Die Realisierung einer nachhaltigen Wertsteigerung ist eines der prominentesten langfristigen Unternehmensziele, vielleicht sogar das prominenteste überhaupt. Es bedarf also nicht nur in Veräußerungssituationen sowie bei anstehenden Änderungen der Eigentumsverhältnisse der Ermittlung eines greifbaren Werts, etwa als Ausgangspunkt für die konkreten Verhandlungen, die Entwicklung des Unternehmenswerts kann vielmehr auch als probates Instrument der
Unternehmensführung sowie der strategischen Unternehmensausrichtung dienen. Der Wert eines Unternehmens ist definiert als die Gesamtheit der zukünftig entnehmbaren Überschüsse1. Folglich drückt er aus, was ein potentieller zukünftiger Eigner maximal in den Erwerb des Unternehmens zu investieren bereit ist. Keine Unternehmung gleicht einer anderen, ebenso unterschiedlich sind die subjektiven Wahrnehmungen und Interessen betroffener Individuen. Kennzahlen haben sich bei der Darstellung abstrakter betriebswirtschaftlicher Zusammenhänge bewährt. In der Praxis muss eine Unternehmensbewertung aber nicht nur zutreffend, sondern auch handhabbar sein. Das Ergebnis muss mit anderen Worten in einem vernünftigen Verhältnis zum für den Vorgang der Bewertung zu investierenden Aufwand stehen.
Die wissenschaftliche Literatur beschäftigt sich im Zusammenhang mit Fragen der Unternehmensbewertung regelmäßig nur mit Großunternehmen, sehr oft sogar nur mit börsennotierten Unternehmen. Zur Frage, was ein kleines oder mittelgroßes Unternehmen wert ist, findet sich demgegenüber nur wenig. Dies mag daran liegen, dass die diskutierten
Verfahren der Unternehmensbewertung methodisch ohne weiteres auch auf die erwähnten Klein- und Mittelunternehmen anwendbar sind, fraglich ist jedoch deren Handhabbarkeit für diese Unternehmen. Um hierauf eine Antwort geben zu können, müssen die diversen
Bewertungsverfahren und vor allem die diesen zugrundeliegenden Kennzahlen untersucht werden. Die vorliegende Arbeit stellt im Folgenden dar, welche Schwierigkeiten es bei der Handhabung quantifizierter, individueller und schwer zu normierender Werte gibt. Neben dieser Problematik zeigt sie Schwachstellen bei der Bewertung nach herkömmlichen Verfahren auf; beleuchtet werden hierbei praxisrelevante Varianten. Eingegangen wird insbesondere auf den Antagonismus vergangenheitsorientierter Kennzahlen und vergangenheitsbezogener Fakten einerseits sowie zukunftsgewandter
Unternehmenswertprognosen andererseits.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung und Problemstellung
- Begrifflichkeiten und Definitionen
- Klein- und Mittelunternehmen
- Kennzahlen
- Cash Flow
- EBIT
- Multiples
- Businessplan
- Allgemeines zur Unternehmensbewertung
- Funktionen der Unternehmensbewertung
- Standardisierung
- Eignerbezogenheitsprinzip
- Typisierung und Objektivierung
- Bewertungsverfahren
- Multiplikatormethode
- DCF-Methode
- Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit beschäftigt sich mit der Problematik von Kennzahlen in der Unternehmensbewertung. Sie untersucht die verschiedenen Kennzahlen, die im Rahmen der Unternehmensbewertung zum Einsatz kommen, und analysiert ihre Bedeutung und Relevanz. Dabei werden die verschiedenen Methoden der Unternehmensbewertung beleuchtet und die spezifischen Herausforderungen, die sich aus der Anwendung von Kennzahlen ergeben, herausgestellt. Die Arbeit konzentriert sich auf die Bedürfnisse und Herausforderungen der Bewertung von Klein- und Mittelunternehmen (KMU).
- Kennzahlen im Kontext der Unternehmensbewertung
- Verfahren der Unternehmensbewertung
- Relevanz von Kennzahlen für KMU
- Herausforderungen bei der Anwendung von Kennzahlen in der Praxis
- Bedeutung der Standardisierung und Objektivierung in der Unternehmensbewertung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Problematik von Kennzahlen in der Unternehmensbewertung und definiert die relevanten Begrifflichkeiten. Dabei werden insbesondere die Kennzahlen Cash Flow, EBIT und Multiples sowie das Konzept des Businessplans erläutert. Kapitel 3 widmet sich den allgemeinen Aspekten der Unternehmensbewertung, wie z.B. deren Funktionen, der Standardisierung, dem Eignerbezogenheitsprinzip und der Typisierung und Objektivierung. Abschließend werden im Kapitel 4 die wichtigsten Bewertungsverfahren, die Multiplikatormethode und die DCF-Methode, vorgestellt und deren spezifische Kennzahlen betrachtet.
Schlüsselwörter
Unternehmensbewertung, Kennzahlen, Cash Flow, EBIT, Multiples, Businessplan, Klein- und Mittelunternehmen, Standardisierung, Objektivierung, Bewertungsverfahren, Multiplikatormethode, DCF-Methode, KMU.
- Arbeit zitieren
- Maximilian Henke (Autor:in), 2009, Probleme von Kennzahlen in der Unternehmensbewertung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/146713