Die vorliegende Bacheloratbeit stellt sich die Frage, inwiefern erzähltheoretische Strukturen bekannter Narratologen wie Gérard Genette, Wolf Schmid, Matías Martínez und Michael Scheffel die literarische Darstellung von Depression unterstützen und sie das Hineinfühlen in depressive Figuren und das Nachempfinden einer Depressionserkrankung ermöglichen. Ziel dieser Arbeit ist die Analyse der Erzählstruktur in Ava Reeds Roman "Alles, Nichts, Und ganz viel dazwischen" und deren Bedeutung für die Darstellung von Depression.
Der erste Teil dieser Arbeit widmet sich der allgemeinen Definition von Depressionen, der Erläuterung auftretender Symptome und möglicher Begleiterscheinungen und der Einordnung der psychischen Störung in ein Klassifikationssystem. Ein besonderer Blick gilt in diesem Kapitel der Entstehung einer Depression im Kindes- und Jugendalter, um dann einen Zusammenhang zwischen der Darstellung von Depressionen und der modernen Kinder- und Jugendliteratur mit ihren besonderen Erzähltechniken herzustellen.
Im Hauptteil erfolgt die Analyse der Erzählstruktur anhand Gérard Genettes Einteilung auf zwei Ebenen: einmal auf der Ebene des ‚discours‘, womit das ‚Wie‘ der Erzählung gemeint ist, und auf der Ebene der ‚histoire‘, dem dargestellten Erzählinhalt. Auf dieser Grundlage wird herausgearbeitet, welche erzähltheoretischen Parameter ein Hineinfühlen in die depressive Figur ermöglichen, wie das Thema der Depression in den Text eingebettet wird und auf welche Art und Weise der Erzähler agiert. Auf der Ebene des Erzählinhalts werden die Aspekte der Handlung, der Figuren und des Raumes herangezogen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretischer Hintergrund
- 2.1. Definition Depression
- 2.1.1. Depressionen im Kindes- und Jugendalter
- 2.2. Kinder- und Jugendliteratur
- 2.2.1. Moderne Kinder- und Jugendliteratur
- 2.2.2. Moderne Erzähltechniken
- 2.2.3. Realistisches Erzählen
- 3. Die Analyse des discours in Ava Reeds,Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen
- 3.1. Fiktionalität – Faktualität
- 3.1.1. Die narrative Instanz
- 3.1.2. Die Stellung des Erzählers
- 3.1.3. Der Zeitpunkt der Narration
- 3.2. Der Modus
- 3.2.1. Die Distanz
- 3.2.2. Die Fokalisierung
- 3.2.3. Die Perspektive
- 3.3. Die Zeit
- 3.3.1. Die Dauer
- 3.3.2. Die zeitliche Ordnung der Erzählung
- 3.4. Die Analyse der histoire in Ava Reeds Roman,Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen
- 3.5. Die Thematik
- 3.6. Die Handlung
- 3.7. Die Figuren
- 3.8. Der Raum
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Erzählstruktur von Ava Reeds Jugendroman „Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen“ mit dem Fokus auf die Darstellung von Depression. Die Arbeit untersucht, wie erzähltheoretische Strukturen das Hineinversetzen in die depressive Figur ermöglichen und wie das Thema der Depression in den Text eingebettet wird.
- Definition und Erscheinungsformen von Depression, insbesondere im Kindes- und Jugendalter
- Analyse der Erzählstruktur des Romans anhand des Modells von Gérard Genette
- Die Rolle des Erzählers und seine Auswirkungen auf die Darstellung der Depression
- Die Funktion der Handlung, der Figuren und des Raums im Kontext der Depression
- Die Bedeutung der modernen Erzähltechniken für die Vermittlung der Thematik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema Depression in der modernen Kinder- und Jugendliteratur vor und erläutert die Relevanz der Auseinandersetzung mit diesem Thema. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Definition von Depressionen, deren Symptome und Klassifikationssysteme. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Entstehung von Depressionen im Kindes- und Jugendalter. Das dritte Kapitel analysiert die Erzählstruktur des Romans „Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen“ anhand von Gérard Genettes Modell. Es werden die Aspekte des „discours“ und der „histoire“ beleuchtet, um herauszuarbeiten, wie die Erzählstruktur die Darstellung der Depression unterstützt. Der vierte Abschnitt betrachtet die Thematik, Handlung, Figuren und den Raum des Romans, um die Einbettung der Depression in den Text zu erforschen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Arbeit sind Depression, Kinder- und Jugendliteratur, Erzählstruktur, Gérard Genette, „discours“, „histoire“, Fiktionalität, Faktualität, narrative Instanz, Modus, Zeit, Handlung, Figuren, Raum, Ava Reed, „Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen“.
- Quote paper
- Jessica Trümpler-Pohl (Author), 2021, Depression in der modernen Kinder- und Jugendliteratur am Beispiel von Ava Reeds Roman "Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1382595