Es geht um Wasserstoff, das häufigste Element in unserem Universum. Es ist leicht, verfügt über einen hohen Heizwert und findet als Energieträger in der Industrie bereits seit über 90 Jahren Anwendung. Manche sprechen schon lange vom „Kraftstoff der Zukunft“ (Geitmann 2011), der nun in der Realität angekommen zu sein scheint.
Während der Russische Angriffskrieg auf die Ukraine die Anfälligkeit der europäischen Energie- und Ressourcenversorgung aufzeigt, haben die steigenden, hohen Energiepreise erhebliche Auswirkungen auf Gesellschaft und Wirtschaft, zusätzlich zu der außerordentlichen wirtschaftlichen Lage aufgrund der Corona-Pandemie. Mit Blick auf den Klimawandel und dessen globaler Folgen einigten sich die EU27 auf ein gemeinsames Klimagesetz, welches das Emissionsreduktionsziel von Treibhausgasen bis 2030 auf mindestens 55 % gegenüber den Werten von 1990 festsetzte. Außerdem soll die EU bis 2050 klimaneutral werden.
Bei der Erreichung von Klimaneutralität und energetischer Unabhängigkeit ist der Ausbau der erneuerbaren Energiequellen und sektorübergreifende Dekarbonisierung zentral. Die möglichen Einsatzszenarien von Wasserstoff sind weit gefächert. Neben einer industriellen Verwendung von Wasserstoff ist der Einsatz von Brennstoffzellen in stationären- und mobilen Systemen vorgesehen, z.B. in der Hausenergieversorgung oder Straßenfahrzeugen. Langfristig soll die Industrie zu einem wichtigen Verbraucher von Wasserstoff werden, in dem dieser als Energieträger bei der Bereitstellung von Prozesswärme oder der Substitution fossiler Rohstoffe genutzt wird. Wasserstoff kann als alternativer Brennstoff Öfen anfeuern, Kohle in der Stahlindustrie ersetzen oder bestimmte Prozesse der Chemieindustrie klimafreundlicher gestalten.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- WASSERSTOFF
- ERZEUGUNGSARTEN
- RENAISSANCE DER ATOMKRAFT?
- STRATEGIEN FÜR WASSERSTOFF
- NATIONALE WASSERSTOFFSTRATEGIE (DEUTSCHLAND)
- STRATÉGIE NATIONALE (FRANKREICH)
- EU-WASSERSTOFFSTRATEGIE
- NUKLEARER WEG ZUM WASSERSTOFF
- ANSÄTZE ZUR KERNENERGIE
- DEUTSCHLAND
- FRANKREICH
- DEUTSCH-FRANZÖSISCHE „ENERGIEFREUNDSCHAFT“
- TECHNISCHE MACHBARKEIT
- EU-TAXONOMIE
- KONTROVERSE UM DIE AUFNAHME
- AKTEURE
- Pro Atomkraft: Frankreich
- Staatliche Gegenwehr
- Private Gegenwehr
- Private Unterstützung
- Ost-West Trennung
- Gasrichtlinie
- KOHLENSTOFFFREIER ODER KOHLENSTOFFARMER ENERGIETRÄGER?
- WIRTSCHAFTLICHE ERWÄGUNGEN
- FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die potenzielle Renaissance der Atomkraft im Kontext des europäischen Wasserstoffbedarfs. Sie analysiert die Rolle der Kernenergie bei der Produktion von Wasserstoff und bewertet die damit verbundenen Herausforderungen und Chancen.
- Entwicklung der Wasserstoffwirtschaft in Europa
- Nationale Wasserstoffstrategien von Deutschland und Frankreich
- Der Einsatz von Kernenergie für die Wasserstoffproduktion
- Politische und wirtschaftliche Aspekte der Nukleartechnologie
- Die Kontroverse um die Aufnahme der Kernenergie in die EU-Taxonomie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Wasserstoff als Energieträger vor und beleuchtet dessen Rolle in der aktuellen Energiepolitik. Sie beschreibt die Relevanz von Wasserstoff für die Dekarbonisierung der Wirtschaft und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Kapitel 2 fokussiert auf nationale Wasserstoffstrategien von Deutschland und Frankreich. Es werden die jeweiligen Ziele und Maßnahmen zur Förderung des Wasserstoffsektors analysiert.
Kapitel 3 widmet sich dem nuklearen Weg zur Wasserstoffproduktion. Es werden die technischen Ansätze zur Kernenergiegewinnung in Deutschland und Frankreich beleuchtet. Die Kapitel beschäftigt sich außerdem mit der EU-Taxonomie und der Kontroverse um die Aufnahme der Kernenergie. Schließlich werden die wirtschaftlichen Aspekte der Nukleartechnologie diskutiert.
Schlüsselwörter
Wasserstoff, Kernenergie, Atomkraft, EU-Taxonomie, Dekarbonisierung, Energiewende, Energiepolitik, Wasserstoffwirtschaft, Nationale Wasserstoffstrategien, Frankreich, Deutschland, Brennstoffzellen, Klimaneutralität, Nachhaltige Entwicklung.
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2023, Renaissance der Atomkraft durch europäischen Wasserstoffbedarf?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1329166