Erving Goffmann ist ein Handlungstheoretiker, der sich für die vielfältigen Ausdrucksformen von Individuen in sozialen Interaktionen und für die sozialen Regeln, auf die Individuen zurückgreifen, wenn sie ihre Identität gegenüber den vorgegebenen Rollen abgrenzen, interessiert. Goffmanns Mikrostudien „Das Individuum im öffentlichen Austausch“ umfassen den gesamten Handlungsbereich, der durch Interaktionen von Angesicht zu Angesicht sowie durch kommunikative Normen organisiert wird. Seine Forschungsziele bestanden in der Er-klärung sozialer Mechanismen, durch die Interaktionen koordiniert sowie für Korrekturen und Modifikationen offen gehalten werden. Die sich dabei darstellenden Verhaltensmuster sind mit Grundregeln verknüpfte Routinehandlungen, die in ihrer Gesamtheit eine soziale Ordnung herstellen.
Goffmanns Prinzipien des korrektiven Austausches finden wir jeden Tag in öffentlichen Dialogen. Besonders Erklärungen und Entschuldigen nehmen eine gesellschaftlich relevante Stellung ein. Sie kommen ständig in Zeitungen, Nachrichten und Interviews vor. Aus diesem Grund sollen ihre Mechanismen in dieser Arbeit anhand des aktuellen Beispiels der Liechten-stein-Affäre hervorgehoben werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der korrektive Austausch
- Normen
- Soziale Kontrolle
- Korrektives Handeln
- Erklärungen
- Entschuldigungen
- Ersuche
- Der Dialog
- Die Liechtenstein-Affäre
- Mechanismen der Erklärung am Beispiel der Liechtenstein-Affäre
- Mechanismen der Entschuldigung am Beispiel der Liechtenstein-Affäre
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
- Eidesstattliche Erklärung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit Erving Goffmanns Modell des „korrektiven Austausches“ und analysiert die Mechanismen der Erklärung und Entschuldigung anhand eines aktuellen, gesellschaftlich relevanten Beispiels. Ziel ist es, Goffmanns Theorie des sozialen Handelns in einem konkreten Fall zu veranschaulichen und die Bedeutung von Normen, sozialer Kontrolle und korrektivem Handeln für die Aufrechterhaltung sozialer Ordnung zu verdeutlichen.
- Das Modell des „korrektiven Austausches“ nach Erving Goffmann
- Normen und soziale Kontrolle als Grundlage für den korrektiven Austausch
- Mechanismen der Erklärung und Entschuldigung als Formen des korrektiven Handelns
- Die Liechtenstein-Affäre als empirisches Beispiel für den korrektiven Austausch
- Die Bedeutung des korrektiven Austausches für die Aufrechterhaltung sozialer Ordnung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Hausarbeit ein und stellt Erving Goffmann als Handlungstheoretiker vor, der sich mit sozialen Interaktionen und den Regeln des öffentlichen Austausches beschäftigt. Die Arbeit konzentriert sich auf Goffmanns Modell des „korrektiven Austausches“, das in alltäglichen Interaktionen zum Tragen kommt, wenn eine Regelverletzung stattgefunden hat.
Das zweite Kapitel erläutert die zentralen Elemente des korrektiven Austausches: Normen, soziale Kontrolle, korrektives Handeln und Dialog. Normen werden als Richtschnur des Handelns definiert, die durch soziale Sanktionen abgesichert werden. Soziale Kontrolle dient dazu, Individuen von Regelverletzungen abzuhalten. Korrektives Handeln umfasst verschiedene Formen, wie Erklärungen, Entschuldigungen und Ersuchen, die dazu dienen, einen durch Regelverletzungen entstandenen negativen Eindruck zu korrigieren.
Das dritte Kapitel stellt die Liechtenstein-Affäre als aktuelles, gesellschaftlich relevantes Beispiel für den korrektiven Austausch vor. Die Affäre bietet einen konkreten Fall, an dem die Mechanismen der Erklärung und Entschuldigung im Rahmen des korrektiven Austausches verdeutlicht werden können.
Die Kapitel vier und fünf analysieren die Mechanismen der Erklärung und Entschuldigung anhand der Liechtenstein-Affäre. Es wird untersucht, wie die beteiligten Akteure durch Erklärungen und Entschuldigungen versucht haben, den entstandenen Schaden zu minimieren und ihre Reputation wiederherzustellen.
Die Zusammenfassung fasst die zentralen Ergebnisse der Arbeit zusammen und betont die Bedeutung des korrektiven Austausches für die Aufrechterhaltung sozialer Ordnung.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den korrektiven Austausch, soziale Normen, soziale Kontrolle, Erklärungen, Entschuldigungen, Erving Goffmann, Handlungstheorie, soziale Interaktion, öffentliche Kommunikation, Regelverletzung, Wiedergutmachung, Liechtenstein-Affäre, gesellschaftliche Relevanz.
- Citar trabajo
- Anne-Kathrin Jahnke-Wurm (Autor), 2009, Skizzieren Sie Goffmanns Modell des „korrektiven Austauschs“, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/130281