Sprache und Recht sind zwei verschiedene komplexe Systeme. Doch kann jedes System ohne das andere überhaupt nicht funktionieren. Diese beiden Bereiche sind voneinander abhängig, denn das Recht wird über eine sprachliche, mündliche oder schriftliche Form vermittelt. Verfahren wie der Rechtsstreit oder die Rechtsfindung orientieren sich zum Beispiel an Texten und die Sprache dieser Texte ist entscheidend: „Sprache gestaltet – ob der Embryo werdendes Leben oder menschliches Leben ist, hat Konsequenzen für seinen Rechtsschutz.“
In diesem Zusammenhang spricht man von der forensischen Linguistik - einer spezifischen Form angewandter Linguistik und forensischer Wissenschaft. Diese Disziplin hat sich in den USA und einigen anderen Ländern als sehr erfolgreiche Hilfswissenschaft insbesondere in der Kriminalistik erwiesen. Jedoch "fristet sie noch immer ein bescheidenes Dasein" in den deutschsprachigen Ländern. Mithilfe der forensischen Linguistik ist es möglich anhand der geschriebenen und der gesprochenen Sprache zahlreiche Straftäter zu identifizieren.
Neben Autoren- und Sprechererkennung wurden im Seminar "Sprache des Rechts" unter der Leitung des Professors Doktors Günther Grewendorf auch viele andere spannende Themen wie Übersetzen und Dolmetschen bei Gericht sowie die Rechtsinformatik beleuchtet. Das Hauptseminar wurde im Sommersemester 2009 an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main angeboten. Leider wurde in diesem Seminar den Medien keine Aufmerksamkeit geschenkt. Diese Tatsache hat mich zu dem Entschluss geführt, eine Hausarbeit bezüglich der linguistischen Probleme des Medienrechts zu schreiben.
Die vorliegende Arbeit besteht aus zwei Teilen. Der erste kleinere Teil der Hausarbeit beschränkt sich auf die Facetten des Medienrechts. Dabei wird auf die Geschichte, Einordnung, Bereiche, Begriff und Bedeutung dieses Fachgebiets eingegangen. Das zweite Kapitel stellt einen größeren Teil der Hausarbeit an. Vorerst werden in diesem Teil die allgemeinen Fragen des Persönlichkeitsrechts geklärt, und zwar die Geschichte, der Inhalt und die Einordnung. Dabei wird auch auf postmortales Persönlichkeitsrecht eingegangen. Des Weiteren werden in diesem Kapitel auch einige der Anwendungsgebiete des Persönlichkeitsrechts beleuchtet, und zwar die zivilrechtliche Anwendung und diejenige als Schutz gegenüber den Medien. Es werden ebenso Erscheinungsformen des allgemeinen Persönlichkeitsrechts betrachtet, von denen eine exemplarisch anhan
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Fragestellungen des Medienrechts
- 1. Begriff und Einordnung des Medienrechts
- 2. Geschichte des Medienrechts
- 3. Bedeutung des Medienrechts
- 4. Bereiche des Medienrechts
- II. Persönlichkeitsrecht und Medienrecht
- 1. Allgemeine Fragen des Persönlichkeitsrechts
- 2. Anwendungsgebiete des Persönlichkeitsrechts
- a) Zivilrechtliche Anwendung allgemeines Persönlichkeitsrechts
- b) Persönlichkeitsrecht als Schutz gegenüber den Medien
- 3. Erscheinungsformen des allgemeinen Persönlichkeitsrechts
- 4. Medienrechtliche Fälle mit der Verletzung des Persönlichkeitsrechts
- 5. Abwägung zwischen dem Medien- und dem Persönlichkeitsrecht
- a) Konflikt zwischen dem Medien- und dem Persönlichkeitsrecht
- b) Einschränkungen des Persönlichkeitsrechts durch das Medienrecht
- c) Einschränkungen des Medienrechts durch das Persönlichkeitsrecht
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage nach dem Verhältnis zwischen dem Medienrecht und dem Persönlichkeitsrecht. Ziel ist es zu untersuchen, in welchem Kontext diese beiden Rechtsbereiche miteinander interagieren und welche Rechtsgrundlage im Falle eines Konflikts Vorrang hat.
- Begriff und Einordnung des Medienrechts
- Geschichte und Bedeutung des Medienrechts
- Allgemeine Fragen des Persönlichkeitsrechts
- Anwendungsgebiete des Persönlichkeitsrechts im Kontext des Medienrechts
- Abwägung zwischen Medienrecht und Persönlichkeitsrecht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit gliedert sich in zwei Teile. Der erste Teil behandelt grundlegende Aspekte des Medienrechts, darunter die Geschichte, Einordnung, Bereiche, Begriff und Bedeutung dieses Fachgebiets. Der zweite Teil befasst sich eingehend mit dem Persönlichkeitsrecht, beginnend mit allgemeinen Fragen zur Geschichte, zum Inhalt und zur Einordnung. Anschließend werden Anwendungsgebiete des Persönlichkeitsrechts beleuchtet, insbesondere die zivilrechtliche Anwendung und der Schutz gegenüber den Medien. Darüber hinaus werden Erscheinungsformen des allgemeinen Persönlichkeitsrechts betrachtet, von denen eine exemplarisch anhand konkreter Beispiele näher beleuchtet wird. Schließlich wird im zweiten Teil auf den Konflikt zwischen dem Medien- und dem Persönlichkeitsrecht eingegangen und dargestellt, welche Einschränkungen diese beiden Grundrechte erfahren.
Schlüsselwörter
Medienrecht, Persönlichkeitsrecht, Grundrechte, Meinungsfreiheit, Rechtssprechung, Konflikt, Abwägung, Zivilrecht, Strafrecht, öffentliches Recht, Presse, Rundfunk, Multimedia, Geschichte, Bedeutung, Einordnung, Bereiche, Erscheinungsformen, Anwendungsgebiete, Einschränkungen.
- Citar trabajo
- Anna Mikhaylova (Autor), 2009, Medienrecht und Persönlichkeitsrecht, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/145733