Menschen bedienen sich bereits seit Jahrhunderten verschiedenster technischer Hilfsmittel, um die sich ihnen im Alltag oder bei der Arbeit stellenden Aufgaben effizienter bewältigen, und so ihre Ziele schneller erreichen zu können. Viele dieser technischen Hilfsmittel sind dabei computerbasiert und helfen nicht nur bei der Steuerung der Aufgabenbearbeitung sowie der eigentlichen Bearbeitung dieser Aufgaben, sondern dienen inzwischen zunehmend als Hilfe bei der Vermittlung von neuem Wissen im Kontext des lebenslangen Lernens. Dabei lässt sich ein wesentliches Problem identifizieren, welches bei der Verwendung computerbasierter Lernumgebungen auftreten kann: es besteht die Gefahr, dass durch die verwendete Instruktion präsentierte Informationen auf eine ungeeignete Art und Weise dargestellt werden.
Mit diesem Problem sowie möglichen Lösungen beschäftigt sich der Forschungsbereich der Instruktionspsychologie. Erklärtes Ziel dieser Forschungsrichtung ist es, auf der Grundlage von Forschungsergebnissen ein für den Lerner geeignetes Instruktionsdesign zu entwickeln, um eine möglichst effiziente Nutzung der verfügbaren kognitiven Ressourcen des Lernenden zu Wissenserwerbs- und Problemlöseprozessen zu ermöglichen.
Mayer (1996, 2001) erarbeitete zu dieser Problematik ein Modell des multimedialen Lernens, welches im Wesentlichen auf Überlegungen zum Arbeitsgedächtnis und seiner begrenzten Kapazität (Baddeley, 1999) sowie der Cognitive Load Theory von Sweller und Chandler (1991) beruht und dementsprechend bei der Entwicklung computerbasierter Lernumgebungen beachtung finden sollte.
Inhaltsverzeichnis
- Cognitive Theory of Multimedia Learning
- Grundlagen der Theorie
- Das SOI-Modell
- Selektion
- Organisation
- Integration
- Prinzipien des multimedialen Lernens
- Das Multimediaprinzip (multimedia principle)
- Das Kontiguitätsprinzip (contiguity principle)
- Das Kohärenzprinzip (coherence principle)
- Das Modalitätsprinzip (modality principle)
- Das Redundanzprinzip (redundancy principle)
- Das Personalisierungsprinzip/ Prinzip der individuellen Unterschiede (individual differences principle)
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit der Cognitive Theory of Multimedia Learning, einem Modell zur Erklärung und Optimierung des Lernens mit Hilfe von multimedialen Medien. Das Ziel ist es, die Prinzipien und Mechanismen des multimedialen Lernens zu erläutern und praktische Implikationen für die Gestaltung von Lernumgebungen aufzuzeigen.
- Die Rolle des Arbeitsgedächtnisses und seiner begrenzten Kapazität im Lernprozess
- Die Bedeutung der Dual-Coding-Theory und der Verarbeitung von Informationen in verschiedenen Kanälen
- Die Anwendung des SOI-Modells (Selection, Organization, Integration) zur Erklärung der Informationsverarbeitung
- Die Prinzipien des multimedialen Lernens, wie das Multimediaprinzip, das Kontiguitätsprinzip und das Kohärenzprinzip
- Die Bedeutung der individuellen Unterschiede und die Personalisierung von Lernmaterialien
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Cognitive Theory of Multimedia Learning ein und erläutert die theoretischen Grundlagen, die diesem Modell zugrunde liegen. Es werden die Dual-Coding-Theory, die Cognitive Load Theory und das Arbeitsgedächtnismodell von Baddeley vorgestellt und ihre Relevanz für das multimediale Lernen hervorgehoben.
Das zweite Kapitel beschreibt das SOI-Modell (Selection, Organization, Integration), welches die Verarbeitung von Informationen im multimedialen Lernprozess detailliert erklärt. Es werden die einzelnen Phasen der Selektion, Organisation und Integration von Informationen im Arbeitsgedächtnis erläutert und die Bedeutung des Vorwissens für den Lernprozess hervorgehoben.
Das dritte Kapitel widmet sich den Prinzipien des multimedialen Lernens. Es werden wichtige Prinzipien wie das Multimediaprinzip, das Kontiguitätsprinzip, das Kohärenzprinzip, das Modalitätsprinzip, das Redundanzprinzip und das Personalisierungsprinzip vorgestellt und ihre Auswirkungen auf den Lernerfolg erläutert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Cognitive Theory of Multimedia Learning, das SOI-Modell, die Dual-Coding-Theory, das Arbeitsgedächtnis, die Cognitive Load Theory, die Prinzipien des multimedialen Lernens, die Gestaltung von Lernumgebungen und die Bedeutung der individuellen Unterschiede.
- Citation du texte
- Magister Dana Stechbart (Auteur), 2008, Cognitive Theory Of Multimedia Learning, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/130877