Ziel dieser Arbeit ist es, zu ermitteln, wie die COVID-19-Pandemie das Leben von Familien mit geistig behinderten Kindern und Jugendlichen beeinflusst und welchen Beitrag Unterstützungssysteme diesbezüglich leisten können. Des Weiteren werden die Senkung der noch immer vorhandenen Forschungslücke und die Möglichkeit für betroffene Familien, ihre Erfahrungen hinsichtlich der Pandemie zu erzählen, angestrebt.
Der Vorgang lässt sich dahingehend in zwei Richtungen unterteilen: Der empirische Erkenntnisgewinn und die qualitative Sozialforschung. Ersteres hat spezifisches Fachwissen zur untersuchten Personengruppe und der COVID-19-Pandemie zum Ziel. Letzteres untersucht die veränderten Lebens- und Alltagsbedingungen dieser Familien in Zeiten der Corona-Pandemie. Damit die Aussagen der Befragten möglichst sinngemäß wiedergegeben werden können, orientiert sich das entwickelte Forschungsvorhaben am qualitativen Vorgehen.
Aus dieser Motivation heraus entwickelte sich folgende Forschungsfrage, die der vorliegenden Arbeit zugrunde liegt:
„Wie wirkt sich die Corona-Pandemie aus Sicht betroffener Eltern geistig behinderter Kinder und Jugendlichen auf ihre Lebens- und Alltagsbedingungen aus und welche Anforderungen ergeben sich hier ggf. für die Unterstützungssysteme?“
Seit Anfang des Jahres 2020 sorgt die COVID-19-Pandemie für globale Aufruhr. In vielen Ländern hat sie massive Auswirkungen auf das alltägliche Leben mit erheblichen Folgen. Im Verlauf der Pandemie wurden seitens der Politik diverse Anstrengungen unternommen, um das Virus weitestgehend einzudämmen. Die verabschiedeten Maßnahmen bewirkten jedoch eine Veränderung des sozialen und gesellschaftlichen Lebens jedes Einzelnen. Zur Erforschung des neuartigen SARS-CoV-2-Virus wurden demnach verschiedenste Studien erstellt, welche einen besseren Umgang mit der akuten Situation ermöglichen sollen. Wie sich die Pandemie auf spezifische gesellschaftliche Personengruppen auswirkt, wurde erst im späteren Verlauf untersucht. Dazu gehört auch die Gruppe der geistig behinderten Menschen, insbesondere die der geistig behinderten Kinder und Jugendlichen. Fragen bezüglich der Auswirkungen der Pandemie auf geistig behinderte minderjährige Personen und ihrer Wahrnehmung zur aktuellen Krise blieben bislang unbeantwortet. Aufgrund dieser Leerstelle entwickelte sich das Forschungsinteresse für die vorliegende Untersuchung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- THEORETISCHER TEIL
- Definition und Einordnung
- Zuschreibungs-Diskurs der sog. geistigen Behinderung
- Disability Studies
- SARS-CoV-2/ COVID-19
- Zeitliche Einordnung der Ereignisse um die Corona-Pandemie
- Allgemeine Erkenntnisse und Krankheitsverlauf
- Aktueller Forschungsstand
- Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Kindheit und Jugend
- Auswirkungen von COVID-19 auf Menschen mit Behinderung in stationären und ambulanten Wohnformen
- EMPIRISCHER TEIL
- Forschungsdesign
- Qualitative Sozialforschung
- Grundlagen qualitativen Denkens
- Die 13 Säulen qualitativen Denkens
- Beschreibung des Feldes
- Zugang zur Institution
- Zugang zu Einzelpersonen
- Das Lebenshilfewerk Marburg-Biedenkopf
- Erhebungsinstrument - Leitfadengestütztes Interview
- Auswertungsmethode: Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring
- Entstehungssituation des Materials
- Fragestellung der Analyse
- Ablauf der Analyse
- Analysetechniken
- Gütekriterien
- Ergebnisse der Untersuchung
- Häusliches Umfeld/ Familie
- Entwicklungsstand des Kindes
- Entwicklung seit Pandemie
- Medizinische Versorgung
- Kita und Schulbetrieb Allgemein
- Reaktionen des Kindes auf Schließung
- Reaktionen des Elternteils auf Schließung
- Arbeitssituation Eltern
- Hygiene- und Kontaktbeschränkungsmaßnahmen
- Umgang des Kindes Allgemein
- Umgang des Elternteils Allgemein
- Alltagsbewältigung
- Eingeschränkte Freizeit- und Betreuungsmöglichkeiten
- Außerschulische Betreuung
- Freizeitaktivitäten
- Reaktionen zur Corona-Krise Allgemein
- Sorgen/ Ängste der Eltern
- Lebenshilfewerk Marburg
- Zufriedenheit Allgemein
- Gruppengröße
- Testungssituation
- Wünsche und Anmerkungen
- Interpretation der Ergebnisse
- Auswirkungen der Krisensituation auf Familien mit geistig behinderten Kindern und Jugendlichen
- Auswirkungen der Schutzmaßnahmen auf Alltag und Teilhabe
- Bedarfsermittlung und Nutzen für das Lebenshilfewerk Marburg
- Schlussbetrachtung
- Zusammenfassung
- Reflexion
- Ausblick
- Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Alltag von Familien mit Kindern und Jugendlichen mit einer sog. geistigen Behinderung
- Die Auswirkungen der Pandemie-bedingten Maßnahmen auf die Teilhabe und Inklusion dieser Familien
- Die Rolle des Lebenshilfewerks Marburg als unterstützende Einrichtung
- Die Herausforderungen und Chancen, die sich aus der Pandemie für die Förderung und Bildung von Kindern und Jugendlichen mit einer sog. geistigen Behinderung ergeben
- Die Bedeutung der Familienperspektive für die Gestaltung inklusiver Bildungs- und Betreuungsangebote
- Die Einleitung bietet einen Überblick über die Forschungsfrage und die Relevanz des Themas. Sie erläutert die Forschungsmethodik und gibt einen Einblick in die Struktur der Arbeit.
- Der theoretische Teil beschäftigt sich mit der Definition und Einordnung des Begriffs "geistige Behinderung" im Kontext der Disability Studies. Es werden zudem die allgemeinen Aspekte der Corona-Pandemie und ihre zeitliche Einordnung dargestellt.
- Der Abschnitt "Aktueller Forschungsstand" beleuchtet die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Kindheit und Jugend sowie auf Menschen mit Behinderung in unterschiedlichen Lebensbereichen.
- Im empirischen Teil wird das Forschungsdesign erläutert, wobei die Grundlagen qualitativen Denkens und die angewandte Auswertungsmethode im Detail dargestellt werden.
- Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen die Erfahrungen und Perspektiven der befragten Familien mit Kindern und Jugendlichen mit einer sog. geistigen Behinderung während der Corona-Pandemie. Der Fokus liegt auf den Auswirkungen der Pandemie auf das häusliche Umfeld, die Entwicklung des Kindes, die medizinische Versorgung, die Kita und den Schulbetrieb, die Arbeitssituation der Eltern, die Hygiene- und Kontaktbeschränkungsmaßnahmen, die Alltagsbewältigung, die eingeschränkten Freizeit- und Betreuungsmöglichkeiten sowie die Reaktionen zur Corona-Krise im Allgemeinen.
- Die Interpretation der Ergebnisse befasst sich mit den Auswirkungen der Krisensituation auf Familien mit geistig behinderten Kindern und Jugendlichen und mit den Auswirkungen der Schutzmaßnahmen auf Alltag und Teilhabe. Es wird zudem der Bedarf des Lebenshilfewerks Marburg im Kontext der Pandemie beleuchtet.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Familien mit Kindern und Jugendlichen mit einer sog. geistigen Behinderung. Im Fokus steht die Untersuchung der Erfahrungen und Perspektiven dieser Familien im Kontext der Pandemie-bedingten Einschränkungen und Herausforderungen.
Zusammenfassung der Kapitel
Schlüsselwörter
Corona-Pandemie, Familien mit Kindern und Jugendlichen mit einer sog. geistigen Behinderung, Inklusion, Teilhabe, Lebenshilfewerk Marburg, qualitative Sozialforschung, Inhaltsanalyse, Erfahrungen, Perspektiven, Auswirkungen, Herausforderungen, Chancen
- Quote paper
- Katja Trapp (Author), 2022, Wie die Corona-Pandemie unser Leben veränderte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1442601