Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Diagnose
2.1 Anamnese / Eingangsgespräch
2.2 Biometrische Tests
2.3 Motorische Test
2.3.1 Kraft
2.3.2 Ausdauer
2.3.3 Beweglichkeit
2.3.4 Koordination
3 Zielsetzung
3.1 Hauptziel
3.2 Teilziel
3.3 Feinziele
4 Trainingsplanung
4.1 Periodisierung und Trainingsmethode
4.2 Aufbau der Trainingseinheit
4.2.1 Aufwärmen
4.2.2 Hauptteil
4.2.3 Cool down / Abwärmen
5 Durchführung
6 Analyse/ Evaluation / Re-Tests
7 Fazit
8 Literaturverzeichnis
9 Übungskatalog
10 Trainingsplan
1 Einleitung
Training ist ein zielgerichteter,planmäßiger,systematischer,komplexer,individueller, kontinuierlicher und kontrollierbarer Prozess mit dem Ziel die komplexe sportliche Leistungsfähigkeit zu erhalten, zu steigern, zu optimieren oder wieder zu erlangen.
Es sorgt für eine gesteigerte Lebensqualität, hilft bei einer Vielzahl an Beschwerden und Erkrankungen wie z.B. Rückenschmerzen, Übergewicht, Blutdruck, Stress und Diabetes. Dabei wird ein individuelles Wohlbefinden ermöglicht, welches als Grundlage für Ausgeglichenheit und Zufriedenheit dient.
Um eine optimale Entwicklung hervorrufen zu können, wird ein individueller Trainingsplan benötigt, welcher auf die Bedürfnisse und Ziele der Kundin angepasst wird. Die Trainings und Steuerungsmaßnahmen werden individuell auf die Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit der Athletin ermittelt und angepasst.
In der vorliegenden Arbeit wird ein Trainingsplan anhand des Fünf-Stufen-Modells der Trainingssteuerung angefertigt.
Das Trainingskonzept soll den Zeitraum von sechs Monaten abdecken.
Im ersten Schritt erfolgte zunächst eine Diagnose des IST-Zustand der Kundin, mithilfe einer durchgeführten Anamnese. In dem Eingangsgespräch, auch Anamnese genannt, wurden die Personalien aufgenommen und eine Gesundheits-, Sport-, sowie Berufsanamnese durchgeführt.
Die Informationen sind die Grundlage für den entwickelten Trainingsplan und geben einen ersten Eindruck auf eventuelle Vorerkrankungen, Belastungen oder Einschränkungen der Sportlerin. Diese müssen im Trainingsplan verfasst und berücksichtigt werden, um ein effektives Training zu ermöglichen. Die Diagnose wird in Kapitel 2 aufgezeigt.
Im folgenden Kapitel werden anhand der Diagnose und der Anamnese, die Ziele, Bedürfnisse und Erwartungen langfristig abgeleitet und das Training definiert.
Das Training sollte eine dauerhafte Motivation schaffen und sich neben dem Hauptziel in Teilziele gliedern, um somit ein effektives Ergebnis zu erzielen.
Die Trainingsziele werden in Kapitel 4 näher beschrieben, wo die jeweils geeigneten Trainingsmethoden und -übungen beschrieben werden und die Trainingszyklen erläutert werden.
In Kapitel 5 wird die Durchführung des zuvor geplanten Trainingsinhalt näher, indem der genaue Ablauf der einzelnen Übungen genauer beschrieben, ergänzt.
Im vorletzten Kapitel der Arbeit wird auf die Evaluation und Analyse eingegangen, wo auf den zuvor festgestellten Ist-Zustand eingegangen wird, und der Trainingsfortschritt bestimmt wird.
Den Anhang der Arbeit bildet eine Übersicht aller ausgeführten Übungen zusammen mit Anweisungen zur jeweiligen Ausführung und den beteiligten Muskeln.
Eine übersichtliche Form des Trainingsplanes mit allen relevanten Infos für den Kunden ist ebenfalls zum Schluss enthalten.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Eigendarstellung
2 Diagnose
2.1 Anamnese / Eingangsgespräch
Tina ist 28 Jahre alt und arbeitet als freigestellte Sportsoldatin bei der Bundeswehr. Ihre Tätigkeit widmet sie sich hauptberuflich als Profi-handballerin und befindet sich somit im Leistungssport. Ihre biometrischen Daten wurden mithilfe eines Anamnesebogen verfasst und wurden in Kapitel 2.2 aufgeführt. Die Daten wiesen dabei keine Besonderheiten auf, die für eine weitere Trainingsplanung berücksichtigt werden müssen. Die Berufsanamnese ergab, dass Tina einen Schlaf von etwa 6 bis 7 Stunden hat. Die körperliche Belastung beträgt insgesamt zwischen 4 bis 5 Stunden am Tag, wo die Kundin im Training beansprucht. Die stehende Belastung beträgt etwa 2h am Tag, wohingegen die gehende Tätigkeit die größte Beanspruchung mit 7h am Tag ist. Die sitzende Tätigkeit beträgt etwa 3 bis 4 Stunden am Tag, da Tina neben ihrer beruflichen Tätigkeit als Handballerin ein Fernstudium als Sporttherapeutin absolviert und somit viel Zeit am Laptop verbringt.
Durch ihre Tätigkeit als Profi-handballerin ist meine Kundin an einer hohen psychischen sowie physischen Belastung ausgesetzt, welche aufgrund der hohen Training Einheiten, der hohen Belastung sowie Beanspruchung im Leistungssport und zusätzlich ihr Fernstudium zustande kommt.
Die Sportanamnese zeigt, dass meine Kundin bereits sportliche Erfahrung besitzt.
Durch ihre jahrelange Erfahrung als Leistungssportlerin betreibt meine Kundin regelmäßiges Krafttraining. Fokus liegt hierbei auf die Kraftausdauer sowie die Maximalkraft. Aufgrund der Corona Situation kann meine Kundin ihre Krafteinheiten nur noch begrenzt in der Halle in dem vorhandenen Fitnessraum durchführen, wo sie allerdings nur vereinzelte Kraftübungen ausüben kann.
Ihr derzeitiger Trainingszustand schätzt sie selbst auf einer Skala von 10-gut bis 1-schlecht, eher mittelmäßig ein, wobei sie sich ein Verbesserungspotential wünscht.
Sportarten, die ihr am meisten Spaß machen sind Fahrrad fahren, Laufen oder Crossfit.
Meine Kundin kann sich sehr gut motivieren, allerdings gibt es auch Tage an denen sie sich aufgrund des Wetters, der Müdigkeit oder der fehlenden Motivation vom Training abhalten lässt. Hier gilt es einen effektiven Trainingsplan zu entwickeln, um ihr langfristig ein Ziel zugeben und die Motivation aufrecht zu erhalten.
Ihr Ziel mit dem Trainingsplan ist es, ihre Muskelkraft, ihre Muskelgröße, sowie die allgemeine Ausdauer und die Beweglichkeit über einen Zeitraum von 6Monaten aufzubauen und zu verbessern. Sie wünscht sich eine Veränderung am Körper zu sehen und eine Verbesserung der Leistungsfähigkeit.
Dafür ist sie auch aufgrund ihrer Tätigkeit als Handballerin, wo sie bereits jeden Tag abends intensiv 2-3Stunden trainiert, ihre Krafteinheiten von 2 Stunden morgens miteinzubauen. Ihr Ausdauertraining möchte meine Kundin am liebsten am Wochenende einbauen/integrieren.
Für die Kundin liegen derzeit keine ärztlichen Diagnosen oder Krankheitsbilder vor, sodass davon ausgegangen werden kann, dass die vollständig belastbar ist.
Tina ist Nichtraucherin und nimmt aufgrund einer Schilddrüsenunterfunktion, das Medikament L-Thyroxin ein. Zudem hat sie eine Heuschnupfen Allergie, wo sie zusätzlich noch jeden Tag eine Tablette zu sich nimmt. Diese Werte werden regelmäßig mit dem Arzt analysiert, beobachten und besprochen, sodass keine gesundheitlichen Risiken auftauchen können.
Außerdem achtet meine Kundin auf eine gesunde Ernährung, was dazu führt, dass selten Krankheiten oder Infektionen auftauchen.
2.2 Biometrische Tests
Die Biometrischen Daten werden in Tabelle 1 aufgeführt, um Informationen über den Körperbau und um die inneren Parameter zu erhalten. Hier werden zwischen den Anthropometrischen und Internistischen Daten unterschieden.
Tabelle 1: Biometrische Daten
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Der BMI (engl.: Body-Mass-Index) korreliert mit dem Körperfettgehalt und wird mittels Formel 1 berechnet.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Der ermittelte BMI- Wert kann in Tabelle 2 eingeordnet werden.
Tabelle 2: Klassifikation des BMI [5]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Aus dem gemessenen Körpergewicht von 64,5 und der Körpergröße von 173cm ergab sich nach der Formel 1 ein berechneter BMI von 21,5, welcher nach Tabelle 2 einem Normalgewicht entspricht.
Anschließend wurde der Taille-Hüft-Quotient (WHR, engl. waist-to-hip-ratio) bestimmt, welcher das Verhältnis von Taillenumfang zu Hüftumfang angibt und somit die Verteilung des Körperfettes widerspiegelt. Bei verstärktem Fettansatz im Bauchraum, steigt das Risiko an Diabetes, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen oder Arteriosklerose zu erkranken. Bei Frauen zeichnet sich in der Regel eine Fettverteilung an der Hüfte ab, welche dem Birnentypen entspricht.
Für die Berechnung des WHR ergibt sich folgende Formel:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Bei Frauen sollte der WHR unter 0,85 liegen. Aus den gemessenen Größen berechnet sich nach Formel 2 ein WHR von 0,75, welcher unter dem Richtwert für Frauen liegt. Somit kann davon ausgegangen werden, dass die Fettverteilung der Birnenform entspricht und hauptsächlich an der Hüfte erfolgt, wie es üblich bei Frauen ist.
Da bei trainierten Personen die körperliche Beurteilung anhand des BMI nicht immer zielführend ist, wird zusätzlich eine Körperfettanalyse durchgeführt.
Dafür erfolgte eine Bioimpedanzanalyse (BIA), welche mittels einer Standwaage ermöglicht wurde. Mit diesem Gerät ist eine Messung des Körperfettes im Unterkörper möglich, wobei der Oberkörper nicht berücksichtigt wird. Für genauere Messungen sollte daher eine Zwei-Seiten Messung angestrebt werden. Alternativ kann die Messung des Körperfettes anhand der Hautfaltenmessung mit einem Caliper erfolgen. Der ermittelte Wert wurde anschließend mit Hilfe des Geschlechtes und des Alters bewertet. Mittels der Einseitenkörpermesstechnik wurde ein Körperfettanteil von 26,4 gemessen.
Nach Tabelle 3 entspricht dies unter Berücksichtigung des Alters einer Einschätzung von "Mittel ".
Tabelle 3: Klassifikation Körperfettanteil [1]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
BMI und Fettanteil erlaubten anschließend eine gemeinsame Betrachtung. Zusammen ergab sich mit dem BMI von 21,5 und der Einschätzung des Körperfettanteils mit "Mittel" eine genauere Aussage zur Analyse der Körperkomposition, welche als "Idealgewicht bei etwas zu hohem Körperfettanteil" lautet. Es wird eine Empfehlung zum Muskelaufbautraining geäußert.
Die Ruheherzfrequenz = HF, ermöglicht eine Bewertung der allgemeinen Fitness und kann eine Einschätzung für eine optimale und angemessene Trainingsintensität darstellen/beurteilen. Normale Werte für die HF sind 60-90S/min. Bei ausdauertrainierten Personen weisen häufige Herzfrequenzen von unter 60S/min auf. Die Ruheherzfrequenz wurde am Morgen mit einem Wert von 46 gemessen.
Die Werte liegen im Normalbereich und zeigen keine Auffälligkeiten auf.
Blutdruck ist der Druck, der das zirkulierende Blut auf die Blutgefäße ausübt. Unterschiede zwischen dem systolischen Druck und dem diastolischen Druck. Der systolische Druck misst den Druck beim Herzschlag, also wenn er sich zusammenzieht und sauerstoffreiches Blut in die Gefäße pumpt.
Der diastolische Blutdruck misst den Druck auf die Gefäße, wenn der Herzmuskel erschlafft. Der diastolische Druck ist niedriger als der systolische Druck.
Normalwerte liegen beim systolischen Druck bei 100 bis 140mmHg und beim diastolischen Blutdruck bei 60 bis 90mmHg.
Hier konnte aufgrund fehlender Materialien keinen Blutdruck bei der Kundin analysiert werden.
2.3 Motorische Test
Die motorischen Fähigkeiten erlauben eine Feststellung des IST-Zustand der Kundin, um einen ersten Eindruck der körperlichen Verfassung aufzuzeigen. Anhand des IST-Zustand kann die Belastbarkeit beurteilt werden und muss bei der Gestaltung vom Trainingsplan individuell berücksichtigt werden.
Die motorischen Tests setzen sich aus den konditionellen und koordinativen Fähigkeiten zusammen.
Die Konditionellen Fähigkeiten orientieren sich an die Bereiche Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Beweglichkeit. Die koordinativen Fähigkeiten orientieren sich an die Koordination.
In den folgenden Kapiteln werden Tests bezüglich der Kraft, der Ausdauer, der Schnelligkeit, der Beweglichkeit und der Koordination beschrieben.
Bei der Auswahl der Tests muss auf die individuelle Zielsetzung der Kundin geachtet werden. Realistische Ziele sollten dabei im Vordergrund stehen, da es sonst zu Frust, Enttäuschung oder sogar Trainingsabbruch führen kann.
2.3.1 Kraft
Zur optimalen Planung, Durchführung und Kontrolle des Trainings wurde ein Krafttest an meiner Kundin durchgeführt. Dieser ermöglicht eine Aussage zum derzeitigen Kraftzustand. Dafür stehen eine Reihe an Krafttestverfahren, welche alles Vor und Nachteile bieten zur Verfügung. Für meine Kundin wurden aufgrund ihrer sportlichen Tätigkeit, dynamische Tests mit dem eigenen Körpergewicht durchgeführt.
In Tabelle 4 ist das Testverfahren für die Bauchmuskulatur abgebildet. Die Übung wird mit der Ausführung der Note „3“ begonnen. Erfolgt die Ausführung nicht korrekt, so wird mit der Note „5“ bewertet. Sollte die Ausführung problemlos verlaufen wird die Übung mit der zweiten Variante fortgesetzt. Sollte diese ebenfalls sauber ausgeführt werden, so wird mit der Note „1“ bewertet.
Tabelle 4: Testablauf der Bauchmuskulatur [5]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Kundin hatte bei dieser Übung keine Probleme und es konnte mit der Note „1“ bewertet werden.
Brust- und Armstreckmuskulatur:
Für diesen Test wurden Liegestütze durchgeführt. Bei Frauen wird aufgrund der anfordernden Übung eine Variation der klassischen Liegestütze empfohlen.
Daher hat Tina die Liegestütze mit aufgestellten Knien, wie in Abbildung 1, absolviert.
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Abb. 1: Ausgangsposition Liegestütze [5]
Tabelle 5 zeigt ein Bewertungsschema, indem die verschiedenen Ergebnisse eingestuft werden.
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Tabelle 5: Bewertungsschema [5]
Die Kundin konnte bei einer Zeitvorgabe von 30 Sekunden 25 Liegestütze ausführen. Ihre Leistung wird anhand von Tabelle 5 als „Gut“ eingeordnet. Hierbei zeigen sich leichte Defizite hinsichtlich der Schulter, Brust- und Armstreckmuskulatur.
Rückenstreckermuskulatur:
Für diesen Test wird die Übung gemäß Tabelle 6 und bei der Note „3“ begonnen. Hierbei erfolgt derselbe Ablauf, wie bei dem Test der Bauchmuskulatur. Wird die Variante 3 nicht ausgeführt, dann erfolgt die Vergabe der Note „5“. Bei erfolgreichem Halten der Position von 2x40s wird die Variante 2 ausgeführt, wobei nach erfolgreichem Abschluss dieser, sich die Variante für die Note „1“ anschließen.
Tabelle 6: Testablauf der Rückenstreckermuskulatur [5]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tina erreichte die Abbildung 31 und bekam die Note „1“.
Obere Rückenmuskulatur:
Für den letzten Test steht die Person mit einer Fußlänge von 1 bis 1,5 vor einer Wand und bringt die Ellenbogen auf Schulterhöhe an die Wand. Es ist auf eine gerade Linie des Körpers zu achten, während sich der Sportler versucht, von der Wand mittels der Ellenbogen, maximal abzudrücken.
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Abb. 2: Ausgangsposition [5]
Tina erzielte ein „gutes“ Ergebnis nach Tabelle 7.
Tabelle 7: Bewertungsschema [5]
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Submaximale Wiederholungsmethode:
Bei der submaximaler Wiederholungsmethode wurde eine Methode zur Bestimmung der Maximalkraft 1RM (One-Repetition-maximun) durchgeführt, um den Fokus des Trainings auf den Umgang mit Geräten und Hanteln zu legen. Diese Angabe des maximal bewältigen Gewicht spiegelt die Ausführung wider.
Das 1 RM erlaubt eine spätere Festlegung der Belastungsintensität der jeweiligen Übung. Das Testen des 1 RM ist aufgrund der extremen körperlichen Anstrengung nicht ungefährlich, da Sehnen, Bänder, Muskeln, Gelenkkapseln, Knochen und Knorpel ungewohnt hohen Belastungen ausgesetzt werden und diese zu Verletzungen der entsprechenden Gewebe führen können.
Daher wurde eine Bestimmung mittels der submaximalen Wiederholungsmethode durchgeführt, bei welcher das 1 RM von der Anzahl der bewältigten Wiederholungen und dem Testgewicht abhängig ist.
Abbildung 3 stellt den Zusammenhang der durchgeführten Wiederholungen und den entsprechenden Anteil an der Maximalkraft dar.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 3: Wiederholungsmethode [5]
Da im finalen Trainingsplan verschiedene Übungen enthalten sind, ergeben sich unterschiedliche Werte für die Maximalkraft, je nach Übung. Daher wurden für die Durchführung der Wiederholungsmethode zur Bestimmung des 1RM die Grundübungen des Kraftsports ausgewählt, welche sich aus Bankdrücken, Kniebeuge, Kreuzheben, Schulterdrücken, Latzug und Rudern zusammensetzen [2].
In Tabelle 8 werden die Übungen, zusammen mit dem bewältigten Gewicht, der Anzahl an maximal, korrekt ausführbaren Wiederholungen und der berechnete 1 RM, aufgelistet. Die Angaben zu dem Gewicht und den ausgeführten Wiederholungen stammen von der Kundin und ihrem letzten Krafttraining.
Tabelle 8: Festlegung des Maximalkraftwertes für die Grundübungen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2.3.2 Ausdauer
Da Tina aufgrund ihrer sportlichen Tätigkeit hohen Ausdauerbelastungen ausgesetzt ist, gilt es diese im Rahmen des Trainingsplans zu berücksichtigen und ihre Ausdauerfähigkeit auszubauen. Daher wurde zunächst ein Test der Ausdauer mittels der PWC Methode (Physical Work Capacity) durchgeführt. Dabei handelt es sich um ein submaximales Testverfahren, welches ein reduziertes kardiales Risiko mit sich bringt. Der Test muss bei Herzrhythmusstörungen, bei sinkender Herzfrequenz trotz steigender Belastung, sowie wenn der Blutdruck systolisch 250mmHg oder 120mmHg diastolisch übersteigt, weiterhin bei Beschwerden der Testperson, wie Engegefühl in der Brust, Kopfschmerzen oder Schwindel, abgebrochen werden. Beim PWC wird die gefahrene Wattleistung in Abhängigkeit der Herzfrequenz beurteilt.
Da Tina aufgrund hoher Belastungen in den letzten Tagen trainiert hat, wurde hier der PWC 150 durchgeführt.
Normalerweise ergeben sich folgende Vorgehen in Abhängigkeit vom Alter:
PWC 170: <30 Jahre oder <40 Jahre und leistungsstark
PWC 150: 31 bis 50 Jahre
PWC 130: >50 Jahre oder <40 Jahre und leistungsschwach. [5]
Anschließend wurde das Belastungsschema nach Hollmann/Venrath ausgewählt, da sich dieses an junge austrainierte Frauen richtet. Nach diesem wird mit einer Wattleistung von 30W begonnen und alle 3 Minuten um 40W gesteigert. Nach Abschluss einer Belastungsstufe wurde die Herzfrequenz gemessen und notiert. Sollte das vorher veranschlagte Ziel von 150S/min erreicht sein, wird die derzeitige Belastungsstufe noch vollendet und danach der Test abgeschlossen.
Die Formel für die gesuchte PWC bei der Ziel Herzfrequenz lautet:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten [5]
P1 ist die HF der vorletzten Stufe, P2 die HF der letzten Stufe, W1 die Wattleistung der vorletzten Stufe und W2 die Wattleistung der letzten Stufe. Die berechnete absolute Leistung wurde anschließend gemäß Formel 4 auf das Gewicht der Kundin relativiert, wobei der erhaltene Wert x nach Tabelle geschlechterspezifisch beurteilt wurde.
Tina hat den Test PWC 150 absolviert und in der vorletzten Stufe 190W eine Herzfrequenz von 135 S/min erreicht. Die letzte Stufe lag bei 225W und einer HF von 154S/min. Nach der Formel ergab sich eine absolute Leistung von 218W bei einer HF von 154S/min.
Um die absolute PWC vergleichbar zu machen, wird die relative Leistung bestimmt, indem die Werte auf das Gewicht der Person relativiert und geschlechtstypisch beurteilt wird.
Berechnung : Formel
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Für meine Kundin wurde mit dem Körpergewicht von 64,5 kg und einem PWC Wert von 218 ein Wert von (218W/64,5) 3,4 bestimmt, welcher bei Frauen nach Tabelle 9 als „sehr gut“ bewertet wird.
Tabelle 9: Bewertung des PWC [5]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Testergebnisse geben Aufschluss über die Ausdauerbelastungsfähigkeiten meiner Kundin. Da aufgrund der sportlichen Tätigkeit und den Testergebnissen ausgegangen werden kann, dass meine Kundin eine gute Grundlagenausdauer besitzt. Es wird ausdauertrainierte Personen, wie im Beispiel meiner Kundin empfohlen, intensive Trainingsbelastungen zu absolvieren, um das Herz-Kreislauf-System zu beanspruchen.
2.3.3 Beweglichkeit
Zur Beurteilung der Beweglichkeit wurden die nachfolgenden Tests durchgeführt. Diese sollen mögliche Einschränkungen/Defizite der Dehnfähigkeit und Verkürzungen der Muskulatur aufzeigen. Zu den Symptomen zählen eine erhöhte Muskelspannung und muskuläre Dysbalancen zwischen Agonisten und Antagonist. Diese können mittels der durchgeführten Tests abgeschätzt und in dem zu entwickelnden Trainingsplan berücksichtigt werden.
Tabelle 10: Test der Wadenmuskulatur [5]
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Tabelle 11: Test der Adduktoren
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Tabelle 12: Test der Kniebeuger
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Tabelle 13: Test der Hüftbeuger [5]
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Tabelle 14: Test der Kniestrecker [5]
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Tabelle 15: Test der Brustmuskulatur [5]
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Tabelle 16: Test des Rückenstreckers [5]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Das Ergebnis der einzelnen Übungen wird zusammenfassend in Tabelle 17 dargestellt. Dabei entspricht eine Bewertung mit „+“ einer überdurchschnittlich guten Beweglichkeit, „Ø“ einer durchschnittlichen und „-“ einer überdurchschnittlichen schlechten Beweglichkeit.
Tabelle 17: Auswertung der Beweglichkeitstests:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Insgesamt wies Tina leichte Einschränkungen der Beweglichkeit bei den Testabläufen der Kniebeuger, Hüftbeuger, Kniestrecker sowie bei dem Brustmuskel auf. Es wird empfohlen die Flexibilität, die sogenannte Dehnungsfähigkeit der Muskulatur aufzubauen und zu verbessern.
Die restlichen durchgeführten Übungen wiesen keine Einschränkungen auf und konnten mit den einzelnen Gelenken maximal umgesetzt werden und keine weiteren Defizite nachgewiesen werden.
[...]