Die Erzählung Arria Marcella beginnt mit einer Reise dreier Freunde in ein Museum.
Reise ? Jeder von uns reist gerne. Und warum ?
Wir erleben Neues, werden aus unseren Gewohnheiten herausgerissen, erleben Fremdes und erweitern somit unseren Horizont.
Ebenso so wie unser Protagonist Octavien überwinden wir Grenzen.
Dabei lernt er seine innere Welt kennen, in dem Maße wie er die alte Kultur entdeckt.
Oder anders ausgedrückt: Durch die Figur Octaviens möchte uns Gautier sein Kunst- und Kulturverständnis näherbringen. Diese These bildet den zentralen Ansatz, mit welchen sich diese Abhandlung beschäftigt.
Durch die Gegenüberstellung der antiken Welt, sollen wir unsere erst richtig verstehen lernen.
In Arria Marcella schafft Gautier demnach eine Gegenwelt zur rationalen Ordnung.1
In einem Museum ?
Warum ? Es ist ein Ort, der uns einen Zugang zur Vergangenheit schafft. Insbesondere zur der Kultur eines bestimmten Volkes in einem bestimmten Zeitraum. Es ermöglicht eine Begegnung von Vergangenem und Gegenwärtigen.
Ist die Reise als solche schon eine Begegnung mit dem Unbekannten, so verstärkt Gautier diese Konstellation im Museum.
Ferner ist es nun das „musée des Studj“ in Neapel, in dem die Funde der Ausgrabungen von Pompeji ausgestellt sind, also dem Ursprung der Zivilisation überhaupt.
Insofern stelle ich den kulturhistorischen Aspekt dieser fantastischen Erzählung in den Vordergrund und zeige schließlich Gautiers Sicht auf die Geschichte und Gegenwart der Menschheit.
Dabei bediene ich mich seiner symbolischen Sprache und nehme Bezug auf einige Namen, die Gautier in Arria Marcella verwendet, um seinen Standpunkt noch stärker zu verdeutlichen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Octavien
- Die Moderne Kultur
- Die Antike Kultur
- Vergleich Antike und Moderne Kultur
- Arria: ein Idealbild der Kunst und Kultur ?
- Kunst und Künstler
- Fazit
- Literatur
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit analysiert die Erzählung „Arria Marcella“ von Théophile Gautier und untersucht, wie das Fantastische als Mittel zur Darstellung von Gautiers Kunst- und Kulturverständnis eingesetzt wird. Die Arbeit beleuchtet die Gegenüberstellung von antiker und moderner Kultur, die in der Erzählung eine zentrale Rolle spielt, und zeigt auf, wie Gautier durch die Figur des Protagonisten Octavien seine eigenen Ansichten über Kunst und Kultur vermittelt.
- Die Rolle des Fantastischen in der Erzählung
- Gautiers Kunst- und Kulturverständnis
- Die Gegenüberstellung von antiker und moderner Kultur
- Die Bedeutung des Museums als Ort der Begegnung mit der Vergangenheit
- Die symbolische Sprache Gautiers
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Seminararbeit ein und stellt die zentrale These vor, dass Gautier in „Arria Marcella“ sein Kunst- und Kulturverständnis durch die Figur des Protagonisten Octavien vermittelt. Die Erzählung beginnt mit einer Reise dreier Freunde in ein Museum, wobei der Fokus auf die Begegnung mit der Vergangenheit und die Rolle des Museums als Ort der Begegnung von Vergangenem und Gegenwärtigen gelegt wird.
Das Kapitel „Octavien“ stellt den Protagonisten der Erzählung vor und analysiert seine Beziehung zur Kultur und Geschichte. Octavien zeigt sich tief beeindruckt von den Ausstellungsstücken im Museum, insbesondere von einem Abdruck einer weiblichen Brust, und projiziert sein Ideal in die Vergangenheit, da er in der Gegenwart keine Erfüllung findet. Seine Vorstellungen sind entscheidend durch die Kultur geprägt, der er entstammt.
Das Kapitel „Die Moderne Kultur“ beleuchtet die Haltung des Menschen des 19. Jahrhunderts, die durch Zurückhaltung, Dämpfung der Gefühle und Selbstbeherrschung geprägt ist. Die Engländer und die „bourgeois“ im Museum repräsentieren diese Haltung, während Octavien und seine Freunde sich mit laut hörbaren Ausdrücken an den Ausstellungsstücken begeistern, was den „normalen“ Besuchern taktlos erscheint. Gautier verwendet England als Symbol für die Kultur der emotionalen Kälte und den Norden als Gegenpol zum Süden, der für Wärme und Sinnlichkeit steht.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Fantastische in der Literatur, Théophile Gautier, „Arria Marcella“, Kunst und Kultur, Antike und Moderne, Museum, Octavien, Symbolismus, emotionale Kälte, Sinnlichkeit, Süden und Norden.
- Citation du texte
- Adrian Golly (Auteur), 2004, Das Fantastische in der Erzählung « Arria Marcella » als Mittel zur Darstellung von T. Gautiers Kunst und Kulturverständnis, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/128866