Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Konzept der "two-sided markets" am Beispiel des Fernsehmarktes. Durch die Existenz zweier Marktseiten und einer Koordinierenden Plattform treten Netzwerkeffekte auf. Hieraus ergibt sich der Nutzen des Marktteilnehmers auf der einen Marktseite, durch die Anzahl der Teilnehmer auf der anderen Seite des Marktes. Diese Abhängigkeiten können sich positv oder negativ auswirken. Zunächst werden einige Informationen zum deutschen Fernsehmarkt geliefert, bis dann das Konzept und ein Modell des two-sided markets (von S. P. Anderson und J.J. Gabszewicz) vorgestellt wird. Der Fernsehsender wird in diesem Fall als die koordinierende Plattform angesehen, die sich 2 Nachfragergruppen gegenübersieht. Auf der einen Seite die Nachfrage nach Inhalten durch die Verbraucher, auf der anderen Seite die Nachfrage nach Werbezeit während eines TV-Programms durch Unternehmen, die von hoher Zuschauerzahl profitieren. Dabei soll aufgezeigt werden wie es möglich ist, dass Konsumenten z.T. einen Preis von Null für das Gut Fernsehen entrichten müssen (Free-TV) und die Sender dennoch gewinnmaximierend agieren.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Struktur des deutschen Fernsehmarktes
- 2.1 Öffentlich-rechtliche Sender
- 2.2 Free-TV
- 2.3 Pay-TV
- 3 Das Konzept zweiseitiger Märkte
- 3.1 Grundlagen
- 3.2 Netzeffekte
- 3.3 Preiseffekte
- 3.4 Multihoming
- 4 Der Fernsehmarkt im Modell
- 4.1 Zuschauer, Werbekunden und Fernsehsender als Bestandteile
- 4.2 Ermittlung des Gleichgewichts
- 4.2.1 Gleichgewicht bei Werbefinanzierung
- 4.2.2 Gleichgewicht bei Finanzierung durch Pricing
- 4.2.3 Gleichgewicht bei Finanzierung durch Werbung und Pricing
- 4.3 Wohlfahrtsauswirkungen
- 5 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den deutschen Fernsehmarkt unter Anwendung des Konzepts zweiseitiger Märkte. Ziel ist es, die Interaktionen zwischen Zuschauern, Werbekunden und Fernsehsendern zu analysieren und die Auswirkungen unterschiedlicher Finanzierungsmodelle auf das Marktgleichgewicht und die soziale Wohlfahrt zu beleuchten.
- Struktur des deutschen Fernsehmarktes (öffentlich-rechtlich, Free-TV, Pay-TV)
- Das Konzept der zweiseitigen Märkte und seine Anwendbarkeit auf den Fernsehmarkt
- Netzeffekte und Preiseffekte im Fernsehmarkt
- Analyse des Marktgleichgewichts unter verschiedenen Finanzierungsmodellen
- Wohlfahrtswirkungen der unterschiedlichen Marktstrukturen
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und betont die zunehmende Bedeutung von Massenmedien und deren Märkten. Sie hebt den hohen Stellenwert des Fernsehens in der Gesellschaft hervor, belegt durch die hohe durchschnittliche tägliche Fernsehzeit in Deutschland und den USA. Die kontinuierliche Zunahme des Fernsehzeitaufwands seit 1950 wird als Ausgangspunkt für die Betrachtung des Fernsehmarktes als attraktives Medium für Werbekunden dargestellt. Die Einleitung legt somit den Grundstein für die nachfolgende Analyse des Fernsehmarktes als zweiseitigen Markt.
2 Struktur des deutschen Fernsehmarktes: Dieses Kapitel beschreibt die Struktur des deutschen Fernsehmarktes, indem es die verschiedenen Akteure und deren Besonderheiten beleuchtet. Es differenziert zwischen öffentlich-rechtlichen Sendern, Free-TV und Pay-TV, wobei jeweils die spezifischen Charakteristika, Finanzierungsmodelle und Zielgruppen herausgestellt werden. Diese Unterscheidung ist essentiell für das Verständnis der komplexen Interaktionen auf dem Fernsehmarkt und bildet die Grundlage für die spätere Modellbildung.
3 Das Konzept zweiseitiger Märkte: Dieses Kapitel erläutert das theoretische Fundament der Arbeit: das Konzept zweiseitiger Märkte. Es definiert die Grundprinzipien, beleuchtet die Bedeutung von Netzeffekten und Preiseffekten und diskutiert das Phänomen des Multihomings im Kontext des Fernsehmarktes. Die Ausführungen dieses Kapitels liefern das notwendige analytische Rüstzeug für die spätere Modellierung des Fernsehmarktes.
4 Der Fernsehmarkt im Modell: In diesem Kapitel wird ein Modell des Fernsehmarktes entwickelt, das die Interaktionen zwischen Zuschauern, Werbekunden und Fernsehsendern unter Berücksichtigung der verschiedenen Finanzierungsmodelle (Werbefinanzierung, Pricing, kombinierte Finanzierung) beschreibt. Es wird ein Gleichgewicht ermittelt und die Wohlfahrtsauswirkungen der verschiedenen Szenarien analysiert. Dies ist der zentrale analytische Teil der Arbeit, in dem die theoretischen Konzepte auf die empirische Realität angewendet werden.
Schlüsselwörter
Zweiseitige Märkte, Fernsehmarkt, Deutschland, öffentlich-rechtliche Sender, Free-TV, Pay-TV, Netzeffekte, Preiseffekte, Multihoming, Werbefinanzierung, Pricing, Marktgleichgewicht, Wohlfahrt.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum deutschen Fernsehmarkt als zweiseitiger Markt
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert den deutschen Fernsehmarkt unter Anwendung des Konzepts zweiseitiger Märkte. Sie untersucht die Interaktionen zwischen Zuschauern, Werbekunden und Fernsehsendern und die Auswirkungen verschiedener Finanzierungsmodelle auf das Marktgleichgewicht und die soziale Wohlfahrt.
Welche Struktur hat der deutsche Fernsehmarkt laut dieser Arbeit?
Der deutsche Fernsehmarkt wird in öffentlich-rechtliche Sender, Free-TV und Pay-TV unterteilt. Die Arbeit beschreibt die spezifischen Charakteristika, Finanzierungsmodelle und Zielgruppen jedes Segments.
Was sind zweiseitige Märkte und wie werden sie auf den Fernsehmarkt angewendet?
Die Arbeit erläutert das Konzept zweiseitiger Märkte, inklusive der Bedeutung von Netzeffekten und Preiseffekten sowie des Multihomings. Sie zeigt, wie diese Prinzipien auf die Interaktionen zwischen Zuschauern (die eine Seite des Marktes bilden) und Werbekunden/Abonnenten (die andere Seite) im Fernsehmarkt angewendet werden können.
Welche Finanzierungsmodelle werden im Kontext des Fernsehmarktes betrachtet?
Die Arbeit untersucht verschiedene Finanzierungsmodelle: Werbefinanzierung, Preismodelle (Pricing) und eine Kombination aus beidem. Sie analysiert die Auswirkungen dieser Modelle auf das Marktgleichgewicht und die soziale Wohlfahrt.
Wie wird das Marktgleichgewicht im Modell ermittelt?
Die Arbeit entwickelt ein Modell des Fernsehmarktes, das die Interaktionen zwischen Zuschauern, Werbekunden und Sendern unter den verschiedenen Finanzierungsmodellen beschreibt. Das Modell ermittelt das Marktgleichgewicht für jedes Szenario.
Welche Wohlfahrtsauswirkungen werden analysiert?
Die Analyse umfasst die Auswirkungen der verschiedenen Marktstrukturen und Finanzierungsmodelle auf die soziale Wohlfahrt. Es wird untersucht, wie sich die verschiedenen Szenarien auf die Wohlfahrt der Zuschauer, Werbekunden und der Sender auswirken.
Welche Kapitel beinhaltet die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Struktur des deutschen Fernsehmarktes, ein Kapitel zum Konzept zweiseitiger Märkte, ein Kapitel zur Modellierung des Fernsehmarktes und ein Fazit. Jedes Kapitel enthält detaillierte Analysen und Ergebnisse.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant für diese Arbeit?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Zweiseitige Märkte, Fernsehmarkt, Deutschland, öffentlich-rechtliche Sender, Free-TV, Pay-TV, Netzeffekte, Preiseffekte, Multihoming, Werbefinanzierung, Pricing, Marktgleichgewicht, Wohlfahrt.
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- Nico Titze (Autor), 2009, Two-Sided Markets, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/130091