Diese Hausarbeit untersucht die Abschaffung der Todesstrafe im preußischen Verfassungsentwurf von 1848, die vom preußischen Justizminister mit dem "Culturzustand" begründet wurde. Diese Begründung verweist auf das Verständnis von Kultur im liberalen Bürgertum des 19. Jahrhunderts. Durch die Analyse zeitgenössischer Berichterstattungen aus Frankfurter und Berliner Tageszeitungen sowie ergänzende Sekundärliteratur von Richard Evans, Jörg Fischer und Peter Dinzelbacher wird der Begriff der Kultur und dessen Einfluss auf die Debatte über die Todesstrafe kontextualisiert. Im Fokus steht die mentalitätsgeschichtliche Untersuchung der Denkweisen und -inhalte der Abgeordneten, die die Entscheidung trafen, die Todesstrafe in Friedenszeiten abzuschaffen. Dabei werden Reden und Argumente der Abgeordneten als persönliche Zeugnisse und Ausdruck der verbreiteten Haltung jener Zeit analysiert. Diese Arbeit beleuchtet, wie die damalige Vorstellung von Kultur zur Ablehnung der Todesstrafe beitrug und welche mentalen Rahmenbedingungen diese historische Entscheidung beeinflussten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Diskursiver Hintergrund - Die Frage der Todesstrafe
- Abschaffung der Todesstrafe 1848
- Politische Debatte
- Argumente für die Abschaffung
- Strafe als Abschreckung
- Strafe als Instrument der Besserung
- Strafe als Akt der Gerechtigkeit
- Argumente gegen die Abschaffung der Todesstrafe
- Der „Culturzustand“ als mentaler Rahmen
- Todesstrafe aus mentalitätsgeschichtlicher Perspektive
- Der Begriff „Kultur“ im 19. Jahrhundert
- Todesstrafe und Kulturzustand
- Mentalitätsgeschichtliche Aspekte
- Zusammenfassung/Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Abschaffung der Todesstrafe in Deutschland im Jahr 1848 und untersucht den „Culturzustand“ als Begründung für diese Entscheidung. Sie analysiert die Argumentation des liberalen Bürgertums der 1840er Jahre, die sich für die Abschaffung einsetzte, und stellt den Kulturbegriff dieser Zeit in Verbindung mit der Problematik der Todesstrafe. Die Arbeit untersucht den „mentalen Rahmen“, in dem die Abgeordneten der Paulskirche und der Preußischen Nationalversammlung die Entscheidung trafen, die Todesstrafe in Friedenszeiten abzuschaffen.
- Der Kulturbegriff des 19. Jahrhunderts
- Die Bedeutung des „Culturzustands“ für die Abschaffung der Todesstrafe
- Die Rolle der Mentalitätsgeschichte in der Analyse des Themas
- Die Argumente für und gegen die Abschaffung der Todesstrafe
- Die politische Debatte um die Todesstrafe in der Frankfurter und Preußischen Nationalversammlung
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 beleuchtet den diskursiven Hintergrund der Todesstrafe und die gesellschaftlichen Veränderungen des 18. und 19. Jahrhunderts, die zur Debatte um ihre Abschaffung führten. Kapitel 3 beschäftigt sich mit der politischen Debatte in der Frankfurter und Preußischen Nationalversammlung, die zur Abschaffung der Todesstrafe führte, und analysiert die Argumente, die sowohl für als auch gegen die Abschaffung vorgebracht wurden.
Schlüsselwörter
Diese Arbeit konzentriert sich auf die Themen Todesstrafe, Kulturbegriff, Mentalitätsgeschichte, politische Debatte, liberales Bürgertum, 1848, Frankfurter Nationalversammlung, Preußische Nationalversammlung, Culturzustand, Säkularisation, Aufklärung, Resozialisierung.
- Quote paper
- Katrin Ast (Author), 2023, Die Abschaffung der Todesstrafe in Deutschland 1848. Eine mentalitätsgeschichtliche Analyse des "Culturzustands", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1474181