Wenn man den in jüngster Vergangenheit immer zahlreicher werdenden Beiträgen in renommierten Medien Glauben schenken darf, dann sehen sich insbesondere die modernen, westlichen Gesellschaften in Zukunft einer gespenstischen Herausforderung gegenüber: dem zunehmenden Rückgang und der Überalterung ihrer Bevölkerungen. Die Geburtenrate liegt nach Angaben des Statistischen Bundesamts für Deutschland derzeit bei knapp 1,4 und somit weit unter der für die Reproduktion der Gesellschaft erforderlichen Höhe von 2,1. Der Bedarf, dem demographischen Wandel mit bevölkerungspolitischen Maßnahmen zu begegnen, wird zusehends auch in den politisch-administrativen Systemen der meisten OECD-Staaten gesehen. Unbestritten ist die niedrige Fertilitätsrate eine der Hauptursachen für den prognostizierten Bevölkerungsrückgang und somit Ziel politischer Maßnahmen. Gesellschaftliche Notwendigkeit ist nur eine Seite der Medaille; biographische Entscheidungen für oder gegen Kinder werden im Privaten getroffen. Diese Arbeit will der Frage nachgehen, welche Möglichkeiten die Politik besitzt um diese individuellen Entscheidungen in eine für die Gesellschaft positive Richtung zu lenken.
Kann Familienpolitik reproduktives Handeln des Einzelnen beeinflussen?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Demographische Ausgangssituation
- 1.1. Ausmaß und Ursachen des demographischen Wandels
- 1.2. Ökonomische und soziale Konsequenzen
- 2. Familienpolitisches Instrumentarium
- 2.1. Infrastrukturelle Maßnahmen
- 2.2. Monetäre Transferleistungen
- 3. Bedeutung und Wirkung politischer Maßnahmen
- 4. Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Frage, ob und inwieweit Familienpolitik (Fertilitätspolitik) das reproduktive Handeln von Individuen beeinflussen kann. Ziel ist es, die demographische Ausgangssituation zu analysieren und die Auswirkungen des demographischen Wandels aufzuzeigen. Darüber hinaus werden die wichtigsten familienpolitischen Maßnahmen im Kontext einer aktiven Bevölkerungspolitik beleuchtet und deren Bedeutung sowie Wirksamkeit im Hinblick auf die Steuerung des reproduktiven Verhaltens untersucht.
- Ausmaß und Ursachen des demographischen Wandels in modernen Gesellschaften
- Ökonomische und soziale Folgen des demographischen Wandels
- Familienpolitische Maßnahmen und deren Einfluss auf das reproduktive Handeln
- Bedeutung und Wirksamkeit von familienpolitischen Instrumenten
- Bewertung der Möglichkeiten einer aktiven Bevölkerungspolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel liefert einen Überblick über die demographische Ausgangssituation in ausgewählten OECD-Staaten. Es werden das Ausmaß des demographischen Wandels in der Vergangenheit und Gegenwart sowie die wichtigsten Ursachen für diese Entwicklung dargestellt. Zudem werden die ökonomischen und sozialen Konsequenzen des demographischen Wandels beleuchtet.
Kapitel zwei behandelt das familienpolitische Instrumentarium, das in verschiedenen Ländern eingesetzt wird, um eine aktive Bevölkerungspolitik zu betreiben. Es werden infrastrukturelle Maßnahmen und monetäre Transferleistungen vorgestellt und ihre Funktionsweise erläutert.
Das dritte Kapitel analysiert die Bedeutung und Wirkung der in Kapitel zwei beschriebenen familienpolitischen Maßnahmen. Es wird untersucht, ob und inwieweit diese Maßnahmen einen Einfluss auf das reproduktive Handeln von Individuen haben.
Schlüsselwörter
Demographischer Wandel, Familienpolitik, Fertilitätspolitik, Reproduktives Handeln, Bevölkerungsentwicklung, Altersstruktur, Geburtenrate, OECD-Staaten, Infrastrukturelle Maßnahmen, Monetäre Transferleistungen, Wirksamkeit, Bedeutung.
- Citar trabajo
- Christian Schader (Autor), 2009, Aktive Bevölkerungspolitik wider den demographischen Wandel, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/142294