In der Perikope von der Stillung des Sturmes wird unter Beweis gestellt, dass Jesu Wort stärker war als die Naturgewalten und er in der Lage war, seine Jünger durch ein Wunder zu retten. In dieser Wundererzählung wird also exemplarisch über das berichtet, was Christen durch die Bibel vermittelt werden soll: Gott und Jesus Christus sind in der Not und im Leid bei ihnen, um sie zu retten. Heute, da die Gefahr von Naturkatastrophen immer größer wird und die Menschen durch starke Erdbeben (zum Beispiel in Haiti 2010) und Tsunamis (zum Beispiel 2014 auf den Philippinen) bedroht werden, kann die Erzählung von der wunderbaren Stillung des Sturmes Hoffnung und Trost spenden. Doch nicht nur in akuter Gefahr kann die Perikope den Christen Halt geben – sie zeigt ihnen auch, dass Jesus in allen „Stürmen ihres Lebens“ bei ihnen ist.
In der vorliegenden Arbeit wurde eine vollständige Exegese des Bibeltextes zur Sturmstillungserzählung durchgeführt.
Der Text liegt im Neuen Testament in dreifacher Ausführung in den synoptischen Evangelien vor. Gemäß der Zweiquellentheorie bietet das Markusevangelium die primäre Fassung, sodass hier der Schwerpunkt dieser Exegese liegt. Es soll zunächst der Wortlaut der Wundererzählung aufgeführt und kritische Stellen der Übersetzung erläutert werden. Im Anschluss wird der Text als solcher analysiert, wobei der Fokus auf der Abgrenzung und der Kontexteinordnung sowie der sprachlichen Struktur liegt. Diese Ergebnisse werden dann in der Literarkritik aufgenommen: Der Text wird auf seine Kohärenz untersucht, außerdem findet ein synoptischer Vergleich statt. Mögliche Erklärungen zu den Inkonsistenzen der Wundererzählung bietet die Überlieferungsgeschichte, auf deren Grundlage dann zu der Frage übergegangen werden soll, welcher Gattung der Text zuzuordnen ist. Hier spielen außerdem Parallelen und der Sitz im Leben eine Rolle. Im Anschluss an die Traditions- und Motivgeschichte folgt schließlich die Redaktionskritik, die Aufschluss über die Intention des Evangelisten geben soll. Den Abschluss dieser Exegese bilden eine kurze Ausführung über die Wirkungsgeschichte der Sturmstillungserzählung und eine hermeneutische Reflexion.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Übersetzungsvergleich
- Textanalyse
- Abgrenzung und Einordnung in den Kontext
- Sprachliche Struktur
- Literarkritik
- Kohärenz des Abschnittes
- Synoptischer Vergleich
- Überlieferungsgeschichte
- Formkritik
- Gattungsbestimmung
- Sitz im Leben
- Traditions- und Motivgeschichte
- Redaktionskritik
- Parallelen im Markusevangelium
- Die Intention des Evangelisten
- Wirkungsgeschichte
- Hermeneutische Reflexion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Exegese des Textes "Die Stillung des Sturmes" in Markus 4,35-41 verfolgt das Ziel, eine detaillierte Analyse des Textes vorzunehmen und dessen Bedeutung im Kontext des Markusevangeliums und der frühchristlichen Theologie zu beleuchten. Dabei soll der Schwerpunkt auf der Rekonstruktion des Textes, seiner sprachlichen Struktur und seiner literarischen Funktion liegen. Die Analyse wird außerdem die Überlieferungsgeschichte, die Formkritik, die Gattungsbestimmung und die Sitz im Leben des Textes berücksichtigen. Schlussendlich wird die Exegese die Intention des Evangelisten Markus und die Wirkungsgeschichte der Sturmstillungsgeschichte erforschen.
- Die Macht Jesu über die Natur und die Bedeutung von Wundern im Neuen Testament
- Die Beziehung zwischen Jesus und seinen Jüngern, insbesondere ihre Reaktion auf die Wunder
- Die Rolle des Glaubens in der Begegnung mit Herausforderungen und Krisen
- Die literarische Gestaltung des Textes und seine Funktion im Kontext des Markusevangeliums
- Die Überlieferung und Rezeption der Sturmstillungsgeschichte in der christlichen Tradition
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz der Sturmstillungsgeschichte in der heutigen Zeit heraus und zeigt auf, wie die Perikope den Christen in der Auseinandersetzung mit Naturkatastrophen und den „Stürmen des Lebens“ Hoffnung und Trost schenken kann. Im Anschluss wird der Text als solcher analysiert, wobei der Fokus auf der Abgrenzung und der Kontexteinordnung sowie der sprachlichen Struktur liegt. Die Übersetzungsvergleichung vergleicht die verschiedenen deutschen Übersetzungen einiger Exegeten, um den Text in seiner sprachlichen Vielfalt zu beleuchten.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieses Textes sind: Stillung des Sturmes, Markus 4,35-41, Wundererzählung, Naturgewalten, Gott, Jesus Christus, Glaube, Jünger, See Genezareth, Exegese, Literarkritik, Überlieferungsgeschichte, Formkritik, Gattungsbestimmung, Sitz im Leben, Redaktionskritik, Wirkungsgeschichte, Hermeneutische Reflexion.
- Citar trabajo
- Alina Schulz (Autor), 2015, Die Stillung des Sturmes. Eine Exegese zu Mk 4,35-41, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1459932