Wählen gegen die "rechte Pest,“ hieß die Überschrift eines Artikels1 in der Süddeutschen
Zeitung, der kurz vor der Europawahl 2009 erschien. Mit fast schon populistisch anmutenden
Worten wurde der ehemalige Außenminister Frank Walter Steinmeier zitiert: „Jede Stimme
für Demokraten bedeute auch keine Chance für Nationalsozialisten, Nazis und Radikale".
Dem eindringlichen Appell des Politikers zum trotz, entschied sich eine nicht zu
vernachlässigende Zahl europäischer Wähler für eine Partei am rechten Rand des politischen
Spektrums. In einigen Ländern erhielten die Rechten deutlich mehr als 5% der Stimmen. Die
Europawahl im Jahr 2009 hat deutlich gezeigt, dass das rechte Lager durchaus im Stande ist,
eine entsprechend große Wählerschaft an sich zu binden. Die Interpretation dieser Zahlen
lässt verschiedene Rückschlüsse auf ein offenbar länderübergreifendes Wahlverhalten zu.
Denn auch die Wähler der neuen Mitgliedsstaaten, die im Zuge der EU Osterweiterung
aufgenommen wurden, zeigten teilweise eine starke Affinität zum rechten Rand (z.B. Jobbik,
Ungarn, 14,8%). Für die westeuropäischen Mitgliedsstaaten der EU hat die Wahl gezeigt,
dass rechte Parteien keine Randerscheinung sind und auch keinesfalls eine temporäres
Phänomen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Populismus
- Eine Begriffsklärung
- Populismus, Extremismus oder Protest - ein Abgrenzungsversuch
- Front National – die rechtspopulistische Kraft Frankreichs
- Die Entstehung des Front National und Jean-Marie Le Pen
- Der Front National nach 1972
- Der Front National im Zeichen des Populismus - eine Erfolgsgeschichte
- Drei Bedeutungsebenen der wissenschaftlichen Analyse
- Gründe des Erfolges des Front National
- Die Programmatik des Front National
- Die populistische Ansprache des Front National
- Drei Bedeutungsebenen der wissenschaftlichen Analyse
- Jean-Marie Le Pen - Chance und Bürde zugleich
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert den Front National, eine rechtspopulistische Partei in Frankreich, und beleuchtet dessen Entstehung, Entwicklung und zukünftige Perspektiven im Kontext des Populismus. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, warum der Front National so erfolgreich ist und welche Faktoren zu seinem Aufstieg beigetragen haben.
- Der Aufstieg des Front National als Ausdruck des Populismus in Frankreich
- Die ideologische Entwicklung und Programmatik des Front National
- Die populistische Ansprache des Front National und deren Wirkung auf die Wählerschaft
- Die Bedeutung der Persönlichkeit Jean-Marie Le Pens für den Erfolg des Front National
- Zukünftige Entwicklung des Front National und dessen Rolle im französischen politischen System
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext des rechtsextremen Populismus in Europa dar und skizziert die Relevanz des Themas im Hinblick auf die Europawahl 2009. Sie führt den Leser in die Thematik ein und erläutert die Zielsetzung der Arbeit. Kapitel 1 widmet sich dem Begriff des Populismus und liefert eine Begriffsklärung. Es wird zwischen verschiedenen Definitionsansätzen differenziert und die Bedeutung des Populismus für die Analyse des Front National erläutert. Kapitel 2 analysiert die Entstehung und Entwicklung des Front National. Es geht auf die Rolle von Jean-Marie Le Pen und die wichtigsten Meilensteine der Partei ein. Kapitel 3 beschäftigt sich mit dem Erfolg des Front National und untersucht die Gründe für dessen Popularität. Es werden die wichtigsten programmatischen Inhalte der Partei vorgestellt sowie deren populistische Ansprache im Detail analysiert.
Schlüsselwörter
Rechtspopulismus, Front National, Jean-Marie Le Pen, Populismus, Frankreich, Programmatik, Wählerschaft, Europawahl, Politisches System.
- Citation du texte
- Felix Till (Auteur), 2009, Der Front National im Zeichen des Populismus - Werdegang und Ausblick, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/146758