Aufgrund der unterschiedlichen Konzepte zu diesem Verfahren wird im weiteren Verlauf die Frage beantwortet, ob das klassische Modell des römischen Bundesgenossensystems von Karl Julius Beloch durch Denkweisen der deutschen Großmachtansprüche des 19. Jahrhunderts verzerrt worden ist. Dazu muss die Organisationsweise umfassend analysiert werden, weswegen die Ausarbeitung zwei Themenbereiche behandelt: Der erste Teil besteht aus der umfassenden Beschreibung des klassischen und alternativen Strukturmodells, in der jeweils erläutert wird, wie sich das römische Einflussgebiet gliederte. Daraufhin thematisiert ein weiteres Kapitel die Romanisierungsabsicht bezüglich der annektierten Areale, deren Existenz in der Forschung umstritten ist. In Verbindung mit den zuvor gewonnenen Kenntnissen und den untersuchungsrelevanten Ansichten des Erschaffers des klassischen Modells schließt die Abhandlung in der Beantwortung der These ab.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das klassische und alternative Modell
- Verzerrung des klassischen Modells
- Fazit
- Quellenverzeichnis
- Literaturverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Abhandlung befasst sich mit dem römischen Bundesgenossensystem in der mittleren Republik. Sie analysiert die Organisationsweise des Systems und diskutiert die Frage, ob das klassische Modell von Karl Julius Beloch durch Denkweisen der deutschen Großmachtansprüche des 19. Jahrhunderts verzerrt worden ist.
- Beschreibung des klassischen und alternativen Strukturmodells des römischen Bundesgenossensystems
- Analyse der Romanisierungsabsicht bezüglich der annektierten Gebiete
- Bewertung des Einflusses von Denkweisen der deutschen Großmachtansprüche auf die Gestaltung des klassischen Modells
- Diskussion der unterschiedlichen Konzepte zum römischen Bundesgenossensystem
- Untersuchung der verschiedenen Herrschaftsformen im römischen Imperium
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Das Bundesgenossensystem in der mittleren römischen Republik (ca. 308-89 v. Chr.) war die römische Methode, ihre Verbündeten zu kontrollieren. Die Abhandlung befasst sich mit dem klassischen Modell von Beloch und dessen möglicher Verzerrung durch Denkweisen der deutschen Großmachtansprüche.
Das klassische und alternative Modell
Belochs Modell von 1880 beschreibt das römische Herrschaftssystem in vier Verwaltungskategorien. Das alternative Modell von Hantos (1983) sieht hingegen fünf Herrschaftsformen, die die kontinuierlich homogene Entwicklung der römischen Machtverhältnisse beleuchten.
Verzerrung des klassischen Modells
Die Frage nach der Romanisierungsabsicht der römischen Hegemonialmacht wird diskutiert. Während die Existenz der Romanisierung unbestritten ist, wird der Einfluss von Belochs nationalistisch geprägten Ansichten auf seine Interpretation des Bundesgenossensystems analysiert.
Schlüsselwörter
Römisches Bundesgenossensystem, Karl Julius Beloch, Theodora Hantos, Romanisierung, Italischer Bund, römische Republik, Herrschaftsformen, Verwaltungskategorien, Großmachtansprüche, Militärdienst, Staatsbürgerrecht, Ager Romanus, Munizipien, Kolonien, civitas sine suffragio.
- Citation du texte
- Jonas Martin Barczik (Auteur), 2017, Römisches Bundesgenossensystem in der mittleren Republik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1367795