Diese Hausarbeit knüpft an die Erkenntnisse der Politolinguistik an und nimmt vor allem die spezifischen Argumentationsstrategien von Politiker:innen in den Blick. Dafür wird im einführenden Teil zunächst das Verhältnis von Sprache und Politik in seinen Grundlagen erläutert werden. Anschließend wird der Gegenstandsbereich der Disziplin abgegrenzt und in die Rahmenbedingungen und Handlungsfelder des Kommunikationsbereichs Politik eingeleitet werden. Den einführenden Teil abschließend wird die Persuasion als zentrale Sprechfunktion öffentlich-politischer Kommunikation erläutert.
Im nachfolgenden Theorieteil wird die Argumentation als (polito-)linguistisches Analyseobjekt in den Fokus geraten und prominente Modelle zur Analyse und Beschreibung von Argumentationsmustern vorgestellt. Mit Rückgriff auf Josef Kleins Modell des topischen Argumentationshandelns (2003) wird die Plenarrede Vanessa Gronemanns (Die Grünen) schließlich auf das Vorkommen topischer Argumentationsmuster untersucht werden. Der Hauptteil schließt vor dem Hintergrund meines Lehramtsstudiums mit einer Einschätzung ab, welche Vorteile die Verwendung des diskursorientierten Topos-Modell für den schulischen Kontext bereithielte. Zudem werden Überlegungen dargelegt, wie es sich in den Unterricht integrieren ließe. Das Fazit beinhaltet eine Zusammenfassung der Ergebnisse und schließt mit einem Ausblick ab.
Im Bundestag, bei Talkshows, im Straßenwahlkampf oder auch an internationalen Verhandlungstischen: Sprache und Politik begegnen einander täglich. Dass zwischen Sprache und Politik ein enger Zusammenhang besteht, tritt nochmal besonders zutage, wenn man sich die typischen Tätigkeiten von Politiker:innen vor Auge hält: Unentwegt sind sie dazu angehalten, die Öffentlichkeit zu informieren, politisches Handeln zu begründen, zu analysieren, zu kritisieren und zu rechtfertigen. Sie nehmen Bewertungen politischen Sachverhalte vor, sind darauf angewiesen, die eigene Position argumentativ zu untermauern und konkurrierende Positionen auszubooten. Und auch in den Medien - im Fernsehen, der Presse, Rundfunk und dem Internet - wird über das tagespolitische Geschehen informiert, dort werden politische Sachverhalte kommentiert, diskutiert und interpretiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einführender Teil
- Sprache und Politik
- Gegenstandsbereich der Politolinguistik
- Merkmale, Handlungsfelder und Funktionen politischer Sprache
- Merkmale öffentlich-politischer Kommunikation
- Handlungsfelder des Kommunikationsbereiches Politik
- Methoden und Analyseobjekte der Politolinguistik
- Argumentationsmuster als schulisches Analyseobjekt.
- Modelle der Toposanalyse....
- Begriffserklärungen und Grundlagen.
- Das inhaltbezogene Topos-Modell (Wengeler 2003)..\n.5
- Das strukturbezogene Topos-Modell (Klein 2003).
- Eine exemplarische Toposanalyse.
- Der Gender-Diskurs - ein Überblick..\n10
- Vanessa Gronemann über geschlechtergerechte Sprache..\n12
- Gronemann-Argumentationstopoi im Gender-Diskurs\n12
- Erkenntnisse, schulische Anwendbarkeit und Ausblick\n15
- Fazit.........\n17
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Verhältnis von Sprache und Politik, insbesondere mit den Argumentationsstrategien von Politiker:innen. Sie analysiert die spezifischen Sprechfunktionen öffentlich-politischer Kommunikation und stellt prominente Modelle zur Analyse von Argumentationsmustern vor. Der Fokus liegt auf der Anwendung des topischen Argumentationshandelns nach Josef Klein im Kontext einer Plenarrede von Vanessa Gronemann. Die Arbeit untersucht, welche Vorteile das diskursorientierte Topos-Modell für den schulischen Kontext bietet und wie es in den Unterricht integriert werden könnte.
- Die enge Beziehung zwischen Sprache und Politik
- Die Rolle der Persuasion in der öffentlich-politischen Kommunikation
- Die Analyse von Argumentationsmustern in der Politolinguistik
- Das Topische Argumentationshandeln als Analysemodell
- Die Anwendung des Topos-Modells im schulischen Kontext
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die wichtige Rolle der Sprache in der Politik und stellt die Politolinguistik als ein Teilgebiet der Linguistik vor. Der einführende Teil erläutert den Zusammenhang von Sprache und Politik, den Gegenstandsbereich der Politolinguistik und die Persuasion als zentrale Sprechfunktion öffentlich-politischer Kommunikation. Der Theorieteil fokussiert auf die Argumentation als Analyseobjekt der Politolinguistik und stellt das topische Argumentationshandeln nach Josef Klein vor. Im Hauptteil wird eine exemplarische Toposanalyse der Plenarrede von Vanessa Gronemann durchgeführt und deren Relevanz für den schulischen Kontext diskutiert.
Schlüsselwörter
Politolinguistik, Sprache und Politik, Persuasion, Argumentationsmuster, Toposanalyse, Gender-Diskurs, Schulischer Kontext, Diskurstheorie
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2022, Topisches Argumentationshandeln in der öffentlich-politischen Kommunikation. Der politische Diskurs um geschlechtergerechte Sprache, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1304078