1.2. Aufbau der Arbeit
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit grenzüberschreitenden Verschmelzungen von Kapitalgesellschaften und deren Behandlung im deutschen bzw. österreichischen Steuerrecht. Dabei werden nur Vorgänge berücksichtigt, die unter die jeweiligen Anwendungsbereiche des Umwandlungssteuer- bzw. Umgründungssteuergesetzes fallen. Grundlage ist die Zulässigkeit eines solchen Vorgangs nach dem deutschen Umwandlungsgesetz bzw. österreichischen EU-Verschmelzungsgesetz. Grenzüberschreitende Verschmelzungen von Kapitalgesellschaften, die außerhalb der EU bzw. des EWR liegen und damit dem Recht eines Drittstaats unterliegen, werden daher nicht berücksichtigt.
Zunächst werden als Einführung die Rahmenbedingungen, unter denen grenzüberschreitende Verschmelzungen ablaufen können, beschrieben. Hierbei werden u.a. die beiden Verschmelzungstypen sowie die unterschiedlichen Verschmelzungsvarianten erläutert.
Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf den Kapiteln 3 und 4, in denen die steuerrechtliche Behandlung von grenzüberschreitenden Verschmelzungsvorgängen von Kapitalgesellschaften ausführlich beschrieben wird. Die Verschmelzungsvorgänge werden daher zunächst nach dem deutschen Umwandlungssteuergesetz und anschließend nach den steuerrechtlichen Regelungen des österreichischen Umgründungssteuergesetzes systematisch dargestellt. Dabei werden jeweils die Ebene der übertragenden Kapitalgesellschaften, die der übernehmenden Kapitalgesellschaften sowie die Ebene der betroffenen Anteilseigner getrennt voneinander betrachtet.
In Kapitel 5 werden darauf aufbauend die methodischen Übereinstimmungen und Abweichungen der Regelungen des deutschen Umwandlungssteuergesetzes und des österreichischen Umgründungssteuergesetzes analysiert. Bei diesem Rechtsvergleich wird konkret auf die unterschiedlichen Bewertungsansätze, die Steuerneutralität auf Gesellschafts- und Gesellschafterebene, die steuerrechtliche Behandlung von Verlusten sowie auf die steuerliche Rückwirkungsfiktion eingegangen.
Abschließend werden die wesentlichen Erkenntnisse zusammengefasst und ein kurzer Ausblick gegeben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Thematische Einführung
- Aufbau der Arbeit
- Rahmenbedingungen für deutsche und österreichische Verschmelzungsvorgänge
- Definition des Verschmelzungsvorgangs
- Allgemeine Verschmelzungsvarianten
- Einflussnahme europäischer Richtlinien
- Verfahren der grenzüberschreitenden Verschmelzung
- Persönliche und sachliche Vergleichbarkeit
- Doppelbesteuerungsabkommen Deutschland-Österreich
- Ziele und Motive der Verschmelzung von Kapitalgesellschaften
- Die Verschmelzungsvorgänge aus Sicht Deutschlands
- Anwendungsbereich des Umwandlungssteuergesetzes
- Sachlicher Anwendungsbereich
- Persönlicher Anwendungsbereich
- Verschmelzungsvorgänge bei Kapitalgesellschaften
- Die Ebene der übertragenden Gesellschaft (§ 11 UmwStG)
- Die Ebene der übernehmenden Gesellschaft (§ 12 UmwStG)
- Behandlung der Anteilseigner (§ 13 UmwStG)
- Die Verschmelzungsvorgänge aus Sicht Österreich
- Anwendungsbereich des Umgründungssteuergesetzes
- Verschmelzungsvorgänge bei Kapitalgesellschaften
- Die Ebene der übertragenden Gesellschaft (§ 2 UmgrStG)
- Die Ebene der übernehmenden Gesellschaft (§ 3 UmgrStG)
- Behandlung der Anteilseigner (§ 5 UmgrStG)
- Sonstige Rechtsfolgen der Verschmelzung (§ 6 UmgrStG)
- Deutschland und Österreich - ein Rechtsvergleich
- Grundsystematik der Bewertungsansätze
- Steuerneutralität auf Ebene der Gesellschaften
- Steuerneutralität auf Ebene der Anteilseigner
- Die Behandlung von Verlusten
- Zeitlicher Ablauf – steuerliche Rückwirkungsfiktion
- Beurteilung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der grenzüberschreitenden Verschmelzung von Kapitalgesellschaften am Beispiel Deutschlands und Österreichs. Ziel ist es, die steuerlichen Rahmenbedingungen und Besonderheiten dieses komplexen Vorgangs rechtsvergleichend zu analysieren. Dabei wird die Frage nach der Steuerneutralität auf Ebene der Gesellschaften und der Anteilseigner im Vordergrund stehen.
- Steuerliche Behandlung von Verschmelzungen in Deutschland und Österreich
- Rechtsvergleichende Analyse des Umwandlungssteuergesetzes (Deutschland) und des Umgründungssteuergesetzes (Österreich)
- Steuerneutralität bei grenzüberschreitenden Verschmelzungen
- Behandlung von Verlusten im Zusammenhang mit Verschmelzungen
- Zeitlicher Ablauf und Rückwirkungsfiktion bei Verschmelzungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der grenzüberschreitenden Verschmelzung von Kapitalgesellschaften ein und erläutert den Aufbau der Arbeit. Kapitel 2 behandelt die allgemeinen Rahmenbedingungen für Verschmelzungsvorgänge in Deutschland und Österreich, einschließlich der Definition des Verschmelzungsvorgangs, der verschiedenen Verschmelzungsvarianten, des Einflusses europäischer Richtlinien, des Verfahrens der grenzüberschreitenden Verschmelzung, der persönlichen und sachlichen Vergleichbarkeit sowie des Doppelbesteuerungsabkommens Deutschland-Österreich.
Kapitel 3 widmet sich den Verschmelzungsvorgängen aus Sicht Deutschlands, wobei der Anwendungsbereich des Umwandlungssteuergesetzes, die Verschmelzungsvorgänge bei Kapitalgesellschaften auf Ebene der übertragenden und übernehmenden Gesellschaft sowie die Behandlung der Anteilseigner im Fokus stehen. Kapitel 4 befasst sich mit den Verschmelzungsvorgängen aus Sicht Österreichs, wobei das Umgründungssteuergesetz, die Verschmelzungsvorgänge bei Kapitalgesellschaften auf Ebene der übertragenden und übernehmenden Gesellschaft, die Behandlung der Anteilseigner und die sonstigen Rechtsfolgen der Verschmelzung im Mittelpunkt stehen.
Kapitel 5 bietet einen Rechtsvergleich zwischen Deutschland und Österreich, indem die Grundsystematik der Bewertungsansätze, die Steuerneutralität auf Ebene der Gesellschaften und der Anteilseigner, die Behandlung von Verlusten sowie der zeitliche Ablauf und die steuerliche Rückwirkungsfiktion im Rahmen von Verschmelzungen verglichen werden.
Schlüsselwörter
Grenzüberschreitende Verschmelzung, Kapitalgesellschaften, Umwandlungssteuergesetz, Umgründungssteuergesetz, Steuerneutralität, Rechtsvergleich, Deutschland, Österreich, Doppelbesteuerungsabkommen, Verlustbehandlung, Rückwirkungsfiktion, Bewertungsansätze.
- Citar trabajo
- Raoul Breton (Autor), 2009, Grenzüberschreitende Verschmelzung von Kapitalgesellschaften am Beispiel Deutschlands und Österreichs – eine rechtsvergleichende Analyse, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/148353