Königin Isolde von Irland wird nicht als eine untertänige, fast schon domestizierte Ehefrau dargestellt, sondern nimmt durch ihre besonderen Eigenschaften und ihr eigenmächtiges Handeln männlich kodierte Rollenmuster ein. Die Konzeption ihrer Figur im Versroman "Tristan und Isolde" stellt somit ein Aufbrechen der Rollenhierarchie dar, was an den Versen 9264-9982 herausgestellt werden soll.
Es ist nicht ausschließlich die "schœne", die König Gurmun an seiner Frau zu schätzen weiß, auch ihre "wîsheit" zeichnet die Königin Irlands aus. Bei der besagten Isolde handelt es sich um die Figur Königin Isolde von Irland aus Gottfrieds Versroman "Tristan und Isolde". Sie ist sehr gebildet und handelt autonom. Dabei begegnet sie dem König in Regierungsgeschäften auf Augenhöhe. Nicht nur durch ihre rhetorischen Fähigkeiten ist Isolde den männlichen Figuren des Werkes intellektuell überlegen, ihre Klugheit manifestiert sich ebenfalls in ihren medizinischen Fähigkeiten. Außerdem scheint sie der Zauberei mächtig zu sein.
Inhaltsverzeichnis
- Darstellung des Forschungsstandes und Herleitung der Arbeitsthese
- Analyse der Verse 9264-9982 im Hinblick auf die Darstellung der Königin Isolde
- Die magischen Fähigkeiten Isoldes
- Die heilenden Fähigkeiten Isoldes
- Die rhetorischen Fähigkeiten Isoldes
- Fazit der Analyse im Hinblick auf die Rolle der Frau im Mittelalter
- Einfluss des Keltischen auf die Figur Königin Isolde
- Abschlussbetrachtung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel der Arbeit ist es, das Aufbrechen des traditionellen weiblichen Rollenbildes der höfischen Frau am Beispiel der Figur der Königin Isolde im Versroman Tristan und Isolde von Gottfried von Straßburg anhand der Verse 9264-9982 zu beleuchten.
- Die Rolle der Königin Isolde in Gottfrieds Versroman Tristan und Isolde
- Die magischen Fähigkeiten Isoldes als Ausdruck ihrer Macht und Autonomie
- Die heilenden Fähigkeiten Isoldes als Beweis ihres intellektuellen Wissens
- Die rhetorischen Fähigkeiten Isoldes als Zeichen ihrer Selbstständigkeit
- Der Einfluss des Keltischen auf die Darstellung der Figur der Königin Isolde
Zusammenfassung der Kapitel
Darstellung des Forschungsstandes und Herleitung der Arbeitsthese
Dieses Kapitel beleuchtet die unterschiedlichen Perspektiven auf die Figur der Königin Isolde in der Forschung und identifiziert die verschiedenen Ansätze zur Interpretation ihrer Handlungen. Es zeigt, dass Isolde als eine klug und autonom handelnde Frau dargestellt wird, die die traditionellen Geschlechterrollen der höfischen Frau in Frage stellt. Die Arbeitsthese wird vorgestellt, die die Verse 9264-9982 als Beleg für Isoldes Aufbruch aus dem traditionellen Rollenbild betrachtet.
Analyse der Verse 9264-9982 im Hinblick auf die Darstellung der Königin Isolde
Dieses Kapitel analysiert die ausgewählten Verse im Hinblick auf die Darstellung der Königin Isolde, wobei ihre besonderen Fähigkeiten im Fokus stehen. Es untersucht ihre magischen Fähigkeiten, die sie dazu befähigen, den Truchsess als Betrüger zu entlarven, ihre heilenden Fähigkeiten, die sich in der Behandlung Tristans zeigen, und ihre rhetorischen Fähigkeiten, die sie im Gerichtsszenario einsetzt. Abschließend werden die Auswirkungen dieser Fähigkeiten auf die Rolle der Frau im Mittelalter und der Einfluss des Keltischen auf die Figur der Königin Isolde diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Themen höfische Frau, Rollenbild, Tristan und Isolde, Gottfried von Straßburg, Magie, Heilkunst, Rhetorik, Keltische Einflüsse, Autonomie, Mittelalter.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2022, Das weibliche Rollenbild der höfischen Frau in "Tristan und Isolde". Am Beispiel der Figur der Königin Isolde, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1319973