„Dieser Heine kann erzählen!“ , E. W. Heine sei ein Meister des Schwarzen Humors, belehrte mich eine befreundete Buchhändlerin und somit war der Grundstein für diese Arbeit gelegt. Sie versucht, die Verbindung der Heineschen Erzählkunst mit Schwarzem Humor hervorzuheben.
Anfangs wird versucht, eine Philosophie des Erzählens nach einem Zitat und eigenen Aussagen von E.W. Heine zu entwickeln. Daraufhin wird am Beispiel einzelner Textstellen aus der Erzählung ‚Kulu Kulu’ der lustige Effekt des Erzählens untersucht, also die Frage, wie der Leser zum Lachen gebracht wird. Als Abschluss der Untersuchung wird die Erzählung mit der Theorie des Schwarzen Humors nach Michael Hellenthal konfrontiert. Da Hellenthals Arbeit den Forschungsstand über den Schwarzen Humor sehr gut darstellt und sich viele andere gesichtete Artikel über dieses Thema auf Hellenthal beziehen, oder von ihm selbst verwendet werden, basiert auch diese Arbeit auf der von ihm entwickelten Theorie.
Es ist sehr interessant, Heines Erzählungen auch in einem kulturellen Blickwinkel zu betrachten, da der Autor selbst mehrere Jahre in Südafrika lebte , sind einzelne Verweise auf diesen Aspekt Heineschen Schaffens zu finden. Jedoch muss im Rahmen dieser Arbeit auf tiefer gehende interkulturelle Untersuchungen verzichtet werden. So wäre eine Untersuchung der südafrikanischen Eigennamen ein interessantes Thema für eine weitere Arbeit.
In einer literaturwissenschaftlichen Arbeit wäre auch die Frage der Bedeutung des Motivs der Zwillinge von Interesse , doch würde eine solche Erörterung den sprachwissenschaftlichen Rahmen der Arbeit, die Wirkung der verwendeten sprachlichen Mittel und die Elemente des Schwarzen Humors zu untersuchen, sprengen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. E. W. Heines Philosophie des Erzählens
- 3. Die Sprache in der Erzählung Kulu Kulu
- 4. Elemente des Schwarzen Humors in der Erzählung „Kulu Kulu“
- 4.1. Strukturelle Elemente des Schwarzen Humors
- 4.2. Inhaltliche Elemente des Schwarzen Humors
- 4.3. Sprachliche Elemente des Schwarzen Humors
- 5. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Verbindung zwischen E.W. Heines Erzählkunst und schwarzem Humor, insbesondere in seiner Erzählung „Kulu Kulu“. Ziel ist es, Heines Erzählphilosophie zu beleuchten und die mechanismen des humoristischen Effekts zu analysieren. Die Arbeit konfrontiert Heines Erzählweise mit der Theorie des schwarzen Humors nach Michael Hellenthal.
- Heines Erzählphilosophie und ihre Beziehung zum schwarzen Humor
- Analyse der sprachlichen Mittel zur Erzeugung humoristischer Effekte in „Kulu Kulu“
- Identifizierung struktureller und inhaltlicher Elemente des schwarzen Humors in „Kulu Kulu“
- Der kulturelle Kontext der Erzählung und seine Bedeutung für den schwarzen Humor
- Konfrontation von Heines Erzählweise mit der Theorie des schwarzen Humors nach Hellenthal
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung begründet die Arbeit mit dem Hinweis auf eine Buchhändlerin, die E.W. Heine als Meister des schwarzen Humors bezeichnet. Sie skizziert den Forschungsansatz: Zuerst wird Heines Erzählphilosophie anhand eigener Aussagen und Zitaten entwickelt. Anschließend wird der humoristische Effekt in „Kulu Kulu“ untersucht. Schließlich wird die Erzählung mit Hellenthals Theorie des schwarzen Humors verglichen. Die Arbeit verzichtet auf tiefgreifende interkulturelle Analysen, obwohl Heines mehrjähriger Aufenthalt in Südafrika relevant wäre. Auch die Thematik der Zwillinge wird aus Gründen der Fokussierung auf sprachwissenschaftliche Aspekte und schwarzen Humor nicht vertieft.
2. E. W. Heines Philosophie des Erzählens: Dieses Kapitel untersucht Heines eigene Aussagen über sein Schreiben, insbesondere seinen Fokus auf den Effekt und die Dramatisierung gegenüber der Realität und intellektueller Abstraktion. Seine Philosophie des Erzählens wird als kongruent mit zentralen Elementen des schwarzen Humors dargestellt. Heines „Neuarrangieren“ des Lebens wird als Perspektivverschiebung interpretiert, die Dramatisierung als Aufbau einer düsteren Weltsicht. Der Aspekt des „Erregenden“ wird mit Hellenthals Theorie über die Behandlung von anormalen und konventionellen Inhalten in Verbindung gebracht. Die unerwartete Pointe am Ende der Erzählung, wie in „Kulu Kulu“, wird als typisches Element des schwarzen Humors hervorgehoben, welches das Wirkliche und Wichtige wieder sichtbar macht, indem es dunkle Seiten beleuchtet. Heines Definition der Erzählung als Form, die auch einen uninteressanten Inhalt durch ihre Gestaltung spannend machen kann, wird diskutiert.
3. Die Sprache in der Erzählung Kulu Kulu: Dieses Kapitel analysiert die sprachlichen Mittel in „Kulu Kulu“, die zur Erzeugung des humoristischen Effekts beitragen. Heine setzt Kontraste ein, um kulturelle und ideologische Differenzen zwischen dem europäischen Publikum und dem südafrikanischen Schauplatz hervorzuheben. Beispiele hierfür sind detaillierte Beschreibungen bekannter Orte für deutsche Leser im Gegensatz zu knappen Beschreibungen unbekannter Orte. Der Gegensatz zwischen der Kinderlosigkeit der Neumanns und Tugelas Fruchtbarkeit wird als weiteres Beispiel genannt. Der Name Neumann symbolisiert die europäische Kultur, die im Kontrast zur afrikanischen Kultur mit dem Glauben an Magie steht. Vergleiche und Symbole, die oft zum Lachen anregen, werden ebenfalls analysiert. Heine vermeidet direkte sexuelle Ausdrücke und nutzt stattdessen Symbole und Metaphern, um einen heiteren Erzählstil beizubehalten.
Schlüsselwörter
Schwarzer Humor, E.W. Heine, Erzählkunst, „Kulu Kulu“, Erzählphilosophie, sprachliche Mittel, kulturelle Kontraste, Michael Hellenthal, Humor, Perspektivverschiebung, Pointe.
Häufig gestellte Fragen zu "Kulu Kulu": Eine Analyse des Schwarzen Humors bei E.W. Heine
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Erzählung "Kulu Kulu" von E.W. Heine unter dem Aspekt des schwarzen Humors. Sie untersucht die Verbindung zwischen Heines Erzählkunst und schwarzem Humor, beleuchtet seine Erzählphilosophie und analysiert die Mechanismen des humoristischen Effekts in der Erzählung. Die Arbeit vergleicht Heines Erzählweise mit der Theorie des schwarzen Humors nach Michael Hellenthal.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Heines Erzählphilosophie und ihre Beziehung zum schwarzen Humor; Analyse der sprachlichen Mittel zur Erzeugung humoristischer Effekte in "Kulu Kulu"; Identifizierung struktureller und inhaltlicher Elemente des schwarzen Humors in "Kulu Kulu"; der kulturelle Kontext der Erzählung und seine Bedeutung für den schwarzen Humor; und die Konfrontation von Heines Erzählweise mit der Theorie des schwarzen Humors nach Hellenthal.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Heines Philosophie des Erzählens, Die Sprache in der Erzählung Kulu Kulu, Elemente des Schwarzen Humors in der Erzählung "Kulu Kulu" (unterteilt in strukturelle, inhaltliche und sprachliche Elemente) und Schluss. Jedes Kapitel wird in der Zusammenfassung der Kapitel detailliert beschrieben.
Was ist die zentrale These der Arbeit?
Die zentrale These der Arbeit ist, dass E.W. Heines Erzählkunst in "Kulu Kulu" wesentliche Elemente des schwarzen Humors aufweist und dass diese durch eine spezifische Erzählphilosophie, sprachliche Mittel und den kulturellen Kontext der Erzählung erzeugt werden. Die Arbeit zeigt die Kongruenz zwischen Heines Erzählweise und Hellenthals Theorie des schwarzen Humors auf.
Welche Methoden werden in der Arbeit angewendet?
Die Arbeit verwendet eine literaturwissenschaftliche Methode, die Heines eigene Aussagen über sein Schreiben analysiert, um seine Erzählphilosophie zu rekonstruieren. Sie analysiert die sprachlichen Mittel in "Kulu Kulu", um den humoristischen Effekt zu erklären und vergleicht Heines Erzählweise mit der Theorie des schwarzen Humors von Michael Hellenthal. Dabei werden strukturelle, inhaltliche und sprachliche Elemente des schwarzen Humors identifiziert.
Welche Aspekte werden in der Arbeit *nicht* vertieft?
Die Arbeit verzichtet auf tiefgreifende interkulturelle Analysen, obwohl Heines mehrjähriger Aufenthalt in Südafrika relevant wäre. Auch die Thematik der Zwillinge wird aus Gründen der Fokussierung auf sprachwissenschaftliche Aspekte und schwarzen Humor nicht vertieft.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schwarzer Humor, E.W. Heine, Erzählkunst, „Kulu Kulu“, Erzählphilosophie, sprachliche Mittel, kulturelle Kontraste, Michael Hellenthal, Humor, Perspektivverschiebung, Pointe.
Wie wird der schwarze Humor in "Kulu Kulu" dargestellt?
Der schwarze Humor in "Kulu Kulu" wird durch verschiedene Mittel dargestellt, darunter sprachliche Kontraste, die kulturelle und ideologische Differenzen hervorheben (z.B. detaillierte Beschreibungen vertrauter Orte für deutsche Leser im Gegensatz zu knappen Beschreibungen unbekannter Orte); den Gegensatz zwischen der Kinderlosigkeit der Neumanns und Tugelas Fruchtbarkeit; Symbolsprache und Metaphern anstelle von direkten sexuellen Ausdrücken; und unerwartete Pointen am Ende der Erzählung, die dunkle Seiten beleuchten und das Wirkliche und Wichtige wieder sichtbar machen.
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- Christoph Höbel (Author), 2003, Schwarzer Humor in E.W. Heines Erzählung "Kulu Kulu", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/133956