Pflegekammern, seit 15 Jahren ein immer wieder diskutiertes Thema in der Pflege.
Schon Anfang der neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts wurden Initiativen zur Errichtung von Pflegekammern gegründet. Die Hoffnung, die die Befürworter von Pflegekammern mit diesen Initiativen verbunden haben, war zum einen mehr Autonomie durch die Selbstverwaltung des Pflegeberufs zu erhalten und zum anderen ein größeres Gehör in Gesellschaft und Politik hinsichtlich der Mitgestaltung der Rahmenbedingungen für die Pflege zu erlangen. Das Selbstverwaltungsprinzip wird als wichtige Voraussetzung für den Professionalisierungsprozess in der Pflege gesehen.
Auf der anderen Seite stehen die Gegner von Pflegekammern, die das Kammerwesen als archaisch und überholt ansehen.
Ein großer Teil der Berufsangehörigen der Pflege stehen diesem Thema jedoch eher unbedarft und indifferent gegenüber. Die Gründe hierfür werden in der geringen Formierung der Pflegefachkräfte in Berufsorganisationen beziehungsweise Arbeitnehmervertretungen gesehen.
In jüngster Zeit flammt die Diskussion um die Errichtung von Pflegekammern in Deutschland erneut auf, dies nicht zuletzt durch die unterschiedlichen Interessen und Zielsetzungen der verschiedenen Berufsverbände in der Pflege, die doch wenig geneigt scheinen, als gemeinsames Sprachrohr nach außen aufzutreten.
In meiner Hausarbeit „Pflegekammern - ein wirksames Instrument zur Professionalisierung der Pflege?“ möchte ich diese Aspekte aufgreifen und mich mit folgenden Fragen beschäftigen:
• Was versteht man unter den Begriffen Profession und Professionalisierung?
• Wie ist der Professionalisierungsstand der Pflege in Deutschland?
• Welche rechtliche Stellung würden Pflegekammern in Deutschland einnehmen und welche Ziele und Aufgaben würden von diesen ausgehen?
• Welche Argumente gibt es für bzw. gegen die Errichtung von Pflegekammern?
• Sind Pflegekammern ein geeignetes Instrument, um den Professionalisierungsprozess der Pflege in Deutschland zu unterstützen?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Begriff Profession
- Kurzer historischer Überblick zum Begriff Profession
- Der Begriff Profession aus soziologischer Sicht
- Stand des Professionalisierungsprozesses der Pflege in Deutschland
- Kurzer historischer Abriss der Professionalisierung in der Pflege
- Professionalisierungsstand der Pflege in Deutschland
- Professionalisierungsbestrebungen - Eine kritische Betrachtung
- Pflegekammern unter dem Blickwinkel der Professionalisierung der Pflege in Deutschland
- Kammerwesen in Deutschland
- Ziele und Aufgaben einer Pflegekammer
- Berufspolitscher Handlungsbedarf bei der Errichtung von Pflegekammern
- Aktueller Stand bezüglich Pflegekammern in Deutschland
- Gesellschaftspolitische Aspekte
- Abgrenzung der Pflegekammern zu anderen Berufsorganisationen des Pflegeberufes
- Kritische Position zur Errichtung von Pflegekammern
- Stellenwert von Pflegekammern als Instrument zur Professionalisierung der Pflege – Ein Vergleich anhand von zwei Professionalisierungstheorien
- Der indikatorisch-merkmalstheoretische Ansatz
- Strukturlogik professionellen Handelns von Oevermann
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Eignung von Pflegekammern als Instrument zur Professionalisierung der Pflege in Deutschland. Sie beleuchtet den Begriff der Profession aus historischer und soziologischer Perspektive und analysiert den aktuellen Professionalisierungsstand der Pflege. Die Arbeit befasst sich zudem mit den rechtlichen Aspekten und den Zielen von Pflegekammern sowie den Argumenten für und gegen deren Errichtung.
- Der Begriff „Profession“ und seine soziologische Bedeutung
- Der Professionalisierungsstand der Pflege in Deutschland
- Rechtliche Stellung und Aufgaben von Pflegekammern
- Argumente für und gegen die Errichtung von Pflegekammern
- Pflegekammern als Instrument der Professionalisierung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Pflegekammern ein, die seit 15 Jahren kontrovers diskutiert werden. Sie beleuchtet die Hoffnungen der Befürworter auf mehr Autonomie und gesellschaftliches Gehör sowie die Kritik der Gegner, die das Kammerwesen als überholt ansehen. Die Arbeit untersucht den Professionalisierungsstand der Pflege und die Rolle potentieller Pflegekammern dabei.
Der Begriff Profession: Dieses Kapitel analysiert den Begriff "Profession" historisch und soziologisch. Es zeigt die Entwicklung des Begriffs vom 16. Jahrhundert bis heute, beleuchtet verschiedene soziologische Ansätze zur Abgrenzung von Beruf und Profession (Dewe, Hesse, Hartmann) und diskutiert unterschiedliche Professionsmerkmale (spezialisiertes Wissen, Autonomie, gesellschaftliches Mandat etc.). Die Grenzen zwischen Profession und Nicht-Profession werden als fließend beschrieben, und der Begriff der Deprofessionalisierung wird eingeführt.
Stand des Professionalisierungsprozesses der Pflege in Deutschland / Kurzer historischer Abriss der Professionalisierung in der Pflege / Professionalisierungsstand der Pflege in Deutschland / Professionalisierungsbestrebungen - Eine kritische Betrachtung: Diese Kapitel untersuchen den historischen Verlauf und den aktuellen Stand der Professionalisierung im Pflegebereich in Deutschland. Sie analysieren die Entwicklungen, Herausforderungen und kritischen Aspekte des Prozesses. Die Zusammenfassung beinhaltet eine detaillierte Auseinandersetzung mit den jeweiligen Entwicklungsstufen und den damit verbundenen gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Faktoren.
Pflegekammern unter dem Blickwinkel der Professionalisierung der Pflege in Deutschland: Dieses Kapitel widmet sich umfassend dem Thema Pflegekammern. Es analysiert das Kammerwesen in Deutschland, beschreibt die geplanten Ziele und Aufgaben von Pflegekammern, beleuchtet den aktuellen Stand der Diskussion und die damit verbundenen gesellschaftspolitischen Aspekte. Die Abgrenzung zu anderen Berufsorganisationen und kritische Positionen zur Errichtung von Pflegekammern werden ebenso thematisiert wie der Stellenwert von Pflegekammern im Kontext verschiedener Professionalisierungstheorien (z.B. der indikatorisch-merkmalstheoretische Ansatz und Oevermanns Strukturlogik professionellen Handelns). Die verschiedenen Perspektiven und Argumente werden ausführlich dargestellt und miteinander verglichen.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Pflegekammern als Instrument der Professionalisierung
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Eignung von Pflegekammern als Instrument zur Professionalisierung der Pflege in Deutschland. Sie analysiert den Begriff der Profession, den aktuellen Professionalisierungsstand der Pflege und die rechtlichen sowie politischen Aspekte von Pflegekammern.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: den Begriff „Profession“ aus historischer und soziologischer Sicht, den Professionalisierungsstand der Pflege in Deutschland, die rechtliche Stellung und Aufgaben von Pflegekammern, Argumente für und gegen die Errichtung von Pflegekammern, sowie die Rolle von Pflegekammern als Instrument der Professionalisierung. Es werden verschiedene Professionalisierungstheorien herangezogen und verglichen (z.B. der indikatorisch-merkmalstheoretische Ansatz und Oevermanns Strukturlogik professionellen Handelns).
Wie ist die Hausarbeit strukturiert?
Die Hausarbeit umfasst eine Einleitung, ein Kapitel zum Begriff "Profession", Kapitel zum Professionalisierungsstand der Pflege in Deutschland (inklusive historischem Abriss und kritischer Betrachtung), ein umfangreiches Kapitel zu Pflegekammern (Kammerwesen, Ziele, Aufgaben, aktuelle Situation, gesellschaftliche Aspekte, Abgrenzung zu anderen Organisationen, Kritikpunkte), und ein Fazit. Jedes Kapitel enthält eine detaillierte Zusammenfassung im Text.
Was wird im Kapitel "Der Begriff Profession" behandelt?
Dieses Kapitel analysiert den Begriff "Profession" historisch und soziologisch, beleuchtet verschiedene soziologische Ansätze (Dewe, Hesse, Hartmann) und diskutiert Professionsmerkmale (spezialisiertes Wissen, Autonomie, gesellschaftliches Mandat etc.). Die Grenzen zwischen Profession und Nicht-Profession sowie der Begriff der Deprofessionalisierung werden ebenfalls behandelt.
Was wird im Kapitel zu Pflegekammern behandelt?
Das Kapitel zu Pflegekammern behandelt umfassend das Kammerwesen in Deutschland, die Ziele und Aufgaben von Pflegekammern, den aktuellen Stand der Diskussion inklusive gesellschaftlicher Aspekte, die Abgrenzung zu anderen Berufsorganisationen, kritische Positionen zur Errichtung von Pflegekammern und den Stellenwert von Pflegekammern im Kontext verschiedener Professionalisierungstheorien.
Welche Professionalisierungstheorien werden verwendet?
Die Hausarbeit bezieht sich auf den indikatorisch-merkmalstheoretischen Ansatz und Oevermanns Strukturlogik professionellen Handelns, um den Stellenwert von Pflegekammern für die Professionalisierung der Pflege zu beurteilen und zu vergleichen.
Welche Argumente für und gegen die Errichtung von Pflegekammern werden diskutiert?
Die Hausarbeit beleuchtet die Hoffnungen der Befürworter auf mehr Autonomie und gesellschaftliches Gehör, sowie die Kritik der Gegner, die das Kammerwesen als überholt ansehen. Die verschiedenen Perspektiven und Argumente werden ausführlich dargestellt und miteinander verglichen.
Wie wird der Professionalisierungsstand der Pflege in Deutschland dargestellt?
Die Hausarbeit untersucht den historischen Verlauf und den aktuellen Stand der Professionalisierung im Pflegebereich in Deutschland. Sie analysiert die Entwicklungen, Herausforderungen und kritischen Aspekte des Prozesses, einschließlich der jeweiligen Entwicklungsstufen und der damit verbundenen gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Faktoren.
- Citar trabajo
- Michael Oppenländer (Autor), 2007, Pflegekammern – ein wirksames Instrument zur Professionalisierung der Pflege?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/145888