Zitate wie „wenn der Krieg ausbricht, ist das
erste Opfer die Wahrheit“ (US-Senator Hiram Johnson) oder „Public Oppinion wins war“ (General
Eisenhower) zeigen, dass die Medien und die öffentliche Meinung in Kriegszeiten eine ganz
besondere Stellung einnehmen. Es bestehen auch Anzeichen dafür, dass die Massenmedien die
gesellschaftliche und politische Wirklichkeit in Krisen und Kriegen verzerrt abbilden, darin sogar
selbst zu Akteuren werden und die Öffentlichkeit damit stark beeinflussen können.
Für Informationsbeschaffung über das Ausland müssen sich die meisten Menschen auf Erfahrungen
aus zweiter Hand verlassen, die insbesondere durch die Massenmedien vermittelt werden. Die Art
und Weise der Wirklichkeitserschaffung durch den Menschen und die Medien bietet die Grundlage für
die Erschaffung eines Feindbildes. Feindbilder sind spezifischer und facettenreicher geworden. So
werden Iran, Irak und Nordkorea von den USA als „axis of evil“ bezeichnet. „So wie die Sowjetunion
für Ronald Reagan das ‚evil empire‘ war, charakterisiert George Bush [Senior] Saddam Hussein als
neuen Hitler […]“ und somit zum Inbegriff des Bösen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Russland, die Europäische Union und die Welt
- Feindbilder
- Feindbilder im Kalten Krieg zwischen Moskau und Washington
- Entstehung des Feindbildes in der Sowjetunion
- Das sowjetische Bild vom amerikanischen Gegner
- Entstehung des Feindbildes in den Vereinigten Staaten
- Das amerikanische Bild von der Sowjetunion
- Teilfazit
- Der Krieg in den Medien
- Auswahl der Printmedien für die Analyse
- Berichterstattung in der FAZ (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
- Berichterstattung in der NZZ (Neue Zürcher Zeitung)
- Berichterstattung im FOCUS
- Berichterstattung im SPIEGEL
- Auswahl der Printmedien für die Analyse
- Zusammenfassung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Darstellung Russlands in den deutschen Printmedien vor dem Hintergrund des Georgienkonflikts. Die Arbeit untersucht, inwieweit die Berichterstattung in den ausgewählten Medien ein Feindbild von Russland konstruiert und welche Rolle dabei Stereotype und Vorurteile spielen.
- Die Entstehung von Feindbildern im Kontext des Kalten Krieges und des Georgienkonflikts
- Die Rolle der Massenmedien in der Konstruktion von Feindbildern
- Die Analyse der Berichterstattung in ausgewählten deutschen Printmedien (FAZ, NZZ, FOCUS, SPIEGEL)
- Die Bedeutung von Stereotypen und Vorurteilen in der Medienberichterstattung
- Die Auswirkungen der Feindbildkonstruktion auf die öffentliche Meinung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert die Bedeutung des Themas Feindbilder im Kontext von Krisen und Kriegen. Es werden die mediale Wirklichkeitserschaffung und die Entstehung von Feindbildern anhand von Beispielen aus der jüngeren Geschichte beleuchtet.
Kapitel 2 beleuchtet die aktuelle Weltordnung und die Position Russlands und der Europäischen Union innerhalb dieser Ordnung. Es wird argumentiert, dass die Weltordnung multipolar geworden ist und sich der Westen einer neuen Herausforderung gegenübersieht.
Kapitel 3 untersucht den Begriff des Feindbildes und beleuchtet die Entstehungsbedingungen und die Funktionsweise von Feindbildern. Es werden verschiedene Theorien und Modelle zur Konstruktion von Feindbildern vorgestellt und auf die Bedeutung von Stereotypen und Vorurteilen eingegangen.
Schlüsselwörter
Feindbild, Stereotyp, Vorurteil, Massenmedien, Georgienkonflikt, Russland, Europäische Union, Kalter Krieg, Propaganda, Medienberichterstattung, öffentliche Meinung, Weltordnung, Multipolarität.
- Citation du texte
- Laura Schiffner (Auteur), 2009, Das Feindbild Russland in den Printmedien vor dem Hintergrund des Georgienkonflikts, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/141354