Die Veränderung der Zeichensetzung im Verlauf der deutschen Schriftsprache

Mit spezieller Betrachtung der Kommasetzung


Hausarbeit (Hauptseminar), 2009

31 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Kleiner Exkurs in die Geschichte der orthographische Veränderung

3. Die Geschichte der Interpunktion

4. Die Funktion der einzelnen Satzzeichen mit historischem Hintergrund
4.1. Die Satzschlusszeichen
4.1.1. Der Punkt
4.1.2. Das Fragezeichen
4.1.3. Das Ausrufezeichen
4.1.4. Die Auslassungspunkte
4.2. Die Satzmittezeichen
4.2.1. Das Semikolon
4.2.2. Der Doppelpunkt
4.2.3. Der Gedankenstrich
4.2.4. Das Komma
4.3. Die paarigen Satzzeichen
4.3.1. Die Klammern
4.3.2. Die Anführungszeichen

5. Resümee und Ausblick

6. Bibliographie

Die Veränderung der Zeichensetzung im Verlauf der deutschen Schriftsprache, mit spezieller Betrachtung der Kommasetzung.

1. Einleitung

„Die richtige und zweckmäßige Verwendung der geschriebenen Sprache ist eine wichtige Voraussetzung für eine bewusste, verantwortungsvolle und erfolgreiche Teilnahme am gesellschaftlichen Leben“, so beginnt Renate Baudusch ihr Werk „Punkt, Punkt, Komma, Strich. Regeln und Zweifelsfälle der deutschen Zeichensetzung. Funktion und Gebrauch der Satzzeichen mit Beispielen und Übersichten.“ Dieses Buch wird einer der Hauptgrundlagen für diese Arbeit darstellen, da es sich um eine Ausarbeitung der Veränderungen der Interpunktion im Verlauf der deutschen Schriftsprache handeln soll. Das Buch stammt aus dem Jahr 1984 und beinhaltet somit die Rechtschreibregeln aus der Zeit vor der deutschen Rechtschreibreform. Außerdem wird darin ein kurzer historischer Abriss der Entstehung der einzelnen Satzzeichen gegeben, was für diese Arbeit als wichtig erscheint. Natürlich sollen auch die Rechtschreibreform 1996/2004 und die Überarbeitung dieser aus dem Jahre 2006 ein Schwerpunkt dieser Arbeit sein, da gerade in den letzten zwanzig Jahren ein stetiger Wandel in der deutschen Rechtschreibung stattfand. Es wurden Regeln bestimmt, diese wiederum aufgelockert, teilweise revidiert oder aber auch erneut als verbindlich festgesetzt. In bestimmten Bereichen, wie beispielsweise der Getrennt- und Zusammenschreibung oder aber auch bei der Interpunktion sind viele Verwirrungen für den Schreiber aufgetreten und es scheint niemand in der Lage zu sein, Licht ins Dunkel zu bringen.

Diese Hausarbeit beschäftigt sich also mit der Zeichensetzung. Sie ist – die Einleitung und Auswertung rausgenommen – gegliedert in drei große Kapitel: Das erste soll einen kurzen Einblick in die Geschichte der orthographischen Veränderung geben. Dabei wird verständlich gemacht werden, warum die deutsche Rechtschreibung immer wieder Regelveränderungen durchlebt hat und inwieweit diese erfolgt sind.

Das zweite Kapitel wird sich speziell mit der Geschichte der Interpunktion beschäftigen. Es wird aufgezeigt, wann die ersten Interpunktionszeichen entstanden und welchen Sinn man darin sah, sie zu entwickeln und auszubauen.

Das letzte Kapitel geht auf jedes Satzzeichen einzeln ein. Eingeteilt in Satzschlusszeichen, Satzmittezeichen und paarige Satzzeichen, werden dabei die Geschichte und vor allem die Funktion – mit entsprechendem Beispiel – des jeweiligen Interpunktionszeichens näher erläutert. Vor allem das Komma wird ausführlich behandelt, da es eine große Anzahl von verschiedenen Funktionen aufweist, die im Laufe der Zeit immer wieder verändert wurden und somit eine besondere Aufmerksamkeit verlangen.

In dieser Arbeit werden der Apostroph, der Bindestrich oder der Abkürzungspunkt teilweise oder gar nicht behandelt. Der Grund liegt darin, dass diese Satzzeichen sich ausschließlich auf das Wort und nicht auf den Satz oder dessen Glieder beziehen. Trotz allem soll erwähnt werden, dass die Neubearbeitung der Rechtschreibreform im Bereich der Interpunktion neben der Kommasetzung und der Anführung der wörtlichen Rede auch eine Änderung bezüglich des Apostrophs[1] vorgenommen hat. Der Apostroph wird zukünftig nicht mehr bei verkürzten Wortformen gesetzt, die gut lesbar und unmissverständlich sind.

Beispiel: Ich lass dich nicht gehen. Oder Eh die Sonne aufgeht. (Sprachreport 13/14)

Auch vor der Genitivendung –s oder vor dem Adjektivsuffix –sch kann ein Apostroph gesetzt werden, damit die Grundform des Personennamens illustriert wird.

Beispiel: Carlos, auch: Carlo´s Taverne (Sprachreport 13/14)

2. Kurzer Abriss der Geschichte der orthographischen Veränderung

Die Geschichte der orthographischen Veränderungen der deutschen Sprache war von Beginn an von Bemühungen um Vereinheitlichung und Vereinfachung gezeichnet. Der Wechsel vom Alt- zum Mittelhochdeutschen zeigte bereits deutlich, dass die Literaten die Vereinheitlichung der Orthographie nach dem Prinzip der Phonetik durchführen wollten. Nachdem der Buchdruck erfunden wurde, sollte sich nun im Frühneuhochdeutschen eine Normsprache entwickeln, die mit Hilfe der Vereinheitlichung der Orthographie angetrieben und verbessert werden sollte. Dennoch kam es erst im Neuhochdeutschen – nämlich als die Sprache begann immer einheitlicher zu werden – dazu, dass unter staatlicher Aufsicht auch einzelne Personen wie beispielsweise Schulgrammatiker zu der Normierung der Rechtschreibung beitrugen.[2] 1980 erfolgte die Gründung des „Internationale[n] Arbeitskreis[es] Rechtschreibreform“ mit Vertretern aus der BRD, DDR, Österreich und der Schweiz. Dieser hatte sich zum Ziel gesetzt, die Orthographie zu reformieren (Lang 12), was sich nun in den folgenden 18 Jahren in der Ausarbeitung einer neuen, vereinfachten Regelung der deutschen Rechtschreibung widerspiegelte.[3] Nach weiteren Diskussionen, Zustimmungen und Ablehnungen und einer weiteren Revision trat am 1. August 1998 die neue deutsche Rechtschreibung in den Schulen und Behörden in Kraft, die jedoch mit einer Übergangsphase verknüpft war, in der man erstmal beide Schreibweisen erlauben sollte (Lang 28). Die Änderungen der so genannten Rechtschreibreform betrafen die sechs folgenden Bereiche: Laut-Buchstaben-Zuordnungen, Getrennt- und Zusammenschreibung, Schreibung mit Bindestrich, Groß- und Kleinschreibung, Zeichensetzung und Worttrennung am Zeilenende (Scheuringer 110). Die Veränderungen zielten insgesamt darauf hinaus, die Rechtschreibung zu erleichtern, indem besonders das phonetische und etymologische Prinzip berücksichtigt werden sollte, ohne dabei bestimmte Schreibweisen anzugreifen, die im traditionellen Schreibgebrauch für eine Änderung anscheinend zu fest verwurzelt sind. Gerade im Bezug der Zeichensetzung schlug sich diese Bemühungen um Erleichterung nieder, denn im Gegensatz zu früher sollten nun weniger Kommata gesetzt werden (Lang 53).

Im Juni 2004 bestätigt die Kultusministerkonferenz in Mainz den vierten und letzten Bericht der Zwischenstaatlichen Kommission für Rechtschreibung, der eine Reihe von Änderungen an dem neuen amtlichen Regelwerk aus dem Jahr 1996 vorsieht. Somit soll die Reform, wie bereits 1998 geplant, zum 1. August 2005 in Kraft treten. In 14 von 16 deutschen Bundesländern wird dieser Plan durchgesetzt, jedoch mit Einschränkungen. Getrennt- und Zusammensetzung, Silbentrennung und Zeichen werden nicht verbindlich, da diese vom „Rat für deutsche Rechtschreibung“ überarbeitet werden sollen. Am 1. August 2006 nach etlichen Änderungsempfehlungen für die eben genannten Teilgebiete und zusätzlich der Groß- und Kleinschreibung tritt nun die Verbindlichkeit dieses neuen deutschen Regelwerks an allen Schulen in Kraft. Nach Ende einer einjährigen Übergangsfrist wird die korrigierte Rechtschreibreform im August 2007 endlich notenwirksam.[4]

3. Die Geschichte der Interpunktion

„Die Satzzeichen ermöglichen die inhaltliche Gliederung eines Textes.“ (Schmidt, Volk 191) Der Zeichensetzung oder auch Interpunktion als Teilbereich der Orthographie wird eine besondere Rolle zugesprochen, denn jedes Satzzeichen hat eine ganz eigene Aufgabe zu erfüllen. In der historischen Entwicklung hat sich die Funktion dieser Satzzeichen verändert, was sich in der geschriebenen deutschen Literatursprache widerspiegelte. Den Grund dafür kann man in dem Wandel der Grundfunktion der Schreibung sehen, da sich die Interpunktion zu Beginn besonders nach der gesprochenen Sprache richtete, da bestimmte Lautelemente wie Pausen, Rhythmus und Intonation durch Satzzeichen ausgedrückt wurden. Wenn man sich mit mittelalterlichen Handschriften beschäftigt, stellt man fest, dass vor allem die Texte mit Satzzeichen versehen wurden, die zum lauten Vorlesen vorgesehen waren. (Baudusch 9)

Das älteste Satzzeichen ist der Punkt. Durch ihn wurden kleine, mittlere und große Pausen ausgedrückt, indem man ihn in drei verschiedenen Höhen in der Zeile setzte.[5] In den mittelalterlichen Schriften wurden kurze Zeit später noch andere Pausen-, Satz- und Schlusszeichen gesetzt. Einige von ihnen werden heute nicht mehr in ihrer ursprünglichen Funktion genutzt. Ein Beispiel wäre die Virgula (/), die wesenhaft die Aufgabe eines Punktes hatte. (Schmidt, Volk 191)

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erst entstand ein System, das bestimmte Satzzeichen und ihre spezielle Verwendung festlegte. Unseren heutigen Interpunktionsregeln liegt genau dieses System zu Grunde. Hier gab es drei Kategorien:

Das Frage- und Ausrufezeichen als Betonungszeichen,

der Punkt, der Doppelpunkt, das Semikolon und das Komma als Gliederungszeichen, und letztlich weitere Satzzeichen, wie Anführungszeichen, Bindestrich und Apostroph, deren Aufgabe es war, das Geschriebene leichter verständlich zu machen.

(Schmidt, Volk 191)

Diese Satzzeichen dienten nicht mehr nur als Pausen, sondern bezeichneten auch die Tonverhältnisse der Sätze. Aus diesem Grund gab man speziell dem Punkt, dem Kolon, dem Semikolon und dem Komma die Aufgabe der Tonbezeichnung. Obwohl Karl Ferdinand Becker als Begründer der deutschen Syntax gilt, hat auch er die Interpunktionszeichen als Ton- und Pausenzeichen bezeichnet[6] und meinte, dass die größeren und kleineren Pausen, die in der richtig gesprochenen Rede gehört werden, durch die ihnen entsprechenden Interpunktionszeichen bezeichnet werden müssten. Ungewollt entwickelte sich ein Dualismus von einem rhythmisch-intonatorischen und syntaktischen Prinzip, das sich jedoch weniger in den theoretischen Grundpositionen als in der Formulierung und praktischen Anwendung der Regeln darstellte. (Baudusch 13) Konrad Duden formulierte es folgendermaßen:

„Wie die Buchstaben die Lautverhältnisse der einzelnen Wörter, so bezeichnen die Satzzeichen die Tonverhältnisse der Sätze: sie geben an, an welcher Stelle der gesprochenen Rede man eine größere oder eine kleinere Pause macht, und zugleich, ob man beim Eintritt dieser Pause den Ton in der Schwebe zu halten, ob man ihn mehr oder minder zu heben, ob man ihn mehr oder minder zu senken hat.“

Diese Feststellung Dudens blieb dennoch ein reines Wunschbild, denn eine wirkliche Übereinstimmung der Interpunktion mit der Lautung war zu dieser Zeit auf dem Gebiet der Kommasetzung kaum noch vorhanden.

Die Frage- und Ausrufezeichen wurden grundlegend von den Satzzeichen Punkt, Kolon, Semikolon und Komma in ihrer Funktion differenziert.

Im Laufe der Zeit wurden Satzzeichen immer mehr zur grammatischen Gliederung gesetzt. Das resultierte daraus, dass man nicht mehr nur laut und für andere vorlas, sondern vermehrt still für sich, was dazu führte, dass man „nach einer klaren, überschaubaren Gliederung des Textes, nach einer Kennzeichnung der Satzstruktur im Schriftbild mit Hilfe der Interpunktion“ (Baudusch 11) suchte. Trotzdem ist hier zu ergänzen, dass der Wandel vom lauten zum leisen Lesen nicht daran lag, dass es nach Einführung des Buchdrucks eine massenhafte Verbreitung von Schriftstücken gab, sondern eher dass die Qualität des Lesens aufgrund der Trennung von Worten verbessert und erleichtert wurde. (Bredel 95)

Historisch betrachtet hat die Interpunktion also eine Wandlung durchlaufen, die vom intonatorischen zum syntaktischen Prinzip führte. Auch wenn es sich zu Beginn um eine freiwillige Entwicklung handelte, sollte diese durch die im 19. Jahrhundert eingeführten Regeln immer mehr bewusst gesteuert und beschleunigt werden.

4. Die Funktion der einzelnen Satzzeichen

Momentan gibt es in unserem deutschen Interpunktionssystem 12 verschiedene Satzzeichen. Es handelt sich dabei um den Punkt, das Ausrufe- und Fragezeichen und die Auslassungspunkte, die alle vier die Funktion des Satzschlusszeichens ausüben. Weiterhin gibt es Semikolon, Doppelpunkt, Gedankenstrich und Komma, welche als Satzmittezeichen bezeichnet werden. Letztlich gibt es die Rubrik der paarigen Satzzeichen, in die das doppelte Komma, der doppelte Gedankenstrich, die Klammern und die Anführungszeichen gehören.[7]

Gemeinsam haben sie die Funktion des Abgrenzens und Gliederns in einem geschriebenen oder gedruckten Text, denn gerade bei umfangreicheren Satzstrukturen ist es für den Lesenden dadurch einfacher, den Inhalt schneller zu erfassen.

Differenzierbar sind sie dennoch in der Art und dem Umfang der von ihnen abgegrenzten oder hervorgehobenen sprachlichen Einheiten[8] und durch ihre Stellung in diesen: Die Grundfunktion der Satzschlusszeichen ist die Gliederung von Texten, die sprachlichen Einheiten dazu sind die Ganzsätze, da diese durch die Satzschlusszeichen abgegrenzt werden. Bei den Satzmittezeichen handelt es sich bei den sprachlichen Einheiten nicht um Ganzsätze, sondern um Teilsätze – gemeint sind hier Haupt- oder Nebensätze – zusammengesetzter Sätze, die durch Komma, Semikolon, Gedankenstrich und Doppelpunkt abgegrenzt werden. Weiterhin sind sie in der Lage einzelne Wörter und Wortgruppen voneinander abzugrenzen. Die Funktion der paarigen Satzzeichen ist die Hervorhebung von Teilsätzen, Wortgruppen und Wörtern innerhalb eines einfachen oder zusammengesetzten Satzes. Zudem können Klammern und Anführungszeichen zusätzlich ganze Absätze umfassen. Die Auslassungspunkte haben einen besonderen Status in der Interpunktion, da sie als einzige die Möglichkeit haben, beliebige sprachliche Einheiten abzugrenzen und zudem ersetzen zu lassen.

Einige Satzzeichen können – neben der Fähigkeit der Abgrenzung und Gliederung – bestimmte kommunikative Bezüge herstellen und damit die besondere Aussageabsicht des Schreibenden zum Ausdruck bringen. (Baudusch 14) Ein Beispiel: „Wir haben Besuch“ Diese Aussage verändert je nach Art des Satzschlusszeichens seine kommunikative Funktion und wird erst dadurch für den Lesenden in einen für ihn verständlichen Kontext gesetzt. Hinzukommend sind spezielle Satzzeichen wie Anführungszeichen oder Doppelpunkt in der Lage die Einstellung des Schreibenden zu verdeutlichen.

[...]


[1] Der Apostroph hat die Aufgabe, anzuzeigen, dass in einem Wort ein Buchstabe oder mehrere weggelassen wurden. Es gibt drei Gruppen, in denen er gesetzt werden kann: (1) Eigennamen, deren Nominativform auf einem s endet, bekommen in der Genitivform den Apostroph, wenn nicht einen Artikel, ein Possessivpronomen oder dergleichen bei sich haben. (2) Wörter, die Auslassungen haben und ohne Kennzeichnung schwer verständlich oder lesbar sind, erhalten ein Apostroph. (3) Ein Apostroph wird bei Wörtern mit Auslassungen im Wortinnern gesetzt.

[2] Nachdem mit der Gründung des Deutschen Reiches der Staat die Aufsicht übernahm, wurden zur 1. Orthographischen Konferenz in Berlin 1879 schulgrammatische Vertreter und pragmatisch eingestellte Sprachwissenschaftler – demnach auch Konrad Duden – eingeladen (Scheuringer 72ff). Trotzdem kam es bei der Auswertung der Ergebnisse von Seiten der Behörden zu einer großen Ablehnung, da es sich um sehr radikale Veränderungen handelte. (Scheuringer 76f). 1880 erschien nun im Staatsauftrag der erste Duden als Vollständiges Orthographisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 1901 fand die 2. Orthographische Konferenz in Berlin mit dem Ziel der Vereinheitlichung der deutschen Rechtschreibung statt (Lang 11). 1902 erschien als Ergebnis eine Veröffentlichung des amtlichen Regelwerks Regeln der deutschen Rechtschreibung nebst Wörterverzeichnis“, das nun auch für Schulen und staatliche Behörden verbindlich werden sollte (Lang 12).

[3] Im Februar 1987 beauftragte beispielsweise das Institut für deutsche Sprache in Mannheim, einen Neuregelungsvorschlag für die deutsche Rechtschreibung vorzulegen. Nachdem dieser Vorschlag in den kommenden fünf Jahren diskutiert wurde, kam es zu einem überarbeiteten neuen offiziellen Vorschlag, der die Teilbereiche Getrennt- und Zusammenschreibung, Laut-Buchstaben-Zuordnungen, Schreibung mit Bindestrich, Groß- und Kleinschreibung, Worttrennung am Zeilenende und auch die Zeichensetzung beinhaltete. 1994 wurde eine Extra-Ausgabe Rechtschreibreform des Magazins Sprachreport vom IdS Mannheim veröffentlicht. Auch der Dudenverlag schloss sich an und gab ein Büchlein mit dem Titel Information zur neuen deutschen Rechtschreibung heraus.

[4] http://www..duden.de/deutsche_sprache/dudenredaktion/rechtschreibung/geschichte/seite_1.php (12.01.09)

[5] Am Kopf der Zeile drückte es eine volle Sinnpause aus, bei der man nach jedem geschlossenen Gedanken die Gelegenheit zum Durchatmen nutzen sollte. Am Fuß der Zeile hatte der Punkt die Aufgabe, die eine größere Einheit in mehrere kleine Glieder zu unterteilen. Wenn der Punkt sich in der Mitte der Zeile befand, gab er dem Vorlesenden die Möglichkeit nach mehreren umfangreichen Einheiten die Zeit zum Nachatmen zu nehmen.

[6] Der Widerspruch besteht darin, dass es näher gelegen hätte, wenn Herr Becker diesen Satzzeichen eine syntaktische also grammatische Funktion zugeordnet hätte.

[7] Bei der folgenden Ausführung werden die Satzzeichen Apostroph, Binde-, Ergänzungs- oder Schrägstrich ausgeklammert, da sich diese im Gegensatz zu den hier aufgeführten nur auf das Wort beziehen und es aber wichtiger erscheint, ihre Funktion in Zusammenhang mit den Sätzen oder dessen Glieder darzustellen.

[8] Mit sprachlichen Einheiten sind Ganzsätze, Teilsätze, Absätze, Wortgruppen und Wörter gemeint.

Ende der Leseprobe aus 31 Seiten

Details

Titel
Die Veränderung der Zeichensetzung im Verlauf der deutschen Schriftsprache
Untertitel
Mit spezieller Betrachtung der Kommasetzung
Hochschule
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald  (Institut für deutsche Philologie)
Veranstaltung
Orthographie
Note
1,0
Autor
Jahr
2009
Seiten
31
Katalognummer
V128826
ISBN (eBook)
9783640341542
ISBN (Buch)
9783640337460
Dateigröße
529 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Veränderung, Zeichensetzung, Verlauf, Schriftsprache, Betrachtung, Kommasetzung
Arbeit zitieren
Anita Schwarzschulz (Autor:in), 2009, Die Veränderung der Zeichensetzung im Verlauf der deutschen Schriftsprache, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/128826

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