale Energiesystem basiert heute zu 83 % auf fossilen Brennstoffen (Vgl. Kap. 2.1). Aus Sicht einer starken Nachhaltigkeit, die im Prinzip den Verbrauch nicht-erneuerbarer Ressourcen innerhalb gewisser Grenzen zulässt, stellt sich deshalb die Frage, nach den „Safe Minimum Standards“[51] für den fossilen Ressourcenverbrauch. Hierbei stehen zwei zentrale Aspekte im Vordergrund: einerseits ist die Reichweite der nicht erneuerbaren Ressourcen ein wichtiges Kriterium, andererseits spielt deren geographische Verfügbarkeit und die damit einhergehende wirtschaftliche Abhängigkeit eine entscheidende Rolle. Die Betrachtung der Reichweite einer Ressource ist mit einigen Unsicherheiten behaftet. Einerseits ist es schwierig gesicherte Prognosen über die Größe der Reserven einer Ressource zu erstellen, da diese z.B. aufgrund von Neufunden oder Fehleinschätzungen stark schwanken können, andererseits besteht das Problem, die zukünftige Entwicklung der Nutzung einer Ressource abzuschätzen. Die Festlegung von Reserven und Ressourcen fossiler Energierohstoffe ist damit mit Vorsicht zu interpretieren.[52]

Nach Tabelle 1 reichen die Erdölreserven bei gegenwärtiger Förderung weltweit noch etwa 40 Jahre, die der Erdgasreserven noch rund 60 Jahre, Kohle reicht bei der gegenwärtigen Förderungsmenge noch etwa 150 Jahre. Sollte Kohle die Anteile der langsam ausgehenden Öl- und Gasressourcen übernehmen, verkürzt sich jedoch auch ihre Reichweite sehr schnell. Des Weiteren würde, durch ein Wechsel zur Kohle als wichtigste Energieressource, die CO2-Emission pro Energieeinheit erheblich erhöht.

Betrachtet man die globale Verteilung fossiler Energieressourcen (Tabelle 1), wird deutlich, dass es große geografische Unterschiede bei der Lage der Ressourcen gibt. Dies gilt im Besonderen für Erdöl und Erdgasvorkommen, während Kohle vergleichsweise gleichmäßig über die Kontinente verteilt ist. Anhand Tabelle 1 lässt sich prognostizieren, dass durch diese Ungleichverteilung mittelfristig der Druck in der Beschaffungs- und Versorgungssicherstellung wachsen wird, da Länder mit einem großen Bedarf an Primärenergie (z.B. USA) nicht über die notwendigen Reserven verfügen. Diese regionale Ungleichverteilung und die Abhängigkeit der Industrienationen von Erdöl- und Erdgaslieferungen aus häufig politisch instabilen Regionen birgt enormes Risikopotential hinsichtlich der Versorgungssicherheit. Der steigende Energiebedarf in Entwicklungsländern sowie Ländern wie China und Indien wird dieses Problem weiter verschärfen.[53]

Tabelle 1: Statische Reichweite bei gegenwärtiger Förderung in Jahren (sicher gewinnbar)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: BMWi (2008): Energiedaten 2008

1.3 Ziele eines nachhaltigen Energiesystems

Die Zieldefinition eines nachhaltigen Energiesystems kann in Anlehnung an die Anforderungen einer nachhaltigen Entwicklung (vgl. Kapitel 1.1.2) erfolgen, da dem Energiesystem in der Umsetzung des Leitbildes einer nachhaltigen Entwicklung aufgrund der genannten Probleme und Risiken entscheidende Bedeutung zukommt. Auf dieser Grundlage lässt sich ein nachhaltiges Energiesystem wie folgt definieren:

Ein nachhaltiges Energiesystem befriedigt die Bedürfnisse der Menschen nach Energiedienstleistungen zu angemessenen Preisen und bewegt sich unter Beachtung der ökonomischen, ökologischen und sozialen Ziele einer nachhaltigen Entwicklung innerhalb ökologischer Leitplanken. Zukunftsfähig ist ein nachhaltiges Energiesystem demnach dann, wenn im Sinne der Konsistenzstrategie der Einsatz von atomaren und fossilen Energieträgern durch erneuerbare Energien ersetzt wird und der Energieverbrauch durch Effizienz- und Suffizienzstrategien soweit reduziert wird, dass er alleine durch diese gedeckt werden kann.[54] Um die Managementregeln der Nachhaltigkeit einzuhalten (Vgl. Kap.1.1.3), darf der Verbrauch natürlicher Ressourcen nicht größer sein, als diese im gleichen Zeitraum nachwachsen. Die Erzeugung schädlichen Emissionen und Treibhausgase darf nur so hoch sein, wie sie Mensch und Natur ohne negative Auswirkungen aufnehmen können. Da die Treibhauskonzentration der im Kyoto-Protokoll (1997) erfassten Gase schon fast der Grenze der als maximal tolerablen Treibhausgaskonzentration entspricht, müssen die Treibhausgase baldmöglichst so stark vermindert werden, dass das weithin anerkannte Ziel der globalen Erwärmung von höchstens 2°C eingehalten werden kann.[55]

Aus der Definition eines nachhaltigen Energiesystems und der geschilderten Risiken, ergeben sich folgende Handlungsziele die in globale Handlungsziele, Handlungszielen der EU und Handlungsziele in Deutschland aufgegliedert sind.

1.3.1 Globale Handlungsziele

- Temperaturanstieg begrenzen: Nach heutigem wissenschaftlichen Kenntnisstand können drastische Klimaveränderungen nur verhindert werden, wenn der Temperaturanstieg auf 2 Grad Celsius gegenüber vorindustrieller Zeit begrenzt wird.[56] Zwischen 1906 und 2005 stieg die Temperatur im Mittel bereits um 0,74 Grad Celsius an. Die globale Mitteltemperatur darf somit um nicht mehr als 1,2 Grad Celsius zusätzlich steigen.

- Konzentration der Treibhausgase stabilisieren bzw. verringern: Das Ziel die Erwärmung auf 2 Grad Celsius zu begrenzen lässt sich mit einer Wahrscheinlichkeit von 75 % erreichen, wenn die Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre bei 400 ppmv Kohlendioxid-Äquivalent stabilisiert wird. Dafür ist der Zuwachs der globalen Treibhausgas-Emissionen bis zum Jahr 2020 zu stoppen. Anschließend müssen die weltweiten Emissionen bis zum Jahr 2050 um 50% gegenüber 1990 sinken, bzw. um 60% gegenüber den heutigen Werten. Im Hinblick auf die Gerechtigkeit gegenüber den sich entwickelnden Staaten (intragenerative Gerechtigkeit) ist eine Reduzierung der Emissionen der Industriestaaten bis 2050 überproportional um 80% angebracht.[57]

1.3.2 Handlungsziele der EU

- Verringerung der CO2-Emissionen : Im März 2007 hat der Europäische Rat die Ziele für den Klimaschutz beschlossen, die sich an der 2°C-Obergrenze orientieren. Die EU verpflichtet sich demnach, ihre CO2 Emissionen bis zum Jahr 2020 gegenüber 1990 um 30% zu reduzieren, wenn sich andere Industriestaaten zu vergleichbaren Emissionsreduktionen und die Schwellenländer zu einem angemessenen Beitrag verpflichten. Unabhängig vom Verhalten anderer Länder, verpflichtet sich die EU, ihre CO2-Emissionen bis 2020 um 20% gegenüber 1990 zu reduzieren.
- Anteile der erneuerbaren Energien erhöhen: Um die geforderten Reduktionsziele zu erreichen, soll unter anderem der Anteil der erneuerbaren Energien am Gesamtenergieverbrauch der EU bis 2020 auf 20% erhöht werden und auch der Anteil von Biokraftstoff soll auf 10% steigen. Durch Effizienzmaßnahmen sollen 20% des EU-Energieverbrauchs im Vergleich zu Prognosen für das Jahr 2020 eingespart werden.[58]

[...]


[1] Simon, S. (2007): Szenarien nachhaltiger Bioenergiepotentiale bis 2030, Berlin., S. 15

[2] Ebenda. S. 16

[3] Vgl. BMU (2008c): Leitstudie 2008, S. 13.

[4] Vgl. Grunwald, A.; Kopfmüller, J. (2006): Nachhaltigkeit, Frankfurt, S. 14.

[5] Vgl. Bundesregierung (2002): Perspektiven für Deutschland. Unsere Strategie für eine nachhaltige Entwicklung, Berlin, S.1.

[6] Vgl. van Dieren, W. (1995): Mit der Natur rechnen: Der neue Club-of-Rome-Bericht, Basel, S. 106.

[7] Vgl. Rogall, H. (2002): Neue Umweltökonomie – Ökologische Ökonomie, Opladen, S. 37.

[8] Vgl. Grunwald, A.; Kopfmüller, J. (2006): Nachhaltigkeit, Frankfurt, S. 7.

[9] So stellt Tremmel in „Nachhaltigkeit als politische und analytische Kategorie“ 60 unterschiedliche Begriffe der Nachhaltigkeit vor, die von Wissenschaftlern, die sich zu diesem Thema äußern benutzt werden.

[10] Vgl. Linne, G.; Schwarz, M. (Hg.) (2003): Handbuch der Nachhaltigkeit, Opladen, S. 12.

[11] Vgl. Grunwald, A.; Kopfmüller, J. (2006): Nachhaltigkeit, Frankfurt S. 53.

[12] Vgl. Linne, G.; Schwarz, M. (Hg.) (2003): Handbuch der Nachhaltigkeit, Opladen,, S. 91.

[13] Vgl. Enquete-Kommission des 14. Deutschen Bundestags „Nachhaltige Energieversorgung unter den Bedingungen der Globalisierung und der Liberalisierung“ (2002): Endbericht, Bonn, S.124.

[14] Gebhard, M. (1999): Sustainable Development als Leitbild zur konzeptionellen Weiterentwicklung der Umweltbildung, Münster, S. 4.

[15] Zu den sozialen Grundgütern gehören das Leben selbst, Gesundheit, Grundversorgung mit Lebensmitteln, Kleidung und Wohnung und elementare politische Recht. Weiter werden auch Grundgüter, die sich auf den dauerhaften Zusammenhalt der Gesellschaft beziehen dazugezählt. Dazu gehören z.B. Toleranz, Solidarität, Integrationsfähigkeit, Rechts- und Gerechtigkeitssinn. (Grunwald, A.; Kopfmüller, J. (2006): Nachhaltigkeit, Frankfurt, S.49).

[16] Vgl. Enquete-Kommission des 13. Deutschen Bundestags „Schutz des Menschen und der Umwelt“ (1998): Konzept Nachhaltigkeit. Vom Leitbild zur Umsetzung. Abschlussbericht, Berlin, S. 35.

[17] Vgl. Grunwald, A.; Kopfmüller, J. (2006): Nachhaltigkeit, Frankfurt, S. 47.

[18] Vgl. Woll, A. (1990): Wirtschaftslexikon, München, S. 314.

[19] Vgl. Rogall , H. (2008): Ökologische Ökonomie, Wiesbaden, S. 61.

[20] Vgl. BMU (2004): Die Ökologische Steuerreform: Einstieg, Fortführung und Fortenetwicklung zur Ökologischen Finanzreform, Berlin, S. 2

[21] Vgl. Grunwald, A.; Kopfmüller, J. (2006): Nachhaltigkeit, Frankfurt, S. 73.

[22] Vgl. Rogall, H. (2002): Neue Umweltökonomie - Ökologische Ökonomie, Opladen, S. 92.

[23] Vgl. Rogall, H. (2004): Ökonomie der Nachhaltigkeit, Wiesbaden, S. 31.

[24] Vgl. Grunwald, A.; Kopfmüller, J. (2006): Nachhaltigkeit, Frankfurt, S. 41.

[25] Diese Forderung entspricht der Position einer starken Nachhaltigkeit, die für eine dauerhafte Erhaltung und nicht für einen optimalen Verbrauch natürlicher Ressourcen steht. Im Gegensatz dazu gehen Vertreter der Position einer schwachen Nachhaltigkeit (neoklassische Position) davon aus, dass der natürliche Kapitalstock substituierbar ist und durch technologischen Fortschritt Ressourcenprobleme und Belastungsgrenzen beseitigt werden können. (Rogall, H. (2004): Ökonomie der Nachhaltigkeit, Wiesbaden, S. 32).

[26] Vgl. Rogall, H. (2008): Ökologische Ökonomie, Wiesbaden, S. 172.

[27] Vgl. Enquete-Kommission des 13. Deutschen Bundestags „Schutz des Menschen und der Umwelt“ (1998): Konzept Nachhaltigkeit. Vom Leitbild zur Umsetzung, Berlin, S. 27.

[28] Vgl. ebenda, S. 28.

[29] Vgl. Grunwald, A.; Kopfmüller, J. (2006): Nachhaltigkeit, Frankfurt, S. 30.

[30] Vgl. Rogall, H. (2008): Ökologische Ökonomie, Wiesbaden. S. 172.

[31] Vgl. ebenda. S. 173.

[32] Grunwald, Nachhaltigkeit, S. 56

[33] Vgl. Enquete-Kommission des 13. Deutschen Bundestags „Schutz des Menschen und der Umwelt“ (1998): Konzept Nachhaltigkeit. Vom Leitbild zur Umsetzung, Berlin, S.25.

[34] Vgl. Rogall, H. (2000): Bausteine einer zukunftsfähigen Umwelt- und Wirtschaftspolitik, S. 102.

[35] Vgl. BMU(2007): Nachhaltige Entwicklung - Managementregeln der Nachhaltigkeit. URL: http://www.bmu.de/nachhaltige_entwicklung/doc/38939.php.

[36] Vgl. Grunwald, A.; Kopfmüller, J. (2006): Nachhaltigkeit, Frankfurt, S. 76.

[37] Vgl. Fischer, A. (2000): Bildung für eine nachhaltige Entwicklung, Bielefeld, S. 3.

[38] Vgl. Rogall, H. (2004): Ökonomie der Nachhaltigkeit, Wiesbaden, S. 88.

[39] Steger, U. et al. (2002): Nachhaltige Entwicklung und Innovation im Energiebereich, S. XIX.

[40] Quaschning, V. (2008): Erneuerbare Energien und Klimaschutz, München, S. 25.

[41] BMWi (2008) Energiedaten.

[42] Vgl. Deutscher Bundestag 2002/07, S. 104

[43] Im Jahr 1990 betrug der PEV 14.905 PJ, im Jahr 1995 14.269 PJ, im Jahr 2000 14.402 PJ und im Jahr 2005 14.465 PJ. BMWi (2008) Energiedaten.

[44] BMWi (2008): Energiedaten.

[45] Vgl. Rogall, H. (2004): Ökonomie der Nachhaltigkeit, Wiesbaden, S.91.

[46] http://www.sueddeutsche.de/wissen/140/451849/text/?CMP=NLC-SDE071022&nlsource=taeglich.

[47] Vgl. IPPC (2008): Klimaänderung 2007. Synthesebericht, Berlin, S. 2.

[48] Vgl. ebenda. S. 5.

[49] Vgl. Steger, U. ;et al.(2002): Nachhaltige Entwicklung und Innovation im Energiebereich, Berlin, S. 82.

[50] Vgl. Quaschning, V. (2008): Erneuerbare Energien und Klimaschutz, München, S.55.

[51] Mit dem „Safe Minimum Standard“ bzw. dem Vorsorgeprinzip „soll ein Kriterium in den Entscheidungsprozeß über die Umsetzung von Projekten eingeführt werden, mit dem explizit die Unsicherheit und Irreversibilität der möglichen Folgen einer Nutzung natürlicher Ressourcen berücksichtigt wird. Grundidee dabei ist, dass Grenzen für - normale, alltägliche- ökonomische Abwägungen gesetzt werden. Eine derartige Grenze könnte z. B. in der Regel bestehen, dass durch Folgen von Investitionsprojekten keine Tier oder Pflanzenart aussterben darf“ vgl. Meyerhoff, J. (1999): Ökonomische Bewertung ökologischer Leistungen, Berlin, S. 38.

[52] Vgl. Steger, U. ;et al.(2002): Nachhaltige Entwicklung und Innovation im Energiebereich, Berlin, S. 83.

[53] Vgl. Grunwald, A.; Kopfmüller, J. (2006): Nachhaltigkeit, Frankfurt, S. 84.

[54] Vgl. Rogall, H. (2004): Ökonomie der Nachhaltigkeit, Wiesbaden, S. 99.

[55] Vgl. SRU (2008) Sachverständigenrat für Umweltfragen: Umweltgutachten 2008, Umweltschutz im Zeichen des Klimawandels, S. 80

[56] Vgl. KOM (2007): Begrenzung des globalen Klimawandels auf 2 Grad Celsius, Kurzfassung, Brüssel, oder UBA (2005):Die Zukunft in unseren Händen., Dessau, S. 17.

[57] Vgl. UBA (2005):Die Zukunft in unseren Händen., Dessau, S. 17.

[58] Vgl. BMU (2008a): Europa und Umwelt - Lissabon Strategie, www.bmu.de.

Final del extracto de 103 páginas

Detalles

Título
Eine umweltoekonomische Bewertung von Biomasse und Windenergie
Universidad
University of Applied Sciences Berlin
Curso
Umweltökonomie
Calificación
1,3
Autor
Año
2009
Páginas
103
No. de catálogo
V127146
ISBN (Ebook)
9783640339389
ISBN (Libro)
9783640338658
Tamaño de fichero
1247 KB
Idioma
Alemán
Notas
Hervorzuheben ist hierbei die Bewertung der beiden erneuerbaren Energien über die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit. Die Auswahl und Darstellung der komplexen Materie ist dem Diplomanden sehr gut gelungen. Auch das Zwischenfazit fällt sehr positiv auf. Das zweite Kapitel ordnet die erneuerbaren Energien in das heutige Energiesystem ein und gibt einen Überblick über die Nutzungsmöglichkeiten und Rahmenbedingungen. Auch dieses Kapitel ist sehr gelungen, immer wieder zeigt der Prüfling, dass er die richtigen Konsequenzen aus den Daten ziehen kann.
Palabras clave
Umweltökonomie, Nachhaltigkeit, Energiepolitik, erneuerbare Energien, Biomasse, Windenergie, Bewertung
Citar trabajo
Valentin Lenkewitz (Autor), 2009, Eine umweltoekonomische Bewertung von Biomasse und Windenergie, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/127146

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