Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit einem Ansatz von Becker (1968) zur ökonomischen Analyse von Straftaten und der Strafverfolgung und -ahndung. Dazu werden im Rahmen eines mikroökonomischen Modells die sozialen Kosten durch Kriminalität und die optimale Strafpolitik hergeleitet. Erfolgt eine Bestrafung über Freiheitsentzug, enstehen zusätzliche externe Kosten, die Straftäter nicht tragen. Idealerweise ist daher eine monetäre Strafe analog zu einer Pigou-Steuer zu bevorzugen. Diese internalisiert nicht nur negative Externalitäten aus Delikten, sondern auch die Kosten der Strafverfolgung. Stigler (1970) kommt dabei zu geringfügig anderen Ergebnissen, erweitert jedoch auch den Analyserahmen. Schließlich diskutiert die vorliegende Arbeit mögliche Schwierigkeiten und Kritikpunkte, wobei insbesondere die Probleme der Monetarisierung von Schäden und das Auslassen von präventiven Maßnahmen im Zentrum der Betrachtung stehen.
Inhaltsverzeichnis
- Symbolverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Das BECKER-Modell
- 2.1 Die Bestandteile des Modells
- 2.1.1 Individueller und gesellschaftlicher Verlust durch Kriminalität
- 2.1.2 Kosten der Ergreifung und Verurteilung
- 2.1.3 Deliktangebotsfunktion
- 2.1.4 Bestrafung
- 2.2 Gesellschaftlicher Verlust und das Optimum an Delikten
- 2.3 Geldstrafe versus Freitheitsentzug: die optimale Bestrafung
- 2.4 Eine alternative Verlustfunktion: Der Ansatz von STIGLER
- 2.1 Die Bestandteile des Modells
- 3 Mögliche Implikationen und Kritik
- 4 Zusammenfassung
- A Nutzenoptimierung bei Straftätern
- B Optimale Zahl an Delikten
- C Ausgaben der Bundesländer für Polizei und Justiz
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit analysiert das ökonomische Modell von BECKER (1968) zur Erklärung von Straftaten und der Strafverfolgung. Das Modell betrachtet Kriminalität als Ergebnis eines rationalen Abwägungsprozesses, in dem Straftäter Kosten und Nutzen von Delikten gegenüberstellen. Die Arbeit untersucht die sozialen Kosten von Kriminalität, die optimale Strafpolitik und die Effizienz verschiedener Strafformen.
- Ökonomische Analyse von Straftaten
- Das BECKER-Modell zur Erklärung von Kriminalität
- Soziale Kosten von Kriminalität und optimale Strafpolitik
- Effizienz von Geldstrafen und Freiheitsentzug
- Kritikpunkte und alternative Ansätze
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema 'Verbrechen und Strafen' aus einem ökonomischen Blickwinkel vor und gibt einen Überblick über die relevante Literatur. Das BECKER-Modell wird in Kapitel 2 vorgestellt, wobei die einzelnen Determinanten des Modells, die gesellschaftliche Verlustfunktion und die Bedingungen für eine optimale Bestrafung erläutert werden. Kapitel 3 diskutiert mögliche Implikationen und Kritikpunkte des Modells, insbesondere die Probleme der Monetarisierung von Schäden und das Auslassen von präventiven Maßnahmen. Die Zusammenfassung fasst die wesentlichen Ergebnisse der Arbeit zusammen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die ökonomische Analyse von Straftaten, das BECKER-Modell, soziale Kosten von Kriminalität, optimale Strafpolitik, Geldstrafe, Freiheitsentzug, Kritikpunkte und alternative Ansätze.
- Citation du texte
- Henner Will (Auteur), 2009, Ökonomische Analyse von Straftaten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/147005