Hausaufgabenbetreuung in Ganztagsschulen


Trabajo, 2008

17 Páginas


Extracto


Inhalt

Vorwort

1... Mögliche Aspekte der Hausaufgabenbetreuung in Ganztagsschulen
1.1 Deutung der Dimensionen der Ganztagsschule
1.2 Rahmenbedingungen und aktuelle Entwicklungen
1.3 Definitionen von Ganztagsschulen und Betreuung am Nachmittag
1.4 Offene Ganztagsschule im Primarbereich
1.5 Das Personal-Team der Hausaufgabenbetreuung & Kooperationen

2... Hausaufgaben - Sinn, Ziele und Konflikte
2.1 Hausaufgabenbetreuung - Die Organisationsebenen
2.2 Hausaufgabentypen
2.3 Hausaufgaben und Didaktik
2.4 Hausaufgaben und soziale Ungleichheit
2.5 Der soziale Kontext von Schülerinnen und Schülern
2.6 Hausaufgaben und Lernentwicklung in Bezug auf verschieden Lerntypen

3... Eigene Befunde durch Hospitation in der UNESCO-Schule in Kamp-Lintfort

3.1 Würdigung der Sichtweisen, Möglichkeiten und Potenziale der Hausaufgabenbetreuung an Ganztagsschulen - Fazit und Ausblick

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Vorwort:

Die Idee, dass in Deutschland eine Entwicklung hinzu mehr Ganztagsschulen gefördert werden muss, erhielt Aufwind durch die vernichtenden Ergebnisse, die unterschiedlichste Studien dem deutschen Bildungssystem attestierten.1So wurden im internationalen Vergleich gravierende Mängel des deutschen Bildungssystems offenbar: In Deutschland liegen die Lernergebnisse unter dem Durchschnitt der OECD-Länder, der Einfluss der sozialen Herkunft auf Bildungsabschlüsse ist überdurchschnittlich groß, und die Ausgaben für das Bildungssystem sind unterdurchschnittlich. Zugleich ist nach T. und W. Vogelsaenger die frühe Selektion und Aufteilung der Kinder in angeblich begabungshomogene Gruppen systembedingt stark ausgeprägt und wurde durch politische Entscheidungen der letzten Jahre noch weiter verstärkt (s.a. Knauer & Durdel, 2006, S. 74).

Ganztagsschulen erfahren im Zuge der Gleichstellungspolitik und Diskussion um Chancengleichheit immer mehr Aufmerksamkeit. Das ganztägige Bildungs-, Erziehungs-, Förder- und Betreuungsangebot in den Ganztagsschulen stellt ein neues Erfahrungsfeld zum Lernen und Entwickeln sozialer Kompetenzen dar. Inbegriffen ist dort die Hausaufgabenbetreuung. Diese soll in der vorliegenden Arbeit unter verschiedenen Aspekten in den unterschiedlichen Ganztagsschulformen betrachtet werden. Die Literaturauswahl für dieses Thema ist zeitlich gesehen relativ aktuell. Die Angaben beziehen sich größtenteils auf Sekundärliteratur. Bei meinen Recherchen eröffnete sich mir ein breites Spektrum von Herangehensweisen an dieses Thema, so dass eine Auswahl an Gesichtspunkten getroffen werden musste. Betrachtet wird die Primarstufe in Form der offenen Ganztagsschule und im Sekundarstufenbereich größtenteils die Gesamtschule. Durch die Verkürzung der Schulzeit bis zum Abitur erfahren nun auch andere Schulformen (Haupt- und Realschulen, sowie Gymnasien) eine Umstrukturierung, da die erhöhte Stundenzahl am Nachmittag erbracht werden muss.

Die gesichtete Literatur orientiert sich an der Form der Gesamtschule als Ganztagsschule. Die Theorie wird durch Beobachtung der Praxis in Form einer Hospitation bei der Hausaufgabenbetreuung in der UNESCO-Gesamtschule Kamp- Lintfort näher betrachtet, so dass zusammenfassend ein exemplarischer Vergleich getroffen werden kann und damit eine Würdigung der Möglichkeiten und Potenziale einer Hausaufgabenbetreuung an Ganztagsschulen möglich ist.

1. Mögliche Aspekte der Hausaufgabenbetreuung in Ganztagsschulen

Eine Graphik im Anhang (Abb. 1) stellt die umfassende Verzweigung der möglichen Aspekte und Herangehensweisen des Themas dar. Die felgenden Kapitel erläutern ihre Darstellung und greifen die einzelnen Inhalte auf.

1.1 Deutung der Dimensionen der Ganztagsschule

Nach Prüß, Kortas und Schöpa (2006) befinden sich viele Schulen unterschiedlichen Typs in einem Veränderungsprozess hin zur Ganztagsbildung, indem sie „Bildung, Betreuung und Erziehung“ (Vgl. BMFSFJ 2005) als Einheit sehen und dementsprechend eine neue Schulkultur entwickeln. Dazu sind organisatorische, personelle, räumliche, zeitliche und sächliche Voraussetzungen erforderlich. (...) Jede dieser Dimensionen bildet bereits einen Bereich für sich und kann dennoch nur im Zusammenhang mit allen anderen umgesetzt werden. Wenn Schüler/innen individuell stärker gefördert und gefordert werden sollen, müssen die notwendigen Voraussetzungen für eine verbesserte Lern- und Leistungsbereitschaft geschaffen werden“ (s.a. Knauer & Durdel, 2006, S. 41).

1.2 Rahmenbedingungen und aktuelle Entwicklungen

Die Entwicklung von ganztägigen Bildungs- und Betreuungseinrichtung erstreckt sich bereits über Jahrzehnte. Eindeutigere, Struktur gebende Anleitungen und Richtlinien werden erst seit den genannten Ergebnissen der Schulleistungsvergleichsstudien mit mehr Engagement betrachtet. Deutschland befasste sich jahrelang nicht mit nötigen Reformen und hält bis heute an dem gegliedertem Schulsystem fest. Die bestehenden Ganztagsschulen, meist in Form von Gesamtschulen, sind oft noch in der Experimentierphase in puncto ganzheitliche Ausgestaltung der ganztägigen Bildung. Nach Artelt, H. sollte der Freizeit- und Wahlbereich einer Ganztagsschule folgende Funktionen abdecken (Höhmann & Holtappels, 2006, S. 125):

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. 3 Definitionen von Ganztagsschule und Betreuung am Nachmittag:

Nach Kiper, H. bezieht die nachmittägliche Betreuung auf „mindestens drei Tage in der Woche (...) täglich mindestens sieben Zeitstunden (s.a. Spieß & Stecklina, 2005, S. 175). Nach Spieß und Stecklina (2005) werden gegenwärtig - auf Basis der Bestimmungen der Kultusministerkonferenz drei Modelle von Ganztagsschulen bzw. Schule mit Ganztagsangeboten/-betreuung als Definitionsfolie für die Entwicklung von Schulkonzepten zugrunde gelegt:

- additive Ganztagsschule: Trennung von Unterricht und außerunterrichtlichen Angeboten und damit der obligatorischen Wissensvermittlung am Vormittag und den fakultativen Angeboten im Freizeitbereich sowie der Hausaufgabenbetreuung am Nachmittag.
- Schulen mit offenen Ganztagsangeboten: im Anschluss an die obligatorische Schulzeit werden - wiederum auf freiwilliger Basis - Betreuungs- und Förderungsleistungen angeboten, die sich zwar nicht unbedingt auf das Lern- und Interaktionsgeschehen des Pflichtschulbereiches beziehen (müssen), aber neben Freizeit und Projektaktivitäten auch Hausaufgabenhilfe bzw. den „pädagogischen“ Mittagstisch einschließen.
- gebundene/ integrierte Ganztagsschule: Fächer- und Zeitrhythmus ist abwechselnd, ganztägig verteilt in verschiedenen Lernformen und projektorientierte Lernprozesse mit Spiel- und Freizeitphasen sind möglich. Verbindliche ganztägige Präsenz der Schüler, dadurch wird eine ganzheitlich orientierte Bildungsarbeit mit allen Schülerinnen und Schülern ermöglicht.

Der Ganztagsschulverband (2008) definiert die Ganztagsschule ähnlich der dritten Bestimmung der KMK: „Entwicklung eines anspruchsvollen Ganztagsangebotes (eine Kombination von Lern-, Förder- und Freizeitangeboten)“ verbunden mit einer „ausreichenden Ausstattung der Ganztagsschule mit zusätzlichem pädagogischen Personal, Sachmitteln und Räumen“.

1.4 Offene Ganztagsschule im Primarbereich

Die folgenden Angaben sind dem Runderlass des Ministeriums für Schule und Weiterbildung Nordrhein-Westfalens auszugsweise entnommen und stellen eine kurze Übersicht der Ziele und Grundsätze der offenen Ganztagsschule und ihrer Organisationsstruktur dar. Zu unterscheiden ist die hier skizzierte offene Ganztagsschule von den anderen additiven nachmittäglichen Betreuungsangeboten
im Primarbereich. Durch die Zusammenarbeit vcn verschiedenen im nachstehenden Abschnitt näher erläuterten Kccperaticnspartnern sell eine Lernkultur entwickelt und mehr Zeit für Bildung und Erziehung, eine bessere Rhythmisierung des Schultages sewie umfassende Angebete zur individuellen Förderung entstehen.

Das Bildungs- und Erziehungsangebet sell sich an dem jeweiligen Bedarf der Kinder und Eltern orientieren, sowie für eine Stärkung der Erziehungskompetenz der Familie sorgen. Die Landesregierung setzt auf den offensiven Ausbau und die Qualitätsverbesserung der offenen Ganztagsschule im Primarbereich.

Dazu führt das Land einen Qualitätsentwicklungsprozess durch. Die Landesregierung geht davon aus, dass Horte dann langfristig nicht mehr erforderlich sind. Die im Hort stattfindende Hausaufgabenbetreuung und -hilfe stellt ein außerunterrichtliches Angebot dar mit dem Ziel der Verknüpfung des Unterrichts. Die Fürsorge am Nachmittag ist sehr individuell durch die Schule geregelt und soll hier nicht näher aufgezeigt werden. Die Ziele einer offenen Ganztagsschule im Primarbereich sollten auf dem Leitbild gründen, das im Schulprogramm verankert ist. Die Goethe Grundschule in Bönen dient hier als Beispiel für die Organisation und inhaltliche Gestaltung in Bezug auf die Hausaufgabenbetreuung.

Die pädagogischen Schwerpunkte berücksichtigen die von den Eltern gewünschten Angebote, die in einer Befragung am häufigsten genannt wurden. Die Darstellung erfolgt als Baum (Abb.2):

„Die Hausaufgabenbetreuung findet in einem Klassenraum der Schule statt, so dass die nötige Ruhe für die Erledigung der Aufgaben gewährleistet ist. Begleitet werden die Hausaufgaben jeweils von einer Erzieherin der OGS, einer Zusatzkraft und einer Lehrerin der Goetheschule. Die Hausaufgaben werden jahrgangsweise erledigt. Ausnahmen von dieser Regelung können natürlich bei Bedarf mit dem Betreuungsteam abgesprochen werden.

Für die Schüler der ersten und zweiten Klassen werden die Aufgaben auf Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft.

Bei den Dritt- und Viertklässlern legen wir Wert auf selbstständiges Lernen und Erledigen der Aufgaben. Weiterhin werden die Aufgaben stets auf Vollständigkeit
und Erfassen des richtigen Sachverhaltes geprüft. Auswendiglernen, zusätzliches Lernen für Klassenarbeiten und Lesen üben seilen die Kinder allerdings zu Hause. Um eine gute Zusammenarbeit zwischen Schule, OGS und Eltern / Familie zu ge­währleisten, ist es netwendig, dass sich die Eltern zu Hause über den Lernstand ih­res Kindes infermieren. Die letzte Verantwcrtung liegt im Elternhaus und kann nicht ven der OGS übernemmen werden!“ (Gcethegrundschule, 2008)

1.5 Das Personal-Team der Hausaufgabenbetreuung & Kooperationen

Je nach Struktur der Ganztagsschule werden die Kinder und Jugendlichen unter Umständen von Fachlehrern, Lehrern, Referendaren und der Schulleitung zusätzlich von Studenten, (Sozial-) Pädagogen, Honorarkräften, Eltern, Ehrenamtlichen, Praktikanten und älteren Schülern, so genannten Paten betreut. Teilweise übernimmt die Jugendhilfe die Betreuung vor Ort. Personelle Kontinuität und Anerkennung bei den Fachlehrern des exemplarisch o.g. zusätzlichen Personals ist ebenso wichtig wie ein Minimum an Absprachen, um Verlässlichkeit für die Schülerschaft garantieren zu können. Für einen reibungslosen Ablauf des Schultages darf der Hausmeister und das Servicepersonal der Schule nicht vernachlässigt werden.

Die regelmäßige Fortbildung und Qualifikation des benannten Personals muss differenziert gestaltet werden, nicht nur um fachliche Probleme zu bewältigen. Dabei sollte die pädagogische Kompetenz des Personals in förderungsorientierten Ganztagsschulen unter den in der im Anhang befindlichen Abbildung (Abb. 3) „Kompetenzbereich des Personals“ benannten Aspekten betrachtet werden.

Die möglichen Kooperationen im Rahmen einer ganztägigen Betreuung erstrecken sich u.a. auf Fördervereine, die örtliche Jugendhilfe, die Stadt oder Gemeinde, Musikschulen, Vereine, Sponsoren, Betriebe, Wohlfahrtsverbände, Theater und Museen, Verkehrsbetriebe und sind erweiterbar auf Träger der Erwachsenenbildung uvm. So ist es Schulen möglich zur kreativen Weiter- und Ausbildung auf das Potenzial der genannten Kooperationspartner zurückgreifen. Hier befindet sich auch größtenteils der Freizeitsektor der nachmittäglichen Gestaltung.

Das Angebot von z.B. Arbeitsgemeinschaften und sportlichen Betätigungen kann nicht nur vom Lehrpersonal zur Verfügung gestellt werden. Die Erholung und das Spiel, sowie Feiern wollen organisiert und geplant werden.

[...]


1Vor allem PISA-Studien, IGLU-Schulstudien, OECD- Jahresbildungsberichte.

Final del extracto de 17 páginas

Detalles

Título
Hausaufgabenbetreuung in Ganztagsschulen
Universidad
University of Duisburg-Essen
Curso
Warum Hausaufgaben - Defizite und Potenziale einer schulischen Lernform
Autor
Año
2008
Páginas
17
No. de catálogo
V143903
ISBN (Ebook)
9783640547487
ISBN (Libro)
9783656057567
Tamaño de fichero
2015 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
Hausaufgabenbetreuung, Ganztagsschulen
Citar trabajo
Alexandra Zippler (Autor), 2008, Hausaufgabenbetreuung in Ganztagsschulen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/143903

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Título: Hausaufgabenbetreuung in Ganztagsschulen



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