Im Mittelpunkt dieser schriftlichen Hausarbeit steht die Beschäftigung mit dem Einsatz von Lernjournalen im Fremdsprachenunterricht. Da gegenwärtig die Lernjournale im gesamten Bildungsbereich eine besondere Stellung als pädagogisches Reflexionsinstrument genießen, nutzte ich die Möglichkeit während meines halbjährigen Schulpraktikums in Bulgarien, das Lernjournal hinsichtlich seiner pädagogischen Funktion und Nutzen sowohl für Schüler als auch Lehrer in einem Fremdsprachengymnasium in Plovdiv zu erproben. Die Lernjournalarbeit wurde in einer 11. Klasse im Fremdsprachenunterricht Deutsch über sechs Wochen durchgeführt. Es wurde im Wesentlichen der Frage nachgegangen, inwiefern bulgarische Schüler mit Hilfe eines Lernjournals ihren Lernprozess dokumentieren und vor allem reflektieren können, um eigenständiger zu lernen. Damit wird die Lernjournalmethode mit dem Themenfeld des selbstregulierten Lernens zusammenhängend betrachtet.
Im ersten, theoretischen Teil der Arbeit wird daher aufgezeigt, was unter den Begriff des „selbstregulierten Lernens“ verstanden wird. Anschließend werden die einzelnen Komponenten erklärt sowie das Modell der Selbstregulation unter besonderer Prämisse der metakognitiven Komponente vorgestellt. Darauf aufbauend wird im nächsten Abschnitt das Lernjournal als neue Lehr- und Lernmethode thematisiert. Hierbei werden die begriffliche Vielfalt des „Lernjournals“, seine Abgrenzung zum Portfolio und seine didaktischen Funktionen im Einzelnen aufgezeigt. Vor allem soll die (Selbst-) Reflexion, die als zentrale Funktion im Mittelpunkt dieser Arbeit steht, herausgestellt werden. Der dritte Abschnitt beschäftigt sich mit Lernjournalformen und Einsatzmöglichkeiten im schulischen Kontext. Ferner werden Gelingungsbedingungen und die Problematik der Bewertung mit diesem noch neuen pädagogischen Instrument diskutiert. Abschließend folgt ein Überblick über den aktuellen Forschungsstand des Lernjournals, dem dann der empirische Teil der Arbeit folgt.
In diesem zweiten Teil werden neben Frage- und Zielstellungen, methodische Überlegungen zu der Herangehensweise, eingesetzter Erhebungsinstrumente und verwendeter Auswertungsverfahren bezüglich der Erprobung dargestellt. Daran anschließend wird die Darstellung der Ergebnisse der Lernjournalerprobung erfolgen.Die Lernjournalarbeit wurde mit Hilfe eines Fragebogens abgesichert, um Auskünfteüber die Akzeptanz der Lernjournalarbeit seitens der Schüler zu erhalten, aber ....
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Teil: Zur Theorie der Lernjournalarbeit:
- 1. Das Lernjournal im Kontext des selbstregulierten Lernens
- 1.1 Begriffsklärung „selbstreguliertes Lernen“.
- 1.2 Die drei Komponenten des selbstregulierten Lernens
- 1.2.1 Kognition......
- 1.2.2 Metakognition..\n
- 1.2.3 Motivation
- 1.2.4 Ressourcen-Management....
- 1.3 Das Modell der Selbstregulation.
- 1.4 Die Bedeutung der metakognitiven Strategien
- 2. Das Lernjournal: eine neue Lehr- und Lernmethode
- 2.1 Begriffsvielfalt und -klärung .....
- 2.2 Das Portfolio - ein Sonderfall des Lernjournals?.\n
- 2.3 Funktionen von Lernjournalen .....
- 2.3.1 Dokumentation……….....
- 2.3.2 Diagnose und Evaluation.\n
- 2.3.3 Kommunikation.\n
- 2.3.4 Motivation
- 2.3.5 Reflexion.....
- 2.3.5.1 Begriff (Selbst-) Reflexion\" im Kontext des Lernens..\n
- 2.3.5.2 Die Notwendigkeit der Reflexion beim Lernen...\n
- 2.3.5.3 Die (Selbst-) Reflexion im Lernjournal....\n
- 2.4 Die Wirkungsweise von Lernjournalen ......
- 3. Die Arbeit mit Lernjournalen im Unterricht.
- 3.1 Formen des Lernjournals.......
- 3.2 Einsatzmöglichkeiten im Unterricht..\n
- 3.3 Gelingungsbedingungen.......
- 3.4 Problematik der Bewertung.
- 4. Aktueller Forschungsstand zum Lernjournal.
- 5. Zusammenfassung......
- II. Teil: Erprobung von Lernjournalen an einer bulgarischen Schule
- 6. Fragestellungen und Ziele der Untersuchung
- 7. Methode.......
- 7.1 Das Untersuchungsdesign
- 7.2 Die Stichprobe….......
- 7.3 Die Untersuchungsdurchführung....
- 7.4 Die Beschreibung und Begründung des methodischen Vorgehens
- 7.5 Die eingesetzten Erhebungsinstrumente..\n
- 7.5.1 Das Lernjournal.....
- 7.5.2 Der Akzeptanzfragebogen
- 7.6 Die Auswertungsverfahren
- 7.6.1 Quantitatives Auswertungsverfahren
- 7.6.2 Qualitatives Auswertungsverfahren
- 8. Ergebnisse des Akzeptanzfragebogens
- 8.1 Ergebnisse der geschlossenen Fragen
- 8.2.1 Akzeptanz am Anfang/ am Ende....
- 8.2.2 Lernschwierigkeiten .....
- 8.2.3 Hausaufgabenerledigung..\n
- 8.2.4 Schwierigkeiten beim Führen des Lernjournals
- 8.2.5 Zusammenfassung der Ergebnisse .....
- 9. Auswertung der Lernjournale.....
- 9.1 Vorüberlegungen.........
- 9.2 Lernjournal 1 (J. leistungsstärkste Schülerin).
- 9.3 Lernjournal 2 (S. leistungsschwächster Schüler).\n
- 9.4 Lernjournal 3 (B. leistungsstarke Schülerin)......
- 9.5 Lernjournal 4 (R. leistungsschwache Schülerin).\n
- 9.6 Auswertung: Unterschiede/ Gemeinsamkeiten bezüglich der Selbstreflexionen\nder Schüler
- 9.6.1 Die leistungsstarken Schülerinnen.....
- 9.6.2 Die leistungsschwachen Schüler.\n
- 9.6.3 Schlussfolgerungen ....
- 10. Zusammenfassung und abschließende Diskussion …………………………………....
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Einsatz von Lernjournalen im Fremdsprachenunterricht. Im Zentrum steht die Erprobung des Lernjournals in einem bulgarischen Fremdsprachengymnasium, um dessen pädagogischen Nutzen für Schüler und Lehrer zu untersuchen.
- Der Einfluss des Lernjournals auf den Lernprozess der Schüler
- Die Bedeutung des Lernjournals für die Selbstregulation im Lernen
- Die Rolle der Reflexion im Lernprozess durch den Einsatz von Lernjournalen
- Die Akzeptanz des Lernjournals durch Schüler und Lehrer
- Die Implikationen der Ergebnisse für den Einsatz des Lernjournals im Fremdsprachenunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel beleuchtet den Begriff des „selbstregulierten Lernens“ und beschreibt seine drei Komponenten: Kognition, Metakognition und Motivation. Es wird das Modell der Selbstregulation vorgestellt, mit besonderem Fokus auf die metakognitive Komponente.
- Das zweite Kapitel stellt das Lernjournal als eine neue Lehr- und Lernmethode vor. Es beleuchtet die begriffliche Vielfalt des „Lernjournals“, grenzt es vom Portfolio ab und beschreibt seine didaktischen Funktionen, insbesondere die (Selbst-)Reflexion.
- Das dritte Kapitel befasst sich mit verschiedenen Formen des Lernjournals und seinen Einsatzmöglichkeiten im schulischen Kontext. Es werden Gelingungsbedingungen und die Problematik der Bewertung diskutiert.
- Das vierte Kapitel gibt einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand zum Lernjournal.
- Das fünfte Kapitel fasst die theoretischen Erkenntnisse zum Lernjournal zusammen.
- Das sechste Kapitel erläutert die Fragestellungen und Ziele der Untersuchung.
- Das siebte Kapitel beschreibt die Methode der Untersuchung, inklusive Untersuchungsdesign, Stichprobe, Durchführung, methodisches Vorgehen, Erhebungsinstrumente und Auswertungsverfahren.
- Das achte Kapitel präsentiert die Ergebnisse des Akzeptanzfragebogens, einschließlich der Ergebnisse der geschlossenen Fragen und der Akzeptanz des Lernjournals am Anfang und am Ende der Erprobungsphase.
- Das neunte Kapitel befasst sich mit der Auswertung der Lernjournale und analysiert vier ausgewählte Lernjournale von leistungsstarken und leistungsschwachen Schülern. Es werden Unterschiede und Gemeinsamkeiten bezüglich der Selbstreflexionen der Schüler aufgezeigt.
Schlüsselwörter
Selbstreguliertes Lernen, Lernjournal, Reflexion, Fremdsprachenunterricht, Akzeptanz, Erprobung, Bulgarische Schule, Qualitative Analyse, Quantitatives Verfahren.
- Arbeit zitieren
- Janine Bormann (Autor:in), 2008, Einsatz von Lernjournalen im Fremdsprachenunterricht - Ergebnisse einer Erprobung an einer bulgarischen Schule, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/144042