Die Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Attentatsversuch des Olympiasiegers Kylon im 7. Jh v. Chr. und dessen Auswirkungen auf die Politik.
Inhaltsverzeichnis
- Die archaische Periode Athens
- Die Aristoi und die Archonten
- Die Entwicklung der Polis
- Die Hopliten und der Niedergang des Adels
- Der Kylonische Frevel
- Kylon und die Alkmeoniden
- Der gescheiterte Staatsstreich
- Die Folgen des Frevels
- Die Folgen des Kylonischen Frevels
- Der Kylonische Frevel bei Herodot und Thukydides
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text befasst sich mit der archaischen Periode Athens, insbesondere mit dem Kylonischen Frevel und seinen Folgen. Er untersucht die politischen und sozialen Strukturen Athens in dieser Epoche, die Rolle des Adels, die Entstehung der Polis und die Entwicklung der Tyrannis.
- Die Entwicklung der Polis in Athen
- Der Aufstieg und Fall des Adels in der archaischen Periode
- Der Kylonische Frevel als politisches Ereignis
- Die Rolle der Alkmeoniden in der athenischen Politik
- Die Darstellung des Kylonischen Frevels bei Herodot und Thukydides
Zusammenfassung der Kapitel
Die archaische Periode Athens: Dieses Kapitel beschreibt die archaische Periode Athens (8. Jahrhundert bis ca. 500 v. Chr.), die Entwicklung der Polis als gemeinschaftliche Bürgerstruktur ohne territoriale Beschränkung, und die Rolle von Mythen wie Synoikismus und Autochthonie in der Staatsbildung. Es beleuchtet die Entstehung lokaler Basileis, die Entwicklung des Archontenamtes als staatliches Regulativ, den Niedergang des Königtums und den Aufstieg der Aristokratie als herrschende Schicht. Die wachsende Bevölkerung und die damit verbundenen Ordnungsstrukturen werden als wichtige Faktoren für diesen Wandel hervorgehoben. Die Teilnahme an panhellenischen Spielen wie den Olympischen Spielen und die Bedeutung von Delphi als religiöses Zentrum werden ebenfalls thematisiert. Die Polis wird als mehr als ein politisch-territoriales Konstrukt beschrieben, geprägt von innerer und äußerer Unabhängigkeit, Autarkie und religiösen Kulten. Die Agora als zentraler Versammlungsplatz wird als Herzstück der politischen und gesellschaftlichen Debatten dargestellt.
Die Aristoi und die Archonten: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Aristoi, die athenische Oberschicht, deren exklusiver Lebensstil und vornehme Herkunft. Es erläutert die Struktur der Regierung mit drei Archonten an der Spitze und dem Areopag als Kontrollinstanz. Die zunehmende Bedeutung der Hoplitenkämpfer und die damit einhergehende Schwächung des Adels aufgrund der hohen Kosten der Ausrüstung werden analysiert. Das Kapitel deutet verschiedene Gründe für den Aufstieg der Tyrannis an, unter anderem die Unzufriedenheit mit der bestehenden Regierungsform. Die Rolle von wirtschaftlichen und sozialen Faktoren im Übergang vom Königtum zur Tyrannis wird angedeutet.
Die Entwicklung der Polis: Der Abschnitt beschreibt die Herausbildung der Polis als Stadtstaat mit Umland, der über rein politische und territoriale Grenzen hinausgeht. Die charakteristischen Merkmale der Polis – innere und äußere Unabhängigkeit, Autarkie, religiöse Kulte, eigene Wirtschaftsform, Kalender, Heer und teilweise Flotte – werden detailliert erörtert. Die Bedeutung der Agora als zentraler Versammlungsplatz für politische und gesellschaftliche Debatten wird hervorgehoben.
Die Hopliten und der Niedergang des Adels: Dieses Kapitel befasst sich mit der Entwicklung der Hopliten-Kriegsführung und deren Einfluss auf die Machtverhältnisse in Athen. Die Einführung der geschlossenen Phalanx-Taktik führte zu einer Abhängigkeit von aufwendiger Ausrüstung, was den Adel wirtschaftlich schwächte und zu seiner relativen Machtlosigkeit gegenüber anderen sozialen Gruppen beitrug.
Der Kylonische Frevel: Kylon und die Alkmeoniden: Dieses Kapitel stellt Kylon, einen Adeligen aus dem Geschlecht der Eupatriden und Olympiasieger, vor. Es beschreibt seine Verbindung zu mächtigen Tyrannen und seinen Versuch, 632 v. Chr. durch einen Staatsstreich die Macht in Athen zu ergreifen. Der Gegenspieler Kylons ist Megakles aus dem angesehenen Adelsgeschlecht der Alkmeoniden, das sich durch politischen Einfluss, Reichtum und Gegnerschaft zur Tyrannis auszeichnete. Die Rolle der Hetärie, einem Freundschaftsbund von Adeligen, bei der Planung des Putsches, und Kylons Verbindung zum Tyrannen von Megara werden erläutert. Die umstrittene Rolle des Orakelspruchs aus Delphi wird ebenfalls diskutiert. Das Scheitern des Putsches wird auf den Widerstand des Demos und die politischen und wirtschaftlichen Bedingungen in Athen zurückgeführt.
Der Kylonische Frevel: Der gescheiterte Staatsstreich: Dieses Kapitel beschreibt den eigentlichen Ablauf des Staatsstreichsversuchs Kylons. Nach dem Scheitern seiner Machtübernahme flüchtet Kylon mit seinen Anhängern in den Athene-Tempel auf der Akropolis. Die Behörden der Polis, unter der Führung von Megakles, mobilisieren attische Hopliten zur Niederschlagung des Aufstands. Die Missachtung des Asylrechts durch die Alkmeoniden und die Tötung der Flüchtlinge werden detailliert dargestellt. Die Gründe für das brutale Vorgehen der Alkmeoniden werden in langjährigen Fehden und tief verwurzeltem Hass zwischen den Parteien gesehen.
Der Kylonische Frevel: Die Folgen des Frevels: Das Kapitel behandelt die langfristigen Folgen des Kylonischen Frevels. Die Alkmeoniden werden wegen des Bruchs des Asylrechts verurteilt und aus Athen verbannt. Die Tat selbst geht als "Kylonischer Frevel" in die Geschichte ein. Die Verbannung der Alkmeoniden wird erst eine Generation später vollzogen, was auf den Widerstand anderer Adelsfaktoren und eine drohende Wirtschaftskrise hinweist. Die Folgen dieses Ereignisses belasteten die Alkmeoniden über Jahrhunderte, auch nach Solons Amnestiegesetz. Politische Gegner warfen immer wieder Mitgliedern des Geschlechtes, wie Kleisthenes oder Perikles, die Verantwortung für den Frevel vor. Der Kylonische Frevel wird als ein prägendes Ereignis in der athenischen Geschichte dargestellt, dessen Folgen bis in die Zeit des Peloponnesischen Krieges hineinreichen.
Die Folgen des Kylonischen Frevels: Dieses Kapitel beleuchtet die weitreichenden Konsequenzen des Kylonischen Frevels. Es beschreibt die politische Instabilität und die soziale Unruhe, die zu dem Aufstieg der Tyrannis in einigen griechischen Polis führte. In Athen übernahm Drakon die Aufgabe, das Recht zu kodifizieren und die Blutrache abzuschaffen, konnte die Unzufriedenheit aber nicht befrieden. Der Aufstieg und Fall von Peisistratos wird in Bezug auf den Kylonischen Frevel diskutiert. Die Allianz zwischen Peisistratos und Megakles wird als Versuch, die politische Situation zu stabilisieren und die anti-alkmeonidische Stimmung zu beenden, interpretiert. Peisistratos' strategische Handlungsweise wird im Kontext der Folgen des Frevels analysiert.
Der Kylonische Frevel bei Herodot und Thukydides: Dieses Kapitel vergleicht und kontrastiert die Darstellungen des Kylonischen Frevels bei Herodot und Thukydides. Es hebt widersprüchliche Punkte hervor, wie die chronologische Einordnung des Putsches und das Schicksal Kylons. Die unterschiedlichen Schwerpunkte der beiden Historiker werden diskutiert. Herodot betont die Adelskämpfe, während Thukydides die politischen und rechtlichen Aspekte hervorhebt. Die verschiedenen Beschreibungen des Todes der Putschisten und die unterschiedliche Rolle der Naukraren und Archonten bei der Festnahme werden analysiert. Die Frage nach der Deutung des Orakelspruchs wird erneut aufgegriffen. Der Schlussabschnitt hebt die Gemeinsamkeiten der Darstellungen hervor: die Vertreibung der Alkmeoniden und die anhaltende politische Belastung der Familie aufgrund des Frevels.
Schlüsselwörter
Archaische Periode, Athen, Polis, Aristokratie, Tyrannis, Kylon, Alkmeoniden, Staatsstreich, Asylrecht, Hopliten, Megakles, Herodot, Thukydides, Panhellenische Spiele, Orakel von Delphi.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Text: Der Kylonische Frevel und die archaische Periode Athens
Was behandelt der Text im Allgemeinen?
Der Text befasst sich umfassend mit der archaischen Periode Athens, mit besonderem Fokus auf den Kylonischen Frevel und dessen weitreichenden Folgen. Er analysiert die politischen und sozialen Strukturen Athens, die Rolle des Adels und die Entwicklung der Polis, sowie den Aufstieg der Tyrannis. Die verschiedenen Kapitel untersuchen die Entwicklung der Polis, den Aufstieg und Fall des Adels, den Kylonischen Frevel als politisches Ereignis, die Rolle der Alkmeoniden, und die unterschiedlichen Darstellungen des Ereignisses bei Herodot und Thukydides.
Welche Epochen und Personen werden im Text behandelt?
Der Text konzentriert sich auf die archaische Periode Athens (8. Jahrhundert bis ca. 500 v. Chr.). Wichtige Personen sind Kylon (ein Adeliger, der einen Staatsstreich versuchte), Mitglieder des Adelsgeschlechts der Alkmeoniden (insbesondere Megakles), sowie die Historiker Herodot und Thukydides, deren unterschiedliche Perspektiven auf den Kylonischen Frevel verglichen werden.
Was war der Kylonische Frevel?
Der Kylonische Frevel beschreibt den gescheiterten Staatsstreichversuch des Athener Adeligen Kylon im Jahr 632 v. Chr. Kylon versuchte mit Unterstützung von Anhängern und möglicherweise ausländischen Tyrannen die Macht in Athen zu ergreifen. Nach dem Scheitern des Putsches suchten Kylon und seine Anhänger im Tempel der Athene auf der Akropolis Zuflucht. Die Alkmeoniden, unter Führung von Megakles, töteten die Flüchtlinge, was als Bruch des Asylrechts gewertet wurde und langfristige politische Folgen hatte.
Welche Rolle spielten die Alkmeoniden?
Die Alkmeoniden, ein einflussreiches Adelsgeschlecht, spielten eine zentrale Rolle im Kylonischen Frevel. Megakles, ein Mitglied der Alkmeoniden, leitete die Niederschlagung des Putsches und war für die Tötung der Flüchtlinge verantwortlich. Dieser Akt hatte weitreichende Folgen für die Alkmeoniden, die für den Frevel verurteilt und verbannt wurden. Der Vorwurf des Frevels verfolgte die Familie über Generationen, beeinflusste ihre politische Stellung und wurde von politischen Gegnern immer wieder gegen sie verwendet.
Welche Folgen hatte der Kylonische Frevel?
Der Kylonische Frevel hatte weitreichende Folgen für Athen. Er führte zu politischer Instabilität und sozialer Unruhe, die den Aufstieg der Tyrannis begünstigte. Die Alkmeoniden wurden verbannt, der Bruch des Asylrechts wurde zum politischen Problem. Der Frevel beeinflusste die athenische Politik für Jahrhunderte und prägte die Geschichte Athens nachhaltig, bis hin zum Peloponnesischen Krieg. Die Gesetzesgebung Drakon's wurde als Reaktion auf die Folgen des Frevels initiiert. Die spätere Herrschaft Peisistratos wurde teilweise auch im Kontext des Frevels und der politischen Instabilität interpretiert.
Wie wird der Kylonische Frevel bei Herodot und Thukydides dargestellt?
Herodot und Thukydides, zwei wichtige antike Historiker, berichten über den Kylonischen Frevel. Der Text vergleicht und kontrastiert ihre Darstellungen, wobei Unterschiede in der chronologischen Einordnung des Putsches, dem Schicksal Kylons und der Betonung bestimmter Aspekte (Adelskämpfe bei Herodot vs. politische und rechtliche Aspekte bei Thukydides) hervorgehoben werden. Trotz der Unterschiede stimmen beide Historiker in der Vertreibung der Alkmeoniden und der anhaltenden politischen Belastung der Familie überein.
Welche Schlüsselbegriffe sind wichtig für das Verständnis des Textes?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Archaische Periode, Athen, Polis, Aristokratie, Tyrannis, Kylon, Alkmeoniden, Staatsstreich, Asylrecht, Hopliten, Megakles, Herodot, Thukydides, Panhellenische Spiele, Orakel von Delphi.
Welche Kapitel umfasst der Text?
Der Text ist in Kapitel gegliedert, die sich mit der archaischen Periode Athens, den Aristoi und Archonten, der Entwicklung der Polis, den Hopliten und dem Niedergang des Adels, sowie verschiedenen Aspekten des Kylonischen Frevels (Kylon und die Alkmeoniden, der gescheiterte Staatsstreich, die Folgen des Frevels) befassen. Zusätzlich wird ein Kapitel den Darstellungen des Kylonischen Frevels bei Herodot und Thukydides gewidmet.
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- Veronika Pichl (Author), 2008, Kylonischer Frevel, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/138260