Der Einsatz von Farbe im Film "Hero" von Zhang Yimou


Trabajo Escrito, 2007

13 Páginas, Calificación: gut


Extracto


Inhalt

1. Einleitung

2. Der Plot

3. Die verschiedenen dramaturgischen Leitfarben der einzelnen Episoden
3. 1. Die rote Episode
3. 2. Die blaue Episode
3. 3. Die Weiße Episode
3. 3. 1. Die grün-schwarze Szene
3. 3. 2. Die bunte Seeszene
3. 3. 3. Die weiße Szene

4. Exkurs. Farbe als zentrale Gestaltungskategorie in der visuelle Kunst insbesondere im Film

5. Die Technik und Funktion des Farbeinsatzes im Martial-Art Film Hero

6. Fazit

Literaturverzeichnis
Internetquellen:
Daten zu Hero (2002)

1. Einleitung

Der Film „Hero“ wurde 2002 von Zhang Yimou gedreht[1]. Yimou wurde 1950 in Shaanxi geboren. Seine Familie litt unter Diskriminierungen weil sein Vater ein Offizier der Kuomintang Armee, einer Regierungsfeindlichen Gruppierung, war. Die Kindheit war aus diesem Grund geprägt von Schwierigkeiten. Sein Bruder wanderte nach Taiwan aus. Als 1966 die Kulturelle Revolution anfing ging Yimou noch in die Schule. Er musste die Schule verlassen um auf einer Farm und in einer Textilfabrik zu arbeiten, was er später in „ Ju Dou“ (1990) thematisierte. Nach der kulturellen Revolution arbeitete Yimou als Fotograf. Seine erste Bewerbung an der Beijing Central Film Academy (Chinas einziger Filmuniversität) wurde abgelehnt aus Altersgründen. Erst nachdem Yimou einen Brief mit seiner Bewerbung an den Kulturminister geschickt hatte trat er 1976 der Akademie bei und graduierte 1982 als Mitglied der „fünften Generation“ chinesischer Regisseure. Zhang Yimou, der für seine Filme hohe Auszeichnungen im Ausland empfing, drehte eine Reihe von Filmen die sich mit der patriarchalen Gesellschaft des alten China kritisch auseinander setzten: "Rotes Kornfeld" (1987), "Ju Dou" (1990), "Rote Laterne" (1992). Der besondere Inszenierungsstil dieser Filme, den die westlichen Kritiker liebten, brachte dem Regisseur Probleme mit der Zensur in seinem Land. Yimou reagierte darauf, indem er sich der chinesischen Gegenwart zuwandte, die er in deutlich milderem Licht zeichnete als die Vergangenheit.[2] In "Leben!" (1994) und in "Heimweg" (1999) sah er aber noch einmal in die Zeit vor seiner Geburt zurück und mit dem Film „Hero“. Der Martial- Art- Film[3] war 2003 für den Oscar als besten fremdsprachigen Film nominiert und fand im Ausland wie auch in China großen Beifall. Er gewann den golden Globe als bester fremdsprachiger Film und den Alfred Bauer Preis. Mit einem Budget von rund 30. Mio. Dollar ist Hero der teuerste chinesische Film aller Zeiten.[4] Die Regierung Chinas bewertete den Film positiv und Yimou erhielt später den Auftrag die Olympischen Spiele 2008 in Peking offiziel zu filmen und die Eröffnungs- und Abschlussfeier mit Steven Spielberg als Mitarbeiter zu inszenieren.[5] Der Film stieß im Ausland aufgrund seiner spirituellen Botschaft, der Unterordnung des eigenen Unabhängigkeitsstrebens unter einen mächtigen Herrscher um Frieden zu schaffen, auf starke Kritik. Der König im Film stellt die historische Figur des ersten chinesischen Kaisers dar, der die sieben kämpfenden Provinzen im dritten Jahrhundert v. Chr. mit Militärgewalt vereinte und die chinesische Mauer erbaute. Nach der heutigen historischen Quellenlage ist der erste Kaiser wohl eher ein grausamer Tyrann gewesen, als ein Frieden suchender weiser Herrscher. Obwohl der Focus der vorliegenden Arbeit auf den Einsatz von Farbe in dem Film Hero liegt werde ich im Fazit auch auf die Kritik dieser Botschaft eingehen. Um den Rahmen dieser Ausarbeitung nicht zu weit zu fassen, werde ich nicht auf die synästhetische Verbindung von Klang und Farbe in diesem Film eingehen und auch nicht auf den in der Fachliteratur oft zu findenden Vergleich mit Akira Korosowas Meisterwerk „Rashomon-Das Lustwäldchen“(Japan 1950) an den sich Yimou deutlich anlehne.

2. Der Plot

Hero handelt von der Legende eines Attentats auf den König von Qin, dessen Kriegspolitik auf die Vereinigung aller chinesischen Provinzen zu einem mächtigen Kaiserreich zielt. Diese Legende wird multiperspektivisch in einer Serie von Varianten erzählt. Ein Unbekannter mit dem bezeichnenden Namen „Namenlos“, kommt an den Hof von Qin und erklärt, er habe die drei gefährlichsten Feinde des Herrschers getötet. Zum Beweis bringt er deren eroberte Waffen mit. Nun möchte er die vom König ausgesetzt Belohnung in Empfang nehmen, zu der neben allerlei Reichtümern auch die besondere Ehre gehört, sich dem König auf zehn Schritte nähern zu dürfen. Zuvor verlangt dieser aber eine genaue Schilderung der Ereignisse, in denen der Namenlose zunächst den Kämpfer „Weiter Himmel“, dann „Zerbrochenes Schwert“ und „Fliegender Schnee“ besiegte. Die Skepsis des Königs ist groß, da diese drei Meister des Schwertkampfes- und damit untrennbar auch der Kalligraphie- als unbesiegbar gelten und er starken Respekt vor deren einzigartigen Fähigkeiten sowie dem Heldenmut der Frau „Fliegender Schnee“ hat. In den großen, immer wieder durch kleine Dialogpassagen zwischen König und Namenlosem unterbrochenen Rückblenden, stellen die Erzählungen die eigentliche Handlung des Films dar.

3. Die verschiedenen dramaturgischen Leitfarben der einzelnen Episoden

Yimou verwendet in jeder Episode eine andere Leitfarbe oder eine Farbkomposition die meist nur aus zwei Grundtönen besteht. Erst in der Schlusssequenz, die von dem Liebestod des Paares „Zerbrochenes Schwert“ und „Fliegender Schnee“ handelt, werden

monochrome Farben der verschiedenen Versionen durch eine Mischfarbe, einen Goldton ersetzt. Die Farbe bekommt verschiedene wichtige Funktion. In jeder der Auslegungen der Geschichte wie die drei Attentäter wohl umgekommen seien wird eine neue Farbpalette benutzt, die für den Betrachter die neue Auslegung markiert und gleichzeitig die Frage aufwirft welche Version wohl die wahre sei. Der Farbe fällt vor allem die wichtige Aufgabe „die emotionalen Überschüsse des Dargestellten zu visualisieren“.[6]

3.1. Die rote Episode

In der ersten, der „roten Episode“, erzählt der Namenlose zunächst, „Fliegender Schnee“ und „Zerbrochenes Schwert“ hätten sich aufgrund glühender Eifersucht gegenseitig vernichtet. „Fliegender Schnee“ tötete aus Eifersucht ihren Geliebten mit dem Schwert durch eine Wand hindurch, nachdem sie den Akt mit seiner Dienerin „Leuchtender Mond“ gesehen hat. Also ein Eifersuchtsdrama mit tödlichen Folgen. Die leuchtenden roten Gewänder heben sich von dem rötlich braunen Holz der Wände ab. Dieser Effekt wird , wie in den meisten Szenen durch Farbfilter verstärkt. Der König von Qin bemerkt, dies sei zwar eine glaubwürdige Geschichte, er erkenne jedoch, dass der Namenlose lüge, da die beiden Schwertkünstler und Meister der Kalligraphie seien und dies impliziere ein hohes Maß an Selbstbeherrschung. Sie würden also niemals ungezügelte Leidenschaften ihr Handeln bestimmen lassen.

Zu dieser Episode gehört auch die Szene des Kampfes zwischen „Fliegender Schnee“ und „Leuchtender Mond“ in einem Herbstwald. „Im Regen gelber Blätter, bewegt von einem parteiischem Wind, kämpfen zwei Frauen um das Vorrecht der Liebe.“[7] Das Gewand der Überlegenen strahlt tief Rot, das der Dienerin etwas blasser. Nachdem die Dienerin besiegt ist färben sich die gelben Blätter blutrot, und ihr Gewand erreicht den Farbintensitätsgrad ihrer Feindin. Durch die Farbverwandlung der Blätter wird der Kontrast zwischen Figur und Grund verringert. Nur die im Hintergrund zu sehende Baumrinde und der Himmel stehen im Kontrast zum roten Blätterregen. Durch die folgende Aufwärtsfahrt der Kamera hin zu einem Topshot, von wo man auf die Tote blickt, reduziert sich das Farbenspektrum weiter, da das matte Blau des Himmel nicht mehr zu sehen ist. Der Körper der Toten verschmilzt so optisch mit der Natur, was symbolhaft diese Todesvorstellung visualisiert.[8]

[...]


[1] Daten zum Film befinden sich im Anhang.

[2] Vgl.: http://movies.nytimes.com/movie/review?res=9503E5DF103EF934A1575BC0A9629C8B63)

[3] Martial-Arts-Film: [ zu englisch martial arts »Kampfsportarten«], Eastern, Subgenre des Actionfilms, das von ausgedehnten (fernöstlichen) Kampfkunst-Sequenzen vor meist historischem Hintergrund geprägt ist. Die Ästhetik dieser Faust- (Kung-Fu-Film) oder Schwertkämpfe basiert auf einer detaillierten Choreografie asiatischer Kampfsportarten. Entnommen von : http://lexikon.meyers.de/meyers/Martial-Arts-Film.

[4] http://forum. Cinefakts.de.

[5] Vgl.: Rey Chow, Sentimental Fabulations, Contemporary Chinese films, New York 2007, S. 146.

[6] Susanna Marschall, Farbe im Kino, Schüren Verlag, Marburg 2005, S. 11.

[7] Ebenda, S. 13.

[8] Vgl.: Ebenda, S. 14.

Final del extracto de 13 páginas

Detalles

Título
Der Einsatz von Farbe im Film "Hero" von Zhang Yimou
Universidad
Carl von Ossietzky University of Oldenburg
Calificación
gut
Autor
Año
2007
Páginas
13
No. de catálogo
V131354
ISBN (Ebook)
9783640371792
Tamaño de fichero
505 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
Einsatz, Farbe, Film, Hero, Zhang, Yimou
Citar trabajo
Johanna Elstermann (Autor), 2007, Der Einsatz von Farbe im Film "Hero" von Zhang Yimou, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/131354

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