– „Habe meinen Sohn geschlagen“ – „Kollegin ist ein Drache“ – „Es ändert sich nichts........“ – „Wozu bin ich eigentlich auf der Welt?“ – „Ich finde keine Freunde und werde in der Schule gemobbt“ – „Ich weiß nicht mehr weiter ..........“ – „Komme mit Druck nicht klar“ – „ICH WERDE NOCH VERRÜCKT“ –
Überschriften von Nachrichten, die Menschen an Online-Berater in ganz Deutschland senden. Online-Beratung, das bedeutet computervermittelte Beratung via Internet. Beratung, die allein auf dem Austausch von Texten beruht, die sich Klient und Berater zusenden.
Zu Beginn der ersten Testphasen von Online-Beratungs-Projekten fragte man sich, ob eine rein schriftliche Beratung überhaupt hilfreich sein könne. Viele Wahrnehmungsbereiche, die in direkten Beratungen wichtige Informationen liefern (z.B. nonverbales Verhalten), bleiben verborgen. Es stellte sich die Frage, ob dies nicht eine professionelle Beratung vereitle.
Die Debatte ähnelte der Diskussion bei der Entstehung der ersten Notruftelefone und Telefonseelsorgestellen. Und ähnlich wie damals kommt man zu einem Ja-Aber Ergebnis: Ja, es ist sinnvoll und wichtig, Beratung im Internet anzubieten, aber diese Beratung findet unter besonderen Bedingungen statt und unterscheidet sich wesentlich von einer f2f Beratung.
Bereits 1995 begann die Telefonseelsorge Köln mit einem ersten wissenschaftlich begleiteten Beratungsprojekt im Internet. Weitere Initiativen folgten bald darauf.
Die Anzahl der eingesandten Email-Anfragen nahm und nimmt kontinuierlich zu. 11.300 Menschen schrieben im Jahr 2001 an die Online-Beratung der Telefonseelsorge, Tendenz steigend. Immer mehr Beratungsstellen machen sich Gedanken, was diese Entwicklung für ihre Arbeit und ihr Angebot bedeutet. Man sucht nach kompatiblen Theorieansätzen für textbasierte Beratung Es entstehen erste Konzepte für den Umgang mit Emails und Chatkontakten, die meisten Handlungsleitlinien beruhen aber auf dem Erfahrungsaustausch unter Kollegen.
Inhaltsverzeichnis
- EINFÜHRUNG
- DAS MEDIUM INTERNET
- Entstehung des Internets
- Internet-Nutzung und -Nutzer
- Zugang zum Internet
- Demographie
- Interessen der Internet-Nutzer
- Kommunikationsformen
- World Wide Web
- Electronic Mail
- Internet Relay Chat
- Usenet und Foren
- Internet Phone
- Videokonferenz
- Exkurs: Sprache im Internet
- Sicherheit im Internet
- Zusammenfassung
- PSYCHOSOZIALE HILFE IM INTERNET
- Informationsangebot
- Selbsthilfe
- Professionelle Hilfe
- Online-Beratung.
- Statistiken der Online-Beratungsstellen
- Zusammenfassung
- CHANCEN UND GRENZEN DER ONLINE-BERATUNG
- Anonymität
- Niederschwelligkeit
- Verschriftlichung
- Kommunikation
- Spezielle Kompetenzen
- Asynchronität
- Kontrolle
- Zusammenfassung
- THEORETISCHE ÜBERLEGUNGEN ZUR ONLINE-BERATUNG
- Merkmale von Beratung
- Allgemeine Wirkfaktoren hilfreicher Beratung
- Beziehung zwischen Berater und Klient
- Beziehungen im Internet
- Aktive Hilfe zur Problembewältigung
- Klärungsarbeit
- Problemaktualisierung
- Ressourcenorientierung
- Konzept der Telefonseelsorge
- Fallbeispiele
- Lösungsorientierte Kurzzeittherapie
- Definition
- Grundannahmen
- Methoden
- HERAUSFORDERUNG FÜR BERATUNGSSTELLEN
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit beschäftigt sich mit dem Thema Online-Beratung und untersucht die Herausforderungen, die diese Form der Beratung für Beratungsstellen darstellt. Die Arbeit analysiert die Chancen und Grenzen der Online-Beratung und beleuchtet die spezifischen Anforderungen an die Beratungskompetenz im digitalen Kontext.
- Entwicklung und Verbreitung des Internets als Medium für Kommunikation und Beratung
- Einsatzmöglichkeiten und Grenzen der Online-Beratung im Bereich der psychosozialen Hilfe
- Theoretische Ansätze und Modelle für die Online-Beratung
- Herausforderungen für Beratungsstellen im Umgang mit Online-Anfragen und -Kontakten
- Spezifische Anforderungen an die Beratungskompetenz in der Online-Beratung
Zusammenfassung der Kapitel
- EINFÜHRUNG: Die Einleitung stellt die Relevanz der Online-Beratung im Kontext der psychosozialen Hilfe heraus und beleuchtet die Entwicklung der Beratung im Internet. Die Arbeit stellt die Problematik der rein textbasierten Beratung gegenüber der direkten Begegnung (f2f) dar und führt in die Thematik der Diplomarbeit ein.
- DAS MEDIUM INTERNET: Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung des Internets und die Entwicklung der Internet-Nutzung und -Nutzer. Es werden verschiedene Kommunikationsformen im Internet vorgestellt, darunter World Wide Web, Electronic Mail, Internet Relay Chat, Usenet und Foren, Internet Phone und Videokonferenz. Das Kapitel behandelt auch die Bedeutung von Sprache im Internet und die Herausforderungen im Bereich der Sicherheit.
- PSYCHOSOZIALE HILFE IM INTERNET: Dieses Kapitel analysiert die verschiedenen Formen der psychosozialen Hilfe im Internet, darunter Informationsangebote, Selbsthilfegruppen und professionelle Beratung. Es werden Online-Beratungsstellen vorgestellt und die relevanten Statistiken zur Nutzung dieser Angebote beleuchtet.
- CHANCEN UND GRENZEN DER ONLINE-BERATUNG: Dieses Kapitel untersucht die Chancen und Grenzen der Online-Beratung, die sich aus den spezifischen Eigenschaften des Mediums ergeben. Themen wie Anonymität, Niederschwelligkeit, Verschriftlichung, Kommunikation, Spezialisierung, Asynchronität und Kontrolle werden analysiert.
- THEORETISCHE ÜBERLEGUNGEN ZUR ONLINE-BERATUNG: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der theoretischen Fundierung der Online-Beratung und untersucht relevante Beratungstheorien und -modelle. Es werden die Wirkfaktoren hilfreicher Beratung im Allgemeinen und im Besonderen im Kontext der Online-Beratung betrachtet. Das Kapitel beleuchtet auch die Konzepte der Telefonseelsorge und der lösungsorientierten Kurzzeittherapie im Hinblick auf ihre Anwendbarkeit in der Online-Beratung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen Online-Beratung, Internet, Kommunikation, Beratungskompetenz, Anonymität, Niederschwelligkeit, Verschriftlichung, Asynchronität, Beratungstheorie, Telefonseelsorge, lösungsorientierte Kurzzeittherapie.
- Citation du texte
- Melanie Sieber (Auteur), 2002, Online-Beratung - Herausforderung für Beratungsstellen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/13807