Die ersten nennenswerten Mikrofinanzinstitute wurden bereits vor etwa 25 Jahren gegründet als Prof. Dr. Muhammad Yunus die „Grameen Bank“ ins Leben rief. Das Kerngeschäft bestand damals darin, sozial schwachen Dorfbewohnern in Bangladesch Kleinstkredite (sog. Mikrokredite) zu gewähren, da sie aus dem formalen Finanzsystem aufgrund ihrer fehlenden Kreditwürdigkeit ausgeschlossen wurden. Für die „Förderung wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung von unten“ erhielten Dr. Yunus und seine Grameen Bank 2006 den Friedensnobelpreis. Trotz dem heutigen Gesamtvolumen von mehreren Milliarden Euro, welches in der Mikrofinanzwelt täglich und auf verschiede Arten den Besitzer wechselt, haben diese Finanzdienstleistungen erst durch ihre kürzlich getätigten Investitions- und Finanzierungsmaßnahmen weltweites Interesse erlangt. Die Möglichkeit in Mikrofinanztitel zu investieren, lockt Kapitalgeber neben der attraktiven Rendite auch durch ihre sozialen Aspekte an. „Mikrofinanz-Fonds bündeln Kleinstkredite aus der Dritten Welt. Anleger leisten Entwicklungshilfe und können daran auch noch verdienen.“ Dank zunehmender Investitionen hat sich die Anzahl der Teilnehmer diverser Mikrofinanzprogramme seit der Jahrtausendwende bis heute auf etwa 100 Mio. verzehnfacht. Parallel dazu stieg die Anzahl der Mikrofinanzdienstleister auf das Doppelte an. Diese beidseitige Wertschöpfung im Sinne von Anlageinnovationen gekoppelt mit Entwicklungshilfen lässt die Mikrofinanz - angesichts der Tatsache, dass rund die Hälfte der Menschheit mit weniger als 2 US-$ am Tag auskommen muss – zumindest unter moralischen Gesichtspunkten zu einem unverzichtbaren Marktsegment heranwachsen.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1. Einleitung
1.1. Durchführung
2. Einblick in die Mikrofinanzdienstleistungen
2.1. Microinsurance
2.2. Microassets / Microsavings
2.3. Money transfers
3. Ursprung und Entwicklung von Mikrokrediten
3.1. Ziele
3.2. Erfolgskonzept & Stärkung der Frauen
3.3. Kritik
4. Investieren in Mikrofinanzfonds
4.1. Mikrofinanzierungsprodukte der Deutschen Bank
4.1.1. Risiken
4.2. Der European Fund for Southeast Europe (EFSE)
4.3. Finanzielle und soziale Vorteile einer Investition
4.3.1. Kritik
5. Zusammenfassung, Fazit
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Microfinance Overview
Abbildung 2: Partner-Agent Model
Abbildung 3: Mikrokredite: Angebot weltweit
Abbildung 4: Investition in Mikrofinanzfonds
Abbildung 5: "db Microfinance-Invest Nr.1": Aufteilung nach Ländern
Abbildung 6: EFSE Performance
Abbildung 7: responsAbility Global Microfinance Fund vs. Dax & Dow Jones
Abbildung 8: Anlageprofil Mikrofinanzfonds
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Mikrofinanzierungsprodukte der Deutschen Bank
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. Einleitung
Die ersten nennenswerten Mikrofinanzinstitute wurden bereits vor etwa 25 Jahren gegründet als Prof. Dr. Muhammad Yunus die „Grameen Bank“[1] ins Leben rief. Das Kerngeschäft bestand damals darin, sozial schwachen Dorfbewohnern in Bangladesch Kleinstkredite (sog. Mikrokredite) zu gewähren, da sie aus dem formalen Finanzsystem aufgrund ihrer fehlenden Kreditwürdigkeit ausgeschlossen wurden. Für die „Förderung wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung von unten“ erhielten Dr. Yunus und seine Grameen Bank 2006 den Friedensnobelpreis. Trotz dem heutigen Gesamtvolumen von mehreren Milliarden Euro, welches in der Mikrofinanzwelt täglich und auf verschiede Arten den Besitzer wechselt, haben diese Finanzdienstleistungen erst durch ihre kürzlich getätigten Investitions- und Finanzierungsmaßnahmen weltweites Interesse erlangt. Die Möglichkeit in Mikrofinanztitel zu investieren, lockt Kapitalgeber neben der attraktiven Rendite auch durch ihre sozialen Aspekte an. „Mikrofinanz-Fonds bündeln Kleinstkredite aus der Dritten Welt. Anleger leisten Entwicklungshilfe und können daran auch noch verdienen.“[2] Dank zunehmender Investitionen hat sich die Anzahl der Teilnehmer diverser Mikrofinanzprogramme seit der Jahrtausendwende bis heute auf etwa 100 Mio. verzehnfacht. Parallel dazu stieg die Anzahl der Mikrofinanzdienstleister auf das Doppelte an. Diese beidseitige Wertschöpfung im Sinne von Anlageinnovationen gekoppelt mit Entwicklungshilfen lässt die Mikrofinanz - angesichts der Tatsache, dass rund die Hälfte der Menschheit mit weniger als 2 US-$ am Tag auskommen muss – zumindest unter moralischen Gesichtspunkten zu einem unverzichtbaren Marktsegment heranwachsen.
1.1. Durchführung
Nachdem ich bisher einen kurzen Einblick in den Ursprung, die Entwicklung und die Bedeutung von Mikrofinanzdienstleistungen angeboten habe, werde ich mich im weiteren Verlauf der Hausarbeit darauf konzentrieren, die Charakteristika einzelner Mikrofinanzdienstleistungen zu erläutern, wobei ich besonderes Augenmerk auf die Mikrokredite legen werde. Die finanziellen und sozialen Vorteile einer Investition, sowie die damit verbunden Risiken finden vor dem Fazit natürlich auch Erwähnung.
2. Einblick in die Mikrofinanzdienstleistungen
Mikrofinanzdienstleistungen sind herkömmliche Finanzdienstleistungen auf Mikroebene. Es handelt sich um Dienstleistungen, die sich in ihrer Form und den allgemeinen Geschäftsbedingungen von den Dienstleistungen, wie wir sie aus dem Alltag kennen, unterscheiden.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1. Microfinance Overview[3]
Die Hauptgeschäftsfelder von Mikrofinanzinstituten sind Mikroversicherungen (engl.micro-insurance), Mikro-Sparbücher(micro-savings/ micro-assets), Mikro- Kredite(micro-credit/ micro-lending) sowie Finanztransfers und Überweisungen.
2.1. Microinsurance
Gegen die Armutsbekämpfung als solches sind Mikroversicherungen alleine nicht zwingend genug. Deshalb werden sie von der armen Bevölkerung meistens in Verbindung mit einem Mikrokredit in Anspruch genommen. Primär konzentrieren sich Mikroversicherungen darauf sozial oder finanziell schwachen Haushalten einen Schutz vor – in vielen Entwicklungsländern häufig vorkommenden - Problemen oder sogar Naturkatastrophen zu bieten. Nach dem Motto: „Doppelt hält besser.“ sollen Mikroversicherungen somit den dort ansässigen Menschen helfen, den aufgenommenen Mikrokredit auch für seinen ursprünglichen Sinn und Zweck zu verwenden, wenn auch manchmal ein außerordentliches Ereignis eintritt[4]. Zu solchen Ereignissen gehören meistens: Tod, Krankheit, Verletzungen, Behinderungen oder auch Naturkatastrophen, wie Brände, Überschwemmungen oder Dürreperioden, welche z.B. den Ertrag einer Ernte schmälern oder gar ganz auslöschen können. Sogar eigenes Vieh ist mit der „livestock insurance“ auf Mikroebene versicherbar.[5] Eines der gängigsten Geschäftsmodelle für Mikro-versicherungen ist das „Partner-Agent Modell“. Hierbei handelt das Mikrofinanzinstitut im Auftrag einer bereits vor Ort etablierten Versicherungs-gesellschaft.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2. Partner-Agent Model[6]
Da es sich für diese gewöhnlichen Versicherungsgesellschaften nicht rentiert, die armen Menschen, aufgrund des zu geringen Deckungsbeitrages mit ihrer Dienstleistung zu bedienen, bietet dieses Modell die einzige Lösung für eine „Win-Win-Situation“. Der Vorteil für das Mikro-finanzinstitut besteht darin, dass ihre Kunden versichert werden können, ohne eigenes Risiko zu tragen. Der Vorteil für Versicherungsgesellschaften, ist, dass sie nun ein Bündel von Policen an ein feststehendes Netzwerk von Kunden ausgeben können, da Sie diese Kunden, aufgrund derer niedrigeren Einkommen niemals einzeln bedienen würden.[7] Nach der
Tsunami-Katastrophe 2004 startete die Hilfsorganisation CARE mit der Versicherungsgesellschaft Bajaj-Allianz eine Hilfsmission für die Hinterbliebenen und Hilfsbedürftigen des Unglücks. Aus dieser Zusammenarbeit entwickelte sich ein großflächiges Mikroversicherungsgeschäft mit etwa 100.000 Neukunden für die Regionen Südindiens, die von der Tsunami-Katastrophe besonders betroffen waren.CARE half bei der Schadensbegrenzung vor Ort, während Bajaj-Allianz die Schadensverwaltung geregelt hat.[8]
2.2. Microassets / Microsavings
Um sich finanziell abzusichern, besteht neben den Mikroversicherungen auch die Möglichkeit Sparbücher zu eröffnen. Da aber meist nur geringe Beträge angelegt werden können und sich eine Kontoeröffnung für übliche Banken nicht lohnt, müssen auch hier Mikrofinanzdienstleister aushelfen. Mikrosparbücher (micro-savings) ermöglichen es den finanziell schwach aufgestellten Menschen Kleinstbeträge anzusparen, um einerseits finanzielle Sicherheit aufzubauen und andererseits mögliche Neuinvestitionen zu planen. Zum größten Teil werden auch hier keine Mindesteinlagebeträge gefordert. Viele Mikrokreditinstitute geben ihre Kredite nur unter der Bedingung aus, dass parallel ein Sparbuch zur Sicherheit bzw. zur Rückzahlung des Kredites geführt wird. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um Kredite, die für riskante Investitionen aufgenommen werden. Neben den oben genannten Anreizen für die Eröffnung eines Sparbuches, möchten sich die Anleger häufig auch ein gleichmäßiges Einkommen sichern, wobei z.B. der Überschuss auf Sparkonten einen Verlust aus weniger ertragreichen Ernten kompensiert. Deshalb liegen ihre Prioritäten verstärkt auf Sicherheit und Liquidierbarkeit der Anlage. An manchen Orten dieser Welt, wo es eher üblich ist Geld unter dem Kopfkissen aufzubewahren, ist es natürlich schwer Menschen zu motivieren, ihr Geld zur Bank zu bringen. Doch der Trend zeigt, dass immer mehr Menschen aus 3. Welt Ländern ähnliche finanzielle Bedürfnisse entwickeln, die unseren entsprechen.[9]
[...]
[1] (dt. Dorfbank)
[2] Schwerdtfeger, H. (2008)
[3] In Anlehnung an: o.V. (a), Opportunity International Australia
[4] Vgl. o.V. (b) Opportunity International Australia- Microinsurance
[5] Vgl. o.V. (c) Opportunity International Australia- Microinsurance –[…], S.1
[6] o.V. (c) Opportunity International Australia - Microinsurance – […], S.2
[7] Vgl. Abels, H. / Toon, B. (2005), S.28
[8] Vgl. Kunzemann, T. (2009)
[9] Vgl. o.V. (d) Opportunity International Australia- Microsavings
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