Am 01.04.1999 begann in der Bundesrepublik Deutschland mit dem „Gesetz zum Einstieg in die Ökologische Steuerreform“ ein neues Kapitel der Umweltpolitik.
Seit einigen Jahren kursierte der Begriff „Öko-Steuer“ bereits in der politischen Landschaft, nicht zuletzt, weil andere europäische Staaten wie Dänemark bereits erfolgreich vergleichbare Maßnahmen ergriffen hatten. Erst die Regierungsübernahme durch SPD und Bündnis 90/Die Grünen allerdings brachte das Prestigeobjekt des kleinen Koalitionspartners zur Umsetzung.
Die Zielsetzung der Bundesregierung bestand hierbei aus zwei Teilen. Einerseits galt es, durch die Umweltsteuer die Verminderung umweltbelastenden Energieverbrauchs zu erzielen. Zum zweiten sollten die Steuereinnahmen genutzt werden, um den Beitragssatz zur gesetzlichen Rentenversicherung stabil zu halten und durch die Verminderung der Lohnnebenkosten einen positiven Beschäftigungseffekt zu erreichen. Das Resultat dieser Aufteilung in ein Umwelt- und ein Beschäftigungsziel wird als Doppelte Dividende bezeichnet.
Doch die Ausgestaltung der Öko-Steuer blieb von Kritik nicht verschont. Hauptkritikpunkte waren die Steuersatzdifferenzierung durch Sonderregelungen für bestimmte Unternehmen und die falsch gewählte Anknüpfung am Energieverbrauch als Steuertatbestand. Diese und andere Argumente werden in der wissenschaftlichen Diskussion angeführt, um an der Effizienz der Ökologischen Steuerreform, insbesondere in Bezug auf ein ökologisches Ziel, zu zweifeln.
Die vorliegende Arbeit soll die Frage beantworten, inwieweit die Ökologische Steuerreform in Deutschland zu einer Wohlfahrtssteigerung in Form der Doppelten Dividende mit Fokus auf das Umweltziel geführt hat bzw. führen kann.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Umweltpolitische Theorie
- Umweltverschmutzung als externer Effekt
- Internalisierung externer Effekte durch Steuern
- Nicht-steuerliche Instrumente zur Internalisierung externer Effekte
- Pigou-Steuer
- Preis-Standard-Ansatz
- Die Ökologische Steuerreform in Deutschland
- Entwicklung
- Ausgestaltung
- Öko-Steuer als geeignetes Instrument der Umweltpolitik?
- Auswirkungen der deutschen Ökologischen Steuerreform auf Umwelt und Beschäftigung
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Ökologische Steuerreform in Deutschland und deren Auswirkungen auf Umwelt und Beschäftigung. Sie analysiert, inwieweit die Reform das Ziel einer "Doppelten Dividende" – Umweltentlastung und Beschäftigungseffekt – erreicht hat oder erreichen kann. Die Arbeit basiert auf ökonomischen Theorien zur Internalisierung externer Effekte.
- Die Ökologische Steuerreform als Instrument der Umweltpolitik
- Internalisierung externer Effekte durch Steuern
- Analyse der "Doppelten Dividende"
- Auswirkungen auf Umwelt und Beschäftigung
- Vergleich mit theoretischen Modellen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Beginn der Ökologischen Steuerreform in Deutschland im Jahr 1999 und deren Zielsetzung: Reduktion umweltbelastenden Energieverbrauchs und Stabilisierung des Beitragssatzes zur gesetzlichen Rentenversicherung durch Steuereinnahmen. Es wird das Konzept der "Doppelten Dividende" eingeführt und die Kritikpunkte an der Ausgestaltung der Reform angesprochen. Die Arbeit fokussiert die Frage nach der Wohlfahrtssteigerung durch die Reform, insbesondere im Hinblick auf das Umweltziel.
Umweltpolitische Theorie: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen dar. Es definiert Umweltverschmutzung als negativen externen Effekt und erläutert die Notwendigkeit einer Steuer zur Internalisierung dieser Effekte. Es werden verschiedene Ansätze zur Internalisierung externer Effekte diskutiert, insbesondere die Pigou-Steuer als Instrument zur Erreichung eines ökologischen Optimums.
Die Ökologische Steuerreform in Deutschland: Dieses Kapitel befasst sich mit der konkreten Ausgestaltung der Ökologischen Steuerreform in Deutschland. Es analysiert die Zielsetzung, die Entwicklung und die konkrete Umsetzung der Reform, wobei ein kritischer Blick auf die Effizienz der Steuer als Instrument zur Erreichung der "Doppelten Dividende", insbesondere im Hinblick auf das Umweltziel geworfen wird. Es wird ein Vergleich mit dem in Kapitel 2 vorgestellten Idealmodell angestrebt.
Auswirkungen der deutschen Ökologischen Steuerreform auf Umwelt und Beschäftigung: Dieses Kapitel untersucht die konkreten Auswirkungen der Steuerreform auf Umwelt und Wirtschaft, basierend auf modellgestützten Analysen von verschiedenen Wissenschaftlern. Es wird beleuchtet, inwieweit die empirischen Ergebnisse die theoretischen Überlegungen stützen oder widerlegen.
Schlüsselwörter
Ökologische Steuerreform, Doppelte Dividende, Umweltpolitik, Externalitäten, Pigou-Steuer, Internalisierung, Umweltverschmutzung, Energieverbrauch, Beschäftigungseffekt, Deutschland.
Häufig gestellte Fragen zur Ökologischen Steuerreform in Deutschland
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Ökologische Steuerreform in Deutschland und deren Auswirkungen auf Umwelt und Beschäftigung. Im Fokus steht die Frage, inwieweit die Reform das Ziel einer „Doppelten Dividende“ – Umweltentlastung und Beschäftigungseffekt – erreicht hat oder erreichen kann. Die Analyse basiert auf ökonomischen Theorien zur Internalisierung externer Effekte.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit umfasst die Einführung der Ökologischen Steuerreform, die zugrundeliegenden umweltpolitischen Theorien (insbesondere die Internalisierung externer Effekte durch Steuern und die Pigou-Steuer), die konkrete Ausgestaltung der Reform in Deutschland, sowie eine Analyse der Auswirkungen auf Umwelt und Beschäftigung. Ein Vergleich mit theoretischen Modellen wird ebenfalls durchgeführt.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur umweltpolitischen Theorie, ein Kapitel zur Ökologischen Steuerreform in Deutschland, ein Kapitel zu deren Auswirkungen auf Umwelt und Beschäftigung und eine Schlussbetrachtung. Jedes Kapitel bietet eine detaillierte Auseinandersetzung mit den jeweiligen Aspekten.
Was ist die „Doppelte Dividende“?
Die „Doppelte Dividende“ bezeichnet das Konzept, dass eine umweltpolitische Maßnahme (hier die Ökologische Steuerreform) sowohl zu einer Umweltentlastung als auch zu positiven Beschäftigungseffekten führt. Die Arbeit untersucht, ob und inwieweit diese Doppelte Dividende im Fall der deutschen Reform realisiert wurde.
Welche Rolle spielt die Pigou-Steuer?
Die Pigou-Steuer dient als zentrales theoretisches Instrument zur Internalisierung externer Effekte, wie z.B. Umweltverschmutzung. Die Arbeit analysiert die Anwendung dieses Konzepts im Kontext der Ökologischen Steuerreform und bewertet deren Effizienz.
Welche konkreten Auswirkungen auf Umwelt und Beschäftigung werden untersucht?
Die Arbeit untersucht die empirischen Auswirkungen der Steuerreform auf den Umweltzustand und die Beschäftigungssituation in Deutschland. Dabei werden modellgestützte Analysen verschiedener Wissenschaftler herangezogen und deren Ergebnisse kritisch bewertet.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Ökologische Steuerreform, Doppelte Dividende, Umweltpolitik, Externalitäten, Pigou-Steuer, Internalisierung, Umweltverschmutzung, Energieverbrauch, Beschäftigungseffekt, Deutschland.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Ökologische Steuerreform in Deutschland umfassend zu analysieren und deren Erfolg im Hinblick auf die angestrebte „Doppelte Dividende“ zu bewerten. Dabei wird ein kritischer Blick auf die Effizienz der Reform geworfen und ein Vergleich mit theoretischen Modellen durchgeführt.
Welche Kritikpunkte werden angesprochen?
Die Arbeit thematisiert kritische Punkte bezüglich der Ausgestaltung der Ökologischen Steuerreform und hinterfragt die Effizienz der Steuer als Instrument zur Erreichung der „Doppelten Dividende“, insbesondere im Hinblick auf das Umweltziel. Es wird ein Vergleich mit einem Idealmodell angestrebt.
- Quote paper
- Karsten Lobsien (Author), 2006, Die Doppelte Dividende der Ökosteuer in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/138660