Der Fanatiker stellt für Hares Moraltheorie eine besondere Herausforderung dar, da ihm argumentativ und logisch nur sehr schwer beizukommen ist. Für Hares Moralphilosophie ergaben sich dadurch contraintuitive Konsequenzen die zu großer Kritik an seinem Ansatz einer neutralen Moraltheorie geführt haben.
Diese Schwierigkeiten zeigen sich vor allem in Hares Buch Freedom and Reason (1962), in welchem er der Figur des Fanatikers großen Platz eingeräumt hat. Die Unfähigkeit einen Fanatiker von seiner Argumentation abbringen zu können, hat Hare aber auch in seinem späteren Werk noch entscheidend beschäftigt. So lässt sich anhand dieser Problematik auch die grundsätzliche Veränderung seiner gesamten Theorie vom universellen Präskriptivismus zu einer Form des Präferenzutilitarismus nachvollziehen. Sein Ansatz, dass sich eine anwendbare Moraltheorie allein aus den logischen Eigenschaften der Sprache ergeben kann, wurde durch das Problem des Fanatikers häufig in Frage gestellt. In der vorliegenden Arbeit soll daher zunächst nur kurz auf Hares Grundtheorie des universellen Präskriptivismus eingegangen werden. Anschließend wird das Problem des Fanatiker in Freiheit und Vernunft genauer betrachtet und einige problematischen Stellen diskutiert. In einem dritten Teil wird auf die Veränderungen des Ansatzes in seinem späteren Werk eingegangen. Abschließend soll im Schlussteil noch kurz auf die Bedeutung Hares am Beispiel der Philosophie Peter Singers hingewiesen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Theorie des universellen Präskriptivismus
- Universeller Präskriptivismus und Fanatismus
- Fanatismus
- Abgrenzung Ideale und Interessen
- Ideale und Grundsätze
- Fanatismus und Toleranz
- Fortführung des Gedankens in späteren Werken
- Schlussbetrachtung
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit Richard Hares Moralphilosophie und insbesondere mit seiner Auseinandersetzung mit dem Problem des Fanatikers. Sie analysiert, wie Hares Theorie des universellen Präskriptivismus auf Konflikte zwischen Interessen und Idealen reagiert und welche Herausforderungen sich daraus für die Frage von Toleranz und Fanatismus ergeben.
- Der universelle Präskriptivismus als Grundlage für Hares Moralphilosophie
- Die Problematik des Fanatikers und seine Herausforderung für Hares Theorie
- Die Abgrenzung von Interessen und Idealen im Kontext von Fanatismus
- Die Rolle von Toleranz und Intoleranz in Hares Moralphilosophie
- Die Entwicklung von Hares Theorie vom universellen Präskriptivismus zum Präferenzutilitarismus
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Diese Einleitung führt in die Problematik des Fanatikers in Richard Hares Moralphilosophie ein. Sie erläutert die Herausforderungen, die der Fanatiker für Hares Theorie des universellen Präskriptivismus darstellt, und skizziert die zentralen Argumente der Arbeit.
Die Theorie des universellen Präskriptivismus
Dieses Kapitel stellt Hares Theorie des universellen Präskriptivismus vor, die die Grundlage für seine Auseinandersetzung mit dem Fanatismus bildet. Es erläutert die beiden zentralen Prinzipien von Hares Theorie: die Präskriptivität und die Universalisierbarkeit moralischer Urteile.
Universeller Präskriptivismus und Fanatismus
Dieses Kapitel analysiert die Problematik des Fanatikers im Kontext von Hares Theorie. Es beleuchtet die Herausforderungen, die sich aus der Unterscheidung zwischen Interessen und Idealen für die Frage von Toleranz und Fanatismus ergeben.
Fortführung des Gedankens in späteren Werken
Dieses Kapitel befasst sich mit der Weiterentwicklung von Hares Theorie in seinen späteren Werken. Es zeigt, wie er seine Position zum Fanatismus im Laufe der Zeit weiterentwickelt hat und welche Veränderungen sich daraus für seine Moralphilosophie ergeben.
Schlüsselwörter
Richard Hare, Moralphilosophie, universeller Präskriptivismus, Fanatismus, Toleranz, Interessen, Ideale, Präferenzutilitarismus.
- Quote paper
- Katharina Oberfeld (Author), 2009, Universeller Präskriptivismus und Fanatismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/148549