Die Beziehungen zwischen den drei Atommächten Indien, China und Pakistan sind durch den Machtanspruch und dem Wunsch nach Sicherheit geprägt. Einerseits versucht Indien gegenüber seinem nördlichen Nachbar China einen Status Quo, sowohl im Sicherheitsbereich, als auch auf der wirtschaftlichen Ebene, zu etablieren. Erstaunlicherweise begründet Indien seine Atomtests von 1998 mit der von China dargestellten Gefahr. Eine Gleichziehung mit China im Atomwaffenbereich wäre wichtig und könnte nur das eigene Überleben gegen China bewahren. Deswegen geht Indien, aufgrund des Grenzstreits zwischen den beiden Staaten den sicheren Weg; in dem es ein minimales Abschreckungspotenzial erzeugt, falls China zur Aufnahme des Streits den militärischen Weg wählen würde. Die 1962 erlittene Niederlage gegen China im Grenzstreit veranlasste Indien höchstwahrscheinlich zu diesem Schritt. Im Gegenzug sieht das Reich der Mitte die Annährung zwischen Indien und den USA nicht mit besonderer Freude. Eine militärische Kooperation zwischen Indien und den USA könnte die Sicherheit Chinas dadurch gefährden. Sich gegen diese Gefahr zur Wehr zu setzen, treibt China bei der Modernisierung seiner strategischen Waffen an und parallel hofft China weiterhin, die Oberhand im südasiatischen Kontinent zu beizubehalten.
Angesichts des existierenden Sicherheitsproblems, beziehungsweise des Grenzproblems und der damit verbundenen fünf Kriege zwischen den Akteuren, stellt sich die Frage, wie sich die Nuklearsicherheitspolitik des jeweiligen Landes erklären lässt? Basierend auf der neorealistischen Theorie von Kenneth Waltz versucht diese Arbeit folgende Fragen zu beantworten: warum verschaffen sich Staaten Atombomben und warum haben Staaten kein Vertrauen in das internationale System?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Beziehungen zwischen den Atommächten
- Die Indisch-Pakistanischen Beziehungen
- Die Indisch-Chinesischen Beziehungen
- Die Chinesisch-Pakistanischen Beziehungen
- Der Machtanspruch durch die Atombombe aus Sicht der neorealistischen Theorie
- Die neorealistische Theorie nach Kenneth Waltz
- Das Sicherheitsdilemma nach Kenneth Waltz
- Aktuelle Atomkapazität und Politik des jeweiligen Landes
- Indien und seine Atompolitik
- Die Nuklearpolitik Pakistans
- Chinas Atombombenarsenal
- Schlussfolgerung
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die bilateralen Beziehungen zwischen Indien, Pakistan und China im Kontext ihrer Atomwaffenpolitik. Ziel ist es, die Gründe für die Entwicklung und den Besitz von Atomwaffen durch diese Staaten zu beleuchten und die daraus resultierenden Sicherheitsdynamiken zu analysieren. Die Arbeit stützt sich dabei auf die neorealistische Theorie von Kenneth Waltz.
- Sicherheitspolitik der Atommächte Indien, Pakistan und China
- Der Einfluss des Sicherheitsdilemmas auf die Beziehungen der drei Staaten
- Die Rolle der Atomwaffen im Machtanspruch der drei Staaten
- Analyse der indisch-pakistanischen Beziehungen im Kontext des Kaschmir-Konflikts
- Bewertung der Beziehungen zwischen Indien und China im Hinblick auf den Grenzkonflikt
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt die komplexen Beziehungen zwischen den drei Atommächten Indien, China und Pakistan, die durch Machtansprüche und Sicherheitsbedürfnisse geprägt sind. Der Fokus liegt auf dem Spannungsfeld zwischen Indien und China, sowie dem besonders konfliktreichen Verhältnis zwischen Indien und Pakistan, welches durch den Kaschmir-Konflikt gekennzeichnet ist. Die Arbeit stellt die zentrale Forschungsfrage nach den Gründen für die Entwicklung und den Besitz von Atomwaffen durch diese Staaten und dem fehlenden Vertrauen im internationalen System.
Die Beziehungen zwischen den Atommächten: Dieses Kapitel analysiert die komplexen und vielschichtigen Beziehungen zwischen Indien, Pakistan und China. Es werden die unterschiedlichen politischen Auffassungen und Interessen der drei Atommächte beleuchtet. Besonderes Augenmerk wird auf den anhaltenden Konflikt zwischen Indien und Pakistan um Jammu und Kaschmir gelegt, welcher die Etablierung normaler diplomatischer Beziehungen erheblich erschwert. Die angespannten, wenngleich sich in den letzten Jahren normalisierenden, Beziehungen zwischen Indien und China werden ebenfalls behandelt, insbesondere im Zusammenhang mit dem Grenzkonflikt und Indiens Atomtests von 1998 als Reaktion auf Chinas Nukleararsenal.
Die Indisch-Pakistanischen Beziehungen: Dieses Kapitel befasst sich eingehend mit dem konfliktreichen Verhältnis zwischen Indien und Pakistan, welches maßgeblich durch den Konflikt um Jammu und Kaschmir bestimmt wird. Die komplexe politische und demografische Situation in der Region wird analysiert, ebenso wie die historischen Ereignisse, die zu vier Kriegen zwischen den beiden Staaten führten. Die Rolle der Atomwaffen in der Sicherheitspolitik beider Länder und die Auswirkungen der Konflikte auf die Beziehungen werden ausführlich erörtert. Die Kapitel beschreibt die einzelnen Kriege und deren Auswirkungen auf die Beziehungen beider Staaten, sowie die Bedeutung des Simla-Abkommens von 1972.
Schlüsselwörter
Indien, Pakistan, China, Atomwaffen, Nuklearpolitik, Sicherheitspolitik, Sicherheitsdilemma, Neorealismus, Kenneth Waltz, Jammu und Kaschmir, Grenzkonflikt, Machtanspruch, bilaterale Beziehungen, Südasien.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse der Atomwaffenpolitik Indiens, Pakistans und Chinas
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die bilateralen Beziehungen zwischen Indien, Pakistan und China im Kontext ihrer Atomwaffenpolitik. Sie untersucht die Gründe für die Entwicklung und den Besitz von Atomwaffen durch diese Staaten und die daraus resultierenden Sicherheitsdynamiken, wobei die neorealistische Theorie von Kenneth Waltz als Grundlage dient.
Welche Länder werden untersucht?
Die Arbeit konzentriert sich auf die drei Atommächte Indien, Pakistan und China und deren jeweilige Sicherheitspolitik im Zusammenhang mit Atomwaffen.
Welche Theorie wird angewendet?
Die Arbeit stützt sich auf die neorealistische Theorie von Kenneth Waltz, insbesondere das Sicherheitsdilemma, um die Sicherheitspolitik und die Entwicklung von Atomwaffen in den drei Ländern zu erklären.
Welche bilateralen Beziehungen werden im Detail analysiert?
Die Arbeit untersucht die Beziehungen zwischen Indien und Pakistan (mit besonderem Fokus auf den Kaschmir-Konflikt), zwischen Indien und China (unter Berücksichtigung des Grenzkonflikts) und zwischen China und Pakistan.
Wie wird der Kaschmir-Konflikt behandelt?
Der Kaschmir-Konflikt wird als zentraler Punkt im indisch-pakistanischen Verhältnis ausführlich behandelt, einschließlich seiner historischen Entwicklung und Auswirkungen auf die Beziehungen der beiden Staaten.
Welche Rolle spielen Atomwaffen im Machtanspruch der drei Staaten?
Die Arbeit analysiert die Rolle der Atomwaffen im Machtanspruch jedes der drei Länder und untersucht, wie die Atomwaffen die Sicherheitsdynamiken und die bilateralen Beziehungen beeinflussen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit enthält eine Einleitung, Kapitel zu den Beziehungen zwischen den Atommächten (mit Unterkapiteln zu den einzelnen bilateralen Beziehungen), ein Kapitel zum Machtanspruch durch die Atombombe aus neorealistischer Sicht, ein Kapitel zur aktuellen Atomkapazität und -politik der einzelnen Länder, eine Schlussfolgerung und ein Literaturverzeichnis.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Indien, Pakistan, China, Atomwaffen, Nuklearpolitik, Sicherheitspolitik, Sicherheitsdilemma, Neorealismus, Kenneth Waltz, Jammu und Kaschmir, Grenzkonflikt, Machtanspruch, bilaterale Beziehungen, Südasien.
Wo finde ich eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel?
Die Arbeit enthält eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel, die die wichtigsten Punkte jedes Kapitels kurz und prägnant beschreibt.
Welche Forschungsfrage wird gestellt?
Die zentrale Forschungsfrage ist: Warum haben diese drei Staaten Atomwaffen entwickelt und besitzen sie, und wie wirkt sich dies auf das fehlende Vertrauen im internationalen System aus?
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- Lebende Guy Andre Sorgho (Author), 2009, Atommächte Indien, Pakistan und China, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/144931