Am 30.Mai 2002 feierte Arte sein 10-jähriges Jubiläum. Die Bilanz des Senders: 1260 internationale Auszeichnungen und ein durchschnittlicher Marktanteil unter einem Prozent in Deutschland 1 für das „Aushängeschild der deutsch-französischen Freundschaft“. Wie passt das zusammen? Auch nach 10 Jahren Sendebetrieb klafft die Schere zwischen der anerkannten Qualität des Programms, dem hervorragenden Ruf von Arte und den Zuschauerzahlen auseinander. Dabei verfügt Arte über ein einzigartiges Programm, das sich von dem üblichen Einerlei abhebt, am Profil des Kulturkanals wird hart gearbeitet und ein kleines Stammpublikum ist dem Sender treu.
Was fehlt dem europäischen Kulturkanal, der sich seit nunmehr zehn Jahren mit mickrigen Einschaltquoten begnügen muss? Diese Frage möchte ich im Rahmen meiner Hausarbeit erörtern. Dazu betrachte ich zunächst die erste Dekade des europäischen Senders. Näher beleuchten werde ich dabei die Entstehungsgeschichte und die Struktur des Kulturkanals. Schon Ende der 80er Jahre kamen Mitterand und Kohl überein, mit der Gründung eines binationalen Senders die kulturellen Beziehungen zu intensivieren. Der Sitz in Straßburg sollte die europäische Zielsetzung signalisieren und ein Symbol für die deutsch-französische Kultur darstellen. Zunächst saß der Kulturschock links und rechts des Rheins tief. Doch der deutsch-französische Kern hat sich in den letzten zehn Jahren bewährt und nun ist es an der Zeit, durch weitere Partner, dem europäischen Gedanken des Senders Rechnung zu tragen. Warum sich Arte vor einer „europäischen Institutionalisierung“ scheut, werde ich im neunten Kapitel behandeln.
Ziel meiner Analyse ist es festzustellen, ob sich dieses Arte-Format etablieren konnte und wie es sich in das Programmschema von Arte einfügt. Doch gehen wir zunächst 17 Jahre zurück.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Arte, „ein Kind der Politik“
- Aller Anfang ist schwer
- Die Mitglieder von Arte
- Die Finanzierung
- Die Arte-Zentrale
- Die Arte-Präsidenten Clément und Plog
- Ein frostiger Empfang
- Ist die Vision von Europa schon Wirklichkeit?
- Anders fernsehen mit Arte
- Das Image von Arte
- Arte braucht ein Gesicht
- Das Markenzeichen von Arte - die Themenabende
- Der Themenmix
- Marktanteile der einzelnen Themenabende
- Das Profil der Themenabend-Zuschauer
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Entwicklung des europäischen Kulturkanals Arte in seinen ersten zehn Jahren. Im Fokus steht die Frage, warum Arte trotz seines qualitativ hochwertigen Programms und seines exzellenten Rufs in Deutschland nur einen geringen Marktanteil erreicht.
- Die Entstehungsgeschichte von Arte im Kontext der deutsch-französischen Beziehungen und der europäischen Integration
- Die Struktur und Organisation von Arte als binationaler Sender
- Die Herausforderungen bei der Etablierung eines europäischen Kulturkanals
- Das Image und die Rezeption von Arte in der deutschen Fernsehlandschaft
- Die Rolle der Themenabende als Markenzeichen von Arte
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Problematik des geringen Marktanteils von Arte trotz hoher Programmqualität dar und erläutert den Aufbau der Arbeit.
- Arte, „ein Kind der Politik“: Dieses Kapitel beleuchtet die politische Entstehungsgeschichte von Arte im Kontext der deutsch-französischen Beziehungen und die Intentionen hinter der Gründung eines europäischen Kulturkanals.
- Aller Anfang ist schwer: Dieses Kapitel schildert die Herausforderungen bei der Gründung von Arte, insbesondere die unterschiedlichen Rundfunktraditionen in Deutschland und Frankreich sowie die finanziellen Bedenken der deutschen Bundesländer.
- Die Mitglieder von Arte: Dieses Kapitel beschreibt die Struktur von Arte als binationaler Sender und die Rolle der deutschen Koordinierungsstelle Arte Deutschland TV GmbH.
Schlüsselwörter
Arte, europäischer Kulturkanal, deutsch-französische Beziehungen, Rundfunkstruktur, Programmqualität, Marktanteil, Image, Themenabende, europäische Integration, kulturelle Identität, Fernsehlandschaft.
- Quote paper
- Anne-Katrin Maser (Author), 2003, Zehn Jahre Arte Die Etablierung des europäischen Kulturkanals in der deutschen Fernsehlandschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/14395