Das Thema gesundes, ausgewogenes und nachhaltiges Essen findet immer mehr Aufmerksamkeit in unserer Gesellschaft. Nicht nur im eigenen Haushalt wird vermehrt auf eine gute und ausgewogene Ernährung geachtet. Auch im Familien- und Freundeskreis ist man sehr darauf bedacht sich gut und ausgewogen zu ernähren. Doch gutes nachhaltiges Essen ist nicht für jeden selbstverständlich. Inzwischen leiden immer mehr Menschen an Adipositas. Weltweit forschen Wissenschaftler zu den Ursachen für Übergewicht. Diese scheinen weitaus vielschichtiger zu sein als bislang angenommen. Übergewicht kann also nicht einfach mit Vielesserei abgetan werden.
Das Klassenmodel von Erikson und Goldthorbe beschreibt die soziale Stellung der Menschen im Gefüge in Abhängigkeit von familiärer Herkunft, Bildungsabschlüssen, Einkommen, belastenden Arbeitsbedingungen, gesunde Umweltbedingungen oder (un)günstigen Wohnbedingungen. Die berufliche Position, der Bildungsgrad und das Einkommen bilden dabei drei wichtige Dimensionen des sozioökonomischen Status. Der Beruf und das Einkommen wirken sich auf die Ernährung und die damit zusammenhängende ungesunde Ernährung aus, weshalb ich mich in dieser Arbeit darauf konzentrieren werde da dies in verschiedenen Studien dargestellt wurde. Wichtig an sozioökonomischen Status ist, dass jede positive Veränderung auch einen positiven Zuwachs im Gesundheitsstatus nach sich zieht. Dies nennt man auch "sozialer Gradient" in der Gesundheit. Ein sozioökonomischer Gradient im Gesundheitszustand gehört somit zu den reliabelsten Ergebnissen in der Public-Health Forschung.
Nachfolgend soll die Hypothese belegt werden, dass Menschen mit einem höheren Berufsstatus vergleichsweise eine gesündere und ausgewogenere Ernährung haben als Menschen mit einem geringeren Berufsstatus. Die Nullhypothese besagt somit, dass es keinen Zusammenhang zwischen den Merkmalen gibt und kann wie folgt formuliert werden: Menschen mit einem höheren Berufsstatus haben keine gesündere Ernährung als Menschen mit einem geringeren Berufsstatus. Es gilt somit zu überprüfen ob eine Korrelation zwischen Berufsstatus und gesunder Ernährung vorhanden ist.
Ernährung kann zusammengefasst wie folgt definiert werden: Ernährung stellt zunächst die kurzfristige Zufuhr von Glukose für das Gehirn als auch die langfristige Energiebilanz sicher. Darüber hinaus dient sie u.a. der Zufuhr essenzieller Nährstoffe zur Aufrechterhaltung von Stoffwechselwegen und biologisch aktiven Substanzen zur Optimierung des Stoffwechsels. Die Auswahl an Lebensmitteln kann dabei zu Fehlernährung und sogar Mangelernährung führen. Fehlernährung kann zum Verlust von Lebensjahren bei Krankheiten wie z.B. koronare Herzkrankheiten, Schlaganfall, kolorektales Karzinom, Typ-2-Diabetes führen. Mangelernährung wird in der Regel in Krankenhäusern diagnostiziert und steht häufig in Verbindung mit einer schweren und konsumierenden Erkrankung.
Der Begriff Berufsstatus beschreibt den Beruf den ein Mensch ausübt und kann auch als Erwerbsarbeit definiert werden und ist diejenige Form der Arbeit, mit der Geld verdient werden soll und wird definiert durch eine dauerhaft angelegte, i.d.R. eine Ausbildung voraussetzende Betätigung, die Arbeitskraft sowie Arbeitszeit überwiegend in Anspruch nimmt. Nach Art. 12 GG besteht das Recht, den Beruf frei wählen zu können, allerdings ohne Gewährleistung der Möglichkeit zum tatsächlichen Tätigwerden. Eine berufliche Tätigkeit kann in einem Angestelltenverhältnis oder als selbstständige Tätigkeit ausgeübt werden. Angestellt arbeiten kann man in Vollzeit oder in Teilzeit, es ist auch möglich, neben einem Hauptberuf zusätzliche Nebentätigkeiten auszuüben. Die statistische Einordnung erfolgt mithilfe der Klassifizierung der Berufe. Eine Berufsklassifikation schafft für die Vermittlung die Möglichkeit, über sinnvolle und praxisgerechte Zusammenfassungen von ähnlichen beruflichen Tätigkeiten zu verfügen.
Die Variable der "Beruflichen Stellung" wird dabei lediglich in Gruppen von Arbeiter, Selbstständige, Angestellte und Beamte unterteilt weshalb ich hier auf die Adjustierung des Sozialen-Schicht-Index aus dem Jahr 2009 von Prof. Dr. Joachim Winkler und Dr. Heribert Stolzenberg zurückgreife. Hier werden die Berufsgruppen nicht nur in triviale Unterscheidungen der beruflichen Tätigkeit, die den sozialrechtlichen Status widerspiegelt, sondern auch die Variable „Einkommen“ unterteilt, welches großen Einfluss auf das Sozialprestige in unserer Gesellschaft hat. Folglich ist ein "hoher Berufsstatus" eine berufliche Stellung mit hohem Einkommen und hohem Sozialprestige. Im Umkehrschluss ist ein "niedriger Berufsstatus" gekoppelt an ein geringeres Einkommen mit niedrigem Sozialprestige.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Hypothese
- 2. Methodik
- 2.1 Grundgesamtheit, Stichprobe und Auswahlverfahren
- 2.2 Indikatoren und Messinstrumente
- 3. Fragebogen
- 4. Auswertung
- 4.1 Kreuztabelle
- 4.2 Subgruppenanalyse
- 4.3 Weitere Analysen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen Berufsstatus und Ernährungsqualität. Ziel ist es, die Hypothese zu überprüfen, dass Menschen mit höherem Berufsstatus eine gesündere Ernährung haben als Menschen mit niedrigerem Berufsstatus. Die Studie verwendet eine quantitative Forschungsmethode mit einer repräsentativen Stichprobe.
- Zusammenhang zwischen sozioökonomischem Status und Ernährung
- Einfluss des Berufs auf die Ernährungsqualität
- Methodologie der quantitativen Forschung und repräsentative Stichprobenziehung
- Definition und Messung von Berufsstatus und Ernährungsqualität
- Analyse der Daten mittels Kreuztabellen und Subgruppenanalysen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Hypothese: Dieses Kapitel legt die Forschungsfrage dar: Besteht ein Zusammenhang zwischen Berufsstatus und Ernährungsqualität? Es wird die Hypothese formuliert, dass Menschen mit höherem Berufsstatus eine gesündere und ausgewogenere Ernährung pflegen. Die Nullhypothese besagt das Gegenteil. Das Kapitel definiert die zentralen Begriffe „Berufsstatus“ und „Ernährung“, wobei der sozioökonomische Gradient im Gesundheitszustand und das Klassenmodell von Erikson und Goldthorpe als theoretische Grundlagen dienen. Die Definitionen beziehen sich auf relevante Literatur und betonen den Einfluss von Einkommen und Sozialprestige auf den Berufsstatus und den Einfluss von Ernährung auf die Gesundheit. Der soziale Gradient in der Gesundheit und die Auswirkungen von Fehl- und Mangelernährung werden ebenfalls erläutert.
2. Methodik: Dieses Kapitel beschreibt die methodische Vorgehensweise der Studie. Es wird eine quantitative, repräsentative Umfrage mit einem Fragebogen an 1000 erwerbstätigen Personen in Deutschland durchgeführt. Die Stichprobenziehung erfolgt zufällig über das ADM-Telefonstichproben-System, um eine repräsentative Abbildung der erwachsenen Bevölkerung zu gewährleisten. Das Kapitel detailliert die Auswahl der Stichprobe, die Durchführung der Umfrage durch ein Marktforschungsinstitut und die Einhaltung des Datenschutzes gemäß DSGVO. Die verwendeten Indikatoren und Messinstrumente (Beruf, Ernährungsqualität, Alter, Geschlecht, vorhandene Krankheiten) sowie deren Messniveaus werden präzise definiert. Die Studie wird als Querschnittstudie mit hoher externer Validität beschrieben.
Schlüsselwörter
Berufsstatus, Ernährungsqualität, sozioökonomischer Status, quantitative Forschung, repräsentative Stichprobe, ADM-Telefonstichproben-System, Gesundheit, Ernährung, Fehlernährung, Mangelernährung, Korrelation, Hypothese, Datenschutzes, DSGVO.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Zusammenhang zwischen Berufsstatus und Ernährungsqualität
Was ist das Thema dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen Berufsstatus und Ernährungsqualität. Die zentrale Forschungsfrage lautet: Besteht ein Zusammenhang zwischen dem Berufsstatus und der Ernährungsqualität? Die Hypothese besagt, dass Personen mit höherem Berufsstatus eine gesündere Ernährung haben.
Welche Methoden wurden angewendet?
Es wurde eine quantitative Forschungsmethode mit einer repräsentativen Stichprobe von 1000 erwerbstätigen Personen in Deutschland verwendet. Die Stichprobenziehung erfolgte zufällig über das ADM-Telefonstichproben-System. Die Daten wurden mittels eines Fragebogens erhoben, der Indikatoren zu Beruf, Ernährungsqualität, Alter, Geschlecht und vorhandenen Krankheiten enthielt. Die Auswertung erfolgte unter anderem mittels Kreuztabellen und Subgruppenanalysen.
Welche zentralen Begriffe werden definiert?
Die Arbeit definiert zentrale Begriffe wie „Berufsstatus“ (unter Berücksichtigung des sozioökonomischen Status und des Klassenmodells von Erikson und Goldthorpe) und „Ernährungsqualität“. Es wird der Einfluss von Einkommen und Sozialprestige auf den Berufsstatus sowie der Einfluss der Ernährung auf die Gesundheit beleuchtet. Der soziale Gradient in der Gesundheit und die Auswirkungen von Fehl- und Mangelernährung werden ebenfalls erläutert.
Wie wurde der Berufsstatus gemessen?
Der Berufsstatus wurde im Rahmen der Studie über die Angaben der Befragten im Fragebogen erhoben. Die genaue Definition des Berufsstatus und die Operationalisierung im Fragebogen werden im Kapitel Methodik detailliert beschrieben. Dabei werden relevante Literatur und der Einfluss von Einkommen und Sozialprestige berücksichtigt.
Wie wurde die Ernährungsqualität gemessen?
Die Messung der Ernährungsqualität erfolgte ebenfalls über den Fragebogen. Die konkreten Indikatoren und Messinstrumente zur Erfassung der Ernährungsqualität werden im Kapitel Methodik präzise definiert und erläutert. Hier wird auch auf die Messniveaus der verwendeten Indikatoren eingegangen.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Die Ergebnisse werden mittels Kreuztabellen und Subgruppenanalysen dargestellt. Weitere Analysen können ebenfalls im Kapitel Auswertung nachgelesen werden. Die Arbeit konzentriert sich auf die Überprüfung der Hypothese, ob ein Zusammenhang zwischen Berufsstatus und Ernährungsqualität besteht.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Berufsstatus, Ernährungsqualität, sozioökonomischer Status, quantitative Forschung, repräsentative Stichprobe, ADM-Telefonstichproben-System, Gesundheit, Ernährung, Fehlernährung, Mangelernährung, Korrelation, Hypothese, Datenschutz, DSGVO.
Wie ist die Studie aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in die Kapitel Hypothese, Methodik (mit den Unterkapiteln Grundgesamtheit, Stichprobe und Auswahlverfahren sowie Indikatoren und Messinstrumente), Fragebogen, und Auswertung (mit den Unterkapiteln Kreuztabelle, Subgruppenanalyse und Weitere Analysen).
Welche Art von Studie wurde durchgeführt?
Es handelt sich um eine quantitative Querschnittstudie mit hoher externer Validität.
Wo finde ich detailliertere Informationen?
Detaillierte Informationen zu den einzelnen Kapiteln (Hypothese, Methodik, Auswertung etc.) finden sich in der vollständigen Arbeit. Dieser Text bietet eine umfassende Übersicht.
- Citation du texte
- Torsten Wunder (Auteur), 2022, Korrelation zwischen Berufsstatus und gesunder Ernährung. Analyse einer selbst erstellten Studie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1326697