Während eines Praktikums an einer Grundschule sollten eine Mitstudentin und ich hospitieren, wurden aber von der Schulleitung gefragt, ob wir nicht eine Vertretungsstunde in Mathe übernehmen könnten. Wir dachten uns etwas aus, stellten aber fest, dass die Schüler mit unseren Aufgaben unterfordert waren.
Es war sehr unruhig in der Klasse und ich bat immer wieder um Ruhe. Die Klasse wurde immer unruhiger, zwei Schüler liefen durch den Raum und viele quasselten, bis sich ein Schüler vor die Füße meiner Mitstudentin auf seine Knie warf und sie anfauchte und miaute. Sie stand ganz perplex da, worauf ich hinging, schimpfte und ihn am Arm packte und wieder auf seinen Platz setzte. Einige Schüler grienten, andere machten weiter ihre Aufgaben. Als die Schulglocke wenig später läutete lief der besagte Schüler noch einmal durch den ganzen Klassenraum, schrie laut und rannte dann nach draußen.
Als die Schulglocke läutete hatte ich aber schon aufgegeben. Weil ich die Klasse nie wieder haben würde, war es mir in dem Moment dann egal und ich verzichtete auf weitere Zurechtweisungen.
Später im Auto bedankte sich die Mitstudentin bei mir, dass ich sie aus dieser Situation befreit hatte.
Inhaltsverzeichnis
- Rekonstruktion und selbst geleitete Reflexion
- Beschreibung der Situation
- Was hat die Situation für mich zum Fall gemacht?
- Beschreibung der Situation aus Sicht einer anderen am Konflikt beteiligten Person
- Erneute subjektive Reflexion
- Theoretische Reflexion
- Welche im Seminar besprochenen theoretischen Folien helfen mir, den Fall zu verstehen?
- Welche Möglichkeiten gibt es, einen solchen Konflikt frühzeitig wahrzunehmen? Welche Präventionsmaßnahmen kann ich entwickeln?
- Welche Alternativen sehe ich zu meinem damaligen Handeln?
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Fallreflexion analysiert einen Konflikt, der sich während eines Praktikums in einer zweiten Klasse der Grundschule X. ereignete. Die Arbeit dient dazu, die Situation aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten, die eigenen Handlungsweisen zu reflektieren und theoretische Ansätze zur Konfliktlösung anzuwenden.
- Selbstreflexion und Analyse des eigenen Handelns im Konflikt
- Perspektivwechsel und Einnahme der Sichtweise des Konfliktpartners
- Anwendung theoretischer Modelle zur Konfliktlösung und Prävention
- Entwicklung von Handlungsalternativen und Reflexion der eigenen Rolle im Konflikt
- Analyse der eigenen Erwartungen und Handlungsmuster im Umgang mit Konflikten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer detaillierten Beschreibung des Konflikts, der sich in einer zweiten Klasse während eines Praktikums ereignete. Die Autorin beschreibt die Situation aus ihrer eigenen Perspektive und beleuchtet die Konflikte, die sie in diesem Zusammenhang erlebte. Sie reflektiert ihre Unsicherheit im Umgang mit dem Schüler und die Schwierigkeit, die Situation zu kontrollieren.
Im nächsten Schritt wird die Situation aus der Sicht des Schülers betrachtet. Die Autorin versucht, sich in seine Lage zu versetzen und seine möglichen Beweggründe zu verstehen. Sie analysiert die Situation aus der Perspektive eines Kindes mit ADHS und versucht, die Situation aus seiner Sicht zu rekonstruieren.
Anschließend erfolgt eine erneute subjektive Reflexion der Situation. Die Autorin reflektiert ihre eigenen Handlungsweisen und die Rolle, die ihre Mitstudentin in der Situation spielte. Sie analysiert ihre eigenen Erwartungen und Handlungsmuster im Umgang mit Konflikten und reflektiert die Schwierigkeit, die Situation zu kontrollieren.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Fallreflexion, den Konflikt in der Grundschule, den Umgang mit Schülern, die Perspektive des Lehrers und des Schülers, die Anwendung theoretischer Modelle zur Konfliktlösung, die Prävention von Konflikten und die Reflexion des eigenen Handelns.
- Quote paper
- Ursula Mock (Author), 2006, Selbst- und theoriegeleitete Fallreflexion eines Konfliktes in einer Grundschule, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/131047