Diese Arbeit analysiert, mit welchen Wettbewerbsstrategien sich belletristische Nischenverlage im durch Konzentrationsprozesse gezeichneten Buchmarkt behaupten können. Dabei wird die Frage beantwortet, wie es einem kleinen Verlag gelingen kann, sich angesichts der kapitalkräftigen Konkurrenz durchzusetzen und gleichzeitig den Status der Unabhängigkeit aufrecht zu erhalten.
Dafür werden folgende Untersuchungsfragen bearbeitet:
Was kennzeichnet eine funktionierende Wettbewerbs- bzw. Nischenstrategie?
Welche Merkmale besitzen Nischenanbieter im belletristischen Marktsegment?
Wie können Wettbewerbsvorteile im Rahmen einer Nischenstrategie generiert werden?
Gibt es bestimmte Strategien belletristischer Nischenanbieter, durch die besonders wirksame Wettbewerbsvorteile erzielt werden können?
Die Examinierung der vorliegenden Fragestellungen erfolgt sowohl auf Basis theoretischer Erkenntnisse, als auch anhand einer praxisorientierten Fallstudie an drei Nischenverlagen.
Am Anfang dieser Untersuchung steht eine theoretische Einführung, die einen Überblick zu den relevanten Begrifflichkeiten und den typischen Eigenheiten bzw. Charakteristika von Nischenstrategien schafft. Dazu gehört unter anderem eine klare und anwendungsorientierte Definition des Begriffs „Nischenanbieter“, wobei in einem zweiten Schritt insbesondere auf die Charakteristika eines belletristischen Nischenverlags einzugehen ist. Gleichzeitig wird bereits eine prinzipielle Typologisierung von Nischenstrategien aufgezeigt, die im Zuge der späteren Fallstudie zur typgerechten Einordnung der jeweiligen Verlage dient.
Auf Basis dieses theoretischen Grundgerüsts wird in Kapitel 3 eine Fallstudie an den Nischenverlagen A1, Liebeskind und Blumenbar durchgeführt, die jeweils auf individuelle Weise den belletristischen Teilmarkt der deutschen Buchbranche bedienen.
Im Hinblick auf die genannten Untersuchungsfragen erfolgt durch die Fallstudie in erster Linie eine Analyse der eingesetzten Nischenstrategien und der dadurch erzielten Wettbewerbsvorteile der drei Verlage. Insbesondere die Art der Wettbewerbsvorteile ist dabei von zentraler Bedeutung, da an ihnen gemessen werden kann, inwiefern sich die Nischenverlage gegenüber der Konkurrenz durchsetzen können.
Schließlich lässt sich auf Basis der vorgestellten Verlagsprofile ein finales Fazit ableiten, das die grundlegenden Chancen und Risiken belletristischer Nischenverlage aufzeigt und gleichzeitig einen kritischen Blick in die Zukunft ermöglicht.
Inhaltsverzeichnis
- Der Konzentrationsprozess in der deutschen Verlags- und Buchbranche
- Die Bedeutung des Konzentrationsprozesses für kleine unabhängige Verlage
- Fragestellungen und Vorgehensweise
- Die Einordnung des belletristischen Nischenverlags in den Forschungskontext
- Nischenanbieter und belletristischer Nischenverlag im theoretischen Kontext
- Betriebswirtschaftliche Grundbegriffe zu Nischenanbietern
- Zum Begriff der Nische
- Typologisierung von Nischenanbietern
- Nischenstrategie als Wettbewerbsstrategie
- Der Einsatz von Nischenstrategien
- Forschungsgegenstand belletristischer Nischenverlag
- Verlagsspezifische Typologisierung von Nischenstrategien
- Weitere Charakteristika belletristischer Nischenverlage
- Der Einsatz von Nischenstrategien im belletristischen Nischenverlag
- Zielsetzung der Fallstudie und Auswahl der Verlagsfälle
- Die Generierung von Wettbewerbsvorteilen innerhalb der Porter'schen Wertkette
- Die Wertschöpfungsstationen im Verlag nach Lucius
- Zur Auswahl der Verlagsfälle
- Betriebswirtschaftliche Grundbegriffe zu Nischenanbietern
- Fallstudie anhand von drei Nischenverlagen
- Der A1 Verlag
- Programm und Produktgestaltung
- Zielgruppe und Zielgruppenansprache
- Regionale Orientierung
- Abschließendes Fazit und Beurteilung des A1 Verlags
- Der Liebeskind Verlag
- Programm und Produktgestaltung
- Zielgruppe und Zielgruppenansprache
- Regionale Orientierung
- Abschließendes Fazit und Beurteilung des Liebeskind Verlags
- Der Blumenbar Verlag
- Programm und Produktgestaltung
- Zielgruppe und Zielgruppenansprache
- Regionale Orientierung
- Abschließendes Fazit und Beurteilung des Blumenbar Verlags
- Der A1 Verlag
- Abgeleitete Chancen und Risiken mit einem abschließenden Blick in die Zukunft
- Chancen belletristischer Nischenverlage
- Risiken belletristischer Nischenverlage
- Ein Blick in die Zukunft
- Anhang A: Typische Differenzierungsquellen in einer Wertkette nach Porter
- Anhang B: Interviews mit den Verlagen A1, Liebeskind und Blumenbar
- Anhang C: Interviews mit ausgewählten Personen aus dem Buchhandel
- Anhang D: Buchauswahl der drei Nischenverlage
- Abbildungsverzeichnis
- Literaturverzeichnis
- Forschungsliteratur
- Internetquellen
- Weitere Quellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit den Wettbewerbsstrategien belletristischer Nischenverlage im Kontext des Konzentrationsprozesses auf dem deutschen Buchmarkt. Ziel ist es, die Herausforderungen und Chancen dieser Verlage im Wettbewerb mit großen Verlagskonzernen zu analysieren und die Bedeutung von Nischenstrategien für ihr Überleben und ihre Entwicklung zu beleuchten.
- Der Konzentrationsprozess im deutschen Buchmarkt und seine Auswirkungen auf kleine Verlage
- Die Bedeutung von Nischenstrategien für belletristische Verlage
- Die Typologisierung von Nischenstrategien im Verlagsbereich
- Die Analyse von Fallstudien anhand von drei Nischenverlagen
- Die Ableitung von Chancen und Risiken für belletristische Nischenverlage in der Zukunft
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet den Konzentrationsprozess in der deutschen Verlags- und Buchbranche. Es werden die wichtigsten Entwicklungen und Trends im Markt analysiert, insbesondere die Bedeutung des Konzentrationsprozesses für kleine unabhängige Verlage. Das Kapitel stellt die Fragestellungen der Arbeit vor und erläutert die Vorgehensweise.
Kapitel 2 widmet sich dem theoretischen Kontext von Nischenanbietern und belletristischen Nischenverlagen. Es werden betriebswirtschaftliche Grundbegriffe zu Nischenanbietern erläutert, wie zum Beispiel der Begriff der Nische, die Typologisierung von Nischenanbietern und die Nischenstrategie als Wettbewerbsstrategie. Der Fokus liegt auf der Anwendung von Nischenstrategien im belletristischen Verlagsbereich.
Kapitel 3 präsentiert Fallstudien anhand von drei Nischenverlagen: dem A1 Verlag, dem Liebeskind Verlag und dem Blumenbar Verlag. Für jeden Verlag werden Programm und Produktgestaltung, Zielgruppe und Zielgruppenansprache sowie die regionale Orientierung analysiert. Abschließend werden die Verlage anhand der ermittelten Kriterien beurteilt.
Das vierte Kapitel leitet aus den Fallstudien Chancen und Risiken für belletristische Nischenverlage ab. Es werden die wichtigsten Herausforderungen und Chancen im Wettbewerb mit großen Verlagskonzernen beleuchtet und ein Blick in die Zukunft geworfen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Konzentrationsprozess, den deutschen Buchmarkt, belletristische Nischenverlage, Nischenstrategien, Wettbewerbsvorteile, Verlagswirtschaft, Fallstudien, Chancen und Risiken.
- Citation du texte
- Saskia Klinger (Auteur), 2008, Wettbewerbsstrategien belletristischer Nischenverlage im Rahmen des Konzentrationsprozesses auf dem deutschen Buchmarkt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/131838