Ausgehend von der betrieblichen Problemstellung der Erfassung und Förderung von Transfererfolg hatte diese Diplomarbeit das Ziel, empirisch zu untersuchen, inwiefern Zusammenhänge zwischen aus der Literatur herausgearbeiteten Förderfaktoren und Transfererfolg im Feld bestehen. Dabei ist unter Transfererfolg die Umsetzung gelernter Inhalte am Arbeitsplatz zu verstehen. Der Begriff Förderfaktoren bezeichnet alle Bedingungen zur Begünstigung dieses Transfererfolgs.
Die Untersuchung wurde mit 81 Mitarbeitern eines mittelständischen Unternehmens aus der High-Tech-Branche durchgeführt, deren Seminarteilnahme zwischen einem und zwölf Monaten zurück lag.
In der Auswertung zeigte sich, dass das Trainingsdesign den höchsten Erklärungswert für das transferrelevante Verhalten nach dem Seminar hat. Persönlichkeitsmerkmale haben (nur) eine Moderatorfunktion im Transferprozess: für Teilnehmer mit externem Locus of Control hängt die Unterstützung durch die Führungskraft und die Kollegen stärker mit dem Transfererfolg zusammen als für die Teilnehmer mit niedrigem Locus of Control.
Bezüglich der Unterscheidung zwischen lang- und kurzfristigem Transfererfolg ergab sich, dass sich Transfererfolgswerte von Teilnehmern, bei denen das Seminar bereits lange zurück liegt nicht von Teilnehmern, die erst kürzlich das Seminar besucht haben, unterscheiden.
Die Erhebungsmethode des verhaltensnahen Selbst-Assessments erwies sich als angemessen. Der Vergleich mit der Einschätzung des Transfererfolgs über das pauschale Eigenurteil konnte zeigen, dass dieses keine Vorhersage von Transfererfolg auf der Ebene von Verhalten erlaubt.
Aus betrieblicher Sicht sprechen die Ergebnisse daher für eine verhaltensnahe Erfassung von Transfererfolg statt des Einsatzes von Pauschalabfragen. Weiterhin empfiehlt sich Förderung von Transfer als ganzheitlicher Prozess, der sowohl das Trainingsdesign, als auch Aspekte der Arbeitsumgebung sowie moderierende Effekte durch Teilnehmermerkmale berücksichtigt.
Aus wissenschaftlicher Perspektive ist festzuhalten, dass die bisher vernachlässigte integrative Erforschung zum Transfererfolg und seinen Förderfaktoren einen viel versprechenden Ansatz darstellt. Die empirisch gefundene Faktorenstruktur entspricht der theoretisch angenommenen Faktorenstruktur. Sie empfiehlt sich daher zur Systematisierung weitergehender, integrativer Forschungsansätze.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung
- 1 Einleitung
- 1.1 Ausgangspunkt und Problemstellung
- 1.2 Definition und Abgrenzung des Forschungsgegenstands
- 1.3 Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
- 2 Theoretische Grundlagen
- 2.1 Transfererfolg
- 2.1.1 Definition von Transfererfolg
- 2.1.2 Transfererfolg in der betrieblichen Weiterbildung
- 2.1.3 Einflussfaktoren auf den Transfererfolg
- 2.2 Förderfaktoren von Transfererfolg
- 2.2.1 Teilnehmermerkmale
- 2.2.2 Trainingsdesign
- 2.2.3 Arbeitsumgebung
- 2.3 Transfererfolg im wissenschaftlichen Kontext
- 2.4 Mögliche Erklärungsmuster und Modelle
- 2.5 Transferrelevante Methoden
- 3 Methoden
- 3.1 Untersuchungsumfeld
- 3.2 Stichprobe
- 3.3 Messinstrumente
- 3.3.1 Selbst-Assessment Fragebogen
- 3.3.2 Förderfaktorenfragebogen
- 3.4 Variablen und Messwerte
- 3.4.1 Abhängige Variable: Transfererfolg
- 3.4.2 Unabhängige Variable: Förderfaktoren
- 3.5 Datenanalyse
- 4 Ergebnisse
- 4.1 Deskriptive Ergebnisse
- 4.2 Zusammenhänge zwischen Förderfaktoren und Transfererfolg
- 4.3 Moderatoren und Mediatoren
- 4.4 Lang- und kurzfristiger Transfererfolg
- 5 Diskussion
- 5.1 Bewertung der Ergebnisse
- 5.2 Interpretation der Ergebnisse
- 5.3 Limitationen der Studie
- 5.4 Praktische Implikationen
- 5.5 Wissenschaftliche Implikationen
- 6 Zusammenfassung
- Literatur
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die Zusammenhänge zwischen Förderfaktoren und Transfererfolg in der betrieblichen Weiterbildung. Sie zielt darauf ab, die Wirksamkeit verschiedener Einflussfaktoren auf die erfolgreiche Umsetzung von Lerninhalten im Arbeitsalltag zu beleuchten.
- Einflussfaktoren auf den Transfererfolg
- Bedeutung von Trainingsdesign für den Transfererfolg
- Rolle von Teilnehmermerkmalen im Transferprozess
- Der Einfluss der Arbeitsumgebung auf den Transfererfolg
- Methoden zur Erfassung von Transfererfolg
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der betrieblichen Weiterbildung ein und erläutert die Problemstellung, die Definition und Abgrenzung des Forschungsgegenstands sowie die Zielsetzung der Arbeit. Kapitel 2 behandelt die theoretischen Grundlagen, indem es sich mit dem Begriff des Transfererfolgs, den Einflussfaktoren auf den Transfererfolg sowie den Förderfaktoren von Transfererfolg auseinandersetzt. In Kapitel 3 werden die Methoden der Untersuchung vorgestellt, einschließlich der Stichprobe, der Messinstrumente und der Datenanalyse. Kapitel 4 präsentiert die Ergebnisse der Untersuchung, einschließlich der deskriptiven Ergebnisse und der Zusammenhänge zwischen Förderfaktoren und Transfererfolg. In Kapitel 5 werden die Ergebnisse der Studie diskutiert, einschließlich der Bewertung der Ergebnisse, der Interpretation der Ergebnisse, der Limitationen der Studie sowie der praktischen und wissenschaftlichen Implikationen.
Schlüsselwörter
Transfererfolg, betriebliche Weiterbildung, Förderfaktoren, Trainingsdesign, Teilnehmermerkmale, Arbeitsumgebung, Selbst-Assessment, verhaltensnahes Selbst-Assessment, integrativer Ansatz, empirische Untersuchung.
- Citation du texte
- Katharina Tomoff (Auteur), 2005, Förderfaktoren von Transfererfolg in der betrieblichen Weiterbildung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/144453