Ethnographie von Interaktionen unter den Geschlechtern

Biografische Erzählungen


Term Paper, 2007

37 Pages, Grade: 1,3


Excerpt


1. Einleitung

Im Rahmen des Seminars „Ethnographie von Interaktionen unter den Geschlechtern“, beschäftigte uns die Frage der Geschlechterdifferenz, und wie diese erzeugt und vermittelt wird. Das Geschlecht wird, innerhalb dieser Arbeit, als eine soziale Strukturkategorie der gesellschaftlichen Wirklichkeit verstanden. Diese Strukturen werden von Individuen und Kollektiven in einem Prozess der

„Strukturierung“ erzeugt und können von den Individuen in ihrem Handeln reproduziert und verändert werden. Ziel dieser Arbeit ist es, zu untersuchen, wie in biographischen Erzählungen die Geschlechtszugehörigkeit als Frau rekonstruiert wird.

Um dieser Frage nachzugehen wurde ein biographisches Interview durchgeführt. Da aber ein Interview mit der Erzählung ab Beginn der Kindheit den Rahmen dieser Arbeit gesprengt hätte, habe ich die Erzählerin gebeten mit dem Verlauf ihrer Pubertät zu beginnen.

Das Interview wurde mit den folgenden Eingangsfragen begonnen: „Erklären sie mir bitte welchen Verlauf ihr Leben ab der Pubertät nahm?, Welches ihre Ziele waren und wie sie sich heraus gebildet haben?, In bezug auf Arbeit oder auch von der Schule her gesehen und ähm ... ich würde sagen wir fangen erst mal so an, nicht das das zuviel ist zum Einstieg“. Auf diese Fragen begann die Erzählerin mit der Schilderung ihrer Jugendzeit und das diese stark geprägt wurde durch die Scheidung ihrer Eltern. Diese Ausführungen der Erzählerin sind, innerhalb dieser Arbeit, nicht der Gegenstand der Untersuchung. Von mir wurde ein Teil der Erzählung untersucht, welche durch mein Nachfragen nach der Haupterzählung angeregt wurde. Da ich mich noch stärker für ihre Rolle als Frau interessiert habe, und wie sie sich selbst als Frau sieht, wurden von mir noch weitere Fragen gestellt. Unter Punkt 3.3 werden diese benannt.

Zuvor werden im zweiten Kapitel die theoretisch-methodischen Grundlagen dieser Arbeit betrachtet. Innerhalb des Kapitels wird näher auf die zugrunde liegende Interviewtechnik, eine Kombination aus dem narrativen Interview und dem verstehenden Interview eingegangen. Zudem werden die zentralen Kategorien der Untersuchung Biographie und Geschlecht erläutert. Weiterhin wird auf die Auswahl der Befragten, sowie die Validität der Ergebnisse eingegangen. Weitere Bestandteile dieses Kapitels umfassen den Punkt 2.3, innerhalb diesem wird auf die Auswertung der Daten eingegangen. Unter Punkt 2.4 wird das Vorgehen der „Grounded Theory“ erläutert, welches dieser Arbeit zu grunde liegt. Nach der „Grounded Theory“, erfolgt die Entwicklung einer Theorie aus dem empirischem Material heraus. Dies setzt voraus, dass man empirisches Material hat, welches miteinander verglichen werden kann und aus dem Modelle entwickelt werden können. Erst nach Sättigung dieser Modelle kann eine Theoriebildung erfolgen. Das Vorgehen der Theoriebildung wird an dieser Stelle nur theoretisch ausgearbeitet. Innerhalb dieser Arbeit wurde keine Theorie entwickelt, da keine weiteren Interviews durchgeführt wurden.

Das dritte Kapitel umfasst die Analyse und Interpretation des Interviews. Bevor auf die einzelnen Arbeitsschritte der Analyse eingegangen wird, erfolgt eine biographische Kurzbeschreibung. Im Anschluss daran wird, unter Punkt 3.2, die sequentielle Gliederung des Gesamttextes erläutert. Diese Gliederung des gesamten Interviews in einzelne Segmente, entspricht dem ersten Analyseschritt zur Auswertung des Interviews. Das ganze Interview wurde in vier Segmente unterteilt, von denen innerhalb dieser Arbeit ein Segement zur Analyse ausgewählt wurde.

Das Interview wurde in folgende Erzählsegmente unterteilt:

1. Trennungsthematik bzw. daraus resultierende Probleme mit dem Vater
2. Thematik Frausein
3. doppelte Vergesellschaftung
4. aktueller Paarkonflikt, Rollenverteilung

Das vierte Segment „Paarkonflikt“ wurde einer näheren Analyse unterzogen. Diese Feinanalyse des Segments „Paarkonflikt“, wird unter Punkt 3.3 beschrieben. Innerhalb der Feinanalyse wurde das ausgewählte Segment in Suprasegmente unterteilt, welche analysiert und interpretiert wurden. Den Interpretationen wurden die interpretierten Textsegmente vorangestellt. Unter Punkt 3.4 erfolgt dann die Betrachtung des Interviewereinflusses. Nach der Auswertung der interaktiven Konsequenzen, erfolgt eine Zusammenfassung der im Interviewtext enthaltenen Informationen. Diese können unter dem Aspekt der Geschlechtsrollenentwicklung und der Sozialisation sowie der partnerschaftlichen Arbeitsteilung zusammengefasst werden.

Das vierte Kapitel dieser Arbeit umfasst die analytische Abstraktion auf der Einzelfallebene. Die Dimensionen Geschlechtsrollenentwicklung und Sozialisation sowie die partnerschaftliche Arbeitsteilung werden innerhalb dieses Kapitels theoretisch näher beleuchtet. Da für diese Untersuchung nur ein Interview durchgeführt wurde, kann wie schon erwähnt, keine vergleichende Analyse durchgeführt werden. Um aber nicht ganz auf einen Vergleich verzichten zu müssen, werden im fünften Kapitel, die erhaltenen Befunde dieser Arbeit, mit Befunden zu biographischen Interviews von Bettina Dausien verglichen. Das sechste Kapitel bildet den Abschluss dieser Arbeit.

Im Anhang an diese Arbeit findet sich ein Überblick über die Bedeutung der verwendeten Transkriptionszeichen. Die Transkription erfolgte nach den Regeln des Transkriptionssystems GAT. Ebenso findet sich im Anhang das komplette Interview.

2. Das Interview, theoretisch-methodisches Vorgehen

Zur Klärung des Sachverhaltes, wie in biographischen Erzählungen die Geschlechtszugehörigkeit als Frau rekonstruiert wird, eignet sich ein qualitatives Vorgehen. Innerhalb dieser Arbeit wurde eine Methodenkombination aus dem narrativen Interview und dem verstehenden Interview verwendet. Der Grund für die Methodenkombination wird im Anschluss unter Punkt 2.2.1 erläutert.

„Eine erfolgreiche Umsetzung qualitativer Interviews erfordert eine auf Vertrauen aufgebaute Interviewer-Teilnehmer-Beziehung, damit der Befragte bereit ist, sich einer fremden Person zu öffnen (Hartmann, u.a., S.3)“. Um das Vertrauen der Erzählerin zu gewinnen, wurde diese vor Beginn des Interviews mit Hilfe eines Informationsblattes über den Inhalt und die Ziele des Interviews sowie über die Verwendung der gewonnenen Daten und zum Datenschutz informiert. Zudem war die Erzählerin hoch motiviert, da sie selbst schon verstehende Interviews, im Rahmen ihrer Arbeit, durchgeführt hatte.

Das Interview wurde in der Wohnung von Frau P durchgeführt. Dies war zwar erst nicht geplant, es hat sich dann aber, nach meiner Meinung, als positiv erwiesen. Die Erzählerin hat sich auf vertrautem Terrain befunden und konnte so, in bekannter Umgebung, entspannt auf meine Fragen antworten.

Insgesamt umfasste die Durchführung des Interviews 45 Minuten, davon beträgt das Interview selbst 32 Minuten, die restliche Zeit wurde zur Vorbereitung des Interviews genutzt. Bevor das Interview durchgeführt wurde, wurde mit Frau P über die Ziele des Interviews gesprochen und sie wurde über die Verwendung und die Art der Publikation des Interviews aufgeklärt. Ebenso wurde eine Einverständniserklärung über die Aufnahme und Speicherung des Interviews von Frau P eingeholt.

Während des Interviews war auch der Sohn der Erzählerin anwesend. Die erste Hälfte des Interviews war er wach, danach hat er geschlafen. Im ersten Teil ist er an einigen Stellen innerhalb der Aufnahme zu hören. Die Anwesenheit hat den Interviewverlauf aber nicht merklich beeinträchtigt. Nur der sprachliche Bezug, innerhalb der Erzählung, auf den Kleinen wurde nicht so deutlich von der Erzählerin ausformuliert, da er anwesend war und sie über ihre Blickrichtung Bezug auf ihn genommen hat.

Nachfolgend wird das theoretisch-methodische Vorgehen dieser Untersuchung erläutert.

2.1 Biographie und Geschlecht

Für die Fragestellung bietet sich, wie schon erwähnt, ein qualitativer biographischer Zugang an. Die beiden zentralen Kategorien der Untersuchung entsprechen dem Geschlecht und der Biographie. Zu diesen beiden Kategorien liegen umfangreiche Forschungen vor, doch ist der Zusammenhang zwischen Biographie und Geschlecht bislang eher selten thematisiert worden. Sylka Scholz und Bettina Dausien haben sich innerhalb ihrer Arbeiten mit diesem Zusammenhang beschäftigt. Ebenso wie Scholz und Dausien, verstehe ich Biographie und Geschlecht, als eine soziale Strukturkategorie der gesellschaftlichen Wirklichkeit.

Strukturen werden von Individuen und Kollektiven in einem komplexen Prozeß der

„Strukturierung“ erzeugt und können von den Individuen in ihrem Handeln reproduziert und verändert werden (vgl. Dausien, 1996, S. 1). So wird das Geschlecht eines Individuums durch das Individuum aktiv (mit-)produziert und reproduziert. Geschlecht kann in dieser Perspektive als interaktiver Konstruktionsprozeß betrachtet werden, als „doing gender“ (vgl. Dausien, 2000). Indem Frauen und Männer ihre Biographie entwerfen, leben und narrativ rekapitulieren, rekonstruieren sie zugleich ein konkretes „Modell“ für Frauen- bzw. Männerleben. Sie sind damit aktiv am Prozess der Strukturierung von Gesellschaft und des gesellschaftlichen Geschlechterverhältnisses beteiligt (vgl. Dausien, 2000). Männer und Frauen konstruieren und rekonstruieren ihr Geschlecht. Ähnliches gilt für die Kategorie der Biographie. Sie wird von Individuen in konkreten Situationen konstruiert und rekonstruiert. Im Unterschied zur Geschlechterkategorie, können Biographien allerdings fraglich werden und es kann eine bewusste Rekonstruktion stattfinden (vgl. Dausien, 1996, S. 4). Doch rekonstruiert das Individuum nicht nur seine Biographie, sondern auch seine soziale Geschlechtszugehörigkeit. Man handelt in einer Situation als Mann oder Frau und reproduziert damit ein bestimmtes Geschlechterverhältnis. Zudem handelt man als Mann oder Frau mit bestimmten biographischen Erfahrungen und Erwartungen (vgl. Dausien, 1996, S. 5). Die Kategorien Geschlecht und Biographie sind aus dieser Sicht untrennbar miteinander verbunden. Somit eignet sich der biographische Zugang zur Untersuchung der Forschungsfrage.

2.2 Methodik

Zur Durchführung des Interviews wurde eine Methodenkombination aus dem narrativen Interview und dem verstehenden Interview verwendet. Die Auswertung des Materials erfolgt auf der Grundlage der erzähltheoretischen und hermeneutischen Inhaltsanalyse sowie der Konversations-und Gesprächsanalyse und der Positioninganalyse.

Die Kombination der Interviewtechniken wurde innerhalb dieser Arbeit gewählt, da das verstehende Interview in bezug auf die Fragestellungen gegenüber dem narrativen Interview Vorteile bietet, aber in bezug auf die Rolle des Interviewers eher nachteilig ist.

2.2.1 Interviewtechnik

Das narrative sowie das verstehende Interview sind beides qualitative Befragungsformen, welche sich auf die Überzeugung stützen, dass Menschen nicht nur einfache Träger von Strukturen sind, sondern aktive Produzenten des Gesellschaftlichen und als solche über ein wichtiges Wissen verfügen (vgl. Kaufmann, 1999, S.34). Dies sieht auch Norbert Elias und vertritt den Standpunkt, „... dass das Individuum als eine Art Konzentrat der gesellschaftlichen Welt angesehen werden kann: Es trägt, auf eine besondere Weise strukturiert, die ganze Gesellschaft seiner Epoche in sich (Kaufmann, 1999, S.88)“.

Mit Hilfe der verwendeten Interviewmethoden soll aufgezeigt werden, wie Individuen ihre Biographie und ihr Geschlecht rekonstruieren. Dabei steht der Verlauf des Einzelfalls im Vordergrund.

Beide Formen der Interviewtechnik kehren, im Vergleich zu anderen Interviewmethoden, die Art und Weise, wie der Gegenstand konstruiert wird um. Zuerst wird mit der Feldforschung begonnen und erst dann wird das theoretische Modell gebildet. Die theoretische Ausarbeitung erfolgt auf der Grundlage von Hypothesen, die während der Analyse des erhobenen Materials formuliert werden. Durch den Vergleich mehrerer Interviews oder mehrerer Fälle untereinander, kann nach Sättigung eines theoretischen Modells die Theoriebildung erfolgen. Daraus resultiert eine Theorie besonderen Typs, die „Grounded Theory“ (vgl. Kaufmann, 1999, S.34f.). Dieses Vorgehen ist auch die Grundlage dieses Interviews. Problematisch ist, innerhalb dieser Untersuchung, dass Vergleichsinterviews fehlen und so eine Theoriebildung nicht erfolgen kann.

Innerhalb dieser Arbeit wurden beide Interviewtechniken ausgewählt, da beide Vor- und Nachteile beinhalten, die durch die gemeinsame Anwendung ausgeglichen werden.

Das narrative Interview ist eine Extremform der offenen Befragung und so wird auch kein Fragebogen und kein Leitfaden verwendet. „Der Interviewer gibt nur einleitend eine Themenstellung vor und ermuntert in nichtdirektiver Weise zur Erzählung“ (Diekmann, 2004, S.449). Die Methode des narrativen Interviews zielt auf die „Zugzwänge des Erzählens“ ab. Der Interviewer versucht, die Erzählung nicht zu unterbrechen, so soll der Befragte zum Erzählen angeregt werden. Da eine Erzählung gewissen Strukturprinzipien folgt, besteht für den Erzähler ein

Zwang zur Gestalterschließung, das bedeutet, dass er seine Erzählung vollständig und verständlich darstellen muss. Zudem muss der Befragte Schwerpunkte setzen (Kondensierungszwang) und er muss seine Motive und Zusammenhänge verständlich machen (Detaillierungszwang) (vgl. Diekmann, 2004, S.449).

Im Gegensatz dazu wird beim verstehenden Interview mit einem Leitfaden gearbeitet, welcher eine Hilfe darstellt, um die Informanten zum Reden zu bringen (vgl. Kaufmann, 1999, S.65). In bezug auf die Fragestellung wird das Vorgehen des verstehenden Interviews angewendet, da es im Laufe des Interviews wichtig war weitere Fragen zu stellen, die nicht nur der Nachfrage bzw. der Vertiefung des Gesagten gedient haben. Innerhalb des durchgeführten Interviews wurde der Partnerschaftskonflikt erst in der Nachfragephase angesprochen, dies aber aufgrund einer neuen Fragestellung durch den Interviewer. Dieses Vorgehen entspricht dem verstehendes Interview.

In bezug auf die Rolle des Interviewers wurde sich an die Vorgaben des narrativen Interviews gehalten, d.h. es wurde versucht so wenig wie möglich in die Erzählung einzugreifen und stattdessen wurde die Rolle des Zuhörers übernommen. Die wichtigste Aufgabe des Interviewers ist der Erhalt des Redeflusses. Dies soll nach den Vorgaben des narrativen Interviews hauptsächlich durch Nicken und Zustimmen geschehen. Fragen nach Begründungen und Formulierung von Zweifeln sind in diesem Zusammenhang verboten (vgl. Schnell, 1999, S.357). Im Gegensatz zum narrativen Interview lässt sich der Interviewer beim verstehenden Interview aktiv auf die Fragen ein, um umgekehrt auch das Sich-Einlassen des Befragten zu bewirken (vgl. Kaufmann 1999, S.25). Kaufmann bemerkt das die Art des Interviews zu einer hierarchischen Interaktion führt und das es Ziel ist diese zu durchbrechen (vgl. Kaufmann, 1999, S.70). Dies soll durch die aktive Beteiligung des Interviewers geschehen. Da bei der aktiven Beteiligung aber die Gefahr besteht das der Informant zu sehr beeinflusst und gelenkt wird in seiner Erzählung, wurde innerhalb des durchgeführten Interviews die Vorgehensweise des narrativen Interviews gewählt, um den Interviewereinfluss gering zu halten. Innerhalb des narrativen Interviews wird die Hierarchie durchbrochen, da sich der Interviewer zurück hält und es nicht darum geht, das der Befragte die nächste Frage abwartet.

Das Interview wurde auf Tonband aufgezeichnet und anschließend vom Band abgeschrieben und transkripiert.

2.2.2 Stichprobe

Für dieses Interview wurde eine bewusste Auswahl der Stichprobe getroffen, da es in erster Linie darum ging den Informanten gut auszuwählen, denn die Geschichte des Individuums stand im Vordergrund. Da innerhalb der Untersuchung mit qualitativen Methoden gearbeitet wurde, richtet sich die Stichprobe nicht an den klassischen Kriterien der standartisierten Befragung aus.

Eine im Rahmen der qualitativen Forschung weit verbreitete Auswahlstrategie ist das von Glaser und Strauss entwickelte „theoretische Sampling“. Dabei werden Entscheidungen über die Auswahl und Zusammensetzung des empirischen Materials erst im Prozess der Datenerhebung und -auswertung gefällt. Nach der Interpretation der ersten Fälle werden für die weitere Theoriebildung interessante hypothetische Kontrastfälle gesucht. Die Auswertung und Einbeziehung weiteren Materials wird abgeschlossen, wenn die „theoretische Sättigung“ einer Untersuchungsgruppe erreicht ist, d.h. sich nichts Neues mehr ergibt (vgl. Krüger, 2000). Da im Rahmen dieser Arbeit nur ein Interview durchgeführt wurde, konnte das „theoretische Sampling“ nicht durchgeführt werden.

2.2.3 Validität der Ergebnisse

Wie auch die anderen qualitativen Methoden kann das narrative Interview seine Ergebnisse nicht mit dem selben Grad an Validität präsentieren wie formalere Methoden, da erst, ausgehend von den erhobenen Tatsachen, eine Theorie formuliert wird.

Qualitative Methoden sind auch mehr dazu bestimmt zu verstehen und Verhaltensweisen, Prozesse und theoretische Modelle zu entdecken, als systematisch zu beschreiben, zu messen oder zu vergleichen (vgl. Kaufmann, 1999, S.37). Zudem entzieht sich die qualitative Forschung aufgrund des gegenstands- und kontextabhängigen Charakters einer Beurteilung nach den klassischen Kriterien (Reliabilität, Validität, Repräsentativität) der quantitativen Forschung (vgl. Hartmann, u.a. 2004, S.12). Aus diesem Grund soll mit Hilfe einer genauen Verfahrensdokumentation des gesamten Forschungsprozesses gewährleistet werden, dass die einzelnen Arbeitsschritte der Untersuchung intersubjektiv nachvollziehbar sind.

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Details

Title
Ethnographie von Interaktionen unter den Geschlechtern
Subtitle
Biografische Erzählungen
College
Dresden Technical University  (Institut für Soziologie)
Course
Hauptseminar
Grade
1,3
Author
Year
2007
Pages
37
Catalog Number
V132055
ISBN (eBook)
9783640379781
ISBN (Book)
9783640379507
File size
491 KB
Language
German
Keywords
Ethnographie, Interaktionen, Geschlechtern, Biografische, Erzählungen
Quote paper
Claudia Müller (Author), 2007, Ethnographie von Interaktionen unter den Geschlechtern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/132055

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Title: Ethnographie von Interaktionen unter den Geschlechtern



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