Die Autorin des Artikels „Die Konflikttheorie der Aggressionstheorie“, Jeannette Schmid, erläutert in ihren Ausführungen, dass zwischenmenschliche Aggressionen diverse Ursachen, aber auch Funktionen haben können. Insbesondere bezieht sie sich auf eine aktuelle Theorie: das Neoassoziationistische Aggressionsmodell von Leonard Berkowitz (1990). Dieses gehört zu den Theorien der externen Auslösung aggressiver Energien und stellt eine Weiterentwicklung der 1939- entstandenen „Frustration- Aggression Hypothesis“ dar. Nach wie vor ist Berkowitz’ Theorie eine der zentralen Modelle der gegenwärtigen Aggressionsforschung. Begründet ist dies durch die in ihm vereinigten motivationalen sowie kognitiven Ansätze. Daher sind viele Anschlussmöglichkeiten für ältere und auch modernere Theorien möglich. Laut Mees wird unter Aggression ein „Verhalten verstanden [...], welches
beobachtbar ist und für dessen Einordnung Opfer oder Beobachter, nicht aber Täter maßgeblich sind.“ (SCHMID, J. 2005, S. 507). Berkowitz selbst rückt bei seiner Definition des Wortes das Individuum und dessen Ziel näher in den Mittelpunkt: „Aggression has to do with behaviour that deliberately attempts to achieve a particular goal: injuring another person. This action is thus goal-directed.” (BERKOWITZ, L. 1993, S. 20).
Inhaltsverzeichnis
- Die Konflikttheorie der Aggressionstheorie
- Aggression als Verhalten
- Die Neoassoziationistische Aggressionstheorie von Berkowitz
- Die Vorbedingungen der Entstehung von Ärger und der Auslösung aggressiver Verhaltenstendenzen
- Der Ursprung der emotionalen Aggression
- Die Rolle der Attribution
- Die Rolle der Umwelt
- Möglichkeiten zur Vermeidung aggressiven Verhaltens
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Artikel „Die Konflikttheorie der Aggressionstheorie“ von Jeannette Schmid befasst sich mit der Entstehung und den Ursachen von Aggressionen. Im Zentrum steht das Neoassoziationistische Aggressionsmodell von Leonard Berkowitz, das als Weiterentwicklung der Frustration-Aggression-Hypothese gilt. Der Artikel analysiert die zentralen Elemente des Modells, die Rolle von negativen Affekten, Attributionsprozessen und Umwelteinflüssen auf die Entstehung aggressiven Verhaltens.
- Das Neoassoziationistische Aggressionsmodell von Berkowitz
- Die Rolle von negativen Affekten und Ärger
- Die Bedeutung von Attributionsprozessen
- Der Einfluss der Umwelt auf aggressives Verhalten
- Möglichkeiten zur Vermeidung aggressiven Verhaltens
Zusammenfassung der Kapitel
Der Artikel beginnt mit einer Definition von Aggression, die sich auf die beobachtbaren Verhaltensweisen und deren Auswirkungen auf Opfer oder Beobachter konzentriert. Schmid stellt die zentrale Rolle des Individuums und dessen Zielsetzung bei der Definition von Aggression heraus. Sie erläutert die Unterscheidung zwischen instrumenteller und feindseliger Aggression und betont, dass Berkowitz' Modell sich vorrangig mit der emotionalen Aggression beschäftigt.
Im Kern der Neoassoziationistischen Aggressionstheorie steht die Entstehung von Ärger und die Auslösung aggressiver Verhaltenstendenzen. Schmid erläutert, dass nicht mehr Frustration, sondern allgemein das Erleben eines unangenehmen Zustands als Auslöser für Aggression angesehen wird. Der negative Affekt, der durch eine als unangenehm erlebte Situation ausgelöst wird, führt zu einer automatischen Aktivierung von assoziierten Reaktionen, die sich auf die Physiologie, Gedanken, Erinnerungen und das Verhalten auswirken.
Schmid beleuchtet die Rolle der Attribution im Aggressionsprozess. Die Interpretation des negativen Ereignisses und die Zuschreibung von Ursachen für die Situation beeinflussen die Intensität des erlebten Ärgers und die Wahrscheinlichkeit aggressiven Verhaltens. Die Attribution spielt auch bei der Wahrnehmung der eigenen Emotionen eine Rolle, da die Ursache der Erregung oft unklar ist.
Der Artikel zeigt, dass die Umwelt einen erheblichen Einfluss auf den Aggressionsprozess hat. Die Situation, die den negativen Affekt auslöst, sowie aktuelle Situationsmerkmale, wie z. B. die Anwesenheit von Waffen, können die Wahrscheinlichkeit aggressiven Verhaltens erhöhen. Schmid betont, dass die Bewertung der Situation durch die Person ebenfalls von Umwelteinflüssen und früheren Erfahrungen geprägt ist.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Neoassoziationistische Aggressionstheorie, emotionale Aggression, negative Affekte, Attribution, Umwelteinflüsse und die Vermeidung aggressiven Verhaltens. Der Artikel beleuchtet die Entstehung und die Ursachen von Aggressionen, wobei das Modell von Leonard Berkowitz im Zentrum steht. Die Rolle von negativen Affekten, Attributionsprozessen und Umwelteinflüssen auf die Entstehung aggressiven Verhaltens wird analysiert. Der Text bietet Einblicke in die psychologischen Mechanismen, die Aggressionen auslösen, und zeigt Möglichkeiten zur Vermeidung aggressiven Verhaltens auf.
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- Theresa Hiepe (Autor), 2007, Literaturbericht zu: Jeanette Schmid - Die Konflikttheorie der Aggressionstheorie, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/128763