Bei meinem diesjährigen Besuch des Wave-Gotik-Treffens fiel mir verstärkt das nahezu schauspielerische Verhalten der Besucher auf. Die Selbstinszenierung dieser spielte offenbar eine solch entscheidende Rolle, dass viele vor allem wegen der Gäste oder aber um sich selbst zu präsentieren nach Leipzig reisten. Doch kann diese Selbstdarstellung als Teil der Aufführung gesehen werden? Ist es Theater? Kunst? Oder doch „nur“ Rollenverhalten außerhalb des Kunstverständnisses?
„Jede Inszenierung, so nehme ich an, ist ein Vorgang des Handelns, aber nicht jedes Handeln ist (Teil einer) Inszenierung. Jede Inszenierung ist eine ästhetische Operation, aber nicht jede ästhetische Operation ist (Teil einer) Inszenierung. Jede Inszenierung ist ein ästhetischer Vorgang, aber nicht jede Inszenierung ist eine Operation der Kunst. “
In meiner Arbeit möchte ich diese Fragen klären. Dabei bin ich auf die Arbeit des Soziologen Erving Goffman und des Psychologen Mark Snyder getroffen, deren Theorien ich kurz vorstellen und dann auf die Selbstinszenierung der Besucher des WGT beziehen werde.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Die Gothic-Szene
- 2. Das Wave-Gotik-Treffen
- 2.1 Tag 1: Die Ankunft
- 2.2 Tag 2: Agra-Gelände und Viktorianisches Picknick
- 2.3 Tag 3: Stadtrundgang
- 3. Der Inszenierungsbegriff
- 3.1 „Wir alle spielen Theater“: Die Bedeutung der Selbstinszenierung bei Erving Goffman
- 3.2 Theatralität und Persönlichkeit: Das Modell des Self-Monitoring von Mark Snyder
- 4. Theatralität als publikumszentrierte Selbstdarstellung im Rahmen des Wave-Gotik-Treffens 2008
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist es, die Rolle der Selbstinszenierung im Rahmen des Wave-Gotik-Treffens 2008 zu untersuchen. Dabei wird erörtert, ob diese Selbstdarstellung als Teil einer Aufführung, als Theater oder als Kunst verstanden werden kann.
- Die Gothic-Szene und ihre Merkmale
- Das Wave-Gotik-Treffen als Veranstaltung und dessen Besucherschaft
- Theorien zur Selbstinszenierung von Erving Goffman und Mark Snyder
- Theatralität und Selbstdarstellung im Kontext des Wave-Gotik-Treffens
- Die Frage, ob das Verhalten der Besucher des Wave-Gotik-Treffens als Theater oder Kunst angesehen werden kann
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor und beleuchtet die Frage, ob die Selbstinszenierung der Besucher des Wave-Gotik-Treffens als Teil einer Aufführung betrachtet werden kann. Die Arbeit soll die Theorien von Erving Goffman und Mark Snyder auf das WGT-Publikum anwenden.
Kapitel 1 bietet einen Überblick über die Gothic-Szene. Es wird die Entstehung der Szene und ihre zentralen Merkmale beschrieben, wobei auf die Bedeutung von Stil, Ästhetik und Lebensgefühl eingegangen wird.
Kapitel 2 widmet sich dem Wave-Gotik-Treffen. Die Beschreibung des Festivals und dessen Besucherschaft soll das Setting für die weitere Analyse liefern.
Kapitel 3 behandelt den Inszenierungsbegriff. Es werden die Theorien von Erving Goffman und Mark Snyder erläutert, die sich mit der Bedeutung von Selbstinszenierung im sozialen Kontext befassen.
Schlüsselwörter
Gothic-Szene, Wave-Gotik-Treffen, Selbstdarstellung, Theatralität, Inszenierung, Erving Goffman, Mark Snyder, Selbst-Monitoring, Kunst, Theater
- Citar trabajo
- Janine Schott (Autor), 2008, Theatralität als publikumszentrierte Selbstdarstellung im Rahmen des Wave-Gotik-Treffens 2008, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/143314