In John Rawls „Recht der Völker“ aus dem Jahre 2002 wird die Frage, inwiefern es möglich ist, dass Völker friedlich und gerecht zusammenleben können, thematisiert. John Rawls
entwickelt hierzu das Konzept eines „Vertrages der Gesellschaft der Völker“.
Rawls strebt im Gegensatz zu Kant somit einen Völkerbund und keinen Völkerstaat an.
Im Folgenden soll zunächst kurz auf die wichtigsten Aspekte der Einleitung eingegangen
werden.
Des Weiteren werde ich mich mit den ersten drei Paragraphen des Werkes befassen. Hierin formuliert Rawls die für eine gerechte Gesellschaft notwendigen Grundsätze, erläutert warum er ein Recht der Völker und nicht ein Recht der Staaten anstrebt und erklärt darüber hinaus sein Darstellungsmodell des Urzustandes.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Die Einleitung
- §1: Das Recht der Völker als eine realistische Utopie
- Darstellung der Thesen und Aussagen
- Diskussion
- §2: Warum Völker und nicht Staaten
- Darstellung der Thesen und Aussagen
- Diskussion
- §3: Zwei Urzustände
- Darstellung der Thesen und Aussagen
- Diskussion
- Fazit
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit John Rawls' Konzept eines "Rechts der Völker" und untersucht, wie Völker friedlich und gerecht zusammenleben können. Rawls entwickelt das Konzept eines "Vertrages der Gesellschaft der Völker" und strebt einen Völkerbund statt eines Völkerstaates an. Die Arbeit analysiert die wichtigsten Aspekte der Einleitung und der ersten drei Paragraphen des Werkes.
- Definition des Begriffs "Volk" und Einteilung in verschiedene Gesellschaftstypen
- Das Recht der Völker als realistische Utopie und die notwendigen Bedingungen für eine gerechte Gesellschaft
- Die Bedeutung des "vernünftigen Pluralismus" und die Rolle von Fairness und Kooperation
- Die sieben Grundsätze für die Umsetzung der realistischen Utopie
- Die Bedingungen für eine annehmbare gerechte Gesellschaft von Völkern
Zusammenfassung der Kapitel
In der Einleitung definiert Rawls den Begriff "Volk" und unterscheidet zwischen verschiedenen Gesellschaftstypen, darunter vernünftige, liberale Völker, achtbare Völker, Schurkenstaaten, durch ungünstige Umstände belastete Gesellschaften und wohlwollend absolutistische Gesellschaften. Diese Einteilung zeigt, wer laut Rawls als Akteur zur Schaffung eines Rechts der Völker fungieren kann und wer von anderen Völkern toleriert wird.
In §1 legt Rawls sein Modell eines gerechten demokratischen Verfassungsstaates dar, das er als "realistische Utopie" bezeichnet. Diese Utopie basiert auf dem Glauben an die Möglichkeit einer annehmbaren gerechten Gesellschaft von Völkern. Rawls definiert die notwendigen Bedingungen für die Umsetzung dieser Utopie, darunter ein "vernünftiger Pluralismus", vernünftige Völker, ein vernünftiges Recht, Fairness und Kooperation. Er formuliert sieben Grundsätze, die für die Umsetzung der realistischen Utopie unerlässlich sind, darunter die Notwendigkeit einer Gerechtigkeitskonzeption, die auf den Gesetzen der Natur basiert, die praktische Umsetzbarkeit der Grundsätze, die Verwendung von politischen und moralischen Idealen sowie die Existenz von Institutionen, die es den Bürgern ermöglichen, einen angemessenen Gerechtigkeitssinn auszubilden.
In §2 erläutert Rawls, warum er ein Recht der Völker und nicht ein Recht der Staaten anstrebt. Er argumentiert, dass Staaten nicht die einzigen Akteure im internationalen System sind und dass Völker eine eigene moralische und politische Identität besitzen. Rawls betont die Bedeutung von Selbstbestimmung und die Notwendigkeit, dass Völker ihre eigenen Angelegenheiten selbst regeln können. Er argumentiert, dass ein Recht der Völker die Grundlage für eine gerechtere und friedlichere Welt schaffen kann.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Recht der Völker, die realistische Utopie, den vernünftigen Pluralismus, die gerechte Gesellschaft, die Bedingungen für eine gerechte Gesellschaft, die Grundsätze für die Umsetzung der realistischen Utopie, die Bedeutung von Fairness und Kooperation, die Rolle von Völkern im internationalen System, die Selbstbestimmung und die Notwendigkeit, dass Völker ihre eigenen Angelegenheiten selbst regeln können.
- Arbeit zitieren
- Svea Oberg (Autor:in), 2008, John Rawls: Das Recht der Völker (Paragraph 1 – 3), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/127699